- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wer – wie wir – seinen letzten Urlaub in einem Fünfsternehotel in Asien verbracht hat, wird nach Ankunft im Citadel Azur kurz enttäuscht sein. Vieles funktioniert leider erst im zweiten Anlauf. Aber Afrika ist eben nicht Asien und die Enttäuschung wird nicht lange anhalten, weil das Personal um schnelle Abhilfe bemüht ist. Wer in und um Hurghada besseres sucht, wird mit Ausnahme des Steigenberger nicht vieles finden; im Gegensatz zum tristen Steigenberger besticht das Citadel Azur allerdings durch eine beeindruckende Hotelanlage mit Korallensteinfassade, die den Eindruck einer riesigen Kreuzritterburg vermittelt. Wer das Citadel Azur besucht, sollte sich vor der Anreise schon Gedanken über die Organisation seiner Ausflüge machen und Aquaschuhe mitbringen (siehe Lage und Umgebung). Im Übrigen ist zu beachten, dass in Ägypten – wie überall - die Aufmerksamkeit, die ein Gast erhält, natürlich auch im Citadel Azur in gewissem Zusammenhang mit dem Trinkgeld steht, das er verteilt. Zwar erhält man hier auch ohne Trinkgeld ausreichend Aufmerksamkeit; wer für guten Service Trinkgeld geben will, sollte sich bewusst sein, dass beispielsweise der Kellner in der Lobbybar 200 USD im Monat verdient und der Umtausch von Euro-Münzen in ägyptischen Banken nur zu prohibitiven Kursen möglich ist. Wer Euro-Münzen verteilt, sollte deshalb auch bereits sein, Münzen umzutauschen. Bei uns hat sich die Mitnahme von Fünfeuroscheinen in großer Zahl bewährt. Praktisch alles im Hotel – und außerhalb – kann in Euro bezahlt werden. Wer mit Pfund bezahlen will, steht ohnehin vor dem Problem, dass der Geldautomat im Hotel nur 200-Pfund-Scheine ausspuckt.
Die Zimmer verteilen sich auf die Gebäude 1 bis 8 (siehe Lage und Umgebung). Neben den Suiten bietet das Hotel wohl zwei Kategorien an. Die kleineren Zimmer finden sich in den Gebäuden 1 bis 4, die größeren im Erdgeschoss der Gebäude 7 und 8. Letztere werden vom Hotel als „deluxe“, von vielen deutschen Veranstaltern als „Familienzimmer“ angeboten. Unser Zimmer mit der Nummer 7022 lag im Erdgeschoss des Gebäudes 7 und verfügte neben geräumigen 72qm über ansprechende Korallensteinwände sowie ein großes Rundbogenfenster mit Blick auf Terrasse und Meer. Neben einem bequemen Doppelbett im oberen Bereich findet sich eine Sitzecke im unteren Bereich, die bei Bedarf in Kinderbetten umfunktioniert wird. Die Minibar wir tätlich mit Cola und Sprite oder Fanta sowie Wasser aufgefüllt. Das Badezimmer erweist sich als große Enttäuschung. Anders als in anderen Gebäuden verfügen die Badezimmer im Gebäude 7 nicht über ein Außenfenster. Insgesamt ist die Badezimmerausstattung allerdings für ein Hotel dieser Kategorie eher schäbig, was vor allen Dingen auf die schlechter Verarbeitung der Installationen und Einbauten zurück zu führen sein dürfte. Bei unserer Ankunft wirkte das Badezimmer im Übrigen nicht ausreichend geputzt. Gleiches gilt für die Bettwäsche. Nach Reklamation wurden diese Missstände umgehend beseitigt; weitere Beanstandungen in diesem Bereich waren während unseres Aufenthalts nicht mehr zu erheben. Der erste Eindruck war dennoch erheblich gemindert.
