- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Maritim Hotel Bonn ist mir schon seit Längerem ein Begriff, da ich im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit dort schon einige Veranstaltungen ausgerichtet und größere Personengruppen in diesem Hotel eingebucht habe. Somit waren mir die Vorzüge, aber auch die Nachteile dieses Hotels bereits im Vorfeld bekannt. Im März 2016 übernachtete ich dann erstmals selbst aus beruflichen Gründen im Maritim Hotel Bonn. Das Hotel befindet sich im Bonner Bundesviertel und liegt somit ziemlich genau zwischen der Bonner Innenstadt im Norden und Bad Godesberg im Süden. Ganz in der Nähe befinden sich die Konzernzentralen bzw. Niederlassungen vieler Großkonzerne (u. a. Deutsche Telekom, Deutsche Post, Postbank) sowie Bundesbehörden, weshalb das Hotel auch bei Geschäftsreisenden beliebt ist. Die Bonner Rheinaue ist fußläufig innerhalb von 10 Minuten zu erreichen und in unmittelbarer Nähe befinden sich auch drei Stadtbahn-Stationen („Olof-Palme-Allee“, „Max-Löbner-Straße“ und „Robert-Schumann-Platz“), von denen aus eine regelmäßige Anbindung in die Bonner Innenstadt, nach Bad Godesberg, Königswinter und Bad Honnef und sogar Siegburg und Köln besteht. Diese Stadtbahn-Anbindung ist allerdings auch zugleich einer der größten Kritikpunkte des Hotels: denn die Stadtbahn-Linie 66 verschwindet gleich unter dem Hotel im Tunnel. Da die Strecke hier zudem in einer Kurve verläuft, sind somit nicht nur die Fahrgeräusche der Bahnen, sondern auch das Schleifen der Räder in der Kurve mehr als deutlich zu hören. In den Zimmern gleich oberhalb des Tunnelportals ist somit an Schlaf bei geöffnetem Fenster nur schwerlich zu denken. Das Hotel und insbesondere die Zimmer verstrahlen einen sehr antiquierten 80er-Jahre-Charm. In den letzten 20 bis 30 Jahren scheint hier keine größere Renovierung stattgefunden zu haben. Auch erschien mir die Möblierung irgendwie eigenartig. Untergebracht war ich in einem sehr großzügig bemessenen Einzelzimmer: statt das Einzelbett aber „zentral“ im Raum zu platzieren, befand sich dieses an der ans Badezimmer angrenzenden Wand. Insofern kam man sich im Zimmer ein wenig vor wie im Tanzsaal: es gab viel ungenutzte Fläche. Gleich beim Betreten des Zimmers fiel mir jedoch etwas ganz anderes auf: es war unheimlich warm im Zimmer. Zwar herrschten Anfang März draußen durchaus noch einstellige Temperaturen, im Zimmer waren es jedoch gefühlte 30 Grad. Eine Temperaturregulierung ist zwar vorhanden, hatte aber keine Auswirkungen auf das Raumklima: es bleib warm und stickig. So hatte ich keine andere Wahl, als nachts bei geöffnetem Fenster zu schlafen, um eine erträgliche Raumtemperatur zu haben. Glücklicherweise war ich in einem ruhigen Teil des Hotels – d. h. nicht über dem Tunnelportal der Stadtbahn – untergebracht. Wie schon erwähnt, versprühte das Zimmer einen sehr antiquierten Charme: der etwas fleckige Teppichboden, das dunkle Holzmobiliar, die schweren Vorhänge, die Tapeten und das graue Sofa und der Sessel sorgten nicht unbedingt für eine wohlige Atmosphäre. Helles, freundliches und modernes Design sucht man hier vergebens. Immerhin: den Röhrenfernseher hat man schon durch ein Flatscreen-Modell ersetzt, das Bett war bequem, Stauraum in Form von Schränken, Schubladen und Kommoden stand ausreichend zur Verfügung und sogar ein Obstkorb und eine Flasche Mineralwasser standen kostenfrei bereit. Zu den sonstigen Annehmlichkeiten des Zimmers zählten ein Schreibtisch, eine Minibar und zwei Telefone. Kostenfreies WLAN (laut Broschüre im Zimmer mit lahmen 512 kbit/s) steht in den Zimmern zeitlich unbegrenzt zur Verfügung, für eine schnellere Internetverbindung (via WLAN oder kabelgebunden) werden 4,95 Euro je 24 Stunden fällig. Ähnlich antiquiert wie der Schlafbereich wirkt auch das Bad. Immerhin: es ist großzügig bemessen, es steht ausreichend Ablagefläche zur Verfügung und neben einer