Lopesan Costa Meloneras, Resort & Spa

Das größte Hotel Spaniens ist vor allem aufgrund seiner Außenanlagen beeindruckend: Eine riesige, gepflegte Parklandschaft mit fantastischen Pools - insbesondere der nach Schwimmzügen ca. 100 Meter lange, der optisch ins Meer läuft und der ringförmige mit der Insel in der Mitte - und reichlich Liegen unter Palmen oder auf dem 'Grilldeck' der Sonne ganz nah und dem Whirlpool noch näher. Aber auch der großzügige Innenhof mit Wasserspielen (die gerade für einige Tage generalüberholt wurden) und einzigartigem Blick läd ein, auszuspannen. Löblich auch, dass alles mit Kinderwagen (Rollstuhl) zu erreichen ist. Auch rund um die Anlage nur erstklassige Noten: Wenige Meter nach links zum Dünenstrand Maspalomas, nach rechts eine schöne Promenade mit sehr hochwertigen Geschäften. Allerdings nix für Leute, die die Einsamkeit suchen. Auch in der Nebensaison fanden am Strand regelrechte Völkerwanderungen statt. Wo das noch enden soll, wenn die drei großen Hotels, die Lopesan hinter diesem gerade baut fertig sind, weiss ich nicht. Dem Haus selber sieht man auf den ersten Blick die Größe nicht an, weil die einzelnen Bereiche unterschiedlich hoch sind und immer wieder durch Innenhöfe durchbrochen werden. Wenn man dann aber mit dem Plan in der Hand das erste Mal losmarschiert, kann es einem schon wie eine Weltreise vorkommen, ehe man das Zimmer erreicht hat. Auch, wenn man das große Glück hat sich nicht mehrfach zu verlaufen. Nach einigen Tagen findet man seinen Weg und mit etwas Glück und Fitness (Nottreppe zum 3. Stock) auch eine Abkürzung zum Pool, die es einem erspart jedes Mal bis zur Hotelhalle zu latschen. Denn im Zweifel dauert der Weg mit einem Laufänfänger (18 Monate) schon mal eine Viertelstunde bis zum Restaurant ... Dennoch, die Ausflüge auf dem Hotelgelände lohnen sich, lieber mal einen Umweg laufen und etwas Neues endecken, als nach wenigen Tagen vom Weg durch die Gänge genervt sein. Tja, was gabs noch? Das Wetter war super - es soll laut Aussage einiger Stammgäste der beste Januar seit Jahren gewesen sein. Das Publikum war sehr international und eher eine Nummer zu schnieke für meinen Geschmack. Aber allemal angenehmer als All-Inklusive-Koma-Patienten. Die Getränkepreise waren gar nicht so schlimm - oder lags daran, dass wir die Abende überwiegend auf dem Zimmer verbringen mußten, weil das Babyphon versagte? Ach ja, hellhörig wars tatsächlich, zumindest, als die Dame mit den Clogs über uns einzog und Nachtwanderungen in selbigen machte. Ich war sehr zufrieden entsprechend unserer Erwartungen. Würde ich nochmal hinfahren? Ich weiß nicht? Definitiv nicht zur Hauptreisezeit und mit Kind, dass voll bezahlen muß - so haben wir 1. 100 € pro Person bezahlt. In den Osterferien hätte ich mich über Bett und Essen mehr geärgert, weils so teuer war. Und wenn Junior größer ist, kann man vielleicht auch mal wieder andere Ziele in Angriff nehmen als Gran Canaria.

Die Zimmer sind schön und durchdacht, insbesondere die Badezimmer wirken regelrecht luxoriös. Die Lösung mit den Schränken im Durchgang ist praktisch, wenn man ein Kinderbett seperat stellen will - Schranktür auf und der Flur ist abgetrennt. Mitten im Zimmer jedoch der erste große Schwachpunkt: Die Betten. Nicht nur, weil sie ständig auseinanderrutschen (stört nicht nur Flitterwöchner, sondern auch Familien mit verwöhnten Kleinstkindern, die in die Ritze rutschen), sondern auch unbequem. Selten hab ich mich so auf mein eigenes Bett gefreut - und ich war nicht die einzige. Alles war jedoch sehr sauber und gepflegt, die einzige Kakerlake haben wir tot auf dem Weg im Park gesehen.

Beide Restaurants haben reichlich Außenplätze, in dem einen wurden sie kaum genutzt (der Weg zum Buffet ist vielen dann wohl zu beschwerlich ...). Ausreichend Kinderstühle. Das Essen war durchwachsen. Zunächst beeindruckend und verwirrend - mehrere Buffets mit unterschiedlichen oder auch gleichen Speisen (natürlich notwendig, bei 1100 Zimmern!). An den ersten Tagen haut man sich wie üblich an schicken Buffets den Bauch zu voll, weil alles so toll aussieht, ehe man merkt, dass der Fisch, auch wenn er anders heißt, doch jeden Tag gleich schmeckt. Und ich hätt auch gern auf Kaviar und Lachs verzichtet, wenn ich denn mal ein anständiges gekochtes Ei bekommen hätte. Geht leider gar nicht. Ebenso Brot. Zwischendurch hab ich mal Scheiben erwischt, damit hätt ich hier am Teich 'ne Ente erschlagen können ... Die Brötchen waren auch altbacken und nach einigen Tagen verstand ich, warum so lange Schlangen am Toastbrotgrill stehen. Und Kaffee. Mein Mann hat nach drei Tagen aufgegeben, ich hab die Miege mit viel Milch aus dem Automaten (frühzeitig wegziehen, sonst wird die Milch noch mit Wasser verdünnt!) heruntergekämpft. Schade eigentlich, dass gerade die 'Basics' so schlecht sind.

Der Service war prima, auch wenns mich manchmal schon fast genervt hat, dass ständig Kellner um einen herum wuseln und einem wohl auch mal den Teller unterm Brötchen wegziehen. Ich war auch nicht gewillt, mich brav hinter den Schildchen 'Bitte warten Sie hier, bis ein Kellner sie plaziert' hinzustellen. Ich mag mir meinen Platz auch gern selbst aussuchen. Konnte ich auch, bei unseren Essenszeiten. Schön, dass drinnen überall rauchen verboten ist - schade, dass die Raucher dafür draußen jetzt Kette rauchen und einem ins Frühstück pusten, wenn der Wind ungünstig steht. Aber sehr, sehr kinderfreundlich. Jeder Kellner machte Faxen, keiner verzog eine Miene angesicht des desaströsen Zustands unseres Tisches nach dem Versuch unseren Sohn zu füttern.

Perfekt zum Strand und zur Promenade. Mit dem Bummel-Bus vom Flughafen dauerte es locker 1, 5 Stündchen, der Rückweg mit Taxi war in 35 Minuten erledigt - das war die 40 Euro wert.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Außenanlagen - Wahnsinn. Kinderpool auch gut, aber bevorzugt wird von Familien der Strand am Pool (übrigens ziemlich gewöhnungsbedürftige große pieksige Sandkörner).