- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Architektonisch und atmosphärisch ein recht gelungenes Hotelresort. Die Symbiose von Eleganz und dörflichem, urbanem Charme sorgen für einen hohen Wohlfühlfaktor. In allen Bereichen hinterläßt das Hotel einen sauberen, gepflegten und nachhaltig gewarteten Eindruck. Bedauerlicherweise wird aber die Substanz des Hauses entscheidend vom gnadenlosen Kostenmanagement des Controllings geprägt und darum sind die 5 Sterne in einigen wesentlichen Bereichen absolut nicht nachvollziehbar. Landeskategorie hin oder her - das Hotel geht in der Luxusklasse an den Start, verlangt entsprechende Preise und muß sich darum auch daran messen lassen. Insbesondere die schlechte Essensqualität und die vielen und für ein 5 Sterne Haus unüblichen Zusatzkosten, fallen ganz besonders aus dem Rahmen. Im Villa del Conde hat man doch tatsächlich in eine teurere Safevariante investiert, um über ein Kartensystem 2,30 € pro Tag für die Benutzung des Safes abkassieren zu können. Ein Hotelgast ist versicherungsrechtlich dazu verpflichtet seine Wertsachen im Zimmersafe aufzubewahren. Wir erleben es weltweit zum ersten Mal, daß ein Hotel mit dem Sicherheitsbedürfnis seiner Gäste auf solch unverfrorene Art Kasse macht und finden das einfach nur unverschämt. Die W-Lan Kosten von 12 € pro Tag sind auch völlig überzogen und unzeitgemäß. Am Ende konnten wir sicher noch froh sein, daß noch keine Parkgebühren verlangt werden, die Nutzung der Pools noch kostenlos ist, für Liegen und Sonnenschirme noch keine Gebühren erhoben werden und auch noch niemand darauf gekommen ist, den Service bei der Halbpension extra zu berechnen. Wer weiß wie lange noch, aber wir werden es ganz sicher nicht erleben. Anspruch und Wirklichkeit klaffen im Villa del Conde einfach zu weit auseinander und anspruchsvolle Gäste wird man so sicher nicht halten können. Leider trifft das aber auch auf die gesamte Insel zu.
Unser helles und freundliches Standard Zimmer, insbesondere das Bad, der begehbarer Kleiderschrank und der Blick entsprachen dem 5 Sterne Level. Um so unverständlicher, daß auch auf Anfrage keine andere Bettwäsche, als die in zwei lose Laken gehüllte Wolldecke zu bekommen war. Dies entsprach dann doch mehr einer rustikalen Klosterherberge. Der veraltete, mickrige No Name Fernseher, ohne jegliche nutzbare Anschlüsse, paßt leider auch nicht ins Bild.
Auch einige Lichtblicke, wie ein verblüffend geschmackvoller, kalter Hummer oder das frische Obst und die frischen Säfte zum Frühstück, können nicht über das qualitativ schlechte Buffetniveau hinwegtrösten, das höchstenfalls im 3 Sterne Bereich anzusiedeln ist. Die großzügige Präsentation ließ zunächst nicht vermuten, daß das Buffet so substanz- und geschmacklos sein würde. So gab es jeden Tag meterweise fades Füllmaterial aus der Konserve und dem Glas und ein vielfältiges Potpourri von industriell produzierter minderwertiger Massenware, wie Formforderschinken und Industriekäse. Daneben immer gleiche, unansehnliche Salate und mannigfaltige Variationen von belanglosen Nudelsalaten. Selbst die nett angerichteten Tapas aus der Fusionküche, waren meist eine geschmacklose Enttäuschung. Der Fisch war fast ausschließlich geschmacksneutrale Tiefkühlware. Das Fleisch von minderwertige Qualität und dann noch unsachgemäß geschnitten. Rinderfiletfetzen wie sie beim großzügigen Parieren übrig bleiben! Fisch und Fleisch wurden meist an den Kochstationen vorgekocht und zu unansehnlichen Bergen aufgetürmt. Langweilige, schlecht gewürzte Beilagen und fade Suppen rundeten das schlechte Niveau ab. Viele Speisen waren handwerklich fehlerhaft zubereitet oder undefinierbar oder beides. Das Meiste war lauwarm oder kalt. Das gesamte Buffet war außerdem unzureichend beschriftet. Nach einfacher, aber leckerer spanischer Hausmannskost hat man vergeblich Ausschau gehalten. In vielen deutschen Firmenkantinen dürfte man jedenfalls weitaus besser essen. Für dieses geschmacksbefreite Buffet ruft das Hotel übrigens 35 € auf! Natürlich hat uns die undiskutable Gastronomie nicht dazu animiert die Hotelrestaurants zu probieren.
