Radisson Blu Palace Resort & Thalasso Djerba

Das Radisson ist das erste Hotel in einer Hotelzone, wenn man vom Flughafen kommt. Der äusere Eindruck ist gut, zeigt Großzügigkeit. Die Zimmer liegen hufeisenförmig und offen zum Meer hin, das Gebäude ist dreistöckig. Je weiter die Zimmer zum offenen Teil des Hufeisens liegen, um so besser ist der Meerblick, sofern die Räumlichkeit mindestens im 2. oder 3. OG liegt. Der Zustand unseres Zimmers war ok, geräumig und viel Platz zum Verstauen der Sachen. Im Innenraum des offenen Hufeisens befindet sich eine mit Bananenbäumen bepflanzte Vegetation. Die Gäste kamen in unserer Zeit (wechselnd) vorwiegend aus Frankreich (60%), Deutschland (15%), Schweiz (15%), der Rest aus dem übrigen Europa. Es gab auch Kinder, die in keiner Weise störten. Wem die Preise für Getränke im Hotel zu teuer sind, kann sich wenige Meter entfernt in einer kleinen Ortschaft im Supermarkt alles besorgen. Das Wasser kostet dort 1 Dinar (1 Ltr.). Wein gibt es nur in Houmt Souk in einem Spezialgeschäft auf einem versteckten Hinterhof eines Supermarktes (hat mit diesem nichts zu tun). Dort wird der Wein hinter Gittern gehalten und diskret an die Kundschaft abgegeben. Die Qualität des tunesischen Weins ist ok. Empfehlenswert ist, trockenen Wein (sec) zu verlangen. Preis etwa 4-5 Dinar/Flasche. Telefonieren mit dem Handy nach Hause ist teuer, etwa 5 Dinar/Minute. Von öffentlichen Geräten (am Strand etwa 800 m östl. vom Hotel gibt es ein Telefon) soll es günstiger sein.

Unser Zimmer lag im 3. Stock ziemlich am Ende des offenen Hufeisens und hatte wie bestellt Meerblick. Zu empfehlen sind die Zimmer 4310 bis 4320 mit Blick nach Westen (MB über Strandrestaurant Turquoise hinweg) oder 4410-4420 mit Blick nach Osten in Richtung Hotelzone. Hier aber leichte Lärmbelästigung durch die Klimaanlage des benachbarten Mövenpick).

Die Gastronomie wurde in den Bewertungen fast durchweg gelobt. Wir können uns diesem Urteil leider nicht anschliessen. Abendessen: Einige Speisen erschienen in wechselnder Form mehrmals hintereinander im Angebot (z. B. Thunfisch), Meeresfrüchte sahen wir nur in Form von Krabben, die offenbar vom separaten Fischrestaurant übrig geblieben waren. Obst war nur beschränkt verfügbar, exotisches überhaupt nicht (z. B. Kiwis u. a.), einem 5* Restaurant nicht angemessen. Die Preise dagegen waren first class, ein grosses Minderalwasser 3, 50 D, 1 Glas Wein (z. B. Merlot) 6.- D, ein kleines einheimisches Bier Celtia 4, 50 D, eine Flasche Wein 1/2 Ltr. ab 15 D. Dass man auf der Terrasse sitzen konnte, empfanden wir als sehr angenehm. Frühstück: Schwarz-und Roggenbrot gab es, wie in diesen Breiten üblich, nur in beschränkter Auswahl, dagegen Gebäck im Blätterteig in Anlehnung an den französischen Bedarf ausreichend. Die frisch zubereiteten Pfannkuchen schmeckten lecker. Obst war nur mässig vorhanden. Über die ganzen 14 Tage hatten wir ständig Magen-und Darmprobleme, was uns noch nie in Hotels dieser Kategorie passiert ist.

Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit. Besonders hervorzuheben sind die Damen und Herren der Animation, die sehr diskret ihre Dienste anbieten. Fairerweise ist zu sagen, dass die Güte der Animation nicht mit den bekannten Clubs mithalten kann. An der Zimmerreinigung ist nichts auszusetzen. Check-in und -out ohne Probleme. Ein Zimmerwechsel (wegen irgend welcher Beanstandungen) wird in der Regel problemlos gewährt.

Das Hotel liegt etwa 5-8 km von der nächsten grösseren Ortschaft Houmt Souk entfernt. Die Fahrt mit dem Taxi kostet 4-5 Dinar. Taxis verkehren ausreichend. Ausflugsmöglichkeiten gibt es nur wenige, z. B. eine Inselrundfahrt (keine grossen Attraktionen!), Besuch der Flamingohalbinsel, mit Boot oder Taxi möglich. Z. Zt. sind die Vögel aber weitgehend verreist und nicht zu besichtigen. Weitere Ausflüge auch über 2 Tage in die Wüste, auch nach Tunis mit dem Flugzeug, sind möglich. Autovermietungen gibt es in Houmt Souk, im Hotel haben wir keine gesehen. Auch die Miete eines Leihwagens mit Fahrer ist möglich, für eine Inselrundfahrt (1/2-tägig) zahlt man etwa 30-40 €. Wenn man Geduld und Zeit hat, kann man auch mit dem Überlandbus fahren, Französischkenntnisse sind dabei von Vorteil. In dieser Sprache kann man sich eigentlich überall bestens verständigen, deutsch wird meist nur sehr mässig, wenn überhaupt gesprochen und beschränkt sich auf wenige Sätze. Im Hotel selbst bemüht sich das Personal sehr, auch in deutsch zu parlieren, allein der Wille ist schon anerkennenswert. Am Strand nach Osten reiht sich eine Vielzahl weiterer Hotels an. Da alle Hotels nicht höher als 3 Stockwerke sind, passen sie sich recht gut in die Landschaft ein. Erwähnenswert ist der fantastische Strand, begehbar soweit das Auge reicht, man kann ihn nicht erwandern!. Eine Wanderung empfiehlt sich besonders bei Ebbe, da dann der Sand fest und nahezu eben ist. Das Wasser scheint sauber. Näheres unten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sportliche Aktivitäten im Hotelbereich haben wir nicht wahrgenommen, dagegen sind ausgiebige Strandwanderungen zu empfehlen. Die Wasserqualität im Pool scheint ok zu sein, wenngleich am Beckenboden undefinierbare Schlieren zu erkennen waren. Ansonsten war im Poolbereich alles bestens gepflegt, auch die Gartenanlagen. Einmal mussten wir protestieren, weil ein Gärtner mit der Giftspritze im Gebüsch zugange war, er hat aber sofort seine Arbeit beendet. Ungeziefer gab es weder auf dem Zimmer noch am Pool. Abgesehen von den leidigen 'Liegenreservierern' (von allen Nationalitäten praktiziert) gab es ausreichend Schirme und Liegen sowohl am Pool als auch am Strand, vielleicht nicht immer in der ersten Reihe. Kinder kam leider auch in den Pool für die 'Grossen', obwohl ein Kinderpool mit Schirm im Wasser vorhanden war. Aber das liegt wohl eher an den Eltern, die die Sprösslinge lieber bei sich hatten. Das Meer war meist unruhig, beflaggt von schwarz über rot bis weiss. Schwimmen war nur eingeschränkt möglich, aber dafür konnte man wunderbar in den Wellen springen und auch die Wärme des Wassers (bei 27 Grad) geniessen. Nicht immer schien das Wasser auch sauber zu sein, wir haben undefinierbaren Schaum gesehen, der von irgendeiner Chemikalie stammen konnte. Bei stürmischem Meer wurde Seegras angeschwemmt, das aber täglich, wenn nötig, beseitigt wurde, insofern ein vorbildlicher Service. Eine Computerecke habe ich nicht gesehen, es soll aber eine vorhanden sein, die aber teuer sein soll. Dagegen gab es Internetanschluss auf dem Zimmer, sofern man seinen Laptop dabei hatte.