- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Äußere des Hotels erinnert an ein Grandhotel, das Innere ist das eines modernen Designhotels. Vom äußeren Eindruck her (und auch vom inneren) könnte man 5 Sterne vergeben. Leider wurde der Designgrundsatz „Form folgt Funktion“ nicht konsequent durchgesetzt. Es sind meist Kleinigkeiten, doch die Summe dieser Kleinigkeiten führt nicht nur zu einem „Punktabzug“, sondern auch zu einem eher etwas unausgewogenem Wohlfühl- bzw. Erholungspotential. Für ein 5-Sterne Haus sind die folgenden „Unzulänglichkeiten“ suboptimal, auch wenn das Haus sicherlich eine zweite Chance verdient. Denn mit einigen Schwachpunkten kann man leben und die anderen kann man umgehen. Das Haus an sich ist sehr groß und gerade die öffentlichen Bereiche wirken sehr offen. Alles ist sehr harmonisch aufeinander abgestimmt, doch die Farbgebung und die Lichtgestaltung haben eher einen düsteren Charakter. Gerade vor den Aufzügen ist es sehr dunkel. Das Hotel bietet neben den Gästezimmern ein eigenes Restaurant, ein Bistro, eine Bar und einen Wellnessbereich. Daneben bietet das Sofitel viel Platz für Konferenzen. Alles ist sehr sauber und gepflegt. Aufgrund der Nähe zum Bahnhof und zum Zentrum ist das Hotel bestens für eine Städtereise geeignet. Auch für Geschäftsleute sind die besten Voraussetzungen vorhanden (Konferenzzentrum). Es ist in meinen Augen kein Familienhotel, obwohl Kinder sicherlich sehr willkommen sind. Sieht man von den kleinen Macken ab und setzt das Design an erster Stelle (neben dem perfekten Service), so ist das Haus nur wärmstens zu empfehlen.
Zimmer 454: Wie das ganze Hotel sind auch die Zimmer sehr designorientiert gestaltet. Auch in der Farbwahl dominieren die dunklen Farben, die schwache Beleuchtung ist hierbei nicht hilfreich. (Rotlicht über dem Lesesessel bringt auch nicht gerade Licht ins Dunkle). Die Möblierung ist modern und zweckorientiert, wenn auch nicht immer wirklich praktisch. Im Eingangsbereich stehen ein großer Kleiderschrank und eine niedrige Kommode mit 2 Schubladen und der Ablagefläche für die Koffer. Daneben steht ein Medienschrank, der neben dem Fernseher, der Musikanlage (+Dockingstation für IPod) eine Schublade mit einem Wasserkocher und den dazugehörigen Utensilien beinhaltet. Diese Schublade kann aufgrund der Kabel nicht komplett geschlossen werden und die Beleuchtung brennt ununterbrochen. In diesem Schrank ist auch die Minibar untergebracht. Neben diesem Medienschrank befindet sich eine schmale Glasvitrine, in der sich eine Sammlung von Trinkgläsern befindet und auf der eine Nespressomaschine mit einer kleinen Auswahl an Kapseln steht. Warum es bei diesem besonderen Komfort nur Kaffeeweißer und ausgesprochen wenig Zucker gibt, ist nicht ganz klar. Spart man an Kleinigkeiten? Vor der Fensterfront stehen ein Lesesessel und ein Schreibtisch (ohne Schubladen). Wifi (kostenlos und langsam) ist vorhanden, wer eine schnellere Internetverbindung benötigt, nutzt das vorhandene Kabel und bezahlt dafür. Das nächste und wichtigste Möbelstück in einem Hotelzimmer ist das Bett. Es sind noch zwei kleine Nachttische vorhanden, wie gewohnt ohne Schubladen. Verstaumöglichkeiten gibt es daher nur im Flur. Ob man alle persönlichen Dinge offen liegen lassen möchte, ist Ansichtssache. Leider ist die Klimaanlage sehr laut. Eine besondere Erwähnung verdient das Bad, wenn auch nicht unbedingt im positiven Sinne. Das Bad ist nur durch (teilweise verschiebbare) Glastrennwände vom restlichen Zimmer getrennt. Die Schiebetür weißt einen breiten Spalt von 2-3 cm auf. Nettes Design, aber Privatsphäre wäre in diesem Bereich auch nicht schlecht. Die Trennung zwischen Dusche und WC erfolgt durch eine Glaswand. Türen oder Spritzschutz vor der Dusche gibt es nicht. Im gesamten Bad gibt es nur zwei Haken (im Toilettenbereich). Man kann jetzt die Bademäntel ODER die Badehandtücher aufhängen, oder irgendetwas davon unter das Waschbecken stopfen. Shampoo, Duschgel und Conditioner sind vorhanden, aber jeweils nur einfach (1 Minifläschchen pro Sorte). Bei zwei Gästen und dem Wunsch sich abends nach der langen Fahrt zu duschen und morgens vielleicht auch, grenzt hier schon an extremer Sparsamkeit. Gut, die Mittelchen sind von Hermés, also lieber teuer, dafür dreckig ;-) Übrigens ist das Bad größtenteils verspiegelt, natürlich ohne Anti-Beschlag. Aber vielleicht ist deshalb die Tür weder blick- noch sonst dicht, der Dampf kann irgendwann abziehen. Fön ist ebenfalls vorhanden. Leider schwächelt auch im Bad die Beleuchtung und ist sogar mit dem Flur gekoppelt. Pluspunkt neben dem Design ist die Sauberkeit aller Bereiche. Trotz dieser kleinen Missstände gibt es 4 Sterne, denn es sind alles Punkte, mit denen man gut leben kann und das Design ist schon toll.
