R2 Rio Calma Hotel & Spa & Conference

Ein 2003 neuerbautes Hotel im spanischen Kolonialstil mit einem beeindruckenden Garten und einer herausragenden Poollandschaft. Leider war der Service alles andere als hervorragend und das Publikum, bedingt durch die recht günstigen Einführungspreise, teilweise unpassend. Die Gäste waren überwiegend Deutsche von 25-55 sowie Spanier und einige Italiener. In der zweiten Woche kamen viele Familien mit kleinen Kindern, die mit diesem Hotel eher schlecht beraten waren und lieber in einfachere Apartmentanlagen fahren sollten, da sie leider oftmals ein zweifelhaftes Benehmen an den Tag legten und abends teilweise in Badelatschen erscheinen mußten. Das Hotel verfügt über einen recht großzügigen Wellness-Bereich, der drei Saunen, Whirlpools und Erlebnisduschen umfaßt. Massagen und spezielle Wellness-Behandlungen gibt es gegen Gebühr. Die Preise liegen für zwei Wochen Halbpension bei ca. 1000 bis 1400 Euro im Doppelzimmer, Einzelzimmerzuschlag gibt es nicht. Wie ich gehört habe, handelt es sich hier um eine Art Eröffnungsangebot und die Preise werden dann sicherlich um 200 bis 500 Euro steigen. Desweiteren hat das Hotel das Zeug zum fünf Sterne-Hotel. Hierbei müßte eigentlich nur der Service deutlich und das Essen geringfügig verbessert werden, die Ausstattung des Hotels und der Zimmer ist so gut wie in fünf Sterne-Hotels. Wenn dies eintritt, wird sicherlich das Publikum besser werden und viele Familien mit Kleinkindern, die in ein solches Hotel nicht passen, werden dann wegbleiben. Fuerteventura ist keine Insel, die für Ausflüge geeignet ist, da die Landschaft extrem eintönig und die Inselhauptstadt ein größeres Dorf ist. Der Ort Costa Calma besteht fast ausschließlich aus Hotels. Im Zentrum ist ein Einkaufszentrum, Restaurants sucht man vergeblich. Sicherlich ist Jandia mit seinerem schöneren Strand und einer richtigen Stadt schöner. Das Klima auf den kanarischen Inseln ist sehr ausgeglichen und immer zwischen etwa 22 und 28 °C. Dabei weht beständig der Passatwind, der einen selbst in der Sonne im Sommer nicht schwitzen läßt. Die schönste Reisezeit liegt jedoch im März/April und im Oktober, wenn man jeden Tag frühlingshafte 25 °C und einen nicht so extremen Sonnenschein wie im Sommer hat. Da man auf der gleichen geographischen Breite wie die Karibik und die Sahara liebt, ist die Sonneneinstrahlung extrem stark. Die Costa Calma ist ein eher familiärer Ort, das Hotel ist jedoch v. a. für Ehepaare und Alleinreisende geeignet. Wer Kinder hat, ist sicherlich in einem der zahlreichen Apartmentkomplexe im Ort besser aufgehoben.

Die Zimmer haben durchaus fünf Sterne-Niveau und sind mit hochwertigen Mahagoni-Möbeln eingerichtet. Das Bad und der Fußboden sind mit hochwertigem Marmor ausgelegt. Das deutschsprachige Programm umfaßte lediglich ZDF und RTL, was aber an Empfangsschwierigkeiten liegen wird. Die Handybenutzung im Zimmer ist ebenfalls problematisch. Alle Zimmer haben seitlichen oder direkten Meerblick. Am Besten ist es, ein Zimmer mit direktem Meerblick in der obersten Etage zu bekommen; von dort kann man dann die wunderschöne Gartenanlage sehen.

Die Speisen waren immer frisch und exklusiv (besonders hochwertige Käsesorten und Fleisch- und Fischspezialitäten sowie ausgefallene Salate). Leider wurde sehr viel Knoblauch und Salz verwendet, was wahrscheinlich aber an der spanischen Küche liegt. Insgesamt blieb kaum ein Wunsch offen, und mit geringfügigen Modifikationen könnte man das Essen auf fünf Sterne-Niveau anheben. Jedoch war das Nachspeisen-Buffet eher eintönig, trotzdem waren aber die Kuchen und Torten sehr wohlschmeckend, das Eis aber sehr weich und die Obstsorten immer die selben.

Am Anreisetag machte die Rezeption einen guten Eindruck, bedingt durch freundliches, deutschsprachiges Personal. Als ich jedoch am Abreisetag meine Getränke und den Safe bezahlen wollte, erlebte ich eine herbe Überraschung. Ich musste minutenlang herumstehen, da die deutsche Mitarbeiterin an der Rezeption meinte, unbedingt jetzt die Stereoanlage auszumachen damit der Barpianist mit seiner Darbietung beginnen kann. Schließlich wurde ich noch um Hilfe gebeten, was ich als ungeheuerlich empfand. Als sie dann endlich die Musik abgestellt hatte, kam sie dann auf die Idee, einen anderen Mitarbeiter für mich zu holen. Dieser nahm sich dann die Freiheit, mich zu duzen, was ich als unverschämt betrachte. Eigentlich hätte ich mich über die beiden Mitarbeiter beschweren sollen, jedoch wurden mir dann die 24 Euro für den Safe erlassen, was mich etwas milder stimmte. Und nun zum Service im Speisesaal. Als ich am ersten Tag mein Frühstück zu mir nehmen wollte, räumte man mir zweimal das Gedeck und dreimal den Tee ab, während ich etwas zu Essen holen war. Dies ist natürlich sehr schwach für ein beinahe-fünf Sterne-Hotel. Irgendjemand muß sich an diesem Tag über den Service beschwert haben, denn derartiges passierte nicht noch einmal. Jedoch blieben die Kellner genauso unfreundlich und unhöflich wie auch am ersten Tag, von wenigen erfreulichen Ausnahmen einmal abgesehen. Ebenso beschränkt waren die Fremdsprachenkenntnisse des Personals. Zum Glück verstehe ich spanisch und kann auch ein wenig spanisch, aber ich finde es anmaßend, wenn man nicht einmal Englisch oder Deutsch sprechen kann. Zwar wurden die Zimmer stets tadellos gereinigt, jedoch ist es rücksichtslos, dies bereits teilweise um 9.30 Uhr zu tun, da wahrscheinlich der eine oder andere im Urlaub länger schlafen möchte. Hier besteht noch ein großer Verbesserungsbedarf, anscheinend ist die Leitung jedoch wenig an einer hohen Zufriedenheit der Gäste interessiert. Schade, eigentlich, wo dies so leicht zu ändern wäre.

Das Hotel liegt auf einem Hügel zwischen dem Beginn der Costa Calma und einem dunklen Strand auf der anderen Seite, der v. a. von Surfern genutzt wird. Im Hotel ist die Ansiedlung von Geschäften geplant, jedoch muß man sich Getränke im Hauptort besorgen. Zeitungen kann man sich aber an der Rezeption besorgen. Restaurants sind an der Costa Calma so gut wie nicht vorhanden, abgesehen von einigen Snack-Bars am Strand mit überhöhten Preisen, da fast alle Hotels im Ort All Inclusive anbieten. Zum Hauptstrand sind es etwa 300 Meter, wobei ein nicht zu unterschätzender Anstieg der Straße zu diesem zu bewältigen ist. Liegen und Sonnenschirme gibt es am Strand für 3 Euro.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zum Animations- und Sportprogramm kann ich keine Angaben machen. Die Pools wirkten sehr gepflegt und die Liegen an Pool und Lagune wirkten hochwertig.