Wandern, Städte angucken, ins Museum gehen – was Erwachsenen im Urlaub gefällt, ist für Kinder oft ein Graus. Doch keine Sorge! Auf der Kanareninsel Teneriffa ist es für Familien leicht, ein Freizeitprogramm zu finden, bei dem alle Spaß haben.
Nase an Schnauze mit einem Hai, einem Löwen beim Gähnen in den Rachen gucken, Pinguine im Schneegestöber beobachten: In Teneriffas bekanntestem Zoo, dem Loro Parque, ist das möglich. Warum das Futter des Jaguars nicht einfach auf dem Boden liegt, sondern an einem Baum hängt? Der Loro Parque in Puerto de la Cruz, im Norden Teneriffas, versucht, den natürlichen Lebensraum der Tiere nachzubilden – und die Bedingungen des Zoos dem ursprünglichen Verhalten der Bewohner anzupassen. Deshalb muss ein Raubtier wie der Jaguar auch hier Witterung aufnehmen und sich anpirschen können, um dann mit vollem Körpereinsatz seine Mahlzeit zu erlegen.
Ein Konzept, das auch bei den Besuchern ankommt: Der Themenpark mit seinen über 400 Tierarten wurde bereits zum zweiten Mal in Folge auf Platz eins der „Zehn besten Zoos der Welt“ auf TripAdvisor gewählt. Kein Wunder: Über kleine Brücken und schmale Wege geht es durch einen authentisch angelegten Dschungel. Flauschige Ringelschwanzlemuren sitzen eng aneinander gedrängt auf Ästen und schauen die Besucher mit ihren gelben Augen skeptisch an.
Ebenfalls durch den dichten Dschungel geht es für Besuchende im Las Águilas Jungle Park. Er zählt mit einer Gesamtfläche von rund 75.000 Quadratmetern zu einem der größten Themen-Anlagen Europas. Tropfsteinhöhlen, Wasserfälle und Lagunen vermitteln euch das Gefühl, inmitten des tropischen Regenwalds zu stehen. Familien können mehr als 500 Tierarten sowie eine fabelhafte Pflanzenwelt im Park bestaunen. Ein Highlight des Parks ist die Flugshow mit Papageien und anderen exotischen Vögeln sowie die Greifvogelshow, in der unter anderem Adler und der seltene Condor aus den Anden frei umherfliegen.
Für quietschende Freude bei den Kleinen und Begeisterung bei Jugendlichen sorgen auch die Wasserparks auf Teneriffa, zum Beispiel der Siam Park in Adeje, im Süden Teneriffas – ausgezeichnet als bester Wasserpark der Welt. Der Park ist von der Architektur Thailands inspiriert und bietet auf einer Fläche von 17 Hektar ein Königreich mit Tempeln, Riesendrachen und acht Wasserrutschen. Auf dem „Tower of Power“ braucht es Mut: Beinahe senkrecht geht die Rutsche vor einem in die Tiefe. Das Wasser spritzt nach allen Seiten, die Umgebung verschwimmt vor den Augen, immer schneller geht es hinab. Nach sagenhaften 28 Metern ist die wilde Fahrt vorbei: Begeisterung und ein bisschen Erleichterung setzen ein, geschafft! Doch ein Blick nach oben lässt das Herz erneut kurz aussetzen: Haie! Doch sie schwimmen hier nur träge über die Köpfe der Gäste hinweg – in einem sicheren Aquarium.
Im Aqualand an der Costa Adeje gibt es zwar keine Haie, dafür aber eine riesige Auswahl an abenteuerlichen Wasserrutschen, Meerwasser-Pools und Wasserfällen. Und für die Erwachsenen? Sie können sich im Erholungsbereich mit Massagedüsen und Jacuzzi entspannen.
Doch auch für Familien, die auf Action stehen, gerne in der Natur unterwegs sind oder Tiere lieber in freier Wildbahn sehen, gibt es die perfekten Ausflugsziele. Im Karting Club Tenerife können Familien sich im Kartfahren messen und an rasanten Wettbewerben auf zwei unterschiedlichen Rennbahnen teilnehmen. Und der Forestal Park in Las Lagunetas hält für euch schwindelerregende Erlebnisse inmitten der höchsten Baumkronen der kanarischen Inseln bereit. Auf insgesamt 90 Parcours könnt ihr eure Geschicklichkeit und eure Schwindelfreiheit testen und euch am Ende mit einer rasanten Fahrt an der Seilrutsche belohnen.
Auch die Natur Teneriffas bietet viele Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung: Die Insel verfügt über mehr als 1.500 Kilometer Wanderwege und 43 davon führen durch Naturschutzgebiete. Viele von ihnen sind auch mit Kindern kein Problem. Bei Radtouren entlang des Meeres entdeckt ihr hübsche kleine Dörfer und wer die Insel aus einer neuen Perspektive erleben möchte, rudert mit dem Kajak an der Küste entlang.
Mit etwas Glück werdet ihr dabei auch von ganz besonderen Tieren begleitet. In den Gewässern des Atlantiks könnt ihr über das gesamte Jahr Wale und Delphine beobachten. Teneriffa gehört zu den weltweit besten Orten der Wal- und Delphinbeobachtung. Geschätzt wird die Population der Wale in diesem Gewässer auf 400 Tiere. Viele der Touren starten in den Häfen im Süden oder Südwesten Teneriffas, in Los Gigantes, Playa de las Américas oder Costa Adeje.
Auf einem Boot geht es hinaus auf den Atlantik, in Richtung der Nachbarinsel La Gomera. Bereits der Blick über das glitzernde Wasser und die warme Sonne auf der Haut sorgen für gute Laune. Ein Platschen: Die Schnauze eines Delphins guckt sekundenlang aus dem Wasser, dann der legendäre Sprung – und das Säugetier taucht elegant unter die Wasseroberfläche. Schnell wird klar: Es ist nicht allein unterwegs. Wegen der verantwortungsvollen und nachhaltigen Beobachtung von Walen und Delphinen, wurde der Meeresstreifen Teno-Rasca, der sich bei den kanarischen Inseln Teneriffa und La Gomera befindet, im Jahr 2021 als erstes Walschutzgebiet in Europa und als drittes weltweit ausgezeichnet.
Insgesamt leben vor Teneriffa rund 250 Wale und Delphine in zwölf Familien zusammen. Am häufigsten trifft man auf den Kurzflossen-Grindwal mit seinem kugelförmigen Kopf und einer Länge von bis zu sieben Metern. Doch auch Blauwale, Buckelwale, Pottwale oder Orcas kreuzen die Gewässer der Kanaren. Delphine und Grindwale sind neugierige Tiere: Sobald der Motor ausgeschaltet ist, kommen sie nah heran und tummeln sich spritzend und zischend um das Boot. Ein majestätischer Anblick!