Feinste Kreationen aus frischem Fisch, Führungen durch Destillerien und Obstanbaugebiete oder eine entspannte Tour mit einem Schiff der Bodenseeflotte zu den schönsten Ausflusgzielen – diesen Herbst erwarten euch in der Region rund um den Bodensee zahlreiche großartige Highlights für Genießer. Sechs besonders attraktive Angebote stellen wir euch hier vor:
Sie sind längst kein Geheimtipp mehr, die Fischwochen am westlichen Bodensee. Ausgefallene, feine Fischmenüs aus den Küchen der Gastgeber locken jedes Jahr Genießer und Gourmets an den Untersee und in den Hegau. In allen 16 Häusern gilt vom 6. September bis 3. Oktober 2021: Auf den Teller kommt ein fangfrisches Drei-Gang-Fischmenü mit Vor-, Haupt- und Nachspeise zum einheitlichen Preis.
Direkt aus den Netzen der Fischer landet der Fang des Tages in der Küche und wird dort individuell interpretiert. Mit Talent und viel Liebe zum See lassen die Küchenchefs die feinsten Kreationen aus Kretzer und Saibling entstehen, aus Silber- und Blaufelchen oder Hecht. Sie interpretieren überlieferte Klassiker neu oder kreieren gänzlich Neues. Matjes aus Rotauge, Felchenfilet unter Rucola-Speckkruste, frittierte Fischleber auf Kräutersalat und Saibling im Sesammantel standen in den letzten Jahren auf der Karte.
Schöne Extras: Zu jedem Menü erhalten die Fischliebhaber einen Stempel in den sogenannten Fischpass, den sie später in den Lostopf werfen können. Auf die Gewinner warten Genuss- oder Übernachtungs-Gutscheine. Ein weiteres Highlight während der Bodensee-Fischwochen ist die Felchenfahrt auf dem Solarschiff HELIO.
Fischer-Paradies westlicher Bodensee: Der Untersee bietet mit seinen großen Schilfflächen und Flachwasserzonen einen idealen Lebensraum für unterschiedlichste Fischarten. Felchen, Saiblinge, Zander, Trüschen und verschiedenste Forellenarten – dies ist neben Hecht, Kretzer und Aal nur eine kleine Auswahl der Fischvielfalt am Bodensee.
Mehr Informationen über die Bodensee-Fischwochen und die Liste der teilnehmenden Restaurants findet ihr hier.
In der Luft liegt der Duft von Äpfeln und Birnen. Nüsse und Kürbisse wollen geerntet werden, und fleißig wird Wein gekeltert. Im Oktober präsentiert sich der Lindauer Bodensee, die größte Obstbauregion Bayerns, ganz besonders verlockend. Und wird deshalb auch heuer wieder im Rahmen des Genussherbstes gründlich gefeiert. Vom 9. bis zum 23. Oktober 2021 heißt es in den Orten Lindau, Wasserburg, Nonnenhorn, Bodolz und Bregenz: Hereinspaziert ins Schlaraffenland!
Zum achten Mal in Folge zeigt die Bodenseeregion, was sie in Sachen Genusskultur zu bieten hat. Winzer, Bauern und Fischer lassen sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Lokale Produzenten und Experten plaudern aus dem Nähkästchen; Restaurantküchen und Weinkeller gewähren Einblick in professionelle Abläufe. Alle Profis vor Ort verbindet die Erkenntnis: Der Mensch ist, was er isst. Und sie alle verbürgen sich für die Herkunft ihrer Produkte und ihres einzigartigen Wertes.
Wie immer präsentiert der Genussherbst am Bodensee ein in jeder Hinsicht üppiges Programm. Du musst dich nur entscheiden, und das ist schwer genug! Den Grillkurs in der Restaurantküche mitmachen oder Edelbrände verkosten? Bei der fünfzehn Kilometer langen Genusswanderung mitlaufen, oder zur Live-Musik im Gasthaus schwofen? Dir auf dem Schiff hochwertige Whiskys, feinste Rums und edelste Gins präsentieren lassen oder Fairtrade Kaffee mit Schokolade aus Wildkakaobohnen probieren?
Alle Infos, Termine und Veranstaltungen rund um den Genussherbst am Bodensee findet ihr hier.
