- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Hotel entspricht den Bildern im Katalog, ebenso ist der Strand dem Grunde nach einer der schönsten der Welt. Die Zustände in diesem Hotel sind jedoch mehr als fragwürdig, vor allem der allgegenwärtige Lärm und das Essen! Überwiegend Engländer in großen Gruppen oder Niederländer als Gäste. Ganz wenige Deutsche und fast keine Österreicher. Die generellen Zustände sind sehr tief, zumal der Alkohol ja gratis ist. Manche Mitgäste sind auch hygienisch schamlos (wofür das Hotel nichts kann) So werden Kleinkinder, die ihre Nordurft in die Windel verrichtet haben, nicht auf den WC´s sondern unmittelbar neben dem Grillrestaurant auf Tischen und Liegen gewickelt, wobei sich die Mütter dann ohne die Hände zu waschen in das Restaurant begeben, andere Kinder popeln bei Tisch in ihrem Intimbereich herum-ohne dass die Eltern etwas dergleichen tun-sehr gustiös, wenn man selbst beim Essen ist. Das Hotel ist eine architektonische Fehlplanung mit einer Showbühne im Zentrum, sodass fast alle Zimmer mithören müssen, auch wenn es die Gäste nicht wollen. Wir haben selbst Kinder, haben diese, da in diesem Hotel nach den Fotos im Katalog praktisch nichts für Kinder vorhanden ist und der Kinderpreis auch eher hoch war, zu Hause bei den Großeltern gelassen. Es gibt im Hotel einen Kinderclub, der aber nicht wirklich angenommen wird und dunkel in einem Untergeschoß liegt, zudem ein Kinderbecken neben dem allgemeinen Pool. Das ist alles, was für Kinder da ist. Dennoch wimmelt es in diesem Hotel von Kindern jeden Alters, die sich natürlich langweilen und dann laut zu schreien und zu quietschen beginnen oder Unfug treiben. Uns haben die Kinder jedenfalls von Herzen leid getan. Das Hotel und die dort beschäftigten Menschen widerspiegeln in keinster Weise unseren Eindruck von den kapverdischen Inseln und man würde der liebenswürdigen kapverdischen Bevölkerung grobes Unrecht tun, die Zustände in diesem Hotel zu verallgemeinern.
Die Zimmer sind durchaus schön und entsprechen den Beschreibungen im Katalog. Den allermeisten Zimmern ist es gemein, dass auch aufgrund einer unzureichenden Dicke der Fensterverglasung der Lärmpegel von außen in die Zimmer dringt. Die gilt nur für ZImmer nicht, die an der äußeren Ost- oder Westseite des Hotels liegen. Die Doppelzimmer waren während unserer Zeit teilweise richtig gehende "Massenquartiere" mit bis zu 6 Personen in einem Doppelzimmer, beispielsweise Elternpaar + 4 Kinder. Dementsprechend war das Hotel auch überfüllt, da man ja bei einem Doppelzimmer höchstens 3 Leute (Doppelbett+1 Zustellbett) kalkulieren wird und nicht derartige Massenquartiere. Dies ist auch brandschutztechnisch zumindest bedenklich. Es gibt zudem noch Juniorsuiten (größer als die Doppelzimmer), ebenso klassische Suiten, in denen es von der Ausstattung her an nichts fehlt, es sind sogar 2 TV-Geräte da. Wir hatten so eine Suite, die ausstattungstechnisch voll dem Katalog entsprach. Zu den Suiten gehören auch 2 schöne hölzerne Liegen auf dem Balkon, für die man auf Anfrage auch Auflagen erhält. So kann man sich die Liegenreserviererei, die hier leider an der Tagesordnung ist, bequem ersparen und muss auch nicht "im Pulk" am Pool liegen. Wir haben deren mehrere Suiten kennengelernt, womit wir offenbar nach den Schilderungen der Mitgäste nicht alleine waren. Anfangs hatten wir eine Suite mit direkter Aussicht auf Showbühne und über den Restaurants, wobei wir bereits in der ersten Nacht ob des Lärmpegels der Show (130dB am Balkon und 90 dB im Zimmer bei geschlossenem Fenster-wir haben extra gemessen) die Suite gewechselt haben. Fernsehen oder irgend etwas anderes zu tun, war aufgrund des Lärms gänzlich unmöglich. Wir sind dann in eine Juniorsuite gebracht worden, die wir nicht nehmen wollten, erstens, weil nicht gebucht und zweitens, weil mein Mann schnarcht und wir getrennte Schlafzimmer bevorzugen. Es hat der Angestellte doch tatsächlich gesagt, ich solle ihm einen plausiblen Grund schildern, warum ich nicht mit meinem Mann in einem Zimmer schlafen wolle?? Eigentlich eine Unverschämtheit. Dann hat uns der Angestellte in die Suite für behinderte Mitbürger (1001) gebracht. Diese liegt im Erdgeschoss, es hat in dieser Suite gestunken, als ob dort etwas/jemand sein Leben ausgehaucht hätte. Zudem lag die Suite offenbar direkt