ROBINSON KHAO LAK

Das Le Meridien stellt in meinen Augen ein solides Hotel seiner Klasse dar, die aber nicht überbewertet werden sollte. Angekündigt wird es häufig als DER Spot an der Andamanenküste - hiervon ist es weit entfernt. Bereits bei der Einfahrt zeigt sich imposanter Hotelkomplex mit großräumiger Lobby und freundlichem zuvorkommendem Personal. Wer bereits gebucht hat, wird mit einem klimatisierten Taxi zum Hotel befordert (Fahrtzeit ca. 1 Stunde), in dem kühles Wasser in der Mittelkonsole wartet. Wer sich gerne von zu Hause in ein Hotel und wieder zurück transportieren lässt, ist in diesem Hotel sicher gut aufgehoben, wenn er bezüglich der Zimmer den einen oder anderen und nicht unwesentlichen Abstrich macht. Das eigentliche Thailand selbst hat mit diesem Hotel wenig zu tun und ist auch nur mit dem Shuttle zu erreichen. Das Essen - vor allem im indischen Restaurant - ist gut, thailändisch authentischer, freundlicher und um ein wesentliches günstiger geht es an den vereinzelten Strandbars zu, die ich sehr empfehlen kann. Schade ist es, dass die Zimmer über keinen WLAN-Zugang verfügen, das sollte meines Erachtens nach bei einer solchen Kathegorie vorhanden sein. Dies scheint aber leider der gesamten Le Meridien-Strategie zu entsprechen, die das Internet scheinbar noch als teuer ausschöpfbares Gut anzusehen scheint - lediglich in der Lobby befindet sich ein kostenloser Hotspot. Unsere Reisezeit war der Wechsel von Regenzeit zu High Season Anfang November - hier musste man gelegentlich noch mit nachmittäglichen Regenschauern rechnen, was aber für die Andamanenküste wohl bekannt sein sollte.

Die Zimmer sind für meine Verhältnisse völlig überbewertet und für Thailand's Verhältnisse völlig überteuert. Es gibt in Thailand sehr gute 5*-Hotels - dieses wird in Bezug auf die Zimmer dem gewohnten Standard aber keinesfalls gerecht: Die Matrazen sind schlecht, die Bettwäsche stinkt und wird nur gelegentlich ausgetauscht. In unserem "Deluxe Poolview" Zimmer wurde der Boden innerhalb von 9 Tagen kein einziges Mal nass gewischt, das Zimmer war klamm und feucht, was dazu geführt hat, dass sämtliche Kleider nach einigen Tagen muffig gerochen haben und die Badewäsche über Nacht nicht trocken wurde. Dies war leider auch mit der Bettwäsche und vor allem den Kopfkissen so, was nachts nicht unbedingt zum Geruchserlebnis höherer Güte führt.

Wer Thailand kennt und nicht nach Thailand fliegt, um eine gute Pizza zu essen sondern sich mit den örtlichen Gepflogenheiten auseinandersetzen möchte, kommt hier nicht wirklich auf seine Kosten. Das Thailändische Restaurant ist zwar gut, das Personal habe ich aber eher als unfreundlich erlebt und die Plätze sind begrenzt. Das Preisniveau liegt bei etwa 300% zu den umgebenden kleinen Strandrestaurants, die wir stattdessen bevorzugt haben - nicht unbedingt, um Geld zu sparen (für westliche Verhältnisse ist auch das Hotelrestaurant preislich annehmbar), eher um ein wenig mehr vom Flair und der Freundlichkeit des Landes mitzubekommen. Vor allem das zweite Strandrestaurant im Norden, das auch noch über eine kleine Strandbar verfügt, ist sehr lecker, auch wenn der Rückweg aufgrund des steigenden Wasserspiegels während der Nacht manchmal abenteuerlich sein kann. Moskitoschutz empfiehlt sich, die Strandrestaurants reichen ihren Gästen den Spray aber noch vor der Speisekarte. Für den Rückweg ist eine Taschenlampe eher ein Utensil der besseren Wahl. Empfehlenswert ist auch das indische Restaurant, das Essen ist hier sehr lecker, manchmal aber leider übertönt von überproportional lauter live-Musik, die leider alles andere als gut war, zumal die Hälfte leider aus der Karaoke-Konserve kam und der Pianist eher damit beschäftigt war, die Sampler-CD's nachzuladen als das Piano selbst zu bedienen. Italienisch haben wir nicht gegessen und können daher auch nicht sagen wie es war. Erwähnenswert wäre vielleicht noch, dass immer und überall kostenlos Wasserflaschen gereicht werden, was in Hotels nicht immer selbstverständlich ist. Auch am Strand kann gekühltes Wasser in Gläser abgefüllt werden.

Der Service ist gut, könnte aber manchmal und für thailändische Verhältnisse etwas freundlicher und professioneller sein. Die Fremdsprachenkenntnisse, gerade für Englisch - sind manchmal wirklich marginal. Deutsch versteht hier keiner, sollte aber in Thailand auch nicht erwartet werden. Pat aus der Frühstückslobby - jeder wird sie kennen - macht dafür alles wieder wett. Der Waschservice, wer ihn braucht, ist sehr gut aber relativ teuer.

Das Hotel ist direkt am Strand gelegen, der jedoch nicht direkt in Khao Lak sondern ca. 10 km nördlich ist. Für Trips nach Khao Lak gibt es einen (gebührenpflichtigen) Shuttle-Service, wirklich lohnenswert ist der Trip jedoch nicht, da Khao Lak selbst nicht viel oder noch nicht viel zu bieten hat. Einige Restaurants in Khao Lak sind gut - empfehlen kann ich das "Golden Elephant" am südlichen Eingang des Dorfes. Wer auf Polo-Fakes aus ist, kann vielleicht den einen oder anderen Händler finden, dafür bietet sich aber - wenn es denn wirklich sein muss - eher das MBK in Bangkok an.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zum Sportprogramm am Strand kann ich nicht viel sagen, da wir es nicht wahrgenommen haben, es gibt jedoch die Möglichkeit, sich einen Katamaran oder ein Surfbrett zu mieten. Der Pool ist sauber, auch für Kinder wird meines Wissens ein Unterhaltungsprogramm geboten. Das Fitnesscenter ist sehr gut bestückt, hier kann man durchaus ernst gemeintes Fitnesstraining vornehmen. Da die Similan Islands zum Greifen nahe liegen, haben wir einige Tages-Tauchtrips unternommen, die klasse waren. Besonders empfehlenswert hierfür sind die See Beas, die zwar nicht die günstigste Tauchbasis in Khao Lak, jedoch eine der besten im Pazifik ist. Eine Filiale ist im Hotel untergebracht, von wo aus alles organisiert werden kann. Tagestrips kosten etwa 5.500 BHT zuzügl. Ausrüstung (ca. 600 BHT) und Eintritt in den Nationalpark (ca. 600 BHT).