- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Zum Hotel kann man an sich nicht viel schreiben - es besteht eigentlich nur aus der Rezeption, dem Restaurant und dem Barbereich, wo auch die Abendunterhaltung stattfindet. Restaurant und Barbereich machen, gerade am Abend, einen gemütlichen Eindruck, wo man gerne noch einen Cocktail schlürft ... Wir selbst hatten "HP+" gebucht, was sich im Nachhinein als perfekte Entscheidung herausgestellt hatte. HP+ ist wie "All Inklusive" nur ohne Mittagessen, das uns aber überhaupt nicht fehlte - speziell da es für den Notfall auch Snacks (Toasts, Sandwiches) gegeben hätte, die im Preis enthalten waren. Die Gäste im Hotel waren überwiegend aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Beim Personal kommt man mit Englisch am besten weiter - wobei manche Kellner auch durchaus Deutsch sprechen oder zumindest verstehen. Das Hotel selbst macht einen ordentlichen, aber nicht perfekten Eindruck. Es gibt z.B. keinen super gepflegten Garten - man merkt zwar schon, dass etwas angelegt wurde, aber es ist alles etwas "einfacher" gehalten, nicht sonderlich spektakulär. Es gibt zwei Seerosen-Teiche, die aber nicht besonders hübsch sind . Einen richtigen Pool gibt es nicht - lediglich vor dem Restaurant gibt es eine Terrasse mit einer "größeren Badewanne", die wohl als Pool bezeichnet wird um 3 Sterne zu bekommen. Allerdings war dieser Pseudo-Pool relativ ungepflegt und sah auch nicht wirklich einladend aus... Abgesehen davon macht ein Pool bei dem tollen Meer ohnehin wenig Sinn ... Eine Besonderheit an diesem Hotel sind die vielen Wellensittiche, die es nur auf dieser Insel gibt. Statt All-Inklusive würde ich zu HP+ raten. Die Anlage ist nicht schlecht, man kann dort durchaus ein paar sehr schöne Tage verbringen - wer aber "Luxus pur" sucht, ist hier falsch. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt hier nicht wirklich (mag ein typisches Problem von den Malediven sein!?) Wir würden wieder einen Wasser-Bungalow nehmen - auch wenn man etwas weitere Wege hat, hat man dort seinen eigenen Bereich. Zusätzlich ist klar was man bekommt bei den Strand-Bungalows kann man auch reinfallen ...
Da wir gelesen hatten, dass es in den Strand-Bungalows gerne Probleme mit Ungeziefer gibt, hatten wir uns für einen Wasser-Bungalow entschieden. Diese Entscheidung hat sich als goldrichtig erwiesen! Die Wasser-Bungalows sind 8 (?) eckige Gebäude mit 3 großen Fenstern - wobei man bei den seitlichen Fenster die Vorhänge eigentlich nicht aufmachen kann, weil sonst der Nachbar ungehindert reinschauen kann. Das mittlere Fenster führt zur Terrasse und bietet einen tollen Blick auf's türkise Wasser! Praktisch an unserem Bungalow war, dass er auf der Seite der neuen Bungalows war und dort auch noch in der Mitte. Daher war es ganztägig möglich vom Bungalow aus in's Wasser zu gelangen - ohne sich bei Ebbe die Knie aufzuschlagen. Ausserdem lag unser Bungalow in direkter Linie zum Ausgang zum Riff. Die Wasser-Bungalows sind sehr geräumig, mit großem Bett, zwei Stühlen und nen Glastisch durch den man in's Meer schauen konnte. Unserer Bungalow hatte auch einen großen Tresor (auch wenn in de Beschreibung stand es gäbe keinen!). Ein LCD TV ist vorhanden (mit einem Deutschen Sender). Der Bungalow insgesamt war sauber, kein Ungeziefer! Es gibt auch ein Bad mit separaten Eingang (sehr praktisch, wenn man sich nach dem Schnorcheln umziehen will!). Im Bad gibt es eine Regen-Dusche (mit verkalktem Duschkopf) und Badewanne. Das Bad hat das übliche Problem: Fugen fehlen entweder komplett oder sind schimmelig. Insgesamt machte das Bad aber einen passablen Eindruck. Negativ fielen uns beim Bungalow nur drei Sachen auf: Der Schlüssel hängt an einem riesigen Schlüsselhalter - den man unmöglich zum Schnorcheln mitnehmen kann ... und die Klimaanlage ist eher laut - wenn sie kühlt, dröhnt das ganze Zimmer! Drittes Problem war "Schatten" - die Sonne brennt teilweise gnadenlos ... auf der Terrasse gab es aber nur einen eher kleinen Sonnenschirm, der zudem seine besten Zeiten auch schon hinter sich hatte ... Die Strand-Bungalows haben wir nur von außen gesehen - es scheint einige sehr nett gelegene zu geben - man kann aber auch ganz schön Pech haben und im Extremfall direkt hinter der Küche wohnen! Je nach Lage hat man auch den Strand/Meer direkt vor der Nase - oder einige Meter vor sich!
