Viele Fluggesellschaften befördern auch Hunde. Ein paar Auflagen und Einschränkungen gilt es aber zu beachten.
So zu fliegen wünscht sich wahrscheinlich jeder Hund: In Reihe 3 der Linienmaschine von Athen nach Hamburg hat es sich an diesem Morgen ein Golden Retriever gemütlich gemacht. Frauchen sitzt am Fenster, Mittelsitz und Gangplatz bleiben frei, und im Fußraum der ganzen Dreierreihe darf es sich der entspannte Hund gemütlich machen. Nur einmal muss die Stewardess mit einem Lächeln den buschigen Schwanz aus dem Korridor zurück unter den Sitz schieben, damit niemand aus Versehen drauf tritt. Der Hund trägt ein Geschirr, auf dem steht, dass er ein ausgebildeter Blinden-Begleithund ist. Deshalb genießt er Sonderrechte und darf ausnahmsweise in der Kabine mitfliegen. Die meisten Artgenossen reisen über den Wolken spartanischer.
In die Kabine dürfen üblicherweise nur Haustiere mit einem Maximalgewicht von bis zu acht Kilogramm. Bei einigen Airlines liegt die Obergrenze sogar bei nur fünf Kilo. Die Tiere müssen während des gesamten Fluges in ihren Transporttaschen bleiben und dürfen weder auf den Sitz noch – egal ob mit oder ohne Leine – in der Maschine herumlaufen. Das gilt auch fürs Ein- und Aussteigen. Die Transporttasche muss luftdurchlässig und wasserdicht sein und die Obergrenzen für die Abmessungen von Kabinengepäck einhalten. Geeignete Taschen gibt es im Zoofachhandel. Aktuell nimmt z.B. Lufthansa innereuropäisch 60€ für den Transport eines Tieres bis zu acht Kilo Gewicht in der Kabine.
Zudem müssen Hunde im Voraus angemeldet werden (bei Lufthansa spätestens 24 Stunden vor der Reise), weil die Zahl der mitreisenden Tiere in jeder Maschine begrenzt ist. Ist das erlaubte Kontingent ausgeschöpft, wird ein Hund trotz eingehaltenem Gewicht und Transporttasche nicht in der Kabine zugelassen.
Unbedingt vermeiden sollte man Umsteigeflüge mit Tieren – unabhängig davon, ob der Hund in der Kabine oder in einer Transportbox reist. Sollte Umsteigen erforderlich sein, empfiehlt es sich, statt z.B. von Hamburg abzufliegen lieber mit dem Auto zum Drehkreuzflughafen Frankfurt zu fahren und dem Tier so das Umsteigen zu ersparen. Während der Flugreise haben Hunde keine Chance, ihr „Geschäft“ außerhalb der Transportbox zu verrichten – längere Flüge sollte man ihnen auch deshalb möglichst ersparen.
Größere Haustiere werden in speziellen Transportkisten im Frachtraum transportiert, allerdings nicht gemeinsam mit den Koffern, sondern in einem separaten, beheizten Abteil. Sie sind dort während des Fluges nicht zugänglich, haben keinerlei Ansprache und nur die „Verpflegung“, die Sie zuvor mit in die Transportkiste gelegt haben. Im Idealfall sollen Haustiere beim Entladen einer Maschine zuerst an der Reihe sein. In der Praxis funktioniert das nicht immer so. Meisten sind sie am Zielflughafen an der Gepäckausgabe für Sperr- und Sondergepäck abzuholen.
Es empfiehlt sich, Hunde bereits vor dem Flug an eine ausreichend geräumige Box zu gewöhnen und ihnen zuhause z.B. ein paar Tage lang das Futter in der Box bereitzustellen, damit sie diese Kiste möglichst positiv assoziieren. Die Box sollte Stehhöhe haben und dem Hund sowohl ermöglichen, sich umdrehen als auch bequem hinlegen zu können. Kaufen kann man die Boxen im Zoofachhandel, einige Fluggesellschaften vermieten sie auch. Wichtig ist, deutlich sichtbar fürs Be- und Entladungspersonal zu markieren, wo oben und unten ist und auch den Namen des beförderten Tieres am Transportbehälter zu vermerken. Lufthansa schreibt zudem vor, dass die Box mit saugfähigem Material ausgelegt sein muss, Papier oder Streu reichen nicht aus.
Oft bekommen Hunde zudem vor dem Flug Beruhigungsmittel. Schreckhaften, dünnhäutigen Tieren sollte man diese Aktion dennoch nur zumuten, wenn es gar nicht anders geht. Der Aufpreis für den Transport von Tieren richtet sich nach deren Gewicht und dem der Transportbox. Bei Lufthansa sind es derzeit innereuropäisch im Frachtraum in der Regel zwischen 100 und 200 Euro.