Überbackender Toast Hawaii mit Schinken, Käse und einer Kirsche.
© Getty Images / Angelika Heine

Kulinarik

Toast Hawaii, Hamburger & Co: Essen, das nach Orten benannt ist – aber nicht dort herkommt

Ob zu Hause oder auf Reisen: Bestimmt hast Du schon einmal auf einer Speisekarte ein Gericht gesehen, das den Namen eines weit entfernten Ortes trägt. Und hast Dich sicher gefragt, was dieses Gericht mit dem namensgebenden Ort zu tun hat. Um es vorweg zu sagen: oft gar nichts. Auf dieser humorvollen Entdeckungsreise wirfst Du einen Blick hinter die Kulissen der Namensfindung und kannst Dich köstlich darüber amüsieren, wie so manches Gericht zu seinem Namen kam, mitunter ohne dass die kreativen Köpfe dahinter einen Fuß in das betreffende Land gesetzt haben.

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Handgemachte Pizza Hawaii mit Schinken-, Ananas und frischem Mozzarella.
Wer hätte gedacht, dass Ananas, Schinken und Käse so gut zusammenpassen – Pizza Hawaii war die geniale Idee eines Pizzabäckers in Kanada. © Getty Images / LauriPatterson

Toast Hawaii / Pizza Hawaii

Es gibt keinen Toast auf Hawaii

Hawaii ist prädestiniert für den Anbau von Ananas, aber Toast Hawaii stammt keineswegs von dieser Inselkette im Pazifischen Ozean. Das Gericht, das aus je einer Scheibe Toast, gekochtem Schinken, einer Ananas und Käse besteht und im Ofen überbacken wird, geht vielmehr auf den Fernsehkoch Clemens Wilmenrod zurück. 1955, inmitten der Wiederaufbaujahre Deutschlands, stellte er es erstmals der Öffentlichkeit vor. Die krönende Kirsche folgte übrigens erst drei Jahre später. Ähnlich verhält es sich mit der Pizza Hawaii, die Du niemals in Italien bestellen solltest, da sie dort als Tabubruch gilt. Sie wurde 1962 von einem griechischstämmigen Pizzabäcker in Kanada erfunden.

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Wiener Schnitzel und Bratkartoffeln.
Im Jahr 1857 wurde das Rezept der weltbekannten Spezialität aus Italien nach Wien gebracht. © Getty Images / Westend61

Wiener Schnitzel

Der Klassiker stammt aus Italien

Etwas anders verhält es sich mit dem Wiener Schnitzel, dem dünn panierten und in Fett ausgebackenen Kalbsschnitzel. Dieses Gericht gehört tatsächlich zu den bekanntesten Spezialitäten der Wiener Küche und kann dort wie (fast) überall auf der Welt problemlos bestellt werden. Ursprünglich stammt das Gericht jedoch nicht aus Wien oder gar Österreich, sondern aus Mailand. Der Legende nach soll Feldmarschall Radetzky die Cotoletta alla Milanese entdeckt und das Rezept 1857 aus Italien mitgebracht haben. Am Wiener Hof wurde das Rezept sofort ausprobiert. Schnell eroberte es das Kaiserreich und dann die kulinarische Welt.

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Frau isst einen Hamburger und tunkt Pommes in Ketchup.
Der Ursprung des Hamburgs wird immer ein Rätsel bleiben. © Getty Images / d3sign

Hamburger

Ein kulinarisches Rätsel

Der Hamburger ist ein weltbekanntes Gericht, dessen Ursprung jedoch im Dunkeln liegt. Kommt er aus Deutschland oder aus den USA? Verschiedene Theorien ranken sich um seine Entstehung: von AuswanderInnen, die eine Frikadelle auf ein Brötchen legten, bis hin zu findigen GastronomInnen, die Hackfleischpattys zwischen Brötchenhälften servierten. Fest steht, dass der Hamburger 1904 auf der Weltausstellung in St. Louis für Furore sorgte. Seitdem hat sich das beliebte Fastfood-Gericht zu einem globalen Phänomen entwickelt – mit unzähligen Variationen: vom Cheeseburger bis zu veganen Alternativen. Es ist ein kulinarisches Rätsel, das die Welt verbindet.

