Side Star Elegance

Die Anlage vom Vorplatz bis hinunter zum Strand ist einmalig. Jeder findet da noch ein Plätzchen, wo ihn niemand stört. Die Anlage ist so gepflegt, dass sie an einen deutschen Mustergarten erinnert. Wir hatten AI gebucht und mussten leider feststellen, dass das Essen von A-Z zwar optisch großartig wirkt, geschmacklich aber wohl an über Hundertjährige angepasst ist. Kein Salz, keine Gewürze, einfach fad. Schuld daran ist wohl die Gästestruktur. Uralte Halma Spielerinnen (mehr als 50 % weiblich) und Nörgler vorwiegend aus Deutschland. Wir kommen im Winter bestimmt nicht mehr. Die Frühlings-, Herbst- und Sommerklientel ist anders. Wir waren zum fünften Mal im Hotel und können daher vergleichen. Das Asteria ist außer im Winter für alle Arten von Urlaubern bestens geeignet. Wir haben auch schon zu allen Jahreszeiten Urlaub dort gemacht und noch nie zwei aufeinander folgende Regentage erwischt.

Für längere Aufenthalte sind die preiswerteren Zimmer zu klein. Im Winter ist von einer Buchung landseitig abzuraten, es sei denn man ist Frischefan. Auf den Balkonen wären Liegen sehr zu empfehlen. Die Heizung über die Klimaanlage mag als Verteiler für den Magen- und Darmvirus gut sein. Zum Heizen während des Aufenthaltes im Zimmer eignet sie sich wegen der Lautstärke nicht. Das Angebot an deutschsprachigen TV-Kanälen ist für Österreicher diskriminierend. Selbstverständlich gibt es Pro7, RTL und andere hirnlose Angebote. Vergeblich bat ich um ARTE, 3sat, Phönix oder ORF2. Der frühere Direktor Levent Sen ließ vor Jahren binnen einer Stunde auf meine Bitte hin ORF2 einschalten. Eine Kaffeemaschine im Zimmer wäre ein Lichtblick. Das, was ein Mitteleuropäer (inzwischen sogar die Briten) unter Kaffee verstehen, ist auch im Asteria unbekannt. Dafür glänzt das Haus mit einem sehr guten türkischen Tee. Den gibt es aber nur auf Bestellung und leider nicht vom Samowar zu jeder Zeit.

In der kühlen Jahreszeit (Essen im Freien nicht möglich) sind die zwei Hauptrestaurants zu klein. Das mag auch wieder daran liegen, dass sich alte Menschen wohl grundsätzlich nur auf den beim ersten Mal ergatterten Essplatz setzen wollen. Die Quantität der Speisen ist mehr als üppig. Leider aber geschmacklich triste. Das Winterangebot beim Wein ist leider auf je eine Rot- und je eine Weißweinsorte beschränkt. Die optische Sauberkeit ist absolut ok. Nur wo versteckt sich dieser hartnäckige Verdauungsvirus? Die Küche ist nur deutsch und auf Dauer nicht erträglich. Das Asteria hat aber ein Ambiente und eine Gesamtatmosphäre wie selten ein Hotel erreichen kann. Natürlich werden Trinkgelder gerne genommen, aber niemals gefordert. Der Buchungspreis war schon in Ordnung. Schade nur, dass bei den Internetangeboten die Zimmerarten nur durch Buchstabenkombinationen unterschiedlich gekennzeichnet werden. Wer will schon ein im Winter sehr kühles landseitiges Zimmer für mehrere Wochen benutzen?

Wir waren in Side schon in acht verschiedenen Hotels. Das Service war überall recht gut. Aber im Asteria ist die Freundlichkeit, die Hilfsbereitschaft und das Bemühen um jeden einzelnen Gast einfach überragend. Nicht alle sprechen perfekt Deutsch, aber alle können sich so gut verständigen, dass eben jederzeit alle Wünsche erfüllt werden. Die wichtigsten Kontaktpersonen an der Rezeption oder im Speisesaal oder beim Animationsteam können aber wirklich einwandfrei Deutsch sprechen. Ein Arzt ist täglich zu erreichen. Gegen das seit Jahren grassierende Verdauungsvirus gibt es aber nichts als Enthaltsamkeit. Die Behandlung von Beschwerden (wir hatten keine), wie etwa Zimmerwechsel, erlebten wir als hochprofessionell und rein kundenorientiert.

Das Haus liegt am Strand. Seit zwei Jahren aber leider getrennt von einer sterilen Strandautobahn, die den herrlichen Sidestrand teilweise zerstört hat. Den maroden Rollatorwanderern gefällt es aber. Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten gibt es in Side ganzjährig zu Hauf. Das Hotel Asteria ist in 15 Minuten über den Strand oder in vier Minuten mit dem Dolmusch von den Ausgrabungen des antiken Side erreichbar. Ausflugsmöglichkeiten werden in großer Zahl geboten: Aspendos bis Vansee.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Im Winter ist das Animationsangebot dürftig und wiederum ausschließlich auf alte Gäste abgestimmt. Internetzugang gibt es nur im Lobbybereich. Damit allein schon zeigt das Hotel, dass es keine Gäste unter 60 haben will. Mit ein paar Routern zu einem nicht erwähnenswerten Preis könnte problemlos WLAN in jedem Zimmer nutzbar sein. Das Hallenbad ist im Winter viel zu klein. Die Angst vor dem einen oder anderen Inkontinenzerkrankten lässt auf ihn aber leicht verzichten. Immerhin hatte das Mittelmeer ja noch 17 Grad. Die Sauberkeit der Hotelanlage bezieht sich natürlich auch auf den Strand, die Liegestühle und die Sonnenschirme.