Side Star Resort

Das Hotel ist sicher schon in die Jahre gekommen und die Möbel sind doch recht dunkel und altbacken. Allerdings ist das Hotel und die komplette Anlage sauber und gepflegt und von daher kann man über die altbackene Einrichtung locker hinwegsehen. Zumal die Lage einfach nur absolute spitze ist!! Was man wissen sollte, ist dass man in allen Belangen berichten kann, dass es sich um eine Massenabfertigung mit allen Vor- aber auch vielen Nachteilen handelt. Wer hier besonderen Komfort, individuelle Behandlung oder ähnliches sucht ist definitiv falsch am Platz. Man muss die Masse mögen inkl. der daraus entstehenden Lautstärke, ihrem allg. Treiben und der allg. Anonymität als Gast. Grundsätzlich ist das Hotel den Gästen zu empfehlen, die einen reinen Badeurlaub machen wollen, dabei Wert auf eine top Lage legen und bei allen anderen Dingen keinen Wert auf top Qualität und Individualität legen. Als Tip kann ich nur geben, vor allem den Galaabend zu meiden. Dieser sorgt nur für Frust. Da auch die Themenrestaurants an diesem Tag nicht offen sind, sollte man besser auswärts essen gehen. Auf das WLAN, was für viele Menschen heutzutage sehr wichtig ist, sollte man sich nicht verlassen. Die Leitung ist der Masse offensichtlich nicht gewachsen. Hätten wir hierfür bezahlen müssen, hätten wir uns schwarz geärgert. Da es aber kostenlos war, ist es nicht negativ anzurechnen. Man sollte es aber wissen.

Wir waren unter dem Dach untergebracht. Zwei Einzelbetten mit einem Zustellbett für unsere Tochter. Damit war das Zimmer schon fast voll, so klein war es. Allerdings fanden wir das überhaupt nicht tragisch, denn man hält sich doch dort eigentlich nur zum Schlafen auf. Es gab einen kleinen Balkon, der zur Auslage der nassen Wäsche und sonstiger Dinge (Wasserreifen usw.) völlig ausreichte. Modernes Fernsehen und eine kleine Minibar, welche täglich befüllt wird waren auch vorhanden. Wer evtl. über das kleine Zimmer verärgert war, wurde bei der Dusche dafür umso positiver überraschte. Diese war mit 0,80 x 2,00m riesig und brachte nach einem Strandtag einfach nur ein tolles Gefühl. Das Waschbecken usw. ist ausreichend groß dimensioniert, könnte aber deutlich heller beleuchtet sein. Eine Rasur machte da nicht gerade Vergnügen. Aber was solls, bei der klasse Dusche?!!! Die Sauberkeit ist absolut ausreichend. Mehr als den Boden kurz zu wischen, die Betten zu machen und das Bad zu reinigen war eh nicht drin, da der wenige freie Platz mit Koffern, Einkäufen usw. belegt war. Da konnte gar Niemand reinigen. Aber wie gesagt, Sauberkeit war wirklich gut.