Das ganze Frontdesk Team war ausgesprochen freundlich, engagiert, verbindlich und effizient. In der Restauration durchgängig professioneller und sehr freundlicher Service mit erstaunlich wenig Ausreißern. Nur einige der Köche an den Kochstationen fielen negativ auf. Kommunikation mit den Gästen war wegen fehlender Fremdsprachenkenntnisse fast unmöglich, aber untereinander unterhielt man sich angeregt und laut von Station zu Station, während Gäste darauf warteten, bedient zu werden.
Strand gibt es keinen.Überflüssige Shoppingcenter in erster Meereslinie, Bausünden in allen Schattierungen und verwahrloste Landschaften in der Umgebung sind einfach scheußlich und haben uns sicher nicht zum Wiederkommen animiert.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wer einfach mal in die Sauna möchte, dem will man einen Thalasso Circuit für mindestens € 30 verkaufen, bei dem dann auch Sauna beinhaltet ist. Nachdem ich mein Unverständnis kundgetan habe, hätte ich die Sauna ausnahmsweise gegen 8 € Gebühr für eine halbe Stunde doch noch besuchen dürfen!!! Lächerlicher geht's ja wohl nicht mehr. Zusatzkosten für Saunanutzung sind in einem Hotel mit dem Anspruch völlig inakzeptabel und die 8 € für einen halbstündigen Saunabesuch passen wunderbar zusammen mit den Safegebühren in die Zusatzkostenkategorie "kleingeistige Geldmacherei". Was der Thalasso Circuit bietet, hat bis auf das Salzwasserbecken, fast jede bessere Saunalandschaft im Programm, nur haben die darüber hinaus noch mehr zu bieten und nennen das eben nicht Thalasso. Und wenn sie die wunderbare Grotte genießen oder in der lichtdurchfluteten Sauna schwitzen wollen, dann werden sie enttäuscht - die sind zwar im Spa-Prospekt, aber die gibt es nur im Schwesterhotel. Aber vielleicht wollen sie nach dem Circuit erst mal in die kleinen Pools mit Blick aufs Meer oder sich danach dort windgeschützt hinter Glas auf einer Liege entspannen. Aber nein, das dürfen Sie nur, wenn sie eine Massage buchen. Als Thalasso Gast finden sie sich auf dem unansehnlichen Terrassenbereich neben einem häßlichen Stromkasten und verdorrten Pflanzen wieder. Im Prospekt werden auf schönen Fotos Wellnessbereiche gezeigt und deren Nutzungsmöglichkeiten suggeriert. Aber entweder gibt es diese Wellnessbereich im Villa del Conde gar nicht oder deren Nutzung ist beschränkt. Da wird Großzügigkeit suggeriert um den Gast zur Thalasso Buchung zu animieren und Kasse zu machen. Der schönste Teil des Strandpool wird von Säuglingen und Kleinkindern und deren Kinderwagen und Spielsachen in Beschlag genommen, obwohl es einen extra Kinderpool mit Miniclub gibt. Die Babies wurden auch gleich am Strand frisch gemacht. Beides ist einfach inakzeptabel. Bei sicher 60% deutschen Gästen sollte man vielleicht auch mal über SKY Sports nachdenken und Sportinteressierte nicht mehr gezwungen wären, sich Sportsbars in Meloneras zu suchen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im März 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 13 |