Äpfel gehören zu den absoluten Protagonisten am Bodensee. Sie prägen die Landschaft und die Landwirtschaft der Region wie sonst kaum etwas. Im zweitgrößten Anbaugebiet Deutschlands reifen jedes Jahr 250.000 Tonnen Äpfel heran, die im Spätsommer ihre leuchtende Farbe, ihren süßen Geschmack und ihre knackige Festigkeit erreicht haben und geerntet werden können. Dann gibt es am Bodensee richtig viel zu feiern. In rund 25 teilnehmenden Orten am deutschen Nordufer heißen Obsthöfe und Traditionsbetriebe Gäste und Einheimische vom 18. September bis zum 10. Oktober 2021 zu einem genussvollen Programm willkommen. Ob Verkostungen, Feste oder Vorführungen – das Angebot ist groß und bietet für jeden etwas.
Apfelbauern laden etwa zu fachkundigen Führungen durch ihre Betriebe ein. Brennereien und Hofläden zwischen Lindau und Mainau zeigen, was sie im Angebot haben. In den Restaurants stehen hochmotivierte Küchenchefs am Herd und lassen ihre Kreativität vom Apfel inspirieren. So wie der frisch gekürte Sternekoch Kevin Leitner vom Restaurant "s'Äpfle" im Seehotel Villa Linde in Bodman, der sich eine Lachsforelle mit Apfelvinaigrette ausgedacht hat. In der "Brennerei zum Forst" können sich die Gäste dagegen schon auf einen Apfelmost-Schmorbraten mit geschmälztem Kartoffelknödel freuen. Aber auch 32 andere Restaurants präsentieren apfel-herbstliche Spezialitäten auf der Karte.
Wenn du nicht nur genießen, sondern dich auch sportlich betätigen willst, kannst du die Ernteatmosphäre bei einer Radtour durch die prachtvolle Natur erleben. Eine 37 Kilometer lange Rundstrecke führt im Hinterland von Friedrichshafen durch idyllische Dörfer, vorbei an riesigen Obstgärten und Streuobstwiesen – und immer mit Blick auf den Bodensee. Zwischendrin lässt du dich in Hof-Cafés und Restaurants verwöhnen oder kaufst im Hofladen ein. Außerdem findest du unterwegs die schönsten Rastplätze für ein perfektes Picknick. Tipp: Wem die Strecke zu lang ist, der nimmt einfach die Abkürzung und schippert entspannt von Friedrichshafen nach Immenstaad mit dem Schiff.)
Alle Veranstaltungen und Termine sowie weitere Infos zu den Apfelwochen am Bodensee findet ihr hier.
Im Herbst nochmal aufs Schiff steigen und genüsslich die westliche Bodenseeregion erkunden, das ist auch in diesem Jahr an vier Wochenenden im Oktober und November möglich. Dann geht die Flotte der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein zum grenzenlosen Herbst-Hopping auf Rundkurs und verbindet die Orte am deutschen und Schweizer Ufer zu unvergesslichen Ausflugstagen. Am 17. und 18.10., 24. und 25.10., 31.10. und 1.11. sowie am 7. und 8.11.2020 gleiten die Schiffe im Taktverkehr über die klaren Wasser des Sees. Aus- und wieder Zusteigen ist jederzeit möglich!
Die Fahrtroute liest sich wie eine Schatzkarte, jede Anlegestelle verspricht ein Erlebnis: Viermal täglich macht die Flotte bei leicht merkbaren Abfahrtszeiten die Runde zwischen Radolfzell und der Insel Reichenau, Gaienhofen und Hemmenhofen und den schweizerischen Orten Mannenbach, Berlingen und Steckborn. Mit dem Hop-On-Hop-Off Ticket erhalten Erwachsene für nur 17 Euro/19 Franken eine Tageskarte – Familien sind schon für 44 Euro/49 Franken mit an Bord. Auch das Fahrrad darf beim grenzenlosen Herbst-Hopping gratis mit auf Entdeckungsreise gehen.
