Pernera Beach Hotel

Das Pernera Beach ist ein Strandhotel mit insg. 191 Zimmern, davon 24 Studios / Appartments in einem Nebengebäude. Das 4-stöckige Hauptgebäude besteht aus 3 Flügeln. Im Mittelflügel befinden sich die "Superiorzimmer" mit etwas gehobenerem Standard. Das Hotel wirbt damit, das tradtionsreicheste (sprich älteste) Haus in dieser Region zu sein. Es ist allerdings auch bereits renoviert worden, wenn auch nicht in allen Bereichen. Es beite allerhand Freizeitangebote: Animation (vorwiegend sportlich), Tennis, Wassersport, Abendveranstaltungen etc. Liegen+Auflagen sind im Preis inbegriffen. An Verpflegungsleistungen kann Halbpension und Vollpension gebucht werden. Bei Neckermann hatte man zu den Mahlzeiten 1/4 Liter Wein + Wasser incl. Da Zypern, wie ich gerade im "Stern" gelesen habe, ein bevorzugtes Reiseziel des "Brit-Prolls" ist, war natürlich auch hier das Maß aller Dinge der englische Urlauber. Nichtsdestotrotz gab es hier eine sehr europäische Mischung aus Engländern, Franzosen, Italienern, Deutschen, Schweizern und Holländern. In der Vorsaison überwogen von der Altersstruktur her natürlich in allen Nationalitäten die Senioren und Familien mit kleinen Kindern. Insgesamt kann das Hotel mit seinen Angeboten aber die Bedürfnisse aller Altergruppen abdecken. Das Hotel ist familienfreundlich, Reisende ohne Kinder werden aber auch nicht "genervt". Offensichtlich kommt es auch den Ansprüchen behinderter Personen entgegen. Während meines Aufenthalts waren mindestens 3 Rollstuhlfahrer zu Gast. Die Etagen sind alle per Lift erreichbar. Neben jeder Treppe gibt es eine Rampe. Da dieses Hotel eine direkte Strandlage, abseits der Durchgangsstraßen und noch nahe an einem kleinen Urlaubszentrum sowie eine (gerade noch) annehmbare Größe versprach, fiel die Entscheidung hierfür nicht schwer. Neckermann hat allerdings mit Frühbucherrabatt, 14/12-Ermäßigung, Vollpension zum günstigen Preis und Wasser und Wein inclusive aber auch ein für Zypern sehr günstiges Angebot unterbreitet. Uns hat es im Pernera Beach sehr gut gefallen. Wir haben es auch (trotz Linksverkehr) gewagt, einen Mietwagen zu nehmen und die Insel individuell kennenzulernen. Das war wie immer sehr lohnend und die Gewöhnung an den Linksverkehr auch nicht schlimm. Mir hat die freundliche Art der Zyprioten sehr gefallen. Wenn man mal etwas ratlos nach dem Weg geguckt hat, kam sofort jemand und hat gefragt, ob er/sie helfen kann. Man kann vor einem Restaurant die Speisekarte studieren oder die Auslagen eines Ladens, ohne gleich hineingezerrt zu werden. Die Südostküste Zyperns ist von den touristischen "Schwerpunkten" im Westteil der Insel etwas abgeschieden. Die Entfernung ist aber auf den sehr gut ausgebauten Straßen in Tagesausflügen bequem zu bewältigen und mit den jüngsten politischen Entwicklungen wird es sicher unklomplizierter den (wie ich gelesen habe) sehr schönen Nordostteil von hier aus zu erkunden.

Wir hatten ein Zimmer mit sehr schönem Meerblick, am Ende des Flures der obersten Etage, also recht ruhig gelegen. Die Größe ist durchschnittlich. Der Teppichboden in den Zimmern und Gängen dämpft zusätzlich die Geräusche. Negativ ist zu bemerken, dass in unserem Trakt Schränke und Türen offensichtlich noch nicht erneuert worden sind. Da ich aber im Schrank nicht schlafe und dusche, war mir das relativ egal, anderen Gästen aber nicht. Die Punkte, die mir wichtig sind, waren allemal erfüllt: ein renoviertes Badezimmer mit gut funktionierenden Armaturen, ein gut gefedertes Bett, ein schöner Balkon, Sat-TV mit deutschem Programm (einwandfreier Empfang ZDF, sehr schlecht RTL) sowie alles ganz sauber. Im Mittelflügel befinden sich die neu renovierten (und etwas größeren) Superiorzimmer (mit Kühlschrank, Wasserkocher, Bademänteln). Im anderen Seitenflügel waren zumindest die Türen neu. Ach ja, einen Fön hätte man sich an der Rezeption abholen können. Auch den Code für den im Schrank installierten Mietsafe (für 14 Tage 14 zyp. Pfund).

