- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Aufgrund der bisherigen, überwiegend positiven Bewertungen auf dieser Seite hatten wir uns entschlossen im Februar 2012 unseren Urlaub auf Thulhagiri zu verbringen. Leider war dieser eine einzige Enttäuschung und ich werde versuchen, bei dieser Bewertung nicht zu unsachlich zu werden. Dennoch ist mir völlig unklar, wie die bisherigen, zum Teil euphorischen Bewertungen zustande kommen. In den meisten Rubriken ist aus meiner Sicht eine Sonne schon zu viel. Zur Sache: Die Insel ist recht klein – und wurde täglich kleiner – und ziemlich vollgepflastert mit Bungalows. In der Mitte wird eine größere Fläche von einen „Fußballplatz“, der während unserer Anwesenheit allenfalls von ein paar Angestellten genutzt wurde und ziemlich heruntergekommenen ist sowie mühsam abgedeckten Personalunterkünften und Werkstätten beansprucht. Von dort aus nimmt man zumindest in den Bungalows an der östlichen Inselseite regelmäßig akustisch Teil an den Instandhaltungsarbeiten. Mal wird gesägt, geflext oder gehämmert – es ist eben immer was zu tun. Abends wird hier wahrscheinlich Müll verbrannt – jedenfalls konnten wir am südlichen (Haupt)- Strand Abends regelmäßig den intensiven Geruch von verbranntem Plastik wahrnehmen. Sehr romantisch. Viele der Plastikliegen sind in einem beklagenswerten Zustand, einige defekt und oder völlig verdreckt. Auch viele Auflagen waren dreckig, der Schaumgummi innen vollgesogen mit Wasser und stanken. Wir reklamierten dies bei unserem Roomservice, der eine Auflage beim Nachbarbungalow erbeutete. Diese war auch nicht besser. So war unsere Auflage nach kurzer Zeit auch wieder weg und wir hatten nur noch eine, was allerdings nichts machte, da wir uns inzwischen daran gewöhnt hatten auf den harten Kunststoffliegen ohne Unterlage zu ruhen. Wesentlich dramatischer scheint allerdings, dass an der Südseite der Insel eine massive Erosion stattzufinden scheint. Wir konnten dokumentieren, dass alleine innerhalb der zwei Wochen unserer Anwesenheit ein Strandverlust von ca. 80cm vor dem Bungalow 122 stattfand. Dieser wird jetzt nur noch durch ein dünnes Brett geschützt. Insgesamt sollen nach Angaben von Gästen, die vor etwa zwei Jahren auf der Insel waren ca. 20-30 Meter Strand verloren gegangen sein. Die deckt sich erstaunlich gut mit Aufnahmen auf Google-Earth aus dieser Zeit. Jedenfalls steht jetzt einer der wenigen Sonnenschirme mitten im Wasser, wo vorher noch Strand war, ein anderer wurde ganz demontiert. Man kann über die Ursachen spekulieren, aber man sieht täglich, das Gäste über das Riff trampeln und es dabei zerstören. Es wird zur Zeit versucht, den Strand mit einer Vorspülung zu retten. Dafür werden abends blaue Kunststoffrohre über den Strand verlegt und dann pladdert es vor sich hin. Für die dortigen Gäste eine nicht ganz geräuschlose Erfahrung. Das Ergebnis scheint allerdings recht dürftig zu sein. Jeden Tag werden es mehr Sandsäcke die zum Vorschein kommen – hier also definitiv nicht der vielzitierte Traumstrand, es sei denn man mag Sandsäcke. Was auf der einen Seite fehlt scheint auf der anderen Seite zu viel zu sein. So muss z. Zt. unter anderem auch der Bungalow 145 mit einem Brett geschützt werden, hier allerdings nicht vor dem Meer, sondern vor dem Sand, der sonst die Terrasse