Bewertung Meril Boutique Hotel Auf Empfehlung unseres Reisebüros haben wir 10 Tage Urlaub im Meril Boutique Hotel gebucht. Jenseits des extremen Massentourismus, aber auch nicht ganz ab vom Schuss wurden uns ein paar schöne Tage in einem familiär geführten, mit rund 60 Zimmern nicht allzu großem Hotel versprochen. Die ersten 7 Tage waren auch wirklich in Ordnung. Leider hatten wir unwissentlich bis zum allerletzten Öffnungstag des Hotels gebucht, und die letzten Tage waren sehr unerfreulich. Doch zunächst zu der noch positiven Zeit: Verbesserungswürdig in der ersten Woche: • Der wenige Meter entfernte Strand recht ungepflegt. Auch wenn dort hoteileigene Liegen/Schirme aufgestellt waren und dort Getränke nur durch das Hotel verkauft wurden, fühlte man sich für das Aufstellen von Aschenbechern/Mülleimern nicht verantwortlich. Das galt auch für die Beseitigung von Zigarettenkippen und schlimmer: Glasscherben. Auch sind die hohen Treppenstufen zum Strand für ältere oder Menschen mit Behinderung eine nicht unerhebliche Hürde. • Das weitgehend landestypische Essen war geschmacklich gut und das Buffet recht reichhaltig. Allerdings wurde hier gespart. Als Fleischspeise gab es täglich das Günstigste: Geflügel, wenn auch täglich anders zubereitet. Neben dem täglichen Geflügel wurde manchmal Fisch angeboten, dieser war aber wenig schmackhaft und daher bei fast allen Gästen sehr unbeliebt. Zu einer zugegebenermaßen großen Auswahl an Salatsorten gab es viele eingelegte, wenn auch wenig teure Speisen. Das Frühstück war weitgehend landestypisch, der Kaffee sowie die „Säfte“ (=Konzentratbeutelinhalt + Wasser) aus den Automaten sind nicht zu empfehlen. Insgesamt ist das Essen für ein paar Tage durchaus ok, auf Dauer wäre ein wenig mehr Abwechslung lobenswert. • Getränke sollen nur im Hotel gekauft werden. Am Pool oder im Restaurant mag das noch verständlich sein, allerdings gilt dieses Verbot für eigene Getränke auch für das Zimmer. Getränke sollen viel teurer im Hotel gekauft werden, die Preise sind hier zwei- bis viermal so hoch wie in den benachbarten Supermärkten. • Die Rezeption war nur bei guter Laune freundlich. Störte man den Herrn bei seinen Computerspielen oder beim Internetsurfen mit lästigen Fragen, konnte er pampig werden. Bei Problemen geholfen wurde oft nur nach mehrmaligen Nachfragen. Andere Gäste bemängelten den Service der Rezeption ebenfalls. So wünschte sich ein Tischnachbar ein Lunchpaket für einen Ausflug. Die Rezeption sagte zu. Zum vereinbarten Abholungspunkt war der Mitarbeiter nicht da, ein Lunchpaket wurde nicht erstellt. Auch Reklamationen bzgl. der defekten Klimaanlage wurden mit „Wir kümmern uns sofort darum“ kommentiert, passiert ist nichts. Eine Entschuldigung, ein Statusbericht? Fehlanzeige. Nicht selten machte sich der Rezeptionsbedienstete auf Türkisch über die Gäste lustig bzw. fluchte, da die dummen Touristen seine Sprache ohnehin nicht verstehen. • Das warme Wasser war manchmal abgestellt (um auch hier zu sparen?) • Die Cocktails sind gut, aber ein wenig dünn. • Hintergrundmusik beim Essen: Nur nach Lust und Laune. Gut in der ersten Woche: • Es gab trotz wahrscheinlich harter Arbeitsbedingungen (der Besitzer des Hotels ist ein lautstarker, kritikresistenter Patriarch der alten türkischen Schule) auch freundliches Personal. Das betrifft einen Großteil des Services und des Küchenpersonals sowie die Putzfrauen, obwohl Letztere zu zweit für 60 Zimmer zuständig sind und trotzdem stets bemüht waren. • Das Hotel an sich ist schön, das betrifft die Zimmer wie auch die Außenanlage. Der Strand ist rund 30 Meter entfernt, man wird auch dort bedient. • Im Allgemein ist es im Hotelbereich