Pension Brunhild

Wir sind aus der Not unter Vortäuschung falscher Tatsachen "gelockt" worden. Hatten in einem Nachbarhotel zu Abend gegessen und die Wirting gebeten, uns bei der Suche nach einer Unterkunft für diese Nacht zu helfen, da alles voll schien. Mit dem 3. Anruf hatte sie Erfolg und konnte uns ein Doppelzimmer in der Oension Brunhild ergattern. Bei "Pension" hatten wir keine großen Erwarten, waren einfach nur dankbar, dass wir nicht noch weiter suchen mussten. Als wir auf die Pension zufuhren und dann in die Lobby kamen, waren wir sehr angenehm überrascht, da alles einen super schönen Eindruck machte. Doch dann kam der Dämpfer. Die Wirtin begrüßte uns mit Handschlag und teilte uns mit, dass ihr leider ein Fehler unterlaufen wäre, als sie uns ein Doppelzimmer angeboten hat. Sie hätte tatsächlich nur noch ein Einzelzimmer, in dem es aber eine Ausziehcouch für die zweite Person gäbe. Als Alternative hätte sie aber noch ein "Notzimmer", das wäre mit Doppelbeet, allerdings wäre das Bad auf dem Gang. Wir entschieden uns für das Doppelzimmer mit Bad auf dem Gang, da wir bereits in einem anderen Hotel diese Variante hatten und es okay fanden (wenn wir auch eigentlich nicht vorhatten, es so nochmals zu buchen). Oben im Zimmer angekommen - der Chef, der uns hochbrachte, nannte es mehrmals Notzimmer - waren wir leicht schockiert. Es war nicht mehr als eine Abstellkammer mit Balkon, eingerichtet mit zusammen gewürfelten, alten und verschrammten Möbeln aus dem Rest des Hauses. Der Chef fragte uns, ob es okay wäre und wir sagten, das kommt auf den Preis an. Das müßten wir mit der Chefin klären, sagte er. Wir also wieder runter und mit der Chefin gesprochen. Satte 90 Euro sollte dieses Schmuckstück kosten und wir waren erst einmal sprachlos. Sie fragte, was es uns denn Wert wäre. Ich meinte, dass ich nicht unverschämt erscheinen möchte, aber mehr als 50 Euro ist diese Kammer nicht Wert. Sie kommentierte das dann damit, dass das natürlich nicht geht, Allein das Frühstück sind ja schon 15 Euro p.P., dann hätte sie noch 20 Euro für das Zimmer und sie müßte es je genau so putzen wie die anderen. Außerdem wäre das nun einmal der normale Preis, sie hätte da nichts draufgeschlagen. Naja, das wäre für ein Notzimmer ja wohl auch noch schöner! Da es nach 22 Uhr war und wie schon viele Kilometer hinter uns hatten, haben wir uns auf 80 Euro geeinigt, sind aber alle drei unglücklich und unzufrieden gewesen. Das hätte nicht sein müssen, hätte sie von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Dann hätten wir anfänglich in der Pizzeria (um 20 Uhr) entscheiden können, ob wir so eine Art Zimmer möchten, oder doch noch einmal ein paar Kilometer weiter fahren...

Unterirdisch. Alte, verschrammte Möbel, die nicht zusammen passen. Eine Küchenspüle mit 2 Waschbecken - was soll das bedeuten? Den Luxus eines Bades mit eigenem Waschbecken für jeden suggerieren? Durchgelegenes Bett. Bad auf dem Gang. Beim Fenster öffnen kam uns die Gardine entgegen. Das Zimmer war direkt an der Hauptstraße und der Straßenlärm unerträglich, so dass wir bei geschlossenem Zimmer geschlafen haben - was bei der stickigen Luft eine mäßige Alternative war. Im Hausprospekt heißt es, alle Zimmer mit Safe und Telefon. Gab es bei uns nicht. Weiterhin heißt es im Hausprospekt: "Liebevoll handgemachte Zirbenkissen haben wir in Ihren Zimmern für Sie bereitgestellt. Für einen erholsamen Schlaf sorgen die unbehandelten Späne des Zirbenbaumes. (...) Sie können unsere Kissen gerne als schöne Erinnerung an Ihren Urlaub bei uns mit nach Hause nehmen." Gab es bei uns auch nicht - in einem häßlichen Notzimmer braucht man den Gästen ja auch sonst nichts Gutes tun.

Der horende Zimmerpreis wurde auch damit begründet, dass ja ein wunderschönes Frühstück zu 15 Euro pro Person inkludiert wäre (auf den Einwand, wir würden das Zimmer auch ohne Frühstück nehmen, wurde nicht eingegangen). Nun ja, das Frühstück war nett. Es gab Wurst, Käse, gekaufte Mamelade und Brötchen, Naturjoghurt und etwas frisches Obst. Rühr- und Spiegelei wurde auf Bestellung gemacht und Frühstückseier konnte man sich nach eigenem Belieben selbst kochen (das war toll). Kaffee kam schwarz, kalte Milch konnte man sich vom Büffet selbst holen. Was mir für ein wunderbares Hotelfrühstück zu 15 Euro pro Person gefehlt hat, waren: selbstgemachte Marmelade, Croissants oder ähnliches, Lachs oder etwas anderes "fischiges", warme Milch zum Kaffee (oder zumindest Milch zum Kaffee serviert), ... So war das Frühstück nichts besonderes und auch nicht besonders liebevoll dargereicht...

Ich gebe hier ein "eher schlecht" und meine damit eigentlich nur die Chefin, denn sie war nicht einsichtig, bestand drauf, dass das Zimmer okay wäre. Ich glaube nicht, dass Ihr aus Versehen passiert ist, dass sie bei der Reservierung falsche Angaben gemacht hat. Sie hat einfach ihre Chance gesehen, dieses Zimmer für viel Geld zu verkaufen, da alles andere ausgebucht war. Das nenne ich Ausnutzen einer Notsituation. Der Service im Restaurant war sehr nett und sehr professionell, an dem Auftreten dieses Mitarbeiterin gibt es nichts zu beanstanden. Mehr Service haben wir in diesem Hause leider nicht erlebt...

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