Reisebericht
Stockholm Reisetipps & Highlights: 3 Tage in Schwedens Hauptstadt
Sechs Stunden – es waren genau sechs Stunden, die ich für meinen Aufenthalt in Stockholm hatte, als ich 2022 zum ersten Mal Schweden’s Hauptstadt, im Rahmen einer Ostsee-Kreuzfahrt, besuchte. Das Programm damals: ABBA-Museum, Gamla Stan, Zimtschnecke – Ahoi und bis zum nächsten Mal!
Mein erster Aufenthalt war also nur bedingt dieser wunderschönen Stadt gerecht geworden – warum also nicht nochmal die Koffer packen, mit ein paar Tagen mehr Zeit im Gepäck?
Stockholm: Meistgebuchte Städtehotels
Tag 1: Anreise & Scandic Continental
Gesagt, getan! Nach kurzem Hotelvergleich und -buchung auf HolidayCheck (Macht der Gewohnheit😊), war auch ein passender Flug gefunden, und so ging es Ende Juni, an einem sonnigen Mittwochmorgen mit der Bahn nach Zürich, von wo aus mein Flug in Richtung Skandinavien ging.
Gut 2,5 Stunden später erfolgt dann am Nachmittag planmäßig eine harte Landung, die bekanntlich ja die sichersten sind, auf dem Stockholmer Flughafen von Arlanda. Hier landet die Mehrzahl alle internationalen Flüge, und wie immer stellt sich nach der Ankunft die Frage: Wie kommt man schnell und günstig ins Stadtzentrum? In Arlanda schließt leider das eine das andere aus, denn es gibt entweder „schnell & teuer“, oder „langsam & günstig“.
Wer Geld sparen will, dem lege ich die „Flygbussarna Airport Coaches“ ans Herz, mit denen Du für rund 18 Euro (Hin-und Rückfahrt) in 45 Minuten ins Stadtzentrum kommst. Zusätzlich gibt es auch mehrere FlixBus-Verbindungen am Tag. Und dann gibt es natürlich noch den Zug, um genau zu sein den „Arlanda Express“. Dieser privat betriebene Hochgeschwindigkeitszug braucht gerade einmal 18 Minuten für die 42 Kilometer Distanz zwischen Flughafen und Stadtzentrum, kostet dafür aber 60 Euro (Hin- und Rückfahrt).

Philip's Tipp
Je mehr Reisende Ihr seid, umso günstiger wird es für alle – so sind es für zwei Personen nur noch 40 €/Nase.
Ein Umstieg auf die Regionalzüge, die ebenfalls am Flughafen halten, macht wenig Sinn, denn die Strecke wird vom Arlanda Express betrieben und verwaltet. Somit wird auch für Fahrgäste der öffentlichen Züge eine Transitgebühr fällig. Aber auch hier habe ich einen Spar-Tipp für Dich, mit dem Du diese Gebühr geschickt umgehen kannst: Fahr mit dem Bus nach Märsta, von wo aus regelmäßig S-Bahnen nach Stockholm fahren – in Summe kostet Dich das gerade einmal 7 Euro pro Person (Hin- und Rückfahrt).
Ich entschied mich am Ende jedoch für die schnelle und durchaus sehr komfortable Variante mit dem Arlanda Express, inklusive bequemer Sitze und Teppich auf dem Bahnsteig.
Die Unterkunft
Nach meiner Ankunft waren es dann nur gut fünf Minuten Fußmarsch bis zu meiner Unterkunft, dem Scandic Continental. Ein Hotel, auf das die gern von Hoteliers verwendet Floskeln „Zentral gelegen“ oder „Mit sehr guter Anbindung“ auch in der Realität zutreffen. Gegenüber liegt der Hauptbahnhof, und direkt nebenan der Hauptknotenpunkt T-Centralen, wo alle drei U-Bahnlinien aufeinandertreffen.
Das Hotel ist modern ausgestattet, was sich auch in meinem Superior-Zimmer fortsetzt – alles sehr „hyggelig“ eingerichtet. Diese Kategorie hatte ich bewusst gewählt, um mehr Platz zu haben, den es durchaus benötigt, wenn man keinen Kleiderschrank im Zimmer hat. Ein weiterer Minuspunkt war für mich, dass sich die Fenster nicht öffnen lassen, um frische Luft zu bekommen, was nach Rückfrage bei der Rezeption für alle Zimmer gilt. So blieb mir nur eine übertrieben ökologisch eingestellte Klimaanlage, die gerade mal einen Grad in der Stunde nach oben oder unten heizte/kühlte – für einen Frischluft-Junkie wie mich natürlich nicht ausreichend.
Dafür waren die Fenster sehr gut gedämmt, sodass ich von der Großstadtkulisse draußen nichts mitbekam und ruhig schlafen konnte. Der erste Abend fand dann in der Rooftop-Bar des Hotels, bei bestem Wetter und DJ einen gemütlichen Ausklang.
Tag 2: Schärenausflug nach Vaxholm & Gamla Stan
Vaxholm
Nach der ersten Nacht, die wegen der nördlichen Lage Stockholms zu dieser Jahreszeit nicht wirklich eine war, stand das erste Frühstück an. Kurz und knapp zusammengefasst – ich fand alles, was ich brauchte, um mich für meinen heutigen Ausflug in den Schärengarten zu stärken. Frisches Obst, Brötchen, Aufschnitt, Käse, Müsli… was will man mehr?
Und so fuhr ich gut vorbereitet mit der U-Bahn zur Anlegestelle Strömkajen, von wo aus die meisten Schiffe, in Richtung Schärengarten ablegen. Ein Ausflug in diese rund 30.000 Inseln umfassende Landschaft ist ein Muss und gehört zu jedem Stockholm-Trip dazu. Die Wahl der richtigen Insel fällt da nicht leicht und so entschied ich mich für Vaxholm, dass sich auch Hauptstadt der Schären nennt.
Die Fahrt dorthin erfolgte mit den teilweise nostalgischen Schiffen der Fährgesellschaft „Waxholmsbolaget“ und war im Tagespass der Stockholmer Verkehrsbetriebe (SL) inkludiert.
Die Szenerie im Schärengarten ist einfach malerisch: Felsige Inseln mit bunten Holzhäuser, die von viel Wald umgeben sind – Schweden so wie man es sich vorstellt. Da macht es auch nichts aus, wenn das Boot gelegentlich anhält und in Summe eine Stunde oder mehr (je nach Linienverlauf) nach Vaxholm benötigt.
Bei meiner Ankunft werde ich direkt vom „Vaxholm Fortress“ empfangen, dass unübersehbar auf der anderen Seite des Städtchens liegt. Wer seine Kindheit in den 70er – 90er Jahren vor dem Fernseher verbracht wird diese Festung wohlmöglich kennen, denn sie diente als Seeräuberfestung im Kinderfilm „Pippi in Taka-Tuka-Land“.
Was Vaxholm sonst noch zu bieten hat, ist schnell erzählt, denn so viel gibt es nicht zu sehen, sofern man sich nicht ein Rad leiht oder selbst mit dem Auto da ist. Die Definition „Hauptstadt der Schären“ bezieht sich vielmehr auf die zahlreichen Schiffslinien, die von den umliegenden Inseln hier zusammenkommen, als auf die Größe des Städtchens.
Dennoch bietet Vaxholm auch für Fußgänger etwas, wie zum Beispiel eine malerische Promenade mit kleinen Boutiquen und Cafés. Letzteres ist genau das Stichwort für ein weiteres Must-Do - eine traditionelle schwedische Fika.