Das Citadel Azur ist – wie fast alle Hotels am roten Meer – ein All-inclusive-Hotel. Was sich aufs Erste gut anhört, erweist sich bei genauerem Hinsehen als Fluch. Zwar erhält man hier nicht nur „lokale“ Soft Drinks, sondern echte Produkte von Coca Cola, Fanta und Sprite, diese werden aber ebenso wie das Cocktail- und Mocktailangebot der Strand- und Poolbars in unansehnlichen (Plastik-)Bechern ausgeschenkt. Nicht wenige Hotelgäste, vornehmlich russischer Nationalität, missverstehen das All-inclusive-Angebot zudem als All-you-can-eat-Contest und beladen ihre Teller, als ob sie davon bis zum Rest Ihres Urlaubs zehren müssten. Zwar füllen sich die Buffets immer wieder auf; ein wenig mehr Klasse statt Masse könnte dem gastronomischen Angebot, das im Wesentlichen auf günstigem Hühnerfleisch beruht, aber nicht schaden. Das Buffetessen im Hauptrestaurant Citadel über der Marina ist zwar – sowohl am Abend wie auch zum Frühstück – hygienisch bedenkenfrei zu genießen und für ägyptische Verhältnisse vielfältig, insbesondere im Bereich Desserts und Brot. Die Präsentation wirkt aber kantinenartig; bei den Kaffeetassen des Frühstücksbuffets wird eine intensive Kontrolle auf Reste vom Vortrag empfohlen. Zudem zeigt sich die Küche im Bereich der Vorspeisen erschreckend fantasielos; außer Standardsalaten findet man wenig. Saucen und Pasta sind in der Regel geschmacksarm; werden aber im Gegensatz zu anderen Hotels nicht stundenlang aufgewärmt. Die vorgenannten Mängel werden in gewisser Weise die frischen Croissants und Waffeln zum Frühstück sowie die Biskuittorten am Abend ausgeglichen. Die Buffetthemen zum Abendessen wechseln von Montag bis Sonntag einmal durch; besonders zu empfehlen sind das Barbecue- und das Internationale Buffet. Ein echtes Highlight – und eine Entschädigung für den ungenießbaren Kaffee beim Frühstücksbuffet – ist das Cafe Mozart, indem von 11:00 bis 18:00 Uhr eine - für ägyptische Verhältnisse hervorragende und auch international respektable - Latte Macchiato und andere Kaffeespezialitäten wie Irish Coffee oder Fiaker nebst Sachertorten und Creme Brule angeboten werden. Wer mittags weitere Kalorien benötigt, erhält im Harbour Inn an der Marina Fast Food wie Pizza, Sandwiches, Pommes, Burger und Hühnchen, aber auch Salate und einen Vorgeschmack auf das Dessertbuffet des Abends. Die Innenräume sind allerdings klimatisch unerträglich; der Freiluftsitz am Hafenbecken verdient den Vorzug. Schließlich verfügt das Hotel über drei Themenrestaurants, deren Zulauf über ein komplexes Anmeldesystem (mindestens 37, höchstens 24 Stunden Voranmeldung 8:00-10:00 und 18:00-19:00 Uhr an dem Schalter gegenüber der Guest Relation in der Lobby) gesteuert wird. Das Fischrestaurant Blue Marlin, das nur montags und freitags geöffnet hat, haben wir nicht genutzt. Das Restaurant El Gaucho bietet lediglich ein Einheitsgericht aus Hackfleisch, Hünchen, Beilagen und verschiedenen Saucen. Einzig empfehlenswert ist das italienische Restaurant La Gondola, namentlich wegen des Filetto di Manzo und der Tiramisu vom Nachspeisenbuffet.
Der Service ist für ägyptische Verhältnisse gut. Das Personal ist ganz überwiegend freundlich und bemüht. Besonders hervorzuheben sind Lucia und Jekatharina von der Guest Relation, die sich jedes Problems annehmen. Negativ sind uns mehrere Kellner der verschiedenen Restaurants aufgefallen, die entweder versuchen, trotz fehlender Englisch- und Lesekenntnisse Bestellungen aufzunehmen – mit entsprechenden Überraschungseffekten –, oder die sich vorrangig um die Bedienung junger russischer Hotelgäste weiblichen Geschlechts kümmern, andere Gäste aber beflissentlich ignorieren. Einen negativen Eindruck hinterließ bei uns auch der der offensichtlich unwillige und mit Hygiene wenig vertraute Mitarbeiter, der während unseres Aufenthalts die Strandbar an der Royal Lagoon betreute.