über einem Raum mit Haustechnik, in dem am 4 Uhr früh die Überdruckventile zu zischen und zu schlagen begonnen haben, in der Suite hörbar , wie wenn jemand ein Feuerwerk abgehen lässt. Behinderte Menschen, die es im Leben ohnedies nicht leicht haben (wir sind glücklicher Weise gesund), noch in so einem Raum unterzubringen, was wohl so sein wird, wenn der Raum nicht besetzt ist, ist eine Unverschämtheit um nicht zu sagen, nicht menschenunwürdig. Wir sind dann da angeblich nichts Anderes frei war, zurück in unsere alte Suite, was bleibt denn anderes übrig. In der alten Suite kamen zur täglichen Abendshow auch noch morgendliche Geräusche aus dem Restaurant, teilweise Schieben von Tischen und Sesseln durch das Personal bis Mitternacht bzw. ab 6 Uhr morgens, ebenso der Rauch und der Geruch um nicht zu sagen Gestank aus der Grillbude. War dann die Abendshow vorbei, so waren es grölende Mitgäste bis zum Morgengrauen ohne dass die Hotelsecurity etwas dagegen tut. Am 31.12. konnte ich erstmals den Hotelmanager sprechen, einen jungen Mann, der insgesamt noch unerfahren wirkte. Da der Lärm (Lautstärke siehe oben) dann bereits um 15 Uhr begonnen hat und wir aufgrund des Lärms bereits 6 schlaflose Nächte hinter uns hatten, ist die Sache dann eskaliert und wir haben eine andere Suite urgiert oder damit gedroht, abzureisen. Wir haben dann eine Suite an der Südseite des Ostflügels bekommen, wo der Lärm von der Showbühne etwas leiser war, im Zimmer aber noch deutlich zu hören. Aber jedenfalls konnte man dort fernsehen und auch schlafen. Einmalig hatten wir zu später Stunde 5 grölende Mitgäste nächtens vor dem Balkon, die dort feiern wollten. Wir haben sie selbst vertrieben, die Security hat nur zugesehen. In dieser Suite tat sich das nächste Problem auf, es gab dort an 3 Tagen kein warmes Wasser, das Duschen entsprach einer Kneippkur. Ein Mitgast der übernächsten (Junior-Suite) meinte, selbst auch nur sehr selten in seinem Zimmer zumindest lauwarmes Wasser zu haben, meinte aber zynisch "wozu habe ich denn das Meer".
Die Gastronomie entspricht dem unteren Niveau und ist auf englische Gäste ausgerichtet. Das Essen ist eintönig und um eine Aussage eines bekannten TV-Kochs zu gebrauchen "Nicht guuut". Das Fleisch ist trocken und zäh, die warmen Speisen überwiegend nicht mehr auf einer angemessenen Temperatur. Der Küchenleiter zeigt nach unserem Ermessen eine gute Kreativität in der Verwertung von Resten. Sogar aus den Grillwürsten, die bereits um Frühstück angeboten werden, kreiirt er einen abendlichen "Wurstsalat". Auch sonst waren immer wieder geschmackliche Sonderkompositionen dabei, so gekochte Mortadella mit Oliven und Zwiebel oder Sauerkraut mit Schinkenstreifen, Oliven und Bratkartoffeln. Alles in allem zahlreiche passiv kulinarische Genüsse, die angeboten wurden. Wir durften einmalig im Restaurant "Tradicion" speisen, wo es ein mehrgängiges Menü gegeben hat, ebenso einmalig im Grillrestaurant "Morna Grill am Strand", wo ich mich im Sortiment der passiv kulinarischen Köstlichkeiten für Bohnen mit Speck entscheiden musste, da alles andere zu viel des Guten gewesen wäre. Das Fleisch war zäh und trocken. Das Silvesterbüffet war besser, man hat sich alle Mühe gegeben. Das Fleisch mal nicht zäh, die als Highlight angebotenen Winkerkrabben (das sind die größeren Exemplare der bekannten Strandkrabben) und "Warzen", die an den Bootsanlegestellen wachsen und von denen man das etwa streichholzförmige Innere essen kann, jedoch fragwürdig. Ansonsten entsprach das Essen einem Qualitätsstandard, bei dem es in einem Gefängnis wohl eine Revolte geben würde. Zugenommen haben wir nichts, vielmehr sogar abgenommen. Es hat uns gewundert, dass niemand Durchfall bekommen hat davon. Es gibt ein weiteres Grillrestaurant im Poolbereich, wo wir für ein halben Grillhähnchen doch glatt 1 Stunde und 15 Minuten gewartet haben. Bis auf einige Ausnahmen hält sich das Personal an den Inselgrundsatz "No stress". Dies gilt jedoch nicht für das Abräumen von Tellern, welche einem teilweise bereits, während der letzte Bissen noch gekaut wird, entrissen werden. In Ordnung war bei uns der Roomservice. An der Rezeption war man überheblich und hat uns nur ausgelacht. Der Manager muss noch einiges lernen, wobei ein Lehrgang für Führungskräfte (bin selbst in leitender Position) dringend anzuraten wäre.
Das Hotel liegt 20 min. vom Flughafen entfernt, durch eine Straße, die jedoch nicht befestigt ist, vom Sandstrand getrennt. Das Hotel ist von anderen Hotels umgeben, von denen man aber nichts hört. Ebenso liegt das Hotel im Einflugbereich des Flughafens, die Flugzeuge sind aber nicht störend zu hören, wohl aber zu sehen. Zum Ort Santa Maria sind es nur wenige Minuten zu Fuß, wobei die Zustände im Ort doch sehr afrikanisch sind. Es gibt dort einige Bars und Restaurants, die auch gut sein sollen, jedoch haben wir keines davon versucht. Auf dem Weg vom Hotel zu Strand haben auf der Straße einige Händler ihre Stände, ebenso werden dort Inselrundfahrten angeboten. Man wird schon angesprochen, wenn man jedoch einmalig klarstellt, nichts zu wollen und wenn man etwas wolle, schon vorbeizukommen, wird man auch in Ruhe gelassen. Wir sind Kenner der kapverdischen Inseln, wobei uns eine derartige "Ansprache" noch nirgends wirklich störend aufgefallen ist, Wer möchte, kann die Inseltour gerne machen, wir haben jedoch, nachdem uns Mitgäste erzählt haben, dass sie praktisch nur gefahren sind und der Aufenthalt an den jeweiligen "Attraktionen" kurz war, davon abgesehen. Südlich des Hotels liegt die Casa cultura, die offenbar einem deutschen Auswanderer gehört. Es handelt sich um ein Gasthaus und Museum, wobei das Gasthaus auch gut an den Ballermann passen würde. Einmal wöchentlich findet dort eine laute Tanzveranstaltung statt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel lebt einzig vom schönen Strand, wobei wir anmerken müssen, dass schönere Strände auf den Kapverden gibt, die wir ebenfalls besucht haben und die zu den Top Ten der Welt gehören. Auf dem Strand geht es zu wie an der oberen Adria am "Hausmeisterstrand" zur Hochsaison. Einziger Unterschied: Die Liegen stehen noch nicht so dicht, was aber auch nicht möglich ist, da die alten Liegen eine Mangelware sind, die auch noch von Gästen der anderen Hotels lt. Beachboy belegt werden dürfen. Aber ein Plätzchen ohne Sonnenschutz ist beinahe am Äquator auch toll. Gut waren die Sonnensegel über den Liegen, diese sind besser als ein Schirm. Leider laufen manche Gäste offenbar bereits im Schutz der Dunkelheit an den Strand und besetzen dann mit 3 großen Handtüchern 6 Liegen. Wir haben daher auch öfters unsere Liegen am Balkon benutzen müssen, was in er ersten Suite über den Restaurants auch immer wieder ein olfaktorischer Genuss war. Das Hotel bietet einen mehr als lautstarken Animationsservice an, das allerwichtigste für die Animateure sind ihre Lautsprecherboxen. Auch wenn niemand oder nur 2 Gäste an einer Animation teilnehmen, wird volle Bulle aufgedreht. Es müssen ja immer alle dabei sein. So gesehen, Lärm von morgens bis abends. Schön für den der es mag, Folter für den der eigentlich zu entspannen hergeflogen ist und das sind gar nicht so wenige. Wir haben zahlreiche Gäste der gehobenen Gesellschaftsschicht getroffen, die vollkommen enttäuscht waren und wegen des Lärms nicht wieder kommen würden, wir gehören auch dazu. Wir waren weltweit bereits seit 20 Jahren in zahllosen Hotels, um unseren Kindern etwas Altersentsprechendes zu bieten auch in Clubhotels. Dieses Hotel ist mit Abstand das Lauteste , was uns jemals untergekommen ist. Lärm in dieser Lautstärke und in diesem zeitlichen Ausmaß wäre in unseren Breiten eine Körperverletzung.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2016 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Brigitte & Franz |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 19 |