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Julia & Ingmar (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Oktober 2011 • 2 Wochen • Strand
Nur begrenzt empfehlenswert, viele kleine Mängel
4,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Vorab möchte ich anmerken, dass meine Frau und ich bereits auf einigen Inseln der Malediven waren. Ebenso waren wir schon viel in Mittelamerika, Cuba, Mexiko etc. sowie ein wenig in Afrika und Asien unterwegs also über ein gewisses Maß an "Reiseerfahrung" verfügen. Vergleicht man die meisten Hotels auf den Malediven (mit Ausnahme von Sun Island vielleicht) mit denen z.B. der dominikanischen Republik so sind die Hotels der Malediven denen in der dominikanischen Republik natürlich weit überlegen, allein schon was Personal- und Liegendichte am Strand angeht. Insofern wird man die Malediven sicherlich als Championsleague bezeichnen können, die dominikanische Republik allenfalls als erste Liga also insofern sind die vergleiche nur begrenzt möglich. Unsere Bewertung bezieht sich daher auf den Vergleich der Hotels innerhalb der Malediven bzw. unsere Erwartungen an einen Urlaub auf den Malediven. Wir haben uns Mühe gegeben, viele kleine Einzelheiten aufzuführen, die uns wichtig waren, die aber sicher auch für den einen oder anderen Leser wichtig und hilfreich sind. Zum Hotel allgemein: Das Hotel wurde letztes Jahr komplett renoviert, angeblich die alten Strandvillen komplett abgerissen und neu gebaut. Ebenso hat man sämtliche Wasservillen neu dazu gebaut, einen weiteren Swimmingpool sowie Restaurants und Bars. Die Renovierung merkt man der Insel an, wir haben an keiner Stelle irgendwelche Arten von Verfall, Schimmel etc. bemerkt. Vilamendhoo präsentiert sich bewusst modern, sehr durchdesignt und gestylt, für meinen Geschmack etwas zu modern. Die Farben weiß und schwarz dominieren, warme Holztöne werden eher selten verwendet. Auch in den Bars wird meist eine Musik gespielt, die irgendwo zwischen Tecno und Elektro anzusiedeln ist. Das alles gibt der Insel zwar einen sehr modernen Anstrich geht mir persönlich aber etwas zu weit, das eigentliche Inselgefühl geht auf diese Weise verloren. Meine Frau wiederum fand diese Gestaltung sehr schön, an dieser Stelle hängt es vom persönlichen Geschmack ab, was man bevorzugt. Nicht verschwiegen werden sollte, dass das Hotel mehr oder weniger in zwei Klassen unterteilt ist. Jacuzzivillen (sowohl Beach- als auch Wasservillen) auf der einen und normale Zimmer ohne Jacuzzi auf der anderen Seite. Die Jacuzzizimmer haben ein eigenes Restaurant und den schöneren Strand. Zwar wird in beiden Restaurants das gleiche Essen serviert, allerdings ist das Restaurant der Jacuzzivillen wesentlich kleiner und wirkt dadurch nicht so überlaufen und dicht gedrängt, insgesamt ist es also wesentlich angenehmer. Die Jacuzzivillen liegen auch am eigentlich Hauptpool mit Blick aufs Meer. Das Publikum bestand im Oktober 2011 nach unserer Einschätzung aus englischsprachigen Gästen (40%) (GB/Australier), dann Deutsche/Schweizer (30%), Chinesen (15%) und Russen (15%). Negativ aufgefallen von den Gästen ist keiner, gut Chinesen essen ihre Speisen scheinbar mit 10cm Kopfabstand vom Teller und können den Mund nicht schließen, dafür gab es für einige, mich an Homer Simpson erinnernde dickbäuchige Deutsche nichts schöneres, als Abends beim Sonnenuntergang mit ihrem Bierhumpen sich die schönste Stelle im Pool zu begeben. Ein toller Anblick nur wenn man ein Foto schießen wollte störten die. Also eigentlich nichts schlimmes. Vom Preisleistungsverhältnis insbesondere den vielen kleinen Mängeln kann man andere Hotels fürs gleich Geld kriegen die besser sind.