Jede Landestelle ist zugleich Ausgangspunkt verheißungsvoller Rad- oder Wandertouren in das abwechslungsreiche Umland. Verlockungen finden sich in Hülle und Fülle. Die Aussicht von der Hochwart über die Weltkulturerbe-Insel Reichenau, etwa. Die fruchtbare und mit Gemüseständen gesprenkelte Halbinsel Höri. In Radolfzell kann man am See entlang zum Naturschutzgebiet der Halbinsel Mettnau laufen. Oder Steckborn: Hier lädt der mythische Fabelweg die ganze Familie zur Bewegung ein. Auf der Tour Napoléon geht es vorbei an prächtigen Schlössern. Die Terrasse des Napoleonmuseums am Arenenberg verwöhnt das Auge mit einem einzigartigen Ausblick auf See und Hegauvulkane. Und wer dem Rhein auf seinem Weg durch den Untersee folgen will, kann sich auf der Rheinweg-Fahrradroute Kreuzlingen-Schaffhausen vom frischen Herbstwind die Haare zerzausen lassen.
Die zahlreichen Ausflugsziele der Region öffnen ihre Tore weit für die Herbst-Hopper: Spannende Ausstellungen und Führungen erwarten die Besucher. Wer sich von großen Namen wie Hermann Hesse, Otto Dix, Napoléon, Adolf Dietrich oder Fritz Mühlenweg inspirieren lassen will, ist in den Museen am Untersee gut aufgehoben oder besucht die Stationen der Kunstroute, die sowohl auf der deutschen als auch Schweizer Seite des Sees zu finden sind. Wer tiefer in die Geschichte(n) der Dörfer und Städtchen am See eintauchen will, dem seien etwa die Stadtführung durch Radolfzell, oder der Berlinger Dorfrundgang ans Herz gelegt.
Alle Infos zu Fahrplan, Preisen und Angeboten findet ihr hier.
Morgens um sechs am Bodensee. Nebelschwaden ziehen übers Wasser. Der Turm vom Radolfzeller Münster liegt im Dunst. Und seit ein paar Minuten mischt die Sonne noch ihre herbstlichen Orange- und Goldtöne in diese mystische Stimmung. Gemeinsam mit Hubert Neidhart fahren wir im Boot raus auf den Bodensee, um frischen Fisch zu holen. Normalerweise kauft der Fischkoch vom Grünen Baum in Moos seine Zutaten natürlich nicht draußen auf dem Wasser, sondern ganz normal an Land, wo ihm die Fischer den frischen Fang oft auch direkt ins Restaurant liefern. Aber heute Morgen wollen wir mal schauen, was auf dem Wasser so los ist. Und treffen auch tatsächlich ein paar deutsche und Schweizer Fischer. Mit einer prachtvollen Schleie an Bord tuckern wir schließlich wieder zurück in den kleinen Hafen von Moos. „Bodenseefisch ist zu 100 Prozent aus Wildfang“, erzählt uns Hubert Neidhart, während er in seiner Küche das Gemüse kleinschneidet, dass er frisch vom Bauern geholt hat. Die Schleie möchte der Koch, der sich seit vielen Jahren in der Slow-Food-Bewegung engagiert, für uns mit regionalem Gemüse, kleinen Kartoffeln und Wein auf dem Blech im Backofen garen.
„Wir leben hier auf der Halbinsel Höri in einer Art Schlaraffenland,“ sagt der Fischexperte, der den Grünen Baum in fünfter Generation führt. Durch das besondere Klima am See gedeihen auf der Höri am Untersee Gemüse und Obst in einer besonderen Vielfalt und sind auch durchweg von erstklassiger Qualität. Neben Artischocken und Auberginen wächst dort zum Beispiel auch die Höri-Bülle. Das ist eine feine Speisezwiebel, die ursprünglich aus Kalabrien stammt, von den Mönchen der Reichenau aber schon vor etwa 1000 Jahren entdeckt und auf der Halbinsel Höri kultiviert wurde. Die rote Zwiebel mit dem zarten, milden Geschmack trägt das EU-Siegel der geschützten Herkunft und gehört damit zu den kulinarischen Botschaftern Baden-Württembergs. Neidhart verwendet die Höri-Bülle mit Begeisterung– und kocht für die Monate, in denen es sie nicht frisch gibt, auch Chutneys vor. Obwohl das eigentlich schon fast gegen seine eigene Philosophie geht.
