Welcome Meridiana Djerba Hotel

Ein wirkliches Hotel-Highlight gab es in meinen Augen nicht, doch trotz schlechter Bewertung gab es den ein oder anderen "Lichtblick", welcher jedoch nicht maßgebend zu einer insgesamt besseren Bewertung hätte beitragen können. Enttäuscht haben mich unterdessen in jeder Kategorie so einige Punkte, weshalb die Bewertung insgesamt eher schlecht ausfällt.

Das Standard-Economy-DZ bietet ein Doppelbett, Kühlschrank, Kleiderschrank, Sofa, Safe, Flachbild-TV, Klimaanlage und Balkon. Im Badezimmer ist ein Föhn vorhanden, der allerdings schon in die Jahre gekommen ist. Nichtsdestotrotz erfüllt er weitesgehend seinen Zweck. Das Zimmer ist somit standardmäßig ausgerüstet. Allerdings sind die Einrichtungsgegenstände sowohl optisch als auch technisch bereits deutlich in die Jahre gekommen. Auf Sauberkeit wird zwar in einem (nach meinem Ermessen) befriedigendem Maße geachtet, jedoch darf die Klobrille meines Erachtens ruhig gewechselt werden, wenn sich darauf irgendwelche Chlorflecken befinden. Die Klimaanlage funktionierte während unseres Besuches nicht und man erhielt die Information, dass sie auch erst Mitte Juni in Betrieb genommen werden soll. So entstand über Tag selbst bei geschlossener Balkontür und zugezogenen Fenstern eine enorme Hitze, welche nur mit Mühe und Not abends durch lüften entweichen konnte. Unterm Strich blieb es definitiv zu warm im Zimmer. Bettwäsche und Handtücher wurden täglich frisch gewechselt.

Das gastronomische Angebot ist mehr als bescheiden. Das Buffet ist nicht mehr den aktuellen Beschreibungen und Bildern der Reiseveranstalter entsprechend. Es beschränkt sich auf lieblos zusammengesetzte Standard-Salate (Eisberg, Tomate, Gurke, Karotte, Kohl und mit Glück noch etwas Feta) die nicht mit verschiedenen Dressings serviert werden sondern dickflüssigen Pasten. Sollte doch mal eine Vinaigrette zu finden sein, ist diese übersäuert, oder geschmacklos und sowieso viel zu dünn und verwässert. Die Portionen sind lieblos angerichtet und auf das niedrige Budget, welches dank der russischen Gäste unterdurchschnittlich ausfällt zugeschnitten. Die Pizzastation ist ein trauriger Anblick. Die Pizza bleibt entweder zu kurz oder zu lange im Ofen. An einem Tag hatte man das Gefühl in Kohle zu beißen, da der Boden schwarz war, an anderen Tagen war die Pizza nur 1 Minute im Ofen. Die Desserts beschränken sich auf Fertig-Blech-Kuchen (Maximal 3 zur Auswahl) und Wassermelone oder Pfirsiche. Mit etwas Glück findet man noch total verwässerten Joghurt. Die Pasta ist verkocht und wird mit der bloßen Hand vom Koch ins Wasser gegeben (zum Aufkochen versteht sich, nicht zum frisch kochen). Die Auswahl tunesischer Speisen ist in Ordnung, jedoch weiß man anscheinend, dass kaum jemand diese isst und dementsprechend sind auch diese lieblos angerichtet, wenn auch geschmacklich in Ordnung. Zwei Lichtblicke gab es dennoch: An einem Abend gab es landestypisches Brick (Teigtasche mit Gemüse, Kartoffeln und Ei gefüllt) und an einem anderen Abend wurde ein ganzer Thunfisch präsentiert aus welchem Steaks herausgeschnitten und frisch gebraten wurden. Der Alkohol an der Bar war gestreckt, denn trotz einem Mischverhältnis von 50:50 schmeckten die Drinks "angenehm". Cocktails gab es zwar auch, diese sollten jedoch nicht probiert werden, da sie aus einem Automaten kommen. Bier, Softdrinks und Kaffespezialitäten werden im Poolrestaurant nur aus Papp- oder Plastikbechern serviert (Größe: 0,1l). Es hat im Outdoor Bereich lediglich das Poolrestaurant und die Beachbar geöffnet. Die beiden Poolbars blieben geschlossen. Die Frage nach einer Flasche Wasser für den Pool wurde vorerst abgelehnt. Vermutlich haben so einige Gäste Flaschenweise Wasser geordert, einen Schluck getrunken und diese dann am Pool oder Strand liegen lassen. Auch hier wurde erst wieder nach einem Hinweis man sei Deutscher eine Flasche Wasser ausgehändigt. Übrigens: Fragt man nach einem Aschenbecher wird nur müde gelächelt mit dem Hinweis: Die Russen aschen überall hin, auch in den Pool. Nichtsdestotrotz bekommt man natürlich einen Aschenbecher ausgehändigt wenn man dies möchte. Das gastronomische Angebot entspricht keinen 4 Sternen, allenfalls 2 Sterne Plus.

Das Personal im gesamten Hotel schien überfordert. Überfordert deshalb, weil anscheinend Hals über Kopf in der zweiten Juniwoche ganze Busladungen russische Gäste angereist sind. Soweit noch kein Problem. Dennoch schien man mit deren Gepflogenheiten überfordert. So kam es vor, dass Handtücher im Hotel für russische Gäste 2 Tunesische Dinar pro Tag kosten, deutsche Gäste jedoch kostenfrei Handtuchkarten erhielten. Darüber hinaus haben russische Gäste immer nur ein Getränk pro Person erhalten, deutsche und französische Gäste haben aber immer so viele Getränke bekommen wie sie wollten. Insgesamt fiel eine 2-Klassen-Struktur auf. Das Personal merkt schnell, welche Gäste es bevorzugt behandeln muss/soll/will. Deutsche Gäste haben somit einen kleinen Vorteil im Hotel. Dieser Vorteil verschwindet jedoch schnell, wenn man bedenkt, dass das Buffet z.B. auf russische Gäste zugeschnitten ist. Hierbei muss angemerkt werden, dass beispielsweise die Tische nur einmal zu Beginn des Buffets eingedeckt werden. Ein wiederholtes Eindecken wenn eine Gruppe einen Tisch verlässt findet nicht statt. Der Tisch wird dreckig hinterlassen! Teller werden bei deutschen Gästen zwar abgeräumt, wann dies geschieht ist jedoch Zufall. So kann es mitunter vorkommen, dass man nach einer 3/4 Stunde am Tisch noch immer zig Teller vor sich stehen hat. Essensreste liegen auf dem Boden verteilt herum und werden so gut wie gar nicht eingesammelt. Das Animationsteam gibt sich mehr oder weniger motiviert Mühe. Die Liegewiesen und Palmen sind nicht gepflegt. Matratzen für die Liegestühle werden nicht gebracht sondern müssen abgeholt werden. Dies schien nach Erzählungen anderer Gäste in früheren Zeiten anders zu sein. Der Raum zum Abholen der Handtücher ist zu gewissen Tageszeiten geöffnet, doch selbst wenn man sich an diese Zeiten hält ist es eher Glückssache dort auch jemanden anzutreffen. Insgesamt bleibt der Service unter den Erwartungen eines 4 Sterne Hotels. Man merkt dem Personal an, dass es von Osteuropäischen Gästen "genervt" ist und sich freut sobald deutsche oder französische Gäste das Hotel betreten.

Das Hotel liegt inmitten der Touristik-Zone von Midoun. Mit dem Taxi ist man innerhalb von 10 Minuten für 3-5 Euro in Midoun. Zum Flughafen benötigt man ca. 30 Minuten mit dem Taxi. Hier kostet eine Fahrt meistens pauschal 10 Euro. Örtliche Diskotheken, beispielsweise das "Texas" sind ebenfalls mit dem Taxi in 5-10 Minuten erreichbar. Das Hotel verfügt über einen hauseigenen Sandstrand, welcher über einen kleinen Fußweg von 100 Metern erreichbar ist.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Animationsteam gibt sich Mühe die Gäste bei Laune zu halten. Am Pool läuft ab 10 Uhr laute Disco-Musik. Vormittags finden Aerobic, Aquagym, Dart und Wasserball statt. Hierzu gehen die Animateure lautstark von Liege zu Liege um Gäste zusammenzutrommeln. Kann auf Dauer nervig sein, kann aber auch unterhaltsam und lustig sein, das liegt immer am eigenen Wohlbefinden. Abends findet ab 21.30 Uhr eine Show statt, die jeden Tag ein anderes Motto hat. Hier muss man den Animateuren ein großes Lob aussprechen. Die etwas 1-1,5 Stündige Show bietet manches Mal ein wirkliches Highlight. Beispielsweise gab es am Donnerstag eine große Feuer- und Tanzshow. Dafür war die Comedyshow am Samstag eher mau. Nichtsdestotrotz steckt viel Arbeit und Mühe in den Vorbereitungen dieser Shows. Tagsüber hat ein Miniclub für die kleinen Gäste geöffnet. Zur MIttagszeit ist die Musik am Pool etwas leiser und auch bedächtiger. Freizeitangebote gibt es im Hotel ebenfalls (Quad, Kamelreiten, Surfen etc.), jedoch sind die Anbieter derart aufdringlich, dass es keinen Spaß macht sich diese Angebote eventuell genauer anzuschauen. Das Freizeitangebot im Hotel ist stellenweise ganz unterhaltsam, kann streckenweise aber auch nervig sein. Am Pool kann man es mit guter Laune den ganzen Tag aushalten.