ROBINSON NOBILIS

Der Robinson Club Nobilis gehört zu den größeren Clubs mit über 400 Zimmern. Man merkt an einigen Stellen, dass der Club nicht mehr ganz so neu ist, wie zum Beispiel an dem heruntergekommenen Treppenhaus des Rutschenpools. Die Flora und Fauna des Club ist aber sehr schön angelegt und auch der Golfplatz sah toll und gepflegt aus. Das Clubgelände ist wirklich groß und man legt einiges an Laufmetern zurück. Hat man ein Zimmer im Village (so wie wir) und geht ein paar Mal am Tage zum Strand/Essen/Pool wird es schon anstrengend. Da es so weitläufig war, habe ich meine Tochter auch nicht alleine gehen lassen. An einigen Stellen war es leider nicht so sauber, wie von Robinson gewohnt. Toiletten im Pool und Strandbereich nicht immer top, die Duschen am Strand wurden kaum gereinigt. Im Sand des Strand- Liegenbereiches viele Zigarettenstummel, was sehr beunruhigend für die Kinder war. Ich habe einmal ein Beach Boy gesehen, der natürlich für so ein großes Arenal nicht alleine zuständig sein kann. Die Gäste waren überwiegend deutsche Familien mit versnobter Attitüde. Natürlich muss man sich so einen Urlaub leisten können, aber das so nach Aussen zu tragen, entspricht nicht meinem Niveau. Ich fand die Gästestruktur, z.B. im Pamfilya wesentlich angenehmer. Aber wie ich vor Ort erfahren habe, ist der Nobilis bekannt dafür, ein "Schickimicki-Club" zu sein. Die Gäste haben einander nicht gegrüßt und wenn ein Achter-Tisch von ein paar Personen schon belegt war, traute man sich nicht nach freien Plätzen zu fragen. Übrigens keine subjektive Meinung, dass empfanden auch andere Gäste so, mit denen man dann mal zufällig ins Gespräch gekommen ist. Im August ist es sehr heiß in der Türkei und vielleicht nicht für jeden geeignet, da die Pools und auch das Meer keine Abkühlung bieten. Dies war uns aber vorher klar und nicht problematisch. Der Club bietet Vollpension by Robinson, d.h. es müssen alle Getränke außerhalb der Essenzeiten selbst bezahlt werden. Pina Coloda kostete 7,80 €, also deutsche Preise einer Bar im Mittelklassebereich, der PC wurde aber nur mit Sirup und nicht mit frischen Säften zubereitet, daher bekam ich den schlechtesten Pina Coloda, den ich je im Ausland getrunken habe. Eine Flasche Mineralwasser kostete 2,80 €, das ist völlig ok. Das WLAN des Hotels im Villagebereich, Pool und Strand lief schleppend und oft verlor man die Verbindung komplett. Wir waren vor 9 Jahren schonmal in diesem Club, damals gefiel es uns wirklich gut und wir genossen den Aufenthalt. Das Allerschlimmste was uns beim Abflug passierte und mich sogar daran zweifeln lässt, jemals wieder Urlaub in der Türkei zu machen: Wir sind mit Condor zurück geflogen und hatten leider pro Koffer 2 Kilo Übergepäck, welches wir sofort und in bar bezahlen sollten. Ich fragte höflich nach einer Toleranzgrenze, die uns in Deutschland ja auch gewährt wurde, diese wurde von dem türkischen Mitarbeiter vehement abgelehnt- als ich dann fragte, ob ich denn mit Kreditkarte zahlen könne, wurde ich wüst und aggressiv beschimpft, angeschrien und unser Koffer wurde von diesem Mitarbeiter vom Band gerissen und uns vor die Füsse geschmissen. Ein Koffer ging dabei kaputt. Wir wareb leider als reine Frauengruppe unterwegs und noch nie habe ich mich so hilflos gefühlt. Alle Passagiere hinter uns in der Schlange bekamen das mit und keiner half, im Gegenteil der Lebensgefährte von der Schauspielerin Jenny Elvers, sagte sogar noch wir sollen endlich abhauen und nicht mehr den Verkehr aufhalten, er wolle schließlich einchecken. Von Zivilcourage also keine Spur und auch türkische Mitarbeiter die uns bei diesem Vorfall zur Hilfe eilten, suchten wir vergeblich. Ein wirklich trauriger Abschluss, einer Reise, die uns nur kulinarisch zufrieden stellte.

Wir hatten zwei Zimmer im Village. Die Zimmer waren sauber, aber teilweise sehr abgewohnt. Abgesprungene Ecken, Möbel stark abgenutzt und teilweise gesplittertes Holz. Das erste Bettlaken von mir war so voller Knötchen, dass es schon hunderte Male gewaschen worden sein musste-sowas gehört in so einem Haus aussortiert. Die frischen Handtücher liessen immer auf sich warten und zweimal musste ich diesen hinterher telefonieren. Das Bett wirkte erst sehr hart, aber ich konnte gut darin schlafen. Die Klimaanlage war gut zu regulieren und man konnte auf niedrigster Stufe auch mit dieser schlafen, was aber nicht nötig war, denn überraschenderweise war es nicht stickig im Zimmer, was für eine gute Isolierung spricht.