füllen würde. Auf der Insel sind sehr viele deutschspachige Gäste, davon viele Österreicher und Schweizer, aber auch Japaner und einige Chinesen. Einige Gäste scheinen durch DSDS animiert worden zu sein, auf die Malediven zu kommen und so fühlt man sich öfters Mitten im Leben. Nachdem man direkt neben unseren Tisch eine mit drei ununterbrochen brüllenden Kleinkindern, die offensichtlich private Beziehungen zum Hotel hatten (jedenfalls wohnten sie im „private“ gekennzeichneten Teil der Insel) platzierte baten wir darum, den Platz zu wechseln. Fortan durften wir zumindest Mittags die schreienden Kinder im Pool genießen und zusätzlich den Rauch von etwa 15 Zigaretten pro Mahlzeit vom Nachbartisch ertragen. Höhepunkt war dann, dass an einem anderen Tisch ein iPad zur Bespaßung eines weiteren Kleinkindes mit „Shrek“ während des Essens auf voller Lautstärke lief. Welche Tipps soll man geben? Eigentlich nur: Nicht hinfahren. Falls man doch fährt 1. Mindestens eine kräftige Glühbirne mitnehmen 2. Luftmatratzen oder Campingmatratze für die Strandliegen 3. Auf jeden Fall Fragen, ob eine Reiseleitung vor Ort (= auf der Insel) ist. Einen Resortleiter haben wir während der gesamten Zeit nicht gesehen. Unser Fazit: Schade ums Geld, schade um den Urlaub und vor allem schade um die Insel.
Unser Bungalow war zweckmäßig, jedoch schon ziemlich heruntergekommenen mit einem desolat aussehenden Kühlschrank und unansehnlichen Installationen. Glücklicherweise wahr es in dem Zimmer dank minimaler Wattzahl der Glühbirnen so dunkel, dass man davon kaum etwas sah. Wir hatten zwei intensive Regengüsse, dabei regnete es durch. Nachdem wir dies bei unserer Reiseleitung reklamierten kamen nach einigen Tagen Handwerker und stellten fest, dass jetzt alles in Ordnung sei – was nicht wunderte, da es ja auch nicht mehr regnete.
Wir hatten AI – was nicht verkehrt ist. Morgens gab es ein Frühstücksbuffet mit begrenzter Auswahl, vor allem kein Honig, sonst ging es aber so einigermaßen. Mittags und Abends ebenfalls Buffet – abends sogar mit Motto und viel Frittiertem. Ich will hier bewußt nicht auf den Geschmack des Essens eingehen, darüber kann man bekanntlich streiten. Unstreitig ist jedoch, dass das Essen ein echtes Temperaturproblem hatte. Unabhängig von der Speise war Raumtemperatur das Maß der Dinge. Das diese so bei 31 Grad liegt rettete zumindest den vermeidlich warmen Teil des Buffets im Ansatz – bei den eigentlich zu kühlenden Nachspeisen wurde es dann allerdings spannend: Bei dieser Temperatur angebotene Vanillesosse oder leise vor sich hinschmelzenden Cremekuchen zu sich zu nehmen überschreitet aus meiner Sicht die schmale Grenze zwischen Mut und Leichtsinn. Für AI Gäste gab es zwischendurch auch Snacks – Toasts oder Sandwiches. Warum allerdings nachmittags kein Backwerk auf dem Programm stand bleibt ein Geheimnis des Hotels. Immerhin, und jetzt kommt tatsächlich mal was Positives: Nahezu alle Getränke, inkl. Cocktails sind bei AI mit drin. Die Cocktails sind nicht schlecht und werden in verschiedenen Variationen, je nach dem was so da ist unter der gleichen Bezeichnung gemischt – Überraschungseffekt immer dabei. Die letzten Tage musste man wegen Rohstoffmangels auf einzelne Cocktails dann ganz verzichten, zwischenzeitlich gab es noch nichtmal mehr Sodawasser.