Die Gastronomie hat mich in diesem Hotel am meisten enttäuscht. Im Vergleich zu zuvor schon besuchten Hotels war es sicher das Hotel mit der wenigsten Abwechslung. Es war schon ausreichend Essen vorhanden, keine Frage. Aber es fehlt immer das gewisse Etwas. An allen 10 Tagen, egal ob morgens, mittags oder abends hat man genau gewusst, wo der immer ewig gleich gegrillte Fisch, die gleichen Salate, die gleichen Hühnchengerichte usw. stehen. Ausnahme war mal ein italienischer Abend, an dem es dann zusätzlich Lasagne gab. Die Speisen warten sicherlich nicht schlecht, aber hatten im Großen und Ganzen doch den Touch schnell bereiteten Fast Foods. Hier offenbarte sich die ganze Misere eines Massenbetriebs. Zudem kam ständiges Schlange stehen, da es für alle Zimmer die gleiche Essenszeit gab. Der Gang vom Tisch zu den Speisen und zurück gleichte die vollen zehn Tage einem Gang durch Bahnsteige während eines Streiks. Ständig umkurvte man andere Gäste und musste aufpassen Niemanden über den Haufen zu rennen und den Teller unbeschadet zum Ziel zu bringen. Nach entfrustetem Schlange stehen war es auf oft keine Seltenheit, wenn das entsprechende Essen gerade leer oder kalt war. Das Ganze führte dazu, dass man bei drei Personen eigentlich nie in Ruhe und entspannt zusammen essen konnte. Ständig war einer noch unterwegs oder musste irgendwo warten. In Extremform war dies an dem Galaabend einmal pro Woche zu erleben. Dieser soll eigentlich ein Highlight sein und entwickelte sich an beiden miterlebten Abenden zum Fiasko. Sämtliche Gäste stürzen sich um 19:00 Uhr gleichzeitig auf die Essensstellen. Dass 5 Grillstellen bei 450 Gästen nicht ausreichen um diese gleichzeitig zu bedienen kann man sich denken. 15 Minuten warten, um erst einmal an die Teller und das Brot zu kommen. Zusätzlich locker jeweils 10 Minuten für was simples für Salat und Pommes. Wenn man an die Grillstationen gelangen möchte, wo Fisch, Hühnchen, Kebab (wenn überhaupt mal) und sonstige Speisen zubereitet sind, wartet man pro Speise auch wieder. Die ersten Speisen sind auf dem Teller dann schon kalt. Viele Gäste gingen hungrig weg, weil sie sich die Warterei nicht antun wollten. Auch gab es hier keine besonderen Speisen im Gegensatz zu den übrigen Tagen. Das Essen fand halt rund um den Pool und in -zugegeben- sehr schön arrangierter Umgebung statt. Als einzig positiv kann man festhalten, dass die Fresserchen und Trinkerchen hier gut aufgehoben sind. Essen und Trinken gab es zu jeder Tageszeit ohne mehr als zwei Meter laufen zu müssen. Frühstück, Mittagessen, danach Kaffee und Kuchen, Abendessen. Getränke gab es eh überall und ständig, da 100% Gäste all inclusive plus gebucht haben. Zusätzlich gab es noch drei Themenrestaurants, welche man jeweils einmal kostenlos besuchen kann und vorher reservieren muss. Da wir von der normalen Küche aber schon enttäuscht waren, wollten wir diese gar nicht erst ausprobieren. Es war aber auch von anderen Gästen nicht zu hören, dass diese ein besonderes Highlight wären.

Im Service hat das Hotel aufgrund des Massenbetriebs sicher seinen größten Nachteil! Die Servicekräfte haben kaum Zeit und sind eigentlich ständig nur am Rennen und schmutziges Geschirr am Wegtragen. Das ist halt der Nachteil, wenn jeder Gast der Meinung ist, jede einzelne Olive auf einem neuen Teller essen zu wollen. Von daher fehlt für ein entspanntes Lächeln einfach die Zeit, was von vielen Gästen als unfreundlich ausgelegt wird. Dies ist aber nicht so! Die "übergroße" Freundlichkeit, die man ggf. von anderen türkischen Hotels kennt sucht man aufgrund der ständigen Hektik des Personals halt vergebens. Auch ist hiermit zu erklären, dass eben nicht sofort jemand parat steht, wenn die Getränke all sind. Das kann dann schon gerne übersehen werden. Es wird ausreichend Deutsch gesprochen, ansonsten kommt man mit Englisch aber auch weit genug. Grundsätzlich fällt es aber schon auf, dass hier beim Servicepersonal in der Masse die Fremdsprachenkenntnisse nicht sehr ausgeprägt sind, wogegen einzelne Personen dafür hervorragend mehrere Sprachen sprechen. Grundsätzlich sollte man das aber nicht negativ bewerten, man selbst ist ja schließlich in einem anderssprachigen Land zu Gast! Die Zimmerreinigung ist völlig ausreichend. Die Zimmer werden täglich ausreichend gereinigt, die Handtücher täglich gewechselt. Wunder sollte man nicht erwarten, ist aber der Kategorie völlig entsprechend. Die ersten zwei Tage wurde der Zimmerservice vergessen. Eine Beschwerde bei der Rezeption nach dem ersten Tag brachte keine Änderung. Erst am dritten Tag mit etwas schärferen Ton wurde sofort Abhilfe geschaffen. Die Rezeption ist meiner Meinung nach beim Personal das größte Manko. Man hat eigentlich nie das Gefühl, besonders willkommen zu sein. Die Begrüßung bei Urlaubsbeginn wird emotionslos runter geleiert und bei der oben angegebenen Beschwerde hatte man nie das Gefühl, dass dieser auch entsprechend Beachtung geschenkt wurde, wenn man nicht den Bau abreißt.