Das hoteleigene Restaurant hätten wir gerne abends ausprobiert, ist aber grundsätzlich am Wochenende geschlossen. So konnten wir es nur zum Frühstück nutzen. Der Service war ausgezeichnet und die Auswahl am Buffet sehr umfangreich. Neben einer großen Brot-/Brötchen-Auswahl gab es eine bayerische und eine italienische Ecke. Müsli in den verschiedensten Varianten war ebenfalls vorhanden, genauso wie eine Auswahl an Wurst, Käse und Fisch. Eierspeisen wurden auf Wunsch zubereitet. Sehr umfangreich war auch die Saftauswahl (zwei Säfte „frisch“) und Teeauswahl. Kaffee wurde in kleinen Thermoskännchen auf den Tisch gestellt. Die gesamte Auswahl war sehr umfangreich, frisch und appetitlich angerichtet. Leider bot das Bistro (mit Außenterrasse) weder die gleiche Auswahl noch die Qualität. Darüber hinaus war die Wartezeit unangemessen lang. Bestellt hatten wir zeitgleich mit einem Pärchen am Nebentisch (auch die Gerichte waren teilweise identisch). Der Unterschied war, dass wir noch auf unsere Bestellung warteten, als unsere Tischnachbarn bereits fertig waren. Als Wiedergutmachung gab es das Dessert auf Kosten des Hauses, die Wartezeit dafür war leider nur unwesentlich kürzer. Während des Wartens vertrieben wir uns die Zeit mit dem Beobachten von Gästen, die von mordlustigen Grashüpfern angegriffen wurden und sich daher ins Innere des Bistros verzogen. Man hat ja sonst keine Hobbies ;-) Die Qualität bzw. die Zubereitung der Speisen war leider auch nicht angemessen. Das Problem liegt einerseits darin, dass die Küche wohl nicht auf die Menge der bestellenden „Masse“ ausgelegt ist (obwohl nicht alle Tische belegt waren) und andererseits nicht dem vom Hotel geforderten hohen Anspruch eines Sternelokals nachkommen kann. Wenn man das Bistro also nutzen möchte, nur an einem sehr, sehr ruhigen Tag oder gleich das Restaurant auf der anderen Straßenseite wählen. Die hoteleigene Bar haben wir nicht genutzt, sie war aber optisch sehr ansprechend. Und hier stört das diffuse Licht überhaupt nicht.
Der Service ist hervorragend. Das beginnt bereits beim Vorfahren. Der Wagenmeister übernimmt das Auto und fährt es in die Tiefgarage des Hotels (Parkgebühren 28€/Tag), währenddessen wird sich um das Gepäck gekümmert, das in unserem Fall vor uns auf dem Zimmer war. Der Check-in an der Rezeption war überaus freundlich und hilfreich. Man sollte sich auf jeden Fall zwei Zugangskarten geben lassen, da die Aufzüge grundsätzlich nur mit dieser Karte funktionieren. Mehrsprachigkeit ist in diesem Hause eine Selbstverständlichkeit. Auch der Service beim Frühstück im Restaurant war ausgezeichnet. Check-out war problemlos. Bei der Abfahrt bekamen wir noch Wasser ins Auto gelegt. Das einzige Defizit im Service gab es im hoteleigenen Bistro. Hier hat aber mehr die überforderte Küche Schuld als das Servicepersonal, das zwar bemüht und sehr freundlich war, aber hilflos, wenn es in der Küche hakt.
Sehr zentral gelegen, direkt neben dem Hauptbahnhof. Das Zentrum ist gut zu Fuß erreichbar.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Der Spa-Bereich mit den Saunen (textilfrei), den Behandlungsräumen, dem Pool und der Fitnessbar ist wie das ganze Hotel sehr dunkel, aber bietet alles, was für die Entspannung benötigt wird. Hin und wieder ist man/frau ja auch dankbar für etwas schummerige Beleuchtung. Handtücher, Bademäntel und Umkleidekabinen sind ebenfalls ausreichend vorhanden. Der Service und die Freundlichkeit des Personals sind vorbildlich. Ein Fitnessraum ist ebenfalls vorhanden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im August 2011 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Heike |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 43 |