Die Gastronomie ist "vorhanden" - aber an sich nicht sonderlich erwähnenswert. Frühstück fällt eher spärlich aus ... ich würde es als "übliches Minimum" bezeichnen, nix was einen vom Hocker reißt. Auffällig war, dass es nur sehr wenig Brot/Semmeln gab und auch keine frischen Fruchtsäfte. Eier kriegt man in sämtlichen Variationen (Omlette, Spiegelei, Waffeln, Crepes etc.). Wenn man gerne Müsli isst, wird man nicht besonders glücklich. Es gibt Weizen und ein paar Sorten Cornflakes. Trockenfrüchte oder Nüsse gibt es nicht. Abendessen auch eher unspektakulär. Verschiedene Gerichte mit Rind, Huhn und Fisch, teilweise auch Schwein - die sich in der Zubereitungsart aber immer eher ähnelten und täglich fast wiederholten. Es gab jeden Tag auch eine "Besonderheit", wie z.B. Thunfisch. Wer auf Schalentiere steht, wird hier eher nicht auf seien Kosten kommen - Garnelen gab es bei uns z.B. nur 1x. Sushi, wie auf anderen Malediven-Inseln üblich gar nicht. Es wird des öfteren berichtet, dass die Speisen eher kalt sind - das können wir bestätigen. Auch die Nachspeisen sind eher langweilig ... eigentlich immer frisches Obst, bestehend aus Papaya, (nicht ganz reifer) Ananas, Wassermelone. "Pfannenkuchenvariationen" (Pfannenkuchen, Schmarrn, ....) und frittierte Banane. Teilweise dann noch irgendwelche Kekse und süße Torten, die in der Hitze aber ziemlich weich werden. Käse gibt es noch, aber auch dem ist es zu "warm". Eis gibt es gar nicht als Nachspeise. Insgesamt: Wer ein üppiges Buffet sucht, wird es hier nicht finden! Dennoch möchte ich deutlich betonen, dass das Essen an sich sehr gut war - gut Essen kann man auf jeden Fall. An der Strandbar gibt es Kaffee - hier sei angemerkt, dass es sich nicht um frisch gebrühten Bohnenkaffee handelt - sondern "nur" um Nescafe. Angemerkt sei auch, das es keine Milch gibt, sondern nur Milchpulver. Cappuccino und Espresso sind keine "All Inclusive" Leistung. Ebenso wie Eis.
Der Service auf Thulhagiri ist "interessant": Wenn man es positiv formulieren wollte, könnte man sagen, dass Personal sei "reserviert" - wenn man es negativ formulieren wollte, dann eher "unfreundlich" und "desinteressiert". Man fühlt sich eher als Eindringling, der bewirtet werden muss - nicht als jemand der grad ein paar Tausend Euro für den Aufenthalt in diesem Hotel gezahlt hat ... der Fairness wegen - es gibt auch ein paar freundlichere Mitarbeiter - "Herzlichkeit" schlägt einem jedoch nie wirklich entgegen. Im Restaurant gibt es beim Frühstück den täglichen Kampf um den Kaffee, den man sich leider nicht selber holen kann: Während des Aufenthalts wird man im Restaurant immer vom selben Kellner bedient - sofern er denn da ist und genügend Zeit und Lust hat. Von anderen Kellner wird man nicht bedient, sondern gekonnt ignoriert. So kann es durchaus auch passieren, dass man "länger" auf seinen Kaffee warten darf und schon fast mit dem Frühstück fertig ist. Im Restaurant hat man auch immer seinen festen Platz - je nach Verfügbarkeit und Muse des Kellners kann dieser Platz im Innenbereich, am Buffet sein - wo es eher heiß und stickig ist - oder im Außenbereich - mit tollem Meerblick. Im Notfall helfen $5 Trinkgeld um seinen Platz zu wechseln ... ;) Beim Service auf der Insel gibt es eine kleine Besonderheit: Alle Leistungen müssen quitiert werden - selbst wenn man alle Getränke inklusive hat. Das ist teilweise etwas lästig! Laut einem Infoblatt, dass wir bei der Ankunft ausgehändigt bekommen hatten, sollen die Zimmer 2x am Tag gereinigt werden. Das konnten wir so aber nicht feststellen ... während unseres Aufenthaltes wurde das Zimmer nur 1x ein zweites mal gereinigt. Die Zimmerreinigung an sich ist eher oberflächlich - das Bett wird gemacht (und teilweise auch neu bezogen) - und zusammengekehrt, wobei z.B. keine Koffer und Schuhe verschoben werden, da wird eher "drum rum" gekehrt ...
