Vrissiana Beach Hotel

Das Hotel ist zwar sehr schön renoviert, viel Glas und Marmor, Denon-Möbel im Außenbereich und schöne Zimmer (wo sich allerdings bereits wieder die Tapeten von den Wänden lösen), schöner Strand und traumhaft sauberes Wasser, aber das war es dann auch. Als Premiumreise musste ein Plastikarmband getragen werden, aber bei der vorhandenen Klientel ließ ich nach wenigen Tagen meinen Schmuck im Safe und meine schönen Kleider im Schrank.

Unseren Hotelsafe durften wir mit 35,- Euro extra löhnen, der Late-Check-Out (für Premium eigentlich selbstredend) schlug mit weiteren Euro 25,- zu Buche. Die TUI-Betreuung vor Ort war ok, nur an unseren Problemen konnte oder wollte diese auch nichts ändern.

Das Essen war sehr englisch und fett. Kein normales Brot, sondern nur Kaugummi-Ware, kein Vollkorn- oder Körnerbrot. Keine Auswahl an Essig oder Öl, das vorhandene Öl war leicht ranzig, einziger Essig ein Rotweinessig, welcher annehmbar war. Nicht ein einziges Mal gab es frisch gegrilltes, zartes rosa Fleisch oder Fisch. Jetzt kommt aber der Oberhammer: Wir wollten eine Flasche Roséwein zum Essen bestellen. Man beschied uns, All-Inclusive-Gäste bekämen den Wein nur per Glas. Also orderten wir drei Mal hintereinander Roséwein und wunderten uns, dass jedes Glas mehr oder weniger anders schmeckte, mal herber, mal süßer. Da die Service-Mannschaft komische Gepflogenheiten hatte (einer kam zum Aufnehmen der Bestellung, der andere durfte nur servieren und ein Dritter nur abräumen), war ich des Wartens müde und ging gleich zur Bar, um dort meinen Wein zu holen, weil das die Zeremonie erheblich abkürzte. Was musste ich da sehen: Roséwein wurde generiert durch Zusammenschütten zweier Weine aus 1l-Plastikboxen, einmal rot und einmal weiß. All-Inclusive-Gäste bekommen nämlich keinen Flaschenwein, oh nein, selbst der einheimische Wein, welcher im Supermarkt mit ca. 4 Euro gehandelt wurde, war da viel zu teuer, der Billigstfusel, den ich hierzulande nicht mal als Student bei Aldi erstanden hätte, war für uns „Premium-Gäste“ gerade gut genug. Voll Empörung reklamierte ich an der Rezeption, dort war ein junger Deutscher tätig, welcher fürderhin dafür sorgte, dass ich zumindest in der Lobby-Bar Roséwein aus der Flasche erhielt. Aber nur dort, weder im Restaurant noch an der Strandbar war diese „Sonderbehandlung“ durchzusetzen.

Die Okkupation geht schleichend vor sich: zuerst sind nur ein paar Leute da, welche bereits am frühen Morgen Unmengen von Liegen mit Handtüchern reservieren, dann fallen nach und nach gesamte Clans mit Kind und Kegel ein und lagern zusätzlich noch zwischen den ohnehin nicht ausreichenden Liegen auf Handtüchern. Der Gipfel ist aber der eigens abgestellte DJ, welcher ab 14. 00 Uhr mit laut dröhnenden Boxen unterstützt von ein paar eigens engagierten Tänzerinnen den Pool- und Strandbereich in einen zypriotischen Ballermann verwandelt. as Personal war sehr nett, meist Studenten zum Billigtarif, 60% aus der Slowakei, der Rest aus Russland und Polen, auch ein paar einheimische Burschen mischten mit.

Das Publikum: eine einzige Katastrophe: z. T. neureiche Zyprioten ohne Benimm, tätowierte und übergewichtige Engländer ohne Tischsitten und Manieren (z. B. nur mit der Badehose bekleidet zum Mittagessen). Am Wochenende ist das Hotel für Einheimische geöffnet, die Anlage und die Toiletten sehen dann entsprechend aus, außerdem gibt es kaum Liegen für Hotelgäste, die Tische zum Mittagessen werden von Zyprioten bei einem Kaffee zeitungslesenderweise stundenlang blockiert.

Beliebte Aktivitäten

• Strand