recht sauber und gepflegt. Die letzten Tage vor Hotelschluss Vier Tage vor Hotelschluss ging es mit dem Service im Hotel rapide bergab. Es wurden Aufräumarbeiten ohne Rücksicht auf die noch anwesenden Gäste vorgenommen, so gab es zwei Tage vor Schluss keine einzige Liege mehr am Strand. Wir bekamen auf Nachfrage auch keine, da angeblich Sturmgefahr herrschte. Die Minibar bzw. der Kühlschrank wurden vier Tage vor Schluss bereits abgestellt, wenn auch auf Nachfrage. Überall im Hotel wurde nach und nach eingemottet, sodass man endlich am letzten Tag mit dem letzten Gast das Hotel verlassen konnte. Auch die Qualität des Essens nahm stark ab. Es gab nur noch Reste und nichts Frisches mehr, teilweise war das Essen nicht mehr genießbar. Drei Tage vor Hotelschluss hat sich der Verfasser dieses Textes beim Frühstück den Magen verdorben und verbrachte den halben Tag in Toilettennähe. Das ging so weit, dass wir für den letzten Abend und das letzte Frühstück das Essen abbestellt haben. Leider bei der Rezeption, die diese Nachricht nicht weitergab. Am Abend wurden wir aus unserem Zimmer zum Essen gebeten, da man auf uns wartete. Als wir bei der Rezeption nachfragten, warum unsere Absage nicht weitergeleitet wurde, behaupte diese dreist, wir hätten nie abgesagt, sondern würden das jetzt erst tun. Natürlich glaubte der Hotelchef der Rezeption und schimpfte wild vor sich hin und scheinbar über uns. Der Höflichkeit halber (und weil wir dem Hotel ausgeliefert waren) haben wir das spezielle Vier-Gänge-Rest-Menü über uns ergehen lassen. Vorspeise: Eine Suppe, die aus allem, was man so an Brachbarem in der Küche fand, püriert und stark gewürzt, damit es nicht auffällt, Hauptgang: Die Spaghetti, die man den Leuten schon erfolglos seit Tagen andrehen wollte, dazu Tomaten und Gurken klein geschnitten und öliger, wenig schmackhafter Fisch, ebenfalls die Tage zuvor stets liegen geblieben, Nachspeise: ein wenig Obst und der seit Tagen nicht an den Gast gebrachter Milchreis. Daneben räumte das Personal weiter Stühle und Tische weg, schließlich war am nächsten Tag ja Saisonende. Das Personal konnte es kaum erwarten zu gehen, was man deutlich merkte. Urlaubsstimmung? Fehlanzeige! Wir haben uns schließlich beschwert, die letzten Tage waren wirklich kein Genuss und wir haben uns nur noch auf die Heimreise gefreut. Fazit Hotel: Das Hotel an sich ist sicher schön und hätte an sicherlich Potential wirklich gut zu sein. Es läuft allerdings einiges schief und „Boutique“ ist die Hauskultur und das Essen nach allgemeinen Standards aus beschriebenen Gründen sicherlich nicht. In der Hauptsaison ist es auch unserer Sicht vielleicht für ein paar Tage durchaus in Ordnung, ein längerer Zeitraum ist nicht empfehlenswert. Wir werden sicherlich nicht mehr dorthin fahren, auch unser Bild vom Urlaubsland Türkei hat großen Schaden genommen und so schnell – wenn überhaupt – kommen wir Dank dem Meril Boutique Hotel nicht wieder. Fazit Turunc: Das Städtchen Turunc lebt vom mittlerweile maßgeblich vom Tourismus und das merkt man auch. Die Innenstadt ist voll von Ramschläden. Angenehm ist, dass die Händler wenig aufdringlich sind. Da fleißig an einer Großhotelanlage gebaut wird, ist mit einer Zunahme des Tourismus zu rechnen. Wer ein Problem mit Bienen, Wespen oder Hornissen hat, sollte die Gegend lieber meiden, die Tierchen finden sich dort besonders am Strand zumindest im Oktober zahlreich. Es gibt aber eine tolle Landschaft. Sie kann zum Beispiel von der antiken Siedlung Amos, wenige Kilometer von Turunc entfernt gelegen, gut bestaunt werden. Zu empfehlen ist die 5-Buchten-Tour, allerdings bucht man günstiger direkt am Hafen.

Zimmer

Gut