Fika ist das schwedische Wort für Kaffeepause, kann 15 bis 45 Minuten dauern, und besteht aus einem Heißgetränk sowie einem Stück Gebäck nach Wahl. Also ging ich in die nächste Bäckerei und bestellte einen Cappucino plus „Kanelbullar“. Es gibt keinen anderen Ort auf der Welt, an dem eine Zimtschnecke so gut schmeckt wie in Schweden – und ja, ich habe bereits viele davon rund um den Globus probiert. Von daher kann ich Dir nur ans Herz legen, diese nicht zu verschmähen.
Nach der Fika machte ich mich dann auch auf den Rückweg nach Stockholm – und ich merkte schnell, dass ich nicht der einzige mit dieser Idee war. Vor dem Anleger hatte sich bereits eine große Menschenmenge gebildet, die das gleiche Ziel hatte, was letzten Endes dazu führte, dass das Schiff nicht alle mitnehmen konnte. Auf der Website der Reederei wurde darum gebeten rechtzeitig da zu sein – die von mir eingeplanten 20 Minuten waren wohl zu wenig.
Gamla Stan
Wieder in Stockholm angekommen ging es für mich weiter in die Gamla Stan, denn es war schon Abend und die Chancen auf eine Besichtigung der historischen Gebäude, ohne viele Touristen standen gut. Wie wahr! Die Altstadt war so gut wie leer, sowohl vor dem Nobelpreis-Museum, als auch im Innenhof des Königspalastes, wo außer ein paar pflichtbewusster Wachen kaum noch jemand zu finden war.
Nach all den Erlebnissen des Tages wurde es schließlich auch Zeit für das Abendessen. Ein wenig Recherche im Internet, und die Wahl fiel auf die „Sthlm City Food Hall“, die nicht weit vom Hotel entfernt war. Eine gute Wahl, wie sich im Nachhinein herausstellte.

Philip's Tipp
Besuch die Gamla Stan ab 19 Uhr – dann bist Du fast für Dich allein (je nachdem wie viele diesen Bericht hier lesen 😊) und kannst perfekte Fotos schießen.
Tag 3: Djurgården, U-Bahn-Kunst & tolle Ausblicke
„Wie gut, dass ich den Ausflug in den Schärengarten bereits gestern gemacht habe“ war mein erster Gedanke, als ich während des Frühstücks aus dem Fenster schaute. Das Wetter hatte sich inzwischen in typisches Nordlandwetter geändert und überzog Stockholm mit dicken grauen Wolken, aus denen der ein oder anderen Schauer kam. Die Wettervorhersage prognostizierte auch keine Trendwende, aber es gibt ja bekanntlich nur schlechte Kleidung und kein schlechtes Wetter.
Mein erstes Ziel an diesem Tag war der Aussichtspunkt „Skinnarviksberget“ im Stadtteil Södermalm, der vor allem zum Sonnenuntergang ein sehr beliebter Treffpunkt der Einheimischen ist. Mit der roten U-Bahnlinie fuhr ich bis zur Station Zinkensdamm, die unterhalb des Felsens liegt. Nach einem kleinen Aufstieg empfang mich eine der schönsten Aussichten der Stadt, denn Gamla Stan, Stadshus, Königspalast – alles lag mir gefühlt zu Füßen. Ein Ausblick, den ich am liebsten noch etwas länger genossen hätte, doch inzwischen hatte sich zum Regen auch ein ekelhafter Wind gesellt.
Stockholm bietet selbstverständlich auch Möglichkeiten für schlechtes Wetter - und damit sind nicht die zahlreichen Museen gemeint. Vielmehr war es die „Tunnelbana“ (Schwedisch für U-Bahn) die im Mittelpunkt meiner nächsten Aktivität stand.
