art'otel berlin mitte

Ein klare Hotelbewertung ist schwierig, da auf der einen Seite ordentliche Leistungen geboten werden, auf der anderen Seite eklatante Servicedefizite bestehen. Die Zimmer machen einen sauberen Eindruck, die Einrichtung ist stellenweise überholungsbedürftig - rostige und wackelige Armaturen, verdreckte Tapeten, defekte Vorhänge sind unnötige Störgrößen, die sich durch einen funktionierenden Hausservice leicht abstellen lassen. Abends war das Essen im Restaurant erstaunlich gut, ebenso die Weinkarte - das Tagungsessen hingegen hatte den typischen Kantinengeschmack von aufgewärmten Speisen - bei einer Tagungspauschale von 67 Euro kann man mehr erwarten. Der Tagungsraum ist gut ausgestattet - doch Vorsicht bei der Tagungspauschale - da stehen im Kleingedruckten weitere 10 Euro, die gnadenlos, ohne Rücksprache berechnet werden - ein ganz klarer Minuspunkt. Der Frühstücksservice beschränkt sich auf die Abfrage der Zimmernummer, auf das Abräumen der Teller darf man dann schon mal 30 bis 45 Minuten warten (bei fast leeren Räumlichkeiten). Fürs Frühstück werden über 16 Euro berechnet, Spiegeleier kosten 3 Euro extra, Omelett 5 Euro - da passt das Preis-Leistungsgefüge leider nicht. Das Personal ist freundlich, macht aber einen deutlich überforderten Eindruck und im Kopfrechnen sind so mache Defizite festzustellen - da kommt man um eine eigene Rechnungsprüfung nicht herum. Insgesamt ist die Verbindung von Kunst (hier Baselitz) und Hotel gut gelungen - bei dilettantischem Service hält sich die Freue allerdings in engen Grenzen. Für reine Stadtbesucher mag das noch passen, für Geschäftsreisende und Tagungsgäste ist das Hotel grenzwertig - schließlich färben solche Schlechtleistungen immer auf den Tagungsanbieter ab.

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