Das beliebteste Reiseland im tropischen Asien hat sich von der kleinen Delle nach dem Putsch von 2014 und dem Tod des langjährigen Königs (und Stabilitätsfaktors) Bhumibol im vergangenen Jahr längst wieder erholt. Der schier unglaublichen Vielfalt des Landes sei dank: Traumstrände an langen Küsten und auf den zahlreichen Inseln; großartige Kulturstätten, viele von ihnen Weltkulturerbe; unzählige Aktivmöglichkeiten in abwechslungsreichen Landschaften; exotisch-quirlige Großstädte – und dazu eine Küche, die zu den besten und gesündesten der Welt gehört.
Thailand ist mit 513.115 km² Fläche ungefähr so groß wie Deutschland, die Schweiz und Österreich zusammen, hat aber mit knapp 70 Millionen etwa zehn Millionen Einwohner weniger als Deutschland. Die Hauptstadt Bangkok – offizieller Name Krung Thep Maha Nakhon – gehört mit acht Millionen Einwohnern (im Großraum sollen es doppelt so viele sein) zu den Mega- und Boom-Metropolen Südostasiens.
Nonstop-Flüge aus Deutschland nach Bangkok werden u.a. von Frankfurt (Thai und Lufthansa) und München (Thai) angeboten, Flugzeit knapp elf Stunden. Dazu gibt es zahlreiche Verbindungen von fast allen großen deutschen Flughäfen mit jeweils einem Stop am Arabischen/Persischen Golf sowie mit Turkish Airlines via Istanbul. Der Zeitunterschied zu uns beträgt im Winter plus sechs, im Sommer plus fünf Stunden.
Die tollen Bademöglichkeiten sind sicher für viele Urlauber der wichtigste Grund für eine Reise nach Thailand. Es gibt Strände wie Sand am Meer, große und quirlige Beaches mit guter Infrastruktur genauso wie kleine verträumte Buchten. Einige der besten Strände findet ihr auf den beliebten Inseln Phuket und Ko Samui – und einen Überblick über Strände mit ganz verschiedenem Charakter bieten wir hier.
Doch auch im Landesinneren gibt es tolle Reiseziele. Allen voran die Mega-Metropole Bangkok, die angeblich niemals schläft und wo ihr die spannendsten Sehenswürdigkeiten besichtigen könnt. Kulturfreunde kommen auch weiter oben im Norden auf ihre Kosten, eine Reise zu Thailands Kulturstädten wie Chiang Mai und Sukhothai lohnt allemal.
Thailand hat ganzjährig tropisches, aber kein einheitliches Klima. Für Phuket & Co vor der Westküste gelten die Monate zwischen November und Mitte März als weitgehend regenarme und angenehme Reisezeit. Der Norden, vor allem die höher gelegene Region um Chiang Mai, bietet deutlich milderes Klima, in etwa zu vergleichen mit den Küstengebieten des Mittelmeers im Frühjahr oder Herbst. Bangkok hingegen wird ganzjährig als ziemlich feucht und belastend empfunden.
Auf Ko Samui im Golf von Siam setzt die Trockenzeit meist erst Mitte Januar ein; bis Ende April ist es dort relativ regenarm. Dann ist allerdings auch Hochsaison und die Preise ziehen an, ähnlich wie in den Monaten zuvor auf Phuket. Achtung: Durch den Klimawandel verschieben sich seit einigen Jahren diese Werte, denen jahrzehntelang die Statistiken und Erfahrungen zugrunde lagen; manchmal werden sie sogar ganz außer Kraft gesetzt.
Die große Mehrheit der Thai bekennt sich zum Buddhismus. Je weiter man sich von den Brennpunkten des Tourismus oder von den große Städten entfernt, desto tiefer wird die Gläubigkeit und Frömmigkeit der Menschen spürbar. Die Lehre des Buddha prägt überall im Lande den Alltag, sie ist im übrigen Staatsreligion und wird entsprechend geschützt. Wer sie verunglimpft oder sich in Tempeln oder anderen Andachtsstätten nicht korrekt kleidet oder auf Buddhastatuen klettert und sie für Selfies benutzt, muss mit Verachtung, empfindlichen Strafen und Ausweisung auf eigene Kosten rechnen.
Thailand war immer etwas instabiler als sein Ruf „Land der Sanften“ verheißt. In den letzten Jahren haben zuweilen Krisen und Krawalle die Schlagzeilen vor allem aus Bangkok bei uns bestimmt. Dabei ging es vorrangig um die Auseinandersetzung zwischen Roten und Gelben. Was steckt dahinter? Die Rothemden empfinden sich als die zu kurz Gekommenen. Sie gehören mehrheitlich dem ländlichen Proletariat an: arm, ungebildet, von ärztlicher Versorgung vielfach ausgeschlossen. Ihre Gegenspieler auf der politischen Bühne tragen gelbe Hemden. Sie gehören vorwiegend den konservativen und königstreuen Kreisen der Hauptstadt an, Gelb ist die Farbe des Königshauses.
Nach einem Militärputsch im Mai 2014 steht ein General an der Spitze einer Junta, die derzeit die Spannungen zwischen „Roten“ und „Gelben“ in einem eher fragilen Gleichgewicht hält. Versammlungs- und Meinungsfreiheit sind eingeschränkt, Beleidigungen des neuen Königs werden mindestens so scharf verfolgt wie zuvor beim hoch verehrten Bhumibol. Einige der südlichsten, mehrheitlich von Muslimen bewohnte Regionen, fordern zudem mehr Autonomie von Bangkok oder sehen ihr Heil im Anschluss ans benachbarte Malaysia. Immer wieder machen sie durch Gewalt und Terror auf sich aufmerksam.
Ein anderes Thema betrifft fast nur Touristen auf den Urlaubsinseln: Vor allem auf Ko Samui, aber auch anderswo werden jedes Jahr Dutzende von ihnen schwer verletzt oder gar getötet, weil sie ohne Helm und sonstige Schutzkleidung auf geliehenen Motorrädern unterwegs sind, häufig betrunken und/oder unter Drogen. Auf diese Gefahr müssen sich auch verantwortungsvolle Fahrer von Mietwagen einstellen.
Aktuelle Infos zur Sicherheitslage vom Auswärtigen Amt findet ihr hier.
Das Königreich in Südostasien grenzt an die Länder Myanmar, Laos, Kambodscha und Malaysia und wird als konstitutionelle Monarchie regiert. Die Hauptstadt Bangkok war 2016 die meistbesuchte Stadt der Welt.