Das Thema Service kann man kurz halten: Service fand bei uns praktisch nicht statt und eine Sonne ist schon fast zuviel. Eine dermaßen schwache Darbietung haben wir bisher noch nie erlebt. Es findet bei Ankunft keine Begrüßung statt. Dafür wird wortlos ein Glas einer völlig überzuckerten orangefarbenen Flüssigkeit serviert bei der es sich höchstwahrscheinlich nicht um Orangensaft handelt. Dann wird zum Zimmer gebracht, weiter wort- und grußlos. Die Kellner im Restaurant und die Angestellten der Rezeption verrichten ihre Arbeit nach unserer Beobachtung mit dem Enthusiasmus von Galeerensträflingen. Lächeln, Grüßen oder jedwede andere Form von Freundlichkeit wurde uns – abgesehen von zwei Ausnahmen - zu keinem Zeitpunkt entgegengebracht. Es waren seltene Glücksmomente für uns wenn man ab und zu mal seinen Kaffee morgens ohne Nachfrage kam. Beim Gang zum Buffet kann man auch durchaus von einem Kellner, der hier absolute Vorfahrt hat, über den Haufen gerannt werden. Die Gefahr ist allerdings recht gering, da diese meist in einer kompakten Gruppe schwatzend oder SMS schreibend um einen Tisch am Beginn des Buffets zu sehen waren. Der Roomservice hielt dann bei uns auch das, was die Begrüßung versprach: Nichts. Das Waschbecken war nach der „Reinigung“ genau so schmierig wie vorher, nur anders verteilt und wir hatten tagelang zerrissene Bettwäsche. Der Vorteil ist hier eindeutig, dass es keine, auch nur ansatzweise trinkgeldwürdige Leistung zu verzeichnen gab. Das Prinzip der prophylaktischen Trinkgeldverabreichung lehne ich ab und so wurde es zumindest hier ein sehr billiger Urlaub. Nicht zuletzt wegen dieser Probleme haben wir rasch versucht die Insel zu wechseln. Nach einigen Telefonaten mit unserer Reiseleitung wurde uns schriftlich bestätigt, für einen nicht ganz kleinen Betrag auf eine andere Insel wechseln zu können, was wir jedoch gerne annehmen wollten. Einige Stunden später wurde uns dann mitgeteilt, dass es zu diesem Preis dann doch nicht ging – jetzt wollte man plötzlich mehr als das Doppelte der ursprünglich bestätigten Summe – manchmal kann man nur staunen.
Die Insel liegt verkehrsgünstig etwa 20 Bootsminuten vom Flughafen Male entfernt an der Einflugschneise, was je nach Windrichtung zu einer nicht unerheblichen Beschallung durch Fluglärm führt. Echtes Maledivengefühl kommt da nicht auf.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
In einigen Bewertungen wird die Insel als Schnorchler Paradies beschrieben. Das Hausriff ist ein ganzes Stück vom Strand entfernt. Unter anderem an der nordwestlichen Seite gibt es einen mit Boje und Seil gekennzeichneten Aussgang – der allerdings nur bei Flut zu benutzen ist. Bei Ebbe ist das Wasser teilweise nur 30cm tief. Schwimmend kann man hier bei auch nur geringem Wellengang nur unter erheblicher Verletzungsgefahr die Korallen passieren – daher laufen die Gäste häufig über das Riff – auf anderen Inseln zurecht eine Todsünde. Hier interessiert das offensichtlich keinen und die Folgen sind verheerend. Noch nirgendwo habe ich so viele zertrümmerte Korallenstöcke gesehen wie hier, lange wird das wohl kaum noch gutgehen. Alle anderen gängigen Wassersportarten (Kite-Surfen, Windsurfen, Banana-Boat) etc. wurden ebenfalls angeboten, während unserer Zeit – sicher auch wegen der Preise – kaum genutzt. Auf der Insel ist eine Sub Aqua Tauchbasis – die Tauchspots sind o. k., hauen einen aber nicht vom Hocker – dennoch ein kleiner Lichtblick, insbesondere wegen der freundlichen Betreuung durch die einzige weibliche Mitarbeiterin der Basis.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im Februar 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christina |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 3 |