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Frische Brioche Parisienne sind auf einem Teller.
Die luftigen, süßen Teigwaren stammen aus einer anderen romantischen Stadt: Venedig. © Getty Images / Marina Kuttig

Brioche Parisienne

Der köstliche Genuss stammt eigentlich aus Venedig

Wer kennt sie nicht, die leckere Pariser Brioche? Zart und luftig, mit samtiger Krume und einem Hauch von Süße ist sie ein wahrer Gaumenschmaus. Doch hinter dieser verführerischen Brötchenvariante verbirgt sich ein süßes Geheimnis: Sie stammt nicht aus der französischen Hauptstadt, sondern aus den malerischen Gassen Venedigs. Dort, umgeben von den Klängen der Gondolieri, kreierten findige BäckerInnen vermutlich schon im 17. Jahrhundert dieses Meisterwerk der Backkunst. Heute erfreut die Brioche Parisienne Gourmets auf der ganzen Welt mit ihrer einzigartigen Textur und dem unwiderstehlichen Aroma.

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Hausgemachte Spaghetti Bolognese mit Parmesan und Basilikum.
In Italien wird Bolognese nicht wie in Deutschland auf Spaghetti serviert, sondern auf Tagliatelle. © Getty Images / GMVozd

Spaghetti Bolognese

Das Gericht gibt es so gar nicht

Erst kürzlich wurde die Zubereitung von Ragù alla Bolognese von der italienischen Akademie der Kochkunst, die sich um die Erhaltung des kulinarischen Erbes kümmert, angepasst. Bisher durfte für dieses beliebte Gericht nur Cartella, das Zwerchfell des Rindes, verwendet werden. Dieses ist jedoch schwer zu bekommen. So darf gnädigerweise auch sehr grob (!) gehacktes Rindfleisch verwendet werden. Nach wie vor verpönt ist die Verwendung von geräuchertem Speck anstelle von Pancetta. Und absolut verboten: Spaghetti! Spaghetti Bolognese, das Lieblingsgericht vieler Deutscher, gibt es in Italien also gar nicht (außer in Touristenlokalen). Die Fleischsoße gehört auf Tagliatelle.

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Jaffa Kekse in einer Schale.
Obwohl ihr Name etwas anderes vermuten lässt, kommen die fruchtigen Kekse nicht aus Tel Aviv, sondern aus Großbritannien. © Getty Images / HandmadePictures

Jaffa-Kekse

Eine süße Täuschung

Wenn Du an Jaffa-Kekse denkst, stellst Du Dir vielleicht die malerischen Gassen der zu Tel Aviv gehörenden Hafenstadt Jaffa vor. Doch die Wahrheit ist eine andere: Diese köstlichen Kekse mit Orangenmarmeladefüllung und Schokoladenüberzug stammen eigentlich aus Großbritannien. Im Jahr 1927 brachte der Gebäckhersteller McVitie & Price Ltd. die Jaffa-Kekse auf den Markt. Obwohl die klebrige Orangenfüllung im Inneren des Gebäcks nach der Jaffa-Orange benannt ist, einer speziellen Orangensorte aus dem Gebiet des heutigen Israel, liegen ihre Ursprünge in der britischen Inselküche. Ein kleiner Schock für FeinschmeckerInnen? Vielleicht. Aber egal woher sie kommen, Jaffa-Kekse sind ein Gaumenschmaus.

