R2 Bahía Playa Design Hotel & Spa - Adults Only

Eines vorweg: Das Hotel unterscheidet sich wohltuend von jenem spanischem Standard, der ansonsten auf den Kanaren vorherrscht. Beim ersten Mal mögen diese ocker-orangefarbene Bauten im "Stil eines mexikanischen Dorfes" (Reiseveranstalter-O-Ton) ja noch ganz nett sein, aber irgendwann merkt man, dass die Dinger fast alle so aussehen. Das Bahia Playa ist anders. Klare, kantige Formen, in der Tat viele Elemente, die das Wort "Design" durchaus als gerechtfertigt erscheinen lassen. Dieser Stil zieht sich konsequent durch die ganze Anlage - egal, ob Zimmer, Speiseräume, Pool, Spa etc. Keine Frage: Man muss diesen Stil mögen, dann ist es wohltuend. Von der Zimmerzahl wurde hier schon oft geschrieben: 170 Zimmer - unterteilt in "normale" Zimmer, Junior-Suiten und Suiten. Wir hatten eine Suite, dazu später mehr. Thema Sauberkeit: sehr gut. Ob die Flure oder Zimmer - das war für ein Urlaubs-Strand-Hotel schon oberer Level. Einziger kleiner Kritikpunkt: Am Pool standen morgens hin und wieder auf den Lounge-Sessel noch ein paar Gläser vom Vorabend. Auch die frei zugänglichen Toiletten am Pool und im Speiseraum - top. Die überwiegende Anzahl der Gäste hatte zu unserem Aufenthalt "all inclusive" gebucht. Das macht Sinn aufgrund der geringen Preisunterschiede. Ende November war die Anlage zu gefühlten 40 bis 50 Prozent belegt. Viel Ruhe war die Folge und von den meisten Gästen auch gewünscht. Klarer Rat an Eltern mit Kindern: Ihr tut Euch keinen Gefallen. Es gibt keine spezielle Kinderanimation, nur einen Mini-Nichtschwimmer-Pool, zudem ist das Hotel fest in den Händen von Gästen, die nicht mehr wollen als Ruhe und Sonne. Zu unserer Zeit waren deutsche Gäste leicht in der Überzahl, am Wochenende zudem Spanier, hier und da ein paar Osteuropäer, die in der Tat erstaunliche Menge an Wodka vertilgen können, aber das in aller Ruhe und Friedlichkeit getan haben. Wir gehörten mit Anfang 40 tendenziell eher zu den jüngeren Gästen. Das kann allerdings eine Momentaufnahme gewesen sein... Fazit: Wer einen unaufgeregten Urlaub mit dem Fokus auf reiner Erholung verbringen will, ist hier genau richtig. Ende November herrschten tagsüber strahlender Sonnenschein bei 28 Grad, abends waren Sweatshirt/Strickjacke angesagt. Wer vom Termin her flexibel ist, sollte ins Auge fassen, Flug und Hotel nicht über einen Veranstalter, sondern direkt zu buchen. Auf diese Art und Weise haben wir einen tollen Urlaub mit einem überragenden Preis-/Leistungsverhältnis verlebt. Wir werden nächstes Jahr wiederkommen.

Wir hatten eine von vier Suiten, die es im Hotel gibt. Die Suiten sind nur über das Hotel direkt buchbar - ein Geheimtipp. Die Suite besteht aus drei Zimmern ist ca. 55 qm groß mit einem 15 (!) Meter langen Ballkon davor. Man schaut seitlich aufs Meer und auf die Berge. Das Badezimmer ist ohne Übertreibung riesig inkl. Badewanne mit Massagedüsen und einer Dusche, die 4- bis 5-Sterne-Standard in Deutschland entspricht. Sowohl im Wohnraum als auch im Schlafzimmer gibt es je einen Flatscreen (deutsche Programme: ARD, ZDF, ProSieben, RTL, SAT1 Österreich) und je eine Minibar. Schlafzimmer: Großes Bett mit ziemlich festen Matratzen. Das gesamte Zimmer hat einen überhaupt nicht abgenutzten, sondern sehr gepflegten Eindruck gemacht.