Das Hotel liegt am südlichen Ende von Sahl Hasheesh, etwa 20 Minuten vom Flughafen und 30 Minuten vom Zentrum Hurghadas entfernt. Neben dem benachbarten Oberoi-Hotel findet sich rundherum nur Wüste. Da die Anlage selbst so weitläufig ist, dass sie durch eine eigene Buslinie erschlossen werden muss, ist ihre Lage ideal für diejenigen, die Ruhe und Entspannung suchen. Wer unbedingt nach Hurghada will, kann sich ein Taxi bestellen oder den Hotelshuttle benutzen, der allerdings nur abends einmal hin und zurück fährt. Einziger Nachteil der Lage ist, dass man seine Ausflüge nicht erst vor Ort, sondern möglichst schon von Deutschland aus buchen oder zumindest den Kontakt zu einem Ausflugsveranstalter aufbauen sollten. Wir empfehlen in diesem Zusammenhang Reginas Red Sea Tours (vgl. Holidaycheck Reisetipps). Die weitläufige Anlage verfügt über einen entsprechend langen Strand, an dem sich die Gäste regelrecht verlaufen. Etwas belebter ist – nicht ohne Grund – die künstlich angelegte, achterförmige „Royal Lagoon“, wo sich neben einem sandigen Einstieg ins Meer ein künstliches „Riff“ findet, das von all den bunten Fischarten bevölkert wird, die man auch im „echten“ Riff vor der Lagune findet. Der Bereich ist ideal für Familien mit Kindern, die das Schnorcheln oder Schwimmen erst noch erlernen müssen. Von der Royal Lagoon führt ein Ausstieg zum „echten“ Riff, das fast noch unberührter ist als die Riffe, zu denen Ausflüge ab Hurghada angeboten werden und erst Recht intakter als die Riffe vor Hurghada selbst. Leider ist der Ausstieg nicht gekennzeichnet, so dass – insbesondere auf dem Rückweg – Schnittverletzungen durch scharfe Korallen bei Fehltritten drohen. Der Ausstieg sollte deshalb nur bei Flut und ruhiger See, idealiter am Spätnachmittag unternommen werden. In den übrigen Standbereichen ist der Ausstieg zum Riff leider nur über glitschige Felsformationen möglich; hier erweist sich das Fehlen eines Stegs als echter Mangel. Für die Royal Lagoon, die Meerwasserlagunen im Übrigen und den gesamten Strand empfehlen wir unbedingt die Mitnahme von Aquaschuhen; die hohe Zahl von Schnittverletzungen bestätigt diese Empfehlung. Im südlichen Bereich verfügt die Anlage über zwei betonierte Meerwasserlagunen und eine große Marina mit Aquacenter, Restaurants und kleiner Shoppingmeile. Insgesamt erweckt die Marina den Eindruck einer kleinen Hafenstadt. Angenehm ist die Trennung von „Aktivitätenstrand“ und „Ruhe“-Strand. Der Lärm der Abendunterhaltung von Funbar, Beachparty und Discothek verliert sich jedenfalls im oberen Bereich der Anlage. Hier liegen die Gebäude Nummer 7 und 8, die zwar mit langen Wegen zum Strand verbunden sind, aber einen ruhigen Aufenthalt in den geräumigen Zimmern der Deluxekatgeorie (zumindest im Erdgeschoss) mit Korallensteinwänden garantieren. Darunter finden sich die Gebäude 1 bis 6, die zwar kürzere Wege, dafür aber vermutlich auch weniger Ruhe gewährleisten. Die große Lobby besticht durch kathedralenartige Rundbogenfenster zu Marina und Strand. Leider ist der Bereich nicht vollklimatisiert, sondern nur mit Ventilatoren belüftet. Zudem sind die Sitzgelegenheiten mit schäbigen und nicht selten schmutzigen Stoffkissen ausgestattet, was den positiven Gesamteindruck stark mindert.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sportangebote haben wir nicht genutzt. Die Marina weist ein Aquacenter mit Tauchangeboten auf. Interessierte werden von einem kleinen Animationsteam betreut, dass ab 21:00 Uhr auch die Abendunterhaltung im Amphitheater bestreitet. Daneben finden sich oberhalb der Marina die Funbar mit vergleichsweise erträglicher Live-Bar-Musik und die Shisha-Corner. Die nicht mit Fliesen, sondern nur mit Folie ausgestatteten Pools verdienen allein schon wegen ihrer Größe und der geringen Beschattung keine fünf Sterne. Neben dem abgelegenen aber ruhigen Small Pool findet sich der vor allen Dingen von Deutschen und Österreichern besuchte Palmenpool. Am schönsten erschien uns der Infinity Pool oberhalb der Marina mit Meerblick. Angesichts des weitläufigen Strandes und der Royal Lagoon schien uns das Poolangebot aber ausreichend.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im August 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 35 |
Sehr geehrte Gäste, Grüße aus dem sonnigen Albatros Citadel Resort – Sahl Hasheesh! Wir möchten uns herzlich dafür bedanken, dass Sie sich für unser Resort entschieden haben und Ihre wertvollen Kommentare zu Ihrem jüngsten Urlaubserlebnis geteilt haben. Wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen einen tollen Urlaub beschert haben und Sie mit unseren Leistungen sehr zufrieden waren. Bitte nehmen Sie unsere herzlichsten Grüße von der Küste des Roten Meeres entgegen Mit freundlichen Grüßen, Hotelverwaltung Albatros Citadel Resort