Vom Flughafen Antalya fährt man ca. 1,5 Stunden zum Hotel. Das Hotel selbst ist sehr groß, beherbergt geschätzte 450 Gäste. Die Lage des Hotels ist erstklassig. Vom Pool läuft man ca. 3-5 Minuten bis zum hoteleigenen Strand mit kostenlosen Liegen. Der Weg ist mit Holzbalken ausgelegt und lässt sich mühelos selbst mit Handtüchern und aufgeblasenen Plastikreifen bewältigen. Es gibt sogar einen Shuttleservice. Bei der ersten Nutzung musste ich lachen, fuhren wir doch gerade mal echte 30 Sekunden inkl. Wartezeit aufgrund eines entgegenkommenden Shuttles. Behinderte oder ältere Menschen werden ihn zu schätzen wissen, junge Menschen sicherlich belächeln. Der Strand selbst ist weit und breit der schönste Abschnitt. Wir sind sowohl nach rechts und nach links gewandert und konnten nur weniger schöne Abschnitte entdecken. Sandstrand pur in einer top Qulalität. Das Hotel liegt ausreichend zentral, eine große Einkaufsmeile liegt nur ca. 10 Gehminuten entfernt. Friseuer, Juwelier, Optiker und Fotograf gibt es auch direkt im Hotel. Natürlich gibt es keine Flaniermeilen wie auf Mallorca, aber die Einkaufsmöglichkeiten sind völlig ausreichend. Einige kleine Shops und ein Supermarkt befinden sich auch direkt gegenüber des Hotels.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool war top! Ausreichend groß dimensioniert und man musste nicht um 6 Uhr aufstehen, um einen Platz daran zu ergattern. Die Anzahl der Sonnenschirme ist völlig ausreichend, um ständig im Schatten liegen zu können. Aber auch hier wieder Massenbetrieb: Liege direkt an Liege. Dazwischen bleibt kaum Platz um Durchzugehen. Es gibt noch ein kleines Extrabecken für drei Rutschen, für Kinder völlig ausreichend. Das Babybecken fand ich extrem klein und meiner Meinung nach nicht ausreichend. Gerade auch unter dem Gesichtspunkt, dass der Pool überall die gleiche Tiefe von 1,40m hatte. Für nicht geübte Schwimmer vor allem in jüngerem Alter nicht geeignet. Für alle anderen aber top! War der Pool schon gut, das Meer war noch besser. Erstklassiger Sandstrand und ausreichend hoteleigene Liegen, so dass man zu jeder Zeit freie fand. Diese waren großflächig überdacht, so dass selbst 38 Grad im Schatten auszuhalten waren. Direkt dabei auch eine Bar, an der man essen und trinken konnte. Über die Animation kann ich wenig berichten, da wir sie nicht in Anspruch genommen hatten. Was aber aus unserer Sicht schon positiv zu bewerten ist, dass man nicht ständig zum Mitmachen genötigt wird, das ist prima! Ansonsten sind es die üblichen Sportarten wie Volleyball, Dart, Wasserball, Wassergymnastik usw., die angeboten werden. Immer zu den gleichen Zeiten, was aber sicherlich kein Nachteil ist. Die Musik am Pool war manchen Gästen zu laut, das sollte man bei solchen Hotels eigentlich aber wissen! Einen Kinderclub mit täglicher Minidisco gab es auch, wie sonst halt auch überall. Dieser kann nicht schlecht gewesen sein, da er immer von vielen Kindern besucht wurde. Es gibt noch einen tollen, riesigen, extra gelegenen Wasserspielplatz. Leider sahen wir dort nie Kinder, wohl weil er direkt in der brütenden Sonne lag. Ein großes Sonnensegel oder eine Konstruktion wie bei den Strandliegen wäre hier sicherlich angebracht. Trampoline in einem kleinen Nebenhaus sowie ein anliegender Spielplatz lassen ansonsten sicher kleine Herzen höher Schlagen. Zusätzlich gab es noch einen ausreichend ausgestatteten Fitnessraum sowie eine kleine Spielhölle mit mehreren Automaten und zwei Billiardtischen. Für Zeitvertreib war also gesorgt.