Zimmer
  • Eher gut
  • Die Zimmer sind wie das ganze Hotel modern eingerichtet, es gibt einen Fernseher, Klimaanlage, DVDspieler, Safe etc. Die eigentlichen Zimmer sind aus unserer Sicht auch sehr schön eingerichtet. Nachteilig ist jedoch, dass man die Zimmer nicht vollständig verdunkeln kann. Es ist allenfalls ein Stoffvorhang vorzuziehen, der das Licht aber kaum abhält, mehr einen Sichtschutz nach außen darstellt. Wer lichtempfindlich ist, wird sich hier sehr gestört fühlen. Unser Bett wies eine durchgelegene Matratze auf, bzw. der Bettrahmen war defekt. Das Bad ist schön, aber mit Energiesparlampen ausgestattet, die ein kaltes weißes Licht geben. Der Jacuzzi liegt im offenen Bereich des Badezimmers ist ok, könnte aber auch mehr im grünen liegen. Durch die hohen Wände um den Jacuzzi wird es dort sehr stickig und es wirkt beengt.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Es gab insgesamt ein Buffetrestaurant (theoretisch zwei, wenn man das für die Villen ohne Jacuzzi dazurechnet) und ein à la carte Restaurant (Wok), welches aber nicht in der Vollpension mit inbegriffen war. Daneben noch diverse Bars für Snacks. Wir haben nur unser Ahima Restaurant sowie die Sunset Bar genutzt. Im Restaurant saß man bequem, nicht zu eng, der Service war gut, siehe oben. Die Qualität der Speisen war m.E. nach sehr gut. Sehr nachteilig ist allerdings, dass es nur eine begrenzte Auswahl gibt. Zum Frühstück zum Beispiel gab es zwar jeden Tag Waffeln aber nur im Wechsel french toast /Crepes/pancakes (pancakes die, auf die der kanadische Sirup geträufelt wird). Für Engländer gab es zwar Bohnen und Würstchen und was die sonst noch so mögen, aber für den normalen Mitteleuropäer fehlte dann etwas. Abends gab es meist ein Rindergericht, ein Hühnergericht und Fisch. Selten auch Schwein. Daneben noch drei indische Spezialitäten und der Rest waren Beilagen. Im Prinzip ist das ja auch genug, wenn allerdings man Pech hatte dann waren die beiden Hauptfleischgerichte irgendwelche merkwürdigen Dinge aus England. Wenn England oder GB für eines bekannt ist, dass für sein schlechtes Essen. So mag einem Engländer sicherlich durchgemixtes an Soufflé erinnerndes Hühnerfleisch schmecken, der normale Mitteleuropäer schüttelt da nur den Kopf. Wenn man sich dann von dieser Spezialität abwendet und neben an ein Beef Wellington findet (hier wird halb durchgebratenes Rinderfleisch mit Blätterteig sowie einer Paste aus undefinierbaren Dingen bestrichen) krümmt sich der Magen und man wird zum Vegetarier. Zum Nachtisch dann noch Brotpudding oder ähnliches. Derartige Spezialitäten aus GB gab es leider häufiger, hier fehlten dann Ausweichmöglichkeiten. An anderen Tagen wiederum war das Essen einsame Spitze, an einem Tag gab es Kaiserschmarren, selbst in Österreich habe ich selten so gute Kaiserschmarren gegessen. Selbst ein Wiener vom Nachbartisch war davon begeistert. Zum Nachtisch aber gleich noch. Teilweise, was allerdings fast überall ist, wurden manche Dinge nicht so zubereitet wie sie eigentlich sein sollten, man kann ja gerne Röstkartoffeln machen, wenn diese dann aber nicht entsprechend gewürzt sind und irgendwie viel zu fest sind, dann schmecken sie einfach nicht. Abgesehen von den englischen Abnormalitäten waren die Speisen sehr lecker und abwechslungsreich man hatte eigentlich an keinem Tag das Gefühl wieder das Gleiche zu Essen. Der Nachtisch folgte dem schon beschrieben, teilweise leider zu viel englische Spezialität. Daneben die üblichen Cremes