Badewanne zählt auch eine Duschkabine (beide jeweils mit Handbrause) zur Ausstattung. Die Marmor-Fliesen und –Ablage, das Bidet und – meiner Meinung nach dem heutigen Standard nicht mehr angemessenen – die Leuchtstoffröhren lassen jedoch das Alter des Hotels erahnen. Wie erwartet, wurden neben einer ausreichenden Anzahl an Handtüchern auch allerlei Hygiene- und Pflegeprodukte zur Verfügung gestellt, darunter Kernseife, Duschgel, Shampoo, Körperlotion, ein Zahn- und Nagelpflegeset und ein Kamm. Das Hotel bietet auch einen „Turndown-Service“ an, d. h. das Bett wird für die Nacht hergerichtet, eine Bademantel samt Badeschlappen bereitgestellt und auf das Kopfkissen ein kleines „Betthupferl“ gelegt. Ich hätte es allerdings nett gefunden, wenn man mich vorab in irgendeiner Weise auf diesen Service hingewiesen hätte. Nach dem Einchecken hatte ich es nämlich recht eilig und ließ deshalb einige Dinge im Zimmer verstreut zurück. Als ich am späten Abend in mein Zimmer zurückkehrte, hatte das „Zimmermädchen“ diese Dinge etwas geordnet. Zugegebenermaßen dezent, aber mir war dies trotzdem irgendwie unangenehm. Mir wäre es lieber, wenn man beim Check-in gefragt würde, ob man diesen „Turndown-Service“ wünscht. Das Frühstück am nächsten Morgen war dann – wie nicht anders erwartet – äußerst reichhaltig und bot eine vielfältige Auswahl an Gepäck, Aufschnitt, Brotaufstrichen, Cornflakes und Müslis (u. a. auch Bircher Müsli), Joghurts sowie frisch zubereiteten Eierspeisen. Kaffee und Tee wurden auf Wunsch direkt am Platz serviert, aber natürlich standen auch allerlei Säfte am Buffet zur Auswahl. Auch, wenn der Frühstückssaal ähnlich altbacken wie die Zimmer wirkte, ist das Frühstücksangebot durchaus ein Pluspunkt des Hotels. Wie anfangs erwähnt, habe ich aus beruflichen Gründen in diesem Hotel übernachtet und musste für die Übernachtung nicht selbst zahlen. Privat würde ich im Maritim Hotel Bonn jedoch nicht „absteigen“ wollen: die Preise wirken mir bei der gebotenen, sehr antiquierten Ausstattung einfach überzogen und die Lage ist – trotz der guten Verkehrsanbindung – für Sightseeing in Bonn und Umgebung eher suboptimal. Nicht nur das Hotel, sondern auch die direkte Umgebung verstrahlen eher 80er-Jahre Charme – die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. Bei Geschäftsreisen mag das Hotel eher infrage kommen, da sich – wie erwähnt – viele Konzern-Zentralen und –Niederlassungen sowie Ministerien in direkter Umgebung befinden. Das Hotel bietet zudem Veranstaltungs- und Tagungsräume und ist eines der wenigen Hotels in Bonn mit mehr als 150 Zimmern.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2016 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marcel |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 404 |
Lieber Gast, wir möchten uns zunächst für Ihr ausführliches Feedback auf www.holidaycheck.de bedanken und bedauern, dass es Ihnen im Maritim Hotel Bonn nicht rundum gefallen hat. Unser Haus in Bonn wurde Ende der 80er Jahre eröffnet und ist mit neuen, modernen Hotels naturgemäß nicht vergleichbar. Für unser Haus liegen ganz frisch Renovierungspläne vor und wir gehen davon aus, dass wir spätestens im nächsten Jahr hier starten können. Unser kostenfreies WLAN Angebot, welches auf jeder Etage vorhanden ist, ist eine Verbindung für den normalen geschäftlichen Gebrauch, wie Lesen und Senden von Emails und Herunterladen von kleinen Anhängen. Verbindungen mit einer höheren Geschwindigkeit sind gegen eine geringe Gebühr verfügbar. Hierfür bitten wir um Verständnis. Zudem haben wir Ihre konstruktive Kritik zum Anlass genommen, die von Ihnen angesprochenen Punkte im Kreise der verantwortlichen Abteilungsleiter zu besprechen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns trotz Ihrer einmaligen Verärgerung, die Möglichkeit geben, Sie von unserer Leistungsfähigkeit zu überzeugen. Mit freundlichen Grüßen Ihr Maritim Hotel Bonn