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Danke ist in Russischem Brot buchstabiert.
Russisch Brot besteht aus einem Kakao-Eiweiß-Teig. © Getty Images / Larry Washburn

Russisch Brot

Eine süße Reise durch Kulturen

Auch der Name dieser Köstlichkeit ist irreführend. Russisch Brot, ein Gebäck aus einem Kakao-Eiweiß-Teig, das in Buchstabenform gebacken wird, stammt zwar aus Sankt Petersburg, ist aber nicht typisch für die russische Küche. Ein gewisser Ferdinand Friedrich Wilhelm Hanke brachte das Rezept nach einem Aufenthalt in Russland mit nach Deutschland und eröffnete 1844 in Dresden eine Bäckerei, in der er erstmals in Deutschland Russisch Brot anbot, allerdings nur mit lateinischen Buchstaben. Vermutlich, um seine neugierige Kundschaft nicht zu verwirren. Der Name könnte darauf zurückzuführen sein, dass der Bäcker einen ausländischen Namen wählte, um eine gewisse Eleganz oder Kultiviertheit zu vermitteln.

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Berliner mit Marmelade gefüllt.
Ob Berliner, Krapfen oder Pfannkuchen - egal, wer die Leckerei erfunden hat, sie bleibt eine unwiderstehliche Versuchung. © Getty Images / ZenShui/Laurence Mouton

Berliner

Kulinarischer Streifzug durch die Jahrhunderte

Im 18. Jahrhundert soll ein Zuckerbäcker Kugeln aus Hefeteig geformt und diese in heißem Fett ausgebacken haben. Da der Mann aus Berlin kam, taufte er sein Werk Berliner. Doch obwohl diese süße Leckerei in Deutschlands Hauptstadt geboren wurde, trägt sie dort den Namen Pfannkuchen. Im Süden Deutschlands wird sie als Krapfen bezeichnet. Diese Bezeichnung verweist auf eine andere Legende. Danach soll das Gebäck in Wien von der Hofratsköchin Cäcilie Krapf erfunden worden sein. Möglicherweise reichen seine Wurzeln aber sogar bis ins antike Rom zurück, wo kleine frittierte Teigkugeln mit Honig und Mohn bestreut wurden. Dann wäre der Berliner wohl ein Römer …

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Rote Kirschen am Lago Maggiore.
Die Piemont-Kirsche ist keine Kirschensorte, sondern eine eingetragene Marke. © Getty Images / Federica Grassi

Piemont-Kirschen

Marketingidee: Eine solche Frucht gibt es nicht

Die Piemont-Kirsche, das sagenumwobene Geheimnis von Mon Chéri, der Praline mit Likörfüllung, gibt es gar nicht. Sie ist lediglich eine Marketingidee ihres italienischen Herstellers Ferrero. Das Unternehmen wurde zwar 1946 in Alba in der italienischen Region Piemont gegründet, aber eine Kirschsorte mit diesem Namen existiert nicht. Es handelt sich um eine eingetragene Marke. Die verwendeten Kirschen stammen nicht aus Italien, sondern hauptsächlich aus Polen, Deutschland und Chile. Insgesamt ist es dem Hersteller gelungen, seinem Produkt einen Hauch von Exklusivität zu verleihen. Das zeigt sich auch daran, dass die Pralinen im Sommer nicht erhältlich sind.

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Schüssel mit Caesar Salad.
Nicht vom römischen Kaiser Cäsar, sondern von dem aus Italien nach Tijuana ausgewanderten Koch Caesar Cardini, wurde der berühmte Salat erfunden. © Getty Images / Westend61

Caesar Salad

Kein Bezug zum römischen Imperator

Zum Schluss darfst Du Dich fragen, was der römische Imperator Julius Cäsar mit dem Caesar Salad zu tun hat. Die einfache Antwort lautet: gar nichts. Der Caesar Salad mit seinem leckeren Dressing aus Eiern, Parmesan und Croûtons wurde nicht in Rom, sondern in der mexikanischen Stadt Tijuana erfunden. Und zwar in den 1920er-Jahren von einem italienischen Koch namens Caesar Cardini, der dorthin ausgewandert war. Ursprünglich als Restegericht gedacht, entwickelte sich der Caesar Salad schnell zu einem weltweiten Klassiker. Obwohl der Name an den berühmten römischen Herrscher erinnert, hat der Salat nichts mit dem antiken Rom zu tun.

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