Dem Charme dieser Stadt wirst du schnell erlegen sein: pulsierendes Leben hinter alten Fassaden, der spürbare Glanz vergangener Zeiten, Leichtigkeit, Melancholie und Freude vereinen sich in Lissabon in südländisch-entspannter Atmosphäre. Die Stadt lebt von ihren Gegensätzen – und sie liegt auch einfach wundervoll: am Atlantik, auf Terrassen angelegt.
Gerade für Kulturfreunde ist Lissabon lohnenswert, neben prächtiger Architektur hat die Hauptstadt Portugals zahlreiche Museen und geschichtsträchtige Orte. Und auch das Nachtleben ist aufregend, bunt und vielfältig – so könnt ihr tagsüber den kulturellen Hunger stillen, abends auf einem der vielen belebten Plätze chillen und nachts im Club feiern, bis die Sonne wieder aufgeht. Die portugiesische Hauptstadt hat nämlich eine facettenreiche Bar- und Clubszene, die musikalische Palette reicht dabei von der traditionellen portugiesischen Gitarren-Musik Fado über Jazz & Blues bis zu HipHop und elektronischen Klängen. Das Tolle: Hier feiern Einheimische und Touristen oft miteinander. Über das Jahr finden zudem in der Stadt mehrere Filmfestivals statt.
Die Lage direkt am Meer sorgt für milde Winter und gemäßigt-warme Sommer – selten fällt das Thermometer hier unter Null, klettert aber auch kaum über die 30-Grad-Marke. Die Stadt steigt terrassenartig am Hang empor, hat daher eine Unter- und Oberstadt. Das bedingt einige steile Wege, ermöglicht aber auch jede Menge zauberhafter Aus- und Weitblicke.
Übrigens: Die öffentlichen Verkehrsmittel in Lissabon sind ein Erlebnis für sich, im positiven Sinne – doch dazu später mehr.
Bis zur Vollendung wurden ganze einhundert Jahre am Hieronymus-Kloster gebaut, von 1501 bis 1601. Es gilt als bedeutendster Bau der Manuelinik, einer portugiesischen Variante der Spätgotik.
Der historische Wachturm in der Tejo-Mündung ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons. Der Turm wurde 1519 eröffnet und überstand auch das große Erdbeben von 1755. In 35 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform.
Die Festungsanlage ist schon über 1.000 Jahre alt und war bis ins 16. Jahrhundert die königliche Residenz. Beim Erdbeben von 1755 wurde die Burg weitgehend zerstört.
Hier ist eine umfangreiche Sammlung der für Portugal typischen "Fliesenkunst", den bunten Azulejos zu bestaunen – etwa ein 35 Meter langes Panorama mit der Stadtansicht vor dem Erdbeben.
"Das Herz von Lissabon" lässt sich gut mit den Straßenbahnen erkunden, hier gibt es viele Sehenswürdigkeiten und Restaurants.
Im Kneipenviertel ist der Fado allgegenwärtig, hier gibt es traditionelle Kneipen und auch schicke Bars und Clubs.
In dem für die Expo ´98 errichtete Turm befindet sich heute ein Luxushotel – von der Aussichtsplattform in 145 Metern Höhe bietet sich ein phänomenaler Blick über die Stadt und das Tejo-Delta.
Lissabon liegt an der Atlantikküste – in einer Bucht der Mündung des Flusses Tejo auf der Iberischen Halbinsel. Die Hauptstadt ist mit rund einer halben Million Einwohnern zugleich die größte Stadt Portugals und das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes.
Lissabon ist erdbebengefährdet – beim „Großen Erdbeben von 1755“ wurde die Stadt nahezu komplett zerstört, verschont blieben jedoch glücklicherweise große Teile der Oberstadt, die deshalb heute den historischen Kern bildet. Der Rest der Stadt wurde danach neu errichtet und ist noch heute von den teils pompösen Bauwerken des späten 18. Jahrhunderts geprägt. Die Erdbebensicherheit wurde damals übrigens getestet, indem man Soldaten um Modelle der geplanten Bauwerke marschieren ließ. Auch heute noch bebt hier ab und an die Erde, zum Glück seither nie mehr so stark wie damals.
Lissabon ist eigentlich zu jeder Jahreszeit ein lohnenswertes Ziel – wie überall in Europa ist es natürlich im Sommer am schönsten, denn dann sind nicht nur die Straßen und Plätze belebt, sondern die nahe gelegenen Strände laden auch zum Baden und Entspannen ein. Der Winter ist gut für die Sightseeing-Tour übers Wochenende, denn mit ein wenig Glück ist es dann nicht ganz so voll.
Viele Fluggesellschaften bieten Direktflüge in die portugiesische Hauptstadt von allen großen deutschen Flughäfen an. Mit dem Billigflieger reist ihr von Berlin, Bremen, Frankfurt, Hamburg und Karlsruhe schon teilweise ab 24,99 Euro, Spontanbucher zahlen aber deutlich mehr. Die Flugdauer beträgt dabei zwischen drei und vier Stunden, abhängig vom Flughafen und den Windverhältnissen. Der internationale Flughafen Lissabon-Portela befindet sich nördlich des Stadtzentrums, ist aber mit U-Bahnen sowie Bussen sehr gut angebunden. Vom Hauptstadt-Flughafen gibt es Direktflüge ins portugiesische Inland, etwa nach Faro, Porto, oder auf die Azoren.
Zu den Sehenswürdigkeiten, die man wirklich gesehen habe muss, zählen die Torre de Belém – der historische Wachturm in der Tejo-Mündung – und das Mosteiro dos Jerónimos, das Hieronymus-Kloster. Beide sind im Stadtteil Belém und gelten als Wahrzeichen der Stadt. Über den Dächern der Stadt thront die gut erhaltenen Ruine des Castelo de São Jorge. Die Festung war jahrhundertelang königliche Residenz – und bietet einen tollen Blick über die gesamte Stadt und das Tejo-Delta.