„Hier bei uns am Bodensee ist das nämlich nicht wie in einer Großstadt“, meint der Chef des Grünen Baums. „Wir denken uns nicht theoretisch aus, was wir am nächsten Tag auf die Speisekarte setzen und gehen dann einkaufen. Meine Vorstellung vom Kochen funktioniert genau anders herum: Ich schaue, was die Fischer vom See bringen, welchen Käse ich bei meinen Lieblingsproduzenten kaufen kann und welches Gemüse es ganz frisch gibt – und das verarbeite ich dann. Meine Küche soll einfach, frisch, regional und authentisch sein. Sterne interessieren mich nicht, das hier ist Natur pur.“ Die Speisekarte des Grünen Baums als kulinarisches Spiegelbild der Region – dafür steht der gemütliche Gasthof seit vielen Jahrzehnten. Nur einen Ausreißer erlaubt sich Hubert Neidhart: Er macht eine Fischsuppe mit Rouille – nach original französischem Rezept, wie er es aus der Bretagne mitgebracht hat, wo er gelernt hat. Allerdings – und dann passt das ja auch wieder gut ins Konzept – ganz regional mit Süßwasserfisch. „Am Anfang haben mich die Fischer hier für verrückt erklärt, aber es funktioniert. Unsere Fischsuppe ist eine Spezialität, für die wir am ganzen See bekannt sind.“
Mehr Infos findet ihr hier.
Im sonnigen Weinberg über dem Winzerort Hagnau und überm Bodensee stoßen am frühen Abend fünf junge Leute in den 20ern mit einem Glas Müller-Thurgau an. Etwa zehn Jungwinzer gibt es mittlerweile in der ältesten Weinbaugenossenschaft Deutschlands. Aber das ist nur eine von vielen Besonderheiten beim Winzerverein Hagnau. Sie haben hier auch einen wunderbaren alten Weinkeller mit historischen Riesen-Holzfässern, die immer zu den 25-Jahre-Jubiläen gebaut werden. Und, noch viel wichtiger: Alle 52 Winzerfamilien von Hagnau lassen ihre Trauben gemeinschaftlich im Winzerverein Hagnau keltern – und produzieren dennoch durchweg Spitzenqualität.
In Hagnau halten sich Rot- und Weißweine etwa die Waage. Neben Müller-Thurgau sind vor allem die Burgundersorten typisch für die Region: Spätburgunder, aber auch Weiß- und Grauburgunder werden kultiviert. Der Seewein gedeiht unter anderem deshalb so gut, weil der Bodensee Spätfröste im Frühjahr verhindert, weil er das Sonnenlicht spiegelt und im Herbst noch lange von der gespeicherten Wärme des Wassers abgibt. „In Hagnau werden zudem alle Weine noch von Hand gelesen, sagt Christian Megerle, Stephanies Bruder. Er führt gemeinsam mit dem Vater den Familienbetrieb. „Wir sind alles ziemliche Experten, obwohl wir noch so jung sind“, ergänzt Stephanie lachend. „Unser Leben dreht sich halt von Kindesbeinen an dauernd um den Wein.“
Wie die meisten der anderen Nachwuchswinzer waren die beiden Geschwister auch schon zu Lehrjahren im Ausland, sind anschließend aber wieder nach Hause zurückgekehrt. „Wir haben doch eines der schönsten Fleckchen Erde hier“, meint Christian. Und weiter: „Ich finde, unser Arbeitsplatz im Weinberg hier oben ist eigentlich fast schon vergnügungssteuerpflichtig.“ Die Hagnauer Jungwinzer lachen. Öfter treffen sie sich an schönen Abenden hier oben nach Feierabend. Und sie bieten regelmäßig im Winzerverein ihre eigenen Weinführungen an. „Bei uns ist nicht alles so durchgeplant wie bei den Älteren“, gibt Christian zu, „aber wir haben alle immer viel Spaß.“
Mehr Infos über Führungen, Weinwanderungen, Weinverkauf und Feste gibt es hier.
Vier Länder teilen sich den Bodensee, der zu den schönsten Genussregionen in Deutschland gehört. Der 63 Kilometer lange See mit dem milden Klima grenzt an Deutschland, Österreich, die Schweiz und Liechtenstein und wird vom Rhein einfach mal so durchflossen. Der Bodensee teilt sich zudem in Untersee und Obersee. Viel wichtiger aber als Zahlen und geografische Angaben: In seinem klaren Wasser schwimmen feine Speisefische, und rund herum reifen neben Weintrauben auch viele andere Obstsorten und Gemüse. Ein Landstrich zum Wandern, Radeln, Schifffahren und gemütlich Einkehren …