und Kuchen, hier allerdings fehlte mir der "letzte Pfiff". Neben den köstlichen Kaiserschmarren gab es dann auch z.B. Panacotta, aber eben ohne Früchte oder eine Soße, wodurch es dann leider nach nichts mehr schmeckte. Das kam beim Nachtisch leider häufiger vor, dass dieser nur halb serviert wurde. Auch die Früchte die angeboten wurden konnten mich nur teilweise überzeugen. An manchen Tagen gab es Papaya, Passionsfrüchte, Granatäpfel und diese leckeren kleinen Bananen (die es in Deutschland nicht gibt, weil wir nur diese blöden langen Dinger aus den französischen Kolonien essen dürfen, bzw. die hier teuer sind). Das war dann wirklich lecker. An anderen Tagen gab es Äpfel, Birnen, Pflaumen und Orangen. Super, dafür fahre ich in die Tropen, um dann das Obst zu essen, was ich das ganze Jahr hier schon esse. Wasser, Säfte und sonstige Getränke bewegten sich mit 4 Dollar für eine Wasserflasche von 1,5 l bzw. 5 Dollar für einen 0,3 Cola/Fanta etc. am unteren Ende der Preiskala, ein Glas Wein/ein Bier für sechs Dollar war ebenfalls nicht teuer. Der Milchshake 5,5 Dollar. Lustig frisch gepresster Saft war mit 7,5 Dollar mit am teuersten (teuerer als die meisten Alkoholika und das in einem muslimischen Land). All Inclusive mit 33 Euro! pro Tag lohnt sich unserer Meinung nach nicht, da man einige Sachen wie etwa die frisch gepressten Säfte nicht mit drinen gehabt hätte. Positiv ist anzumerken, dass in allen Restaurants nicht geraucht werden durfte, außer draussen auf den Terassen, wo es zwar am schönsten war, aber sei es drum, wenigstens innerhalb der luftigen offenen Restaurants war man vor dem lästigen Qualm der unhöflichen Raucher sicher. Zusammengefasst konnte uns die Gastronomie an manchen Tagen voll an anderen gar nicht überzeugen. 4 Sonen daher.


    Service
  • Gut
  • Am eigentlichen Service selbst konnten wir nichts bemängeln. Unser Zimmer wurde zweimal am Tag geputzt/aufgeräumt. Wenn etwas nicht funktionierte, wie etwa unsere Klimaanlage, kam nach einiger Zeit irgendjemand vom Personal vorbei und versuchte das Problem zu beheben, in aller Regel auch mit Erfolg. Die Wartezeit war zwar nicht lang aber doch mit teilweise zwei Stunden für maledivische Verhältnisse recht lang. Auf Medhufushi etwa wartete man kaum eine halbe Stunde. Im Restaurant hatten wir einen festen Kellner der sich perfekt um uns kümmerte. Nach kurzer Zeit wusste er, was wir morgens zum Frühstück trinken wollten, ebenso am Abend. Auf die Getränke musste man selten lange warten. Auch wenn wir uns neues Essen holten, war fast immer das alte Geschirr abgeräumt. Die Rechnung brachte unser Kellner mit einem fast schon magischen Instinkt genau in dem Moment wo wir mit dem Essen fertig waren. Vermutlich sah er, dass wir dann das Besteck auf den Tellern abgelegt hatten also insofern nichts mehr Essen konnten, aber trotzdem muss man erwähnen, dass selten ein Kellner einen derart ausgeprägten Blick hat. Hier unser vollstes Lob. Ob andere Kellner genauso gut waren können wir nicht beurteilen, da wir nur diesen einen hatten. Vielleicht machten auch hier die ein bis zwei Dollar Trinkgeld pro Tag den Unterschied, bei 14 Tagen sind das aber gerade einmal 20 Dollar rund gewesen, eine Summe die man gut verkraften kann. Hierfür sechs Sterne! Eine Sache gefiel uns beim Service allerdings nicht ganz so gut, an einem Abend saß uns gegenüber eine alleinreisende Dame. Der Kellner der sie bediente unterhielt sich irgendwann sehr angeregt mit ihr und bot ihr mehrfach an, doch