Das Essen im Hauptrestaurant war zu jeder Tageszeit vielfältig, ausreichend und lecker. An manchen Abenden gab es besondere Highlights, die toll zubereitet waren und äußerst schmackhaft waren. Leider war Abends im Hauptrestaurant immer der Platzkampf angesagt und wenn man nicht pünktlich um 19.30 h dort war, gab es keinen Platz mehr auf der Außenterrasse und man musste im Innenbereich speisen. Wir waren einmal abends im Spezialitätenrestaurant "Kuyu" essen, was uns leider überhaupt nicht schmeckte. Auch die Atmosphäre war nicht ursprünglich und gemütlich, sondern eher wieder auf "schick" gemacht.

Das größte Manko dieses Clubs. Das Personal an der Poolbar war unaufmerksam und manchmal unfreundlich, es wurde auf türkisch über Gäste gelästert. Manche Animateure grüßten die Gäste nicht, auch der Clubchef befand dies nicht als notwendig und ging grußlos an uns vorbei. Wir wurden nie nach unserem Befinden gefragt oder freundlich angesprochen. Dies habe ich noch nie in einem Robinson Club erlebt. Ich denke, hier sollte dringend eine Schulung seitens Robinson stattfinden. Das Animationsteam wirkte nicht miteinander verbunden, die Führung fehlte einfach. Meiner Meinung nach war der Clubchef nicht präsent genug und daher war das Personal auch eher auf sich gestellt und agierte frei. Der einzig wirklich engagierte Mitarbeiter, war der Rezeptionschef, super freundlich und zuvorkommend. Natürlich waren auch andere Mitarbeiter freundlich, aber aufgesetzt und nicht natürlich dabei.

Robinson-like eher abgelegen, fussläufig ist der Ort nicht zu erreichen, aber mit dem Taxi oder Bus ist man in 10 Minuten in Belek. Die Shops vor Ort waren ok und was ich als angenehm empfand, die Verkäufer waren bei weitem nicht so aufdringlich wie z.B. in Side.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Kinderclub wurde von unserer Tochter diesmal überhaupt nicht genutzt, was aber auch an dem eher langweiligen Programmangebot lag- die Animateure waren zwar nett und bemüht, aber nicht sonderlich motiviert und nicht wirklich darauf bedacht, dass sich jeder einzelne Gast wohl fühlt. Man bemerkte bei einigen das es einfach nur ein Job in den Semesterferien ist und nicht eine Berufung. Das ist sehr schade, denn normalerweise punktet Robinson gerade mit qualifizierten und top motivierten Personal. Ausserdem wurden während der Betreuungszeit Aktivitäten angeboten, die nochmals extra zu bezahlen waren, das finde ich beim Robinson Preisniveau nicht gerechtfertigt und sollte den Gästen nur als Zusatzangebot offeriert werden. Das Treppenhaus des Rutschenpools befand sich in einem sehr schlechten Zustand. Es war sehr dreckig und marode, einen Tag stand das Wasser bis zum Knöchel hoch und wurde nicht abgelassen. Das Hallenbad (welches als einziger Pool wirklich erfrischend war) wurde während unseres Aufenthalts geschlossen, da einige Kinder die Mosaiksteinchen des Pools rausgebrochen hatten. Da hätten die sogenannte Badeaufsichten etwas mehr darauf achten können, aber diese sassen nur lustlos auf ihren Stühlen herum und schauten überhaupt nicht, daher viel auch der Sicherheitsaspekt am Pool und Strand komplett weg, denn wäre etwas passiert hätte man die Herren erstmal selbst darauf aufmerksam machen müssen. Der Hauptpool hatte schöne Liege (mit gepolsterter Auflage), die aber morgens ab 09.00 h komplett besetzt waren und am Strand (harte Liegen ohne Polsterung) hatte man auch Schwierigkeiten Liegen zu bekommen, denn das Reservieren der Liegen wurde toleriert und fand somit ab 08.00 h morgens statt. Der Strand sagte uns überhaupt nicht zu. Die Liegen waren sehr weit vom Meer entfernt und das Meer war im Einstiegsbereich sehr steinig (Kieselsteine und große spitze Steine), was wir überhaupt nicht mögen. Der gebaute Steg und auch der Holzweg zum Meer sind sehr schön, aber einen Platz auf dem Steg zu bekommen, was quasi unmöglich. Die morgendliche Aqua Gymnastik im Meer war sehr schön und wurde von mir täglich genutzt, andere Sportangebote habe ich leider nicht genutzt. Die Shows fanden Abends im Theater (indoor) oder am Schachbrett statt. Die Shows am Schachbrett und auch die kulinarischen Veranstaltungen auf der Festwiese waren traumhaft, die Shows im Theater entsprachen nicht meinem Geschmack und waren für die Kinder eher langweilig. Wenn man am Schachbrett einen Sitzplatz haben wollte, musste man auch hier früh genug da sein.