Bei der winterlichen Wildfütterung am Bannwaldsee bei Schwangau kommen die Hirsche aus dem Wald – dank Berufsjäger Roland Schörkhuber
Zweige knacken am Bannwaldsee bei Schwangau. Eine schwarze Nase schiebt sich aus dem Unterholz, dann noch eine. Immer mehr Hirsche treten aus dem Wald. Der Schnee knirscht, als die Tiere zu den Futterkrippen gehen. Wenige Meter entfernt stehen Menschen, in dicke Jacken gehüllt. Sie sind gekommen, um die Könige des Waldes beim Fressen zu erleben. Alle sind mucksmäuschenstill.
„Für das Wild geht es ums Leben“, erzählt Berufsjäger Roland Schörkhuber, der sich um die Hirschfütterung kümmert. „Sie müssten sonst Baumrinde fressen und damit ihren eigenen Lebensraum zerstören.“ Wie fast überall in Deutschland wird auch im Allgäu für das Wild der Lebensraum knapp, sobald der Frost einsetzt.
Es ist ein magischer Moment, der sich im Winter jeden Tag um 15 Uhr wiederholt: Ruhig treten die großen Tiere an die Holzkrippen und äsen das duftende Heu. Die Jungtiere werfen manchmal einen Blick zu den Gästen im Zuschauerbereich. Sie zeigen keine Scheu. „Sie wissen, dass sie hier sicher sind“, erklärt Roland Schörkhuber. Satt verschwinden die Hirsche nach einer Stunde wieder im Wald. Die Gäste wandern nach Buching zurück oder steigen in Pferdeschlitten, um mit Glockengebimmel durch die Winterlandschaft zu fahren. An die Fütterung werden sie sich noch lange erinnern, da ist sich der Jäger sicher: „Dieses enorme Vertrauen in die Menschen berührt die Gäste sehr.“
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Die 3300-Einwohner-Gemeinde liegt im schwäbischen Landkreis Ostallgäu. Im Ortsteil Hohenschwangau stehen die berühmten Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau.