Odyssee Resort Thalasso & Spa

Ein typischer tunesischer Hotelkomplex direkt am Sandstrand. Nicht ganz neu, aber gut gepflegt und sehr sauber. Als HP oder AI buchbar. Italiener, Franzosen und Deutsche, zumeist Paare und Familien jeden Alters. Schöner U-förmiger Komplex, offen zum Meer. Offiziell kein Internet, allerdings gibt es in der Lobby gegenüber der Rezeption einen nicht abgesicherten WLAN-Access. Telefonanrufe werden ins Zimmer durchgestellt, funktioniert bestens. Drei Handy-Provider, mein Roaming-Partner war nicht dabei - man glaubt es kaum, es geht auch ohne Handy. Wer nicht nur im Hotel entspannen will, bucht eine zweitägige Vierrad-Tour in die Wüste - absolut faszinierend. Abenteuerlustige mieten sich um etwa 85 Euro für drei Tage einen klimatisierten (!) PKW (4x4 gibt's keine zum Leihen), etwa bei Camel-Car im Hotel etwa doppelter bis dreifacher Preis) und besuchen Douz (aber bitte die tolle Bergstraße ab Medenine und dann die gut asphaltierte Wüstenpiste MC114), überqueren den eindrucksvollen Chott Jerid und atmen in Tozeur Wüstenluft. Wer mit Stil absteigen will, bucht das Hotel, nein, den Palast Dar Cherait- lächerliche 105 € HP für zwei Personen). Zurück über die Berge bei Redeyef nach Gafsa und dann eher eintönig über Gabes nach Zarzis. Wer irgendwie kann, sollte Juli und August vermeiden. Mai, juni oder September sind wesentlich angenehmer, nicht so überlaufen und auch preislich günstiger.

Große Zimmer mit einer kleinen Sitzgruppe, typische Stein- bzw. Kachelböden. Durchaus ansprechende Rattanmöbel, ganz besonders gute, nicht zu weiche Betten. Die Möbel ziemlich neuwertig. Gut funktionierende Klimaanlage, TV mit 15 Programmen inkl. ZDF, Deutsche Welle und RTL2 (wieso das?), dazu französische, italienische und tunesische Programme. Jedes Zimmer mit Balkon oder Terrasse. Insgesamt drei Ebenen, wobei die Zimmer im Erdgeschoß (Zimmer 1xx) manchmal etwas muffeln, dafür aber angenehm kühl sind. Optimal im 1. Stock (Zimmer 2xx), im Obergeschoß (Zimmer 2xx) trotz Air-Condition zu heiß. Geschmackssache, ob man Blick aufs Meer, in den tropischen Garten oder ans Pool bevorzugt. Minimale Lärmbelästigung durch die Animation, die aber zwischen 23 und 24 Uhr endet. Die Zimmer haben keine Fenster sondern riesige Glastüren. Besonders angenehm war, dass es praktisch keine Stechmücken gibt. Eigenes WC mit Bidet, Badezimmer mit Wanne und integrierter Dusche, Fön, die Chromteile leiden unter der salzhaltigen Seeluft, Marmor, alles sauber. Täglich frische Handtücher und Bettwäsche. Geringe Abstriche muss man machen, weil Übermalungen und Reparaturen eher laienhaft durchgeführt werden. Silikon zum Abdichten wird mit Fugenmörtel kombiniert, gesprungene Kacheln werden eher ausgebessert als neu verlegt und wenn eine Türe frisch lackiert wird, macht man sich nicht die Mühe, vorher Schnallen und Bleche zu entfernen. Ist aber durchaus in Ordnung und nicht weiter tragisch.

Ein riesen Speisesaal, der auf die überdachte Terrasse reicht. Sehr gute Küche in Buffetform. Frühstücksbuffet mit allem, was man will: frisch gebackenes Brot, Fladenbrot, Baguette, Vollkornbaguette, Brötchen, diverse Marmeladen, Früchte, Cerealien, Joghurt, Obstsalat, frische Früchte, frisch zubereitete Crepes, Omeletts, Eier in jeder Zubereitung, tunesische Suppen, ein mäßiges Angebot von Frischkäse, Käse, Wurst und Schinken, gedünstetes Gemüse, Würstchen, zwei Säfte, Tee, mittelprächtiger Kaffee, Schokolade, Kekse, Süßgebäck, Törtchen,... Das Abendessen in Buffetform bietet wirklich für jeden etwas, es gibt immer zehn, zwölf Hauptspeisen (tunesische Spezialitäten, internationale Gerichte und selbst Hamburger mit Pommes) mit unzähligen Beilagen. Einige Speisen werden frisch vor Publikum zubereitet, etwa Steaks, deftige Crepes und allerlei Grillgut. Als Vorspeisen gibt es immer zwei Suppen und ein gut acht Meter langes Vorspeisenbuffet mit Salaten, Fisch, Gemüse, Pasteten, etc. Ähnlich das Dessertbuffet mit orientalischen Köstlichkeiten oder einfachem, aber gutem Eis. Zum Schluss noch eine Zusammenstellung aus der Käsevitrine. Dabei variiert das Angebot täglich, wird also nicht langweilig. Auffällig ist die hohe Hygiene, frei gewordene Tische werden neu eingedeckt, saubere Teller und makelloses Besteck. Kaum Fliegen. Und Personal, das gerne und kompetent informiert, hilft und Missgeschicke beseitigt. Im Juni 2007 war ein Mitarbeiter der Bocuse-Akademie vor Ort um die Küche etwas aufzupeppen und ihr neue Visionen zu verleihen. Angeblich soll generell auf AI umgestellt werden - so ließe sich besser planen. Außerdem weitere Bars, Cafes, Shisha-Cafe, Spezialrestaurant, Poolbar, Seafood-Bar, alles mit Strandservice. Ideal für einen kleinen Snack zwischendurch - bei HP.

Außerordentlich freundlich - auch ohne extra Trinkgeld. Vom Zimmerservice bis zum Kellner bemühen sich alle, sprechen durchwegs Französisch, Italienisch und Deutsch, die Animateure auch noch ein paar Sprachen mehr. Wünsche werden nicht nur entgegengenommen, sondern auch gerne erfüllt. Zusatzkosten: Mietsafe (5 €/Woche), Getränke am Abend, Snacks zwischendurch, Trinkgelder (vielleicht je 1 TUD für Zimmerreinigung und Kellner pro Tag).

Direkt am Strand in der Mitte von Nirgendswo - nach Zarzis mehr als 10 km, zur Insel Djerba mehr als 20 km, ideal für Urlauber, die auf ein "externes" Angebot verzichten können. Ein paar Shops (Mini-Supermarkt, Pizzeria und Souvenirs) gibt's in Gehentfernung. Transfer zum Flughafen 90 Minuten, weil der Bus immer auch noch andere Hotels abklappert und dafür Umwege durch halb Djerba fährt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Obwohl das Hotel abseits gelegen ist, ein umfassendes Angebot an kostenloser hoteleigener Unterhaltung. Ein toller, großer Pool, dezente Animation, Sport (Fußball, Volleyball, Bogenschießen, Boccia, Gymnastik, Aquagymnastik, Bingo, Tanzkurse, Jazztanz, nette Shows im Amphietheater,...), ein eigener Kinderclub mit sehr engagierten Betreuern, dazu das Fremdangebot am Strand (Quads, Jetski, Wasserschi, Bootstouren, Paragleiten am Boot, Reiten,...). Täglich gereinigte Liegen am Strand und am absolut sauberen Pool. Täglich frische Liegetücher. Ein sehr schönes (kostenpflichtiges) Wellnessangebot. Am Strand Palmdächer über den Liegen, am Pool ebenfalls und viel natürlicher Schatten durch Palmen und tropische Bäume. Duschen und WC auch direkt am Strand, man müsste sich ja sonst 150 sonnige Meter ins Zimmer schleppen. Besonders angenehm (zumindest im Juni): Ausreichend Liegen ohne Reservierungs-Kämpfe. Man kann also in aller Ruhe frühstücken (bis 10 Uhr) und den Vormittag am Strand und den Nachmittag am Pool verbringen. Das Hotel war Mitte Juni maximal 50 % ausgelastet. Gewöhnungsbedürftig war am Strand lediglich ein etwa ein Meter breiter Streifen aus angeschwemmtem Seegras, das nur sehr sporadisch entfernt wurde. Die Erklärung dafür reichte von "Ist ja morgen sowieso wieder da" bis "Darf aus Naturschutzgründen nicht entfernt werden". Ist aber reine Natur und durchaus erträglich. Alle Hotels der Gegend verfügen über kommunale Kläranlagen, die Abwässer werden nicht ins Meer geleitet. Der Strand ist ganz langsam abfallend und das Wasser reicht gelegentlich auch 200 Meter entfernt nur bis zum Bauch. Daher gibt es einen Holzsteg ins etwas tiefere Wasser, das so wie der Pool von einem hoteleigenen Badewächter beobachtet wrd. Am Strand flanierende aufdringliche Händler haben keine Chance, mehrere Security-Mitarbeiter sorgen dafür, dass sie sich lediglich kurz am Strand aufstellen und ihre Waren anbieten dürfen. Touristen direkt anzusprechen wird unterbunden.