In Lissabon fallen sofort die bunt gekachelten Wände auf – die Azulejos sind typisch für Portugal und ein Kulturgut, dem ein eigenes Museum gewidmet ist: Im Museo Nacional do Azulejo könnt ihr eine umfangreiche Sammlung bestaunen, Prunkstück ist das 35 Meter lange Kachelpanorama Lissabons vor dem großen Erdbeben von 1755. Werke alter Meister sind hingegen im Nationalmuseum für alte Kunst zu sehen.
Das Herz Lissabons ist die Baixa, die von Fliesenfassaden und mittelalterlichen, engen Gassen geprägte Unterstadt. Die lässt sich gut mit den „Electricos“ genannten Straßenbahnen erkunden – eine Fahrt mit der Linie 28 oder die gut 20-minütige Tour mit der Ring-Linie 12 gehört auf jeden Fall ins Besichtigungsprogramm. Die Waggons der Electricos sind übrigens allesamt historische Fahrzeuge, die jedoch in den 1990er-Jahren aufgearbeitet und technisch modernisiert wurden.
Eine bequeme Verbindung zwischen den tiefer und höher gelegenen Teilen der Altstadt schaffen die drei „Aufzüge“ genannten historischen Seil-Straßenbahnlinien; die legen zwar nur rund 250 Meter kurze Wegstrecken zurück, haben aber Steigungen von bis zu 25 Prozent zu bewältigen – und verrichten schon seit 1884 treu ihren Dienst. Neben den Ascensores gibt es auch den 1902 eröffneten „Escalador de Santa Justa" – einen in diesem Fall klassisch-senkrecht fahrenden Aufzug, der aussieht wie ein pompöser Glockenturm.
Per Aufzug könnt ihr auch ganz geschmeidig vom Kulturteil eures Lissabontrips in die Erkundung des pulsierenden Nachtlebens überleiten: Der „Elevador da Glória“ bringt euch ins Kneipenviertel Bairro Alto in der Oberstadt. Hier ist der Fado allgegenwärtig. Die auf 12-saitigen Gitarren gespielte Musik wurde inzwischen sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt; im Fado-Museum im Stadtteil Altama könnt ihr eine Reise zu den Wurzeln der traditionellen Musikrichtung unternehmen. Lissabon ist auch für seine altehrwürdigen Jazz-Clubs bekannt.
In den letzten Jahren hat sich auch der Hafenbezirk Cais do Sodré vom verrufenen Rotlichtbezirk zu einem Zentrum des (späten) Nachtlebens gemausert – der Charme ist rau, der Putz bröckelt, und doch – oder gerade deswegen – stehen die Leute Schlange vor den Clubs in der Rua Nova da Carvallho. Hinter dem Pult stehen hier öfter auch mal internationale DJ-Größen.
Weise Stadtplaner haben mit den Miradouros, verschiedenen auf den Erhebungen der Sieben-Hügel-Stadt liegenden Aussichtspunkten, für grandiose Ausblicke über die Altstadt und den Tejo gesorgt. Die Miradouros sind auch Treffpunkte der Einheimischen, vor allem auf dem Miradouro de Santa Catarina treffen sich abends viele junge Leute.
Für ein bisschen Erholung vom Trubel empfiehlt sich einer der vielen kleinen Parks im Zentrum – etwa der charmante Jardim de Estrela, der Park der Nationen oder der pittoreske botanischen Garten. Sehenswert sind auch die Estufas, die Gewächshäuser im Parque Eduardo VII mit allerlei Pflanzen aus der ganzen Welt.
Etwas außerhalb steht der 145 Meter hohe Vasco da Gama Turm, der für die Expo '98 gebaut wurde und heute ein Luxushotel beherbergt – von der Aussichtsplattform hat man einen phantastischen Blick. Benachbart liegt das zweitgrößtes Ozeaneum der Welt.
Tipp: Die zum öffentlichen Verkehr gehörenden Fährverbindungen bieten die Möglichkeit, sich die Stadt recht kostengünstig vom Wasser aus anzuschauen.
Wenn ihr eine Erholungspause vom ganzen kulturellen Trubel braucht, ist ein Ausflug zum nahegelegenen Praia de Carcavelos vielleicht die Lösung: Lissabons beliebtester Strand ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Ein Stück weiter die Küste hoch liegen die noblen Seebäder Estoril und Cascais; hier macht traditionell die portugiesische Oberschicht Urlaub. Auch dorthin kommt ihr mit der Bahn, die gemütlich durch die idyllische Landschaft zuckelt.
Die portugiesische Küche ist im allgemeinen recht deftig, fleisch- und fischlastig, zum Repertoire gehören auch verschiedene Eintöpfe und Suppen. In Lissabon kommen vor allem Fisch und Meeresfrüchte auf den Tisch, in zahlreichen Varianten. Als Nationalgericht gilt der Stockfisch, getrockneter Fisch – ursprünglich ein Arme-Leute-Essen, heute fester Bestandteil des Speiseplans und überall günstig zu bekommen. Als herzhaft-einfacher Snack für unterwegs ist ein Bifana zu empfehlen – eine Art Schnitzelbrötchen deluxe. Nicht zu vergessen ist natürlich der berühmt-berüchtigte süße Portwein. Lecker und süß sind auch die Pastéis de Nata, mit Pudding gefüllte, kleine, aber kalorienreiche Blätterteigtörtchen. Dazu schmeckt ein Galão, der typisch portugiesische Milchkaffee