ihr Boyfriend für die Dauer des Aufenthalts zu sein. Er ließ auch dann nicht locker, nachdem sie offensichtlich nicht wollte. In der Sunsetbar haben wir meist einen Cocktail getrunken. Die Kellner dort wiederum waren teilweise ein wenig träge, man wartete je nach dem bis zu 10 Minuten bis denn mal einer kam, was in Stoßzeiten ja in Ordnung gewesen wäre, nicht aber wenn man der einzige Gast ist. Das eigentliche zubereiten dauerte dann noch mal so lange, was insgesamt viel zu lange war. Allerdings eigentlich hatten wir ja genug Zeit, wir waren ja im Urlaub. Ingesamt daher hier 5 Sonnen


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Wir haben hier den Strand mit reingenommen, weil er sonst so recht nirgendwo hinpasst. Bei unseren Jacuzzivillen war der Strand traumhaft schön, so wie man sich eigentlich den Strand auf den Malediven vorstellt. Je nach Villa folgten bis zum eigentlichen Strand 15-50m durchzogen von Palmen und Gebüsch. Danach fiel der Sandstrand sanft ab und endete im Meer, nach 10-20m im Wasser folgte schon das Hausriff. Die Beachvillen ohne Jacuzzi waren was den Strand angeht eine Zumutung bzw. Frechheit. Weißen Sandstrand gab es dort tlw. nicht, der Boden/Strand war schmutzig braun. Teilweise gab es zwar Strand dieser war dann aber mit Sandsäcken abgestützt. Teilweise waren aber auch Betonbarrieren aufgebaut. Am hässlichsten war der Strand im Nordosten, brauner Boden, kein Strand, Betonbarrieren, wer hier wohnte tat mir leid. Hier kann man nur jedem anraten seinen Reiseveranstalter zu verklagen bzw. Abhilfe zu verlangen. Allerdings es besteht Hoffnung, da während unseres Aufenthalts das Hotel begann Sand an diese kahlen Stellen zu bringen. Allerdings wird dies wohl noch einige Monate in Anspruch nehmen. Der auf der Insel vorhandene Sandstrand ist schön bzw. sehr fein, man kann überall laufen ohne auf lästige spitze Korallenstückchen zu treten. Das Riff selbst ist schön, man sieht viele Fische, die Korallen sind zumeist noch intakt. Aufgrund des teilweise katastrophalen Strands nur 3 Sonnen würden wir nur die Jacuzzivillen bewerten wären es 6 Sonnen.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es gab die theoretische Möglichkeit zu surfen und zu segeln, Kajak zu fahren, wurde aber bis auf das Kajak fahren kaum genutzt. Die Tauchschule vor Ort (Eurodivers) ist sehr gut und zuverlässig aber auch sehr teuer. Insbesondere ärgert mich hier, dass das Angebot im Internet nicht mit den tatsächlichen Preisen vor Ort übereinstimmt, man kann also nicht genau vorab einschätzen was der Spass einen kostet, hinterher fällt es schwer nachzuvollziehen, was genau man eigentlich wirklich genutzt hat und was nicht. Unser Tauchergrundkurs mit insgesamt 5 Tauchgängen hat fast 500 Euro pro Person gekostet, lt. Internet wäre ich nur auf 400 Euro rund gekommen. Vor Ort hängen dann zwar aktuelle Preislisten aus, die kann man aber nicht vorher sehen und dass einem z.B. einen Auftauchfahne abgerechnet wird, die nur der Tauchlehrer genutzt hat (pro Person 5 Dollar) finde ich irgendwie lustig, taucht nur einer mit sinds 5 Dollar für die Schule, tauchen wie bei uns 3 mit sinds 15 Dollar obwohl das Material gleich viel (nämlich einmal durch den Lehrer) genutzt wurde. Der Pool ist auch ok, wobei wer braucht schon einen Pool wenn er auf die Malediven fährt?


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Oktober 2011
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Julia & Ingmar
    Alter:31-35
    Bewertungen:1