Denn sie gilt als längste Kunstgalerie der Welt – mehr als 90 der 110 Stationen wurden von zahlreichen, teils international bekannten Künstlern gestaltet und es werden sogar geführte Touren dazu angeboten. Startpunkt meiner persönlichen Tour durch den Untergrund war wieder der zentrale Knotenpunkt T-Centralen, denn dort soll am Bahnsteig der blauen Linie das erste Kunstwerk zu sehen sein. Und in der Tat – als ich die Rolltreppe herunter ging, waren die Wände um mich herum blau-weiß gefärbt und bildeten verschiedene Motive wie z.B. Personen ab. Aus Sicht des Künstlers Per Olof Ultvedt, sollen diese zur Beruhigung und Entschleunigung der Fahrgäste beitragen.
Weiter auf der blauen Linie erwartete mich in der Station Kungsträdgården das nächste Kunstwerk, welches sich über mehrere Gänge erstreckt. Dargestellt wurde eine antike Ausgrabungsstätte mit Skulpturen und Tempelüberresten, die hauptsächlich von den Farben Rot, Weiß und Grün dominiert wurde.
Zwei von mehreren Stationen, die ich mir auf meiner Tour angeschaut habe – wirklich sehr beeindruckend!
Djurgården
Nach gut zwei Stunden wieder an der Oberfläche angekommen, ist das Wetter besser geworden und ich beschloss einen Abstecher auf die Insel Djurgården zu machen. Djurgården ist die Muesumsinsel der Stadt und mit der Fähre u.a. vom Anleger Slussen in gut 10 Minuten zu erreichen. Hier sind die bekannten Museen, wie das ABBA- oder Vasa-Museum, angesiedelt aber auch der Freizeitpark Gröna Lund. Aus meiner Sicht lohnt sich ein Besuch von Djurgården auch ohne Eintrittskarte für seine Sehenswürdigkeiten. Denn hier ist es ruhiger und es gibt mehr Natur um einen herum. Ohne festes Ziel ließ ich mich treiben und entdecke dabei das ein oder andere historische Gebäude, wie z.B. das nordische Museum.
Der Tag endete da, wo der letzte aufgehört hat, nämlich in der Food Hall um die Ecke – das Essen hier ist fantastisch, insbesondere die Burger bei „Bun Meat Bun“.
Abreisetag: Stadshus, die letzte Fika & Fazit
Am letzten Tag meiner Stockholm-Reise hatte ich noch bis zum frühen Abend Zeit, da mein Rückflug nach Zürich erst sehr spät ging. Nachdem ich die Souvenirs für die Liebsten daheim eingekauft habe, und die letzte Fika genüsslich zelebriert wurde, besuchte ich zum Abschluss das „Stadshus“. Im Rathaus befindet sich die blaue Halle, wo alljährlich das Bankett zu Ehren der Nobelpreisgewinner/innen abgehalten wird.
Hier konnte ich mich noch einmal ans Wasser setzen und die letzten Tage meiner Reise Revue passieren lassen. Hat es sich gelohnt noch einmal hier her zu kommen? Die Antwort ist ein deutliches JA!
Es war eine richtig gute Entscheidung gewesen - denn sonst wären mir viele Eindrücke und Highlights entgangen, hätte ich Stockholm nur auf meine sechs Kreuzfahrerstunden beschränkt.
Ich fuhr nicht nur, wie beim letzten Besuch, an den Schäreninseln vorbei, sondern besuchte sie auch. Ich konnte mir die Gamla Stan zu einer Tageszeit ansehen, zu der die Kreuzfahrtschiffe sowie meisten Touristenbusse bereits weg waren und so eine ganz besondere Stimmung erleben. Ich nahm mir Zeit für die Kunst in Stockholm’s Tunnelbana und die Schönheit Djurgården, ohne den Druck zu haben, wieder zu einer gewissen Uhrzeit an Bord sein zu müssen. Von all dem Erlebten konnte ich mich in einem soliden Stadthotel erholen - auch wenn die Frischluft gefehlt hatte😊.
Mit dieser Erkenntnis sowie vielen Erlebnissen im Gepäck fuhr ich zurück nach Arlanda, wo meine Reise anschließend über den Wolken mit einem traumhaften Sonnenuntergang ihren krönenden Abschluss fand.
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