Es gibt ein Restaurant "Priamos", in dem das Frühstück gereicht wurde, die Strandtaverne (hier gab es Mittagessen und Abendbrot, die Nereus-Bar und die Strandbar. Zum Frühstück gab es Käse, Wurst, Marmeladen, verschiedene Brotsorten (der Vollkorn-Toast schmeckte fast wie zu Hause), Tomaten, Gurken, Oliven, Obst der Saison, verschiedene Joghurtzubereitungen, frischen Obstsalat, gekochte Eier, Spiegel- oder Rühreier, gebratenen Speck/Würste, Baked Beans. Der Kaffee schmeckte nach Kaffee. Frische Milch, Kakaopulver, Tee, verschiedene Säfte komplettieren das Getränkeangebot. Also, für mich ist das mehr als ausreichend. Die Tischdecken hätten einmal öfters ausgewechselt werden können. Da wir Vollpension gebucht hatten, hatten wir zum Mittagessen die Wahl zwischen 2 Menüs. Obwohl ich eigentlich ein Mäkelpott bin (no chicken, no fish, no fat), fand sich doch immer ein geeignetes 3- gängiges Menü. Zunächst die Tagessuppe oder Salat, dann der Hauptgang. Sehr lecker war das roasted beef (ganz zart, super gewürzt). Schließlich Obst, Kuchen oder Eis als Dessert. Zum Abendbüffet gibts nur ein Wort zu sagen: KLASSE. Ich hab zwar schon "buntere" oder quantitativ ausladenere Büffets erlebt, aber hier war jede Speise, die ich verzehrte super zubereitet. Das Gemüse war nie zerkocht, hatte immer seinen Eigengeschmack. Das Fleisch war toll gewürzt ( meist 2 Sorten Fleisch, 1 Sorte Fisch), dazu verschieden zubereitete Nudeln, Reis, Kartoffeln. Die Salate waren knackig und frisch. Im Gegensatz zu den meisten Gästen habe ich das vielfältige Kuchen- uund Eisbuffet lieber ignoriert und als Dessert Obst bevorzugt. Es gab Themenabende (Barbecue, Italien, Zypern). Die Kellner sind sehr aufmerksam und freundlich, immer auch mal zu einem Scherz aufgelegt. Es wird allerdings auch streng darauf geachtet, dass 2 Personen, keinen 4-er Tisch "blockieren". Deswegen hatten wir am ersten Abend einen kleinen Disput mit dem Oberkellner. Sei`s drum, wir kannten von da an die Regel und es gab keine Probleme mehr. Nach dem Abendessen ging es dann in die "Nereus-Bar", wo die Abendanimation veranstaltet wurde. Hier gibt es eine bunte Auswahl internationaler Cocktails, natürlich auch Softdrinks, Kaffee, Bier, Wein. Zwischen 18.00 und 19.00 Uhr ließ die Happy-Hour die Preise auf die Hälfte schmelzen. Das Preis-Niveau ist auf Zypern insgesamt hoch. Der Preisvergleich mit den benachbarten Restaurants zeigte, dass das Hotel preislich leicht über den Nachbarn lag, aber keinesfalls unangemessen hoch. Ein grosses Glas einheimisches Keo-Bier umgerechnet ca. 3 EUR im Hotel, 2,80 EUR ringsum. Insgesamt sind wir, was das leibliche Wohl betrifft, sehr gut versorgt worden.

Das Personal war in allen Bereich sehr freundlich und zuvorkommend. Wie bereits eingangs erwähnt, ist alles auf den englischen Urlauber abgestellt, sodass man sich sogar mit dem Zimmermädchen sehr gut in englisch verständigen kann. An der Rezeption sprach zumindest eine Dame sehr gut deutsch. Bei den Kellnern und Animateuren klappte die Verständigung in deutscher Sprache auch bei je einem Mitarbeiter. Schön fand ich die internationale Zusammensetzung des Personals. Neben Zyprioten und Engländern kümmern sich auch Chinesen, Nepalesen, Jugoslawen, Franzosen sehr engagiert um das Wohl der Gäste. Täglich gab es ein leichtes Animationsprogramm mit vorwiegend sportlichen Aktivitäten, was mich allerdings kaum tangierte. Man wird aber auch in Ruhe gelassen. Abends waren unterschiedliche Programme angesagt, der übliche "zyprische Abend", Live-Musik, Quiz, Miss/Misterwahlen, Minidisco für die Kleinen. Nichts Aufregendes, aber auch nichts aufregend Schlechtes. Wir haben uns immer ganz gut amüsiert. Als Extra-Leistungen werden Arzt, Friseur, Wäscherei, Ausrichtung von Konferenzen (wer will sowas im Urlaub) angeboten. Eine Anmeldung ist erforderlich, auch bei Sauna und Massage. Wer wollte, konnte gegen Gebühr die Internet-Ecke sowie zahlreiche "einarmige Banditen" nutzen. Die Zimmer, die "öffentlichen Einrichtungen", die Außenanlagen machten einen gepflegten Eindruck.

Für unsere Bedürfnisse war die Lage ideal: direkt am Strand, kein Verkehrslärm, kein Kneipen- oder Diskolärm. In nächster Umgebung gab es einige Supermärkte. Nach 5 Minuten Fußweg erreicht man das kleine "Zentrum" der Pernera-Region mit Bushaltestelle, Banken, Autovermietungen, Läden und Restaurants. In ca. 20 Minuten erreicht man auf einem hübschen Wanderweg entlang der Küste das Zentrum von Protaras, Angebot qualitativ wie in Pernera, von der Quantität jedoch viel, viel mehr, bunter, lauter. Die Pernera-Region ist locker mit Hotels bebaut, dazwischen immer wieder Grünanlagen, Felsküste, kleine Sandbuchten. Ein Nachbarhotel hatte offensichtlich eine etwas aggressivere Animation, jedenfalls drang nachmittags manchmal das Programm akkustisch bis auf unser Zimmer. Da die Region jedoch insgesamt auf Familienurlaub abgestimmt ist, gab es in der Nacht keinerlei Lärmbelästigung. Hervorzuheben ist, dass man sehr schön an der Küste entlang wandern kann. Die Hotels haben ihre Aussenanlagen zur Küste hin offen gehalten, sodass man den Eindruck hat, durch eine gepflegte Park- und Wiesenlandschaft zu laufen. Von der Region her habe ich schon beeindruckendere Szenerien erlebt. Gleich hinter der Touristenzone beginnt das wahre Zypern mit sanften Hügeln, Feldern, Weiden, Felsen. Der Hauptort Paralimni ist eine kleine Stadt mit Gewerbegebiet und Einkaufszentren, wie man sie überall auf der Welt findet. Die Strände erscheinen insgesamt sehr sauber, das Wasser klar. Zum Strand am Pernera-Hotel muss ich allerdings einschränkend sagen, dass im Brandungsbereich die Fels- und Kieselabschnitte überwiegen, sodass gerade ältere Personen mit der Angst auszurutschen ins Wasser gingen oder ganz darauf verzichteten. Man findet aber auch sandige Zugänge. In der geschützten Bucht war das Wasser fast immer sehr ruhig, das Schwimmen ein Genuss. Liegestühle, Auflagen und Schirme waren im Hotel eine Inklusivleistung. Die Transferzeit vom Flughafen betrug ca. 1 3/4 Stunden. Mit dem Auto ist man in gut 45 Minuten dort. Die Orte Protaras, Ayia Napa und Paralimni sind durch eine Buslinie ( 20-Minuten-Takt) verbunden. Einmal in den Bus gestiegen, bezahlt man 50 Cent, egal wohin es gehen soll. Nikosia, Larnaca und Paphos sind einmal am Tag mit einem Linienbus zu erreichen, allerdings soll man einen Tag vorher die Plätze bei der Busgesellschaft reservieren.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

In der Vorsaison gab es logischerweise keine großen Diskrepanzen zwischen der Anzahl der Liegen und der Anzahl der Gäste. Da wir keine Pool-Menschen sind, kann ich über dessen Qualität wenig sagen. Wir nutzten die großzügige Liegewiese oder an windigen Tage einen kleinen geschützten Strandbereich. Es existiert ein Kinderpool und ein Hallenbad (haben wir auch nicht genutzt). Strandtücher gibt es nicht, man wird darum gebeten, keine Badetücher aus dem Hotel "nach unten" mitzunehmen. Lärm- und Geruchsbelästigung sind mir nicht aufgefallen. Kinder können am "Miniklub" und der Minidisco teilnehmen oder auf einem (sehr kleinen) Spielplatz spielen. Für die Großen gibt es Tennis, Beach-Volleyball, Kleinfeldfußball, Billard, Bogenschießen, Bocchia, Bingo. Außerdem kann man in der Sauna oder im Fitnessraum schwitzen. Internetecke, Minimarkt sind auch vorhanden.