Es gibt ein Hauptrestaurant mit (sehr schön) Außenterrasse, eine Lobby-Bar und eine Pool-Bar. An der Pool-Bar gibt es tagsüber zwischen 10.30 und 18 Uhr die üblichen all-inclusive-Getränke (Limonaden, Wasser, Bier --> Tropical, ein kanarisches Bier, kann man wirklich gut trinken, nachmittags Kaffee/Kuchen, und drei verschiedene Cocktails). Wenn die Pool-Bar schließt, öffnet die Lobby-Bar. Dort gibt es dann auch diverse Spirituosen, wobei die importierten Markenprodukte extra bezahlt werden müssen - auch für die all-inklusive-Armbändchenträger... Das Restaurant: Recht weitläufig eingerichtet, ebenfalls in einem kühlen Design-Stil, plus - wie gesagt - überdachter und nicht überdachter Außenbereich, der aber windgeschützt liegt. Essen: Gegessen wird vom Büfett zu Zeiten, die recht großzügig bemessen sind (morgens 8 bis 10.30 Uhr, mittags 13 bis 14.30 Uhr, abends 19 bis 22 Uhr). Für das Essen gilt wie immer: alles Geschmackssache. Unsere Einstellung ist: Die spanische Küche ist ganz sicherlich keine Gourmetküche. Kurzgebratenes Fleisch ist meist immer zu durchgebraten, Knoblauch wird auch zu Gemüse verwendet, das nicht unbedingt welchen verträgt (Blumenkohl, Bohnen). Insgesamt aber gilt: Die Auswahl war an jedem Tag wirklich groß. Fleisch (Rind, Lamm, Schwein) im Wechsel, Fisch, Hühnchen, Pasta, vegetarische Gerichte, viele Salate, Brot, morgens diverse Eiergerichte, dazu frisch gemahlener Kaffee - es ist ein typisch spanisches Urlaubshotel-Essen von anständiger Qualität. Wer da nichts findet, ist selber Schuld. Einziger wirklicher Kritikpunkt: Die Säfte zum Frühstück kommen aus der Tüte und schmecken eher nach Bayer Leverkusen, und die spanischen Nachspeisen haben eine Farbgebung, die kann einfach nicht natürlichen Ursprungs sein. Noch ein Wort zum Mittagessen: In vielen Beschreibungen steht etwas von einem "Light-Büfett". Das ist untertrieben. Auch mittags gibt es Fisch, Fleisch, Pasta und Salat in guter Auswahl. Der Tischwein ist übrigens ordentlich, wer einen Flaschenwein möchte, zahlt extra, aber ca. 11 Euro/Flasche. An mehreren Tagen in der Woche gibt es abends "Themenabende" (Asien, Barbecue, Italien). Nett, aber letztlich nur eine kleine Modifizierung der normalen Büfetts.

An der Freundlichkeit des Personals war mal gar nichts auszusetzen. Mit Englisch, Deutsch und einigen Brocken Spanisch kommt man prima zurecht. Die Damen an der Rezeption sind top, nehmen sich Zeit für die Gäste. An der Zimmerreinigung war auch nichts bemängeln, einmal hat die Damen vergessen, das WC-Papier nachzufüllen. Sonst: keinerlei Kritikpunkte. Einen Wäscheservice gibt es, in Anspruch genommen haben wir ihn nicht. Auch als wir am Abreisetag die späteste Check-Out-Zeit um knapp eine Stunde überzogen haben (unwissentlich, weil nirgendwo stand, dass man um 12 Uhr das Zimmer geräumt haben muss), gab es keine Probleme. Das Personal bei Frühstück/Mittagessen/Abendessen ist ebenfalls bemüht, aber zu Stoßzeiten etwas unterbesetzt. Der Grund liegt auf der Hand: Die wenigen Jungs und Mädels müssen nicht nur abräumen und neu eindecken, sondern auch die Getränke (mittags/abends) bringen. Wenn es dann etwas voller wird, kann das zu kleinen Wartezeiten führen. Aber verdurstet ist im Bahia Playa noch niemand...