Das Hotel liegt ca. 25 Minuten mit dem Wasser-Taxi nördlich von Male - Transfer funktionierte bei uns einfach und problemlos. Durch die Nähe zu Male und dem Flughafen muss man entsprechend mit etwas Fluglärm rechnen - nicht unbedingt störend, aber dennoch ... Die Insel Thulhagiri ist eine von den kleineren Inseln - die scheinbar stark unter Erosion leidet. Vergleicht man die Bilder bei Google mit der aktuellen Situation, scheint die Insel in den letzten Jahren mind. 20m Strand verloren zu haben. Das mag sich nicht viel anhören - bewirkt allerdings, dass man z.B. von den Wasser-Bungalows nicht mehr direkt zur Strandbar kommt, weil man am Restaurant "vorne" am Strand nicht mehr vorbeigehen kann. Ausserdem kommt das Wasser diversen Strand-Bungalows ziemlich nahe ... Man kann die Insel zu Fuß auch nicht (mehr) "einfach so" umrunden - schon gar nicht bei Flut. Hier ist ein Zick-Zack an den Strand-Bungalows angesagt - bzw. auf der anderen Seite muss man durch's Restaurant oder durch das Inselinnere durch . (Aufpassen entsprechend mit den Strandbungalows - da rennen halt dann immer die Leute vorbei ...) Die Insel selbst wäre ganz nett - allerdings ist sie komplett zugebaut ... das führt dazu, dass man eher das Gefühl hat sich in einer Hotelanlage zu befinden ... "Inselfeeling" kommt entsprechend nur bedingt auf. Es gibt keinen "einsamen" Fleck. Fairer halber muss man aber auch sagen, dass die Insel nicht "überlaufen" wirkt - man trifft Leute, aber nicht viele ... (außer beim Essen)
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt eine Tauchbasis - mit der wir aber nichts zu tun hatten, da wir nur Schnorcheln. Es gibt auch ein Wassersport-Center, welches die üblichen Wassersportarten anbietet - teilweise allerdings zu gesalzenen Preisen, was vermutlich der Grund war, warum die Leute dort nicht viel zu tun hatten. Animation oder große Abendshows gibt es nicht. Es ist zwar jeden Abend etwas geboten, aber eher einfache Sachen wie ein 20 minütiger Tauchfilm. Highlights sind das wöchentliche Krabbenrennen - und eine Liveband. Hauptaugenmerk lag bei uns logischerweise beim Schnorcheln. Wir hatten uns für Thulhagiri entschieden, weil Schnorcheln dort super möglich sein soll. Die Realität sieht leider etwas anders aus. Angeblich ist das Hausriff 60m vom Strand entfernt - das stimmt allerdings nur bedingt. Nach 60m hat man in der Lagune diverse Korallenfelder erreicht - wo man auch viele und tolle Fische sehen kann. Das eigentliche Hausriff ist aber eher an der Riffkannte, an der Grenze zum Blau-Wasser ... und entsprechend eher 150 bis 200m vom Stand entfernt und kann in meinen Augen nur von geübten und guten Schwimmern erreicht werden, weil man teilweise massiv gegen die Strömung anschwimmen muss. Flossen sind hier fast Pflicht! Es gibt (mind.) zwei "markierte" Wege durch das Riffdach, um die Kante zu erreichen, beide sind aber eher nur bei Flut und ruhigem Wasser benutzbar, da man teilweise gefährlich nahe an den Korallen vorbei muss ... Das Riff an sich ist toll - auch wenn man zugeben muss, dass auch hier die meisten Korallen abgestorben sind. Persönlich würde ich jeden Schnorchler empfehlen an der Riffkante zu schnorcheln, ist viel schöner als in der Lagune ... Zu sehen sind auf jeden Fall Papageienfische, Drückerfische, Doktorfische, Wimpelfische, viele Rochen (auch sehr Große), mit Glück Mantas und einige Haie. Eine Schildkröte haben wir leider nicht gesehen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im März 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |