- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Agia Napa liegt an Zyperns Südost-Ecke am Cap Greco. Der Ort ist bis zur Speisekarte "dreisprachig" (griechisch, englisch, russisch). Im Ortskern, wo das Hotel liegt, dominieren seit etwa 10 Jahren russische, im westlichen Teil Nissi unverändert britische Urlauber. Die russischen Gäste sind auch im Nicholas Color die größte Gruppe, aber nicht die Wodka-Fraktion, sondern durchweg Eltern bzw. Großeltern mit Kindern im Schulalter (evtl. Frage des Zeitpunkts). Kein Hinderungsgrund für sonnenhungrige Germanen - wir haben uns uneingeschränkt wohl gefühlt. Das Nicholas Color ist neu (Baujahr 2017/18) und unverwohnt. Ein relativ kleines, übersichtliches Haus mit etwa 150 Zimmern. Nach unserer Zählung das einzige Hotel im Ort, in dem auch Deutsch (wenn auch mit Mühe) gesprochen wird. Die 3* sind etwas bescheiden, wir haben es in 4* schon schlechter getroffen.
Die Zimmer sind neu wie das ganze Haus. Betten geräumig, Matratzen gut. WLAN vorhanden und funktionierend. Dusche/ WC sauber und ok. Reinigung täglich und wirklich ordentlich. TV-Sender entsprechend der Klientel, also beschränkte Auswahl deutschsprachiger Sender (i.d.R. die Ösi-Version). Also überhaupt nichts zu meckern.
Systemgastronomie, aber reichhaltig und vielfältig. Thementag mit täglichem Wechsel. Hier verhungern auch Vegetarier nicht - man findet immer etwas, was schmeckt. Dazu eine "Live-Theke", wo man zuschauen kann. Bedeutet natürlich, dass das Programm spätestens nach 2 Wochen durchgerollt ist und sich wiederholt. Das AI-Angebot war preislich ok, die Auswahl an der Poolbar freilich "übersichtlich".
Das Personal ist freundlich und hilfsbereit. Problem ist manchmal die Sprache: schon das Englisch der Zyprioten hat manchmal Grenzen, aber die Insel "importiert" notgedrungen zahlreiche Nationalitäten, v.a. "EU-nationals" aus Osteuropa. Das kommt sprachlich den russischen Gästen entgegen, den deutschen eher nicht. Z.B. der Animateur war Lettland-Russe, weshalb er auf Zypern anders als daheim nicht wegen seiner Herkunft schikaniert wird. Egal wie: sie bemühen sich, zu helfen. Empfehlung: vor der Anreise beim Griechen zuhause die Serviette mit dem Grundwortschatz mitnehmen (efaristo = danke, kalimera = guten morgen usw.) - 2-3 Worte auf griechisch zaubern den Menschen ein Lachen ins Gesicht. Und das Haus ist klein genug, dass die Mitarbeiter sich gleich die Gäste merken, die etwas freundlicher auftreten.
Man erreicht Agia Napa über den Flughafen Larnaka, Transfer ca. 45-60 Minuten durchgehende Autobahn, die zur Hälfte "in Großbritannien liegt" (britische "sovereign base area" Dekeleia, die GB 1961 einfach nicht herausgegeben hat). Die größeren Orte (Nikosia, Larnaka, Limassol, Paphos) werden über grüne Direktbusse ("intercity bus") erreicht (Tageskarte pro Linie 9 €). Der regionale Bus kostet 1,50 € und erreicht alle Buchten/ Orte in der Nähe. Achtung: Der einzig zuverlässige Fahrplan klebt an der Haltestelle an einem Lichtmast. Das nördliche Drittel der Insel ist seit 1974 türkisch besetzt. Übertritt ist in Nikosia möglich mit Personalausweis und Tagesvisum, ansonsten mit gebuchten Bustouren. Knapp 10 km nördlich Agia Napa ist die Waffenstillstandslinie rund um Famagusta, die frühere Kreisstadt. Noch trostloser die Altstadt der "letzten geteilten Hauptstadt der Welt" (Nikosia). Tagestrip per Bus lohnt sich - beim Anblick der UNO-Truppen merkt man, wie viel angenehmer Grenzen in Mitteleuropa sein können. Das Hotel liegt in 2. Reihe an einer Stichstraße, d.h. Verkehr hört man nur in den Obergeschossen von den Hauptstraßen her, hat dafür aber dort auch Blick aufs Meer. Ein Fußweg führt nach 50 m auf die Hauptstraße. Abends macht sich natürlich die benachbarte "main street" bemerkbar. Aber die Balkontüren isolieren gut, die Klimaanlage ist ok. Wenn man auf Frischluft besteht, kommt die Partymeile halt akustisch mit, ebenso ab 4.45 täglich die Müllabfuhr. Letztlich geht beides, man kann wählen. Zum öffentlichen Strand läuft man 5 Minuten - und er ist toll: feiner Sand, flach abfallend, kaum Wellen, kein Sog, einfach nur schön. Eine knappe halbe Stunde zu Fuß "love bridge" (vom Wetter ausgehöhlte Felsenbrücke vor einer Grotte) - auch genial. Die Restaurants sind vielfältig und ordentlich. Gewöhnungsbedürftig die Taxis (in der Regel Mercedes E-Klasse als 6-türige Stretch-Limousine, mal was anderes, wohl aus der Zeit vor der Finanzkrise).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Pool war sauber und gepflegt, die Anlage ebenso. Kinderspielplatz mit Sonnenschutz, Liegen mit Sonnensegel oder Baldachin, Poolbar ebenso, also alles durchaus überlegt. "Live-Unterhaltung" durch 3 Papageien am Pool, abends Animation. Wurde aber nicht wirklich gebraucht: der Strand war herrlich, und das Wetter Ende Mai regenfrei und stabil 27-29 °C Luft/ 21-23 °C Wasser.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2019 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 1 |