Tararalejo ist ein kleines, ehemaliges Fischerdorf, das direkt an der FV2 liegt - der einzigen großen Straße, die vom Flughafen nach Süden führt. Der Flughafen lieg ca. 55 km entfernt, die Fahrt mit dem Mietwagen dauert rund 40 Minuten und ist völlig problemlos. Auch das Hotel ist ganz leicht zu finden. Am zweiten Kreisverkehr in Tararalejo einfach die letzte Ausfahrt nehmen, noch wenige 100 Meter geradeaus und dann fährt man quasi ins Hotel hinein. Die Anlage liegt direkt am Strand, nur von einer Promenade vom Wasser getrennt. Das Hotel liegt absolut ruhig, bis zum Ort sind es ein paar Schritte. Tararalejo ist ein verschlafenes Örtchen mit einem gut sortierten Supermarkt (Geldautomat direkt im Supermarkt), drei, vier Restaurant und zwei Bars, über deren Qualität wir nichts sagen können - all inclusive lässt grüßen. Ein Mietwagen ist unerlässlich, wenn man nicht vor Ort festhängen will und auf den öffentlichen Nahverkehr (Bus hält direkt am Hotel) angewiesen sein will. Wir haben für 6 Tage einen Hyundai bei Top-Car gemietet. 100 Euro für die gesamte Dauer, neues Fahrzeug alles bestens. Spritpreis für den Liter Super keine 80 Cent. Unabhängig zu sein, kostet auf Fuerte nicht wirklich viel... Strand: Der Strand am Hotel ist kein echter Badestrand, weil ziemlich steinig. Der Sand ist schwarz, das muss man mögen. Die kleine Strandbude, die normalerweise Liegen vermietet und in der Getränke verkauft werden, hatte Ende November geschlossen. Tipp für Mietwagenbesitzer: 14 km weiter Richtung Süden (auf der FV 2 in Richtung Moro Jable) zum Surf-Spot von Rene Egli fahren. Ein Super-Strand, dazu noch die Kite-Surfer und Wasser/Wellen in Top-Qualität. Man fährt bis Costa Calma und nimmt am 2. Kreisverkehr (rechts ist eine Tankstelle, die wie ein gelandetes UFO aussieht) die dritte Ausfahrt. Dann sofort rechts und immer geradeaus. Nach einigen 100 Metern hört die Asphaltstraße auf und es beginnt eine Schotterpiste, die man allerdings bestens befahren kann. Die immer geradeaus bis zum Meer, oberhalb parken und ab ins Vergnügen...

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animation ist unaufdringlich. Die beiden Animateure geben sich Mühe, Teilnehmer an Bogenschießen, Volleyball, Wassergymnastik oder Darts zu finden, lassen einen aber auch rasch in Ruhe, wenn man freundlich "nein, danke" sagt. Abends gibt es eine Disco, die wir allerdings nie besucht haben. Der WLAN-Bereich reicht bis zum ersten Pool, so dass Laptops auf der Liege keine Seltenheit sind. Der erste Pool ist der ruhigere mit ca. 40 Liegen, von denen ca. 20 Schattenplätze sind, für den Rest gibt es Sonnenschirme. Der zweite Pool ist etwas größer und mit ca. 50 liegen bestückt. Hier steht die Poolbar, wird außerdem etwas Musik gespielt. Aber alles im Rahmen. Kein Pool ohne die frühen "Handtuch-Reservierer": Auch das gibt es im Bahia-Playa, um 7 Uhr liegen die ersten Handtücher auf den Liegen. Die Hotelleitung lässt das zu, allerdings hat es sich zu unserem Reisezeitraum in Grenzen gehalten. Spa-Bereich: Klasse. Whirlpool, zweimal Sauna (finnisch/Dampf), Fußreflexzonen-Parcours, geheizte Entspannungsstühle mit Blick aufs Meer, reichhaltiges Angebot an Massagen etc. Wir haben Rücken-/Nackenmassage ausprobiert. Ca. 35 Minuten für 30 Euro bei einer Dame, die eindeutig ihr Fach versteht - empfehlenswert.