La Flora Khao Lak

Wir waren bei unserer Südostasien-Rundreise in insgesamt 9 Hotels. Davon 18 Tage als Badeaufenthalt im Hotel La Flora Khao Lak. Im Vergleich zu den meisten anderen Hotels war das La Flora eine große Enttäuschung. Bereits bei der Ankunft wunderten wir uns über den sehr einfachen Empfangsbereich und die gelinde gesagt: etwas unterkühlten Angestellten beim Empfang. Die Zimmerausstattung war schon etwas „abgewohnt“, aber für ein Strandhotel gerade noch ausreichend. Föhn, Zimmersafe und Internetanschluss im Zimmer waren kostenlos, ebenso war ein Flachbild-Fernsehgerät mit „Deutscher Welle“ im Zimmer. Im Eingangsbereich befindet sich ein großer Kleiderschrank mit vielen Möglichkeiten etwas aufzuhängen. Bitte Kleiderbügel von zu Hause mitbringen, denn Wäschefächer und sonstige Ablagemöglichkeiten waren sehr knapp bemessen. So kann man wenigstens auch Hemden, Blusen usw. im Schrank aufhängen. Das Badezimmer wäre sehr groß, wenn es nicht eine riesige Badewanne hätte, die nur unnötig Platz braucht. Das WC befindet sich im Badezimmer, in dem sich auch eine große Duschkabine befindet. Die auf dem Waschtisch aufgesetzte Waschschüssel war etwas zu weit vom Wasserhahn entfernt, so dass wir immer ein Handtuch dorthin legten, weil immer etwas Wasser daneben ging. Die Zimmerreinigung ließ sehr zu wünschen übrig. Sehr gewöhnungsbedürftig ist der Hinweis, dass man das benutzte Toilettenpapier nicht ins WC werfen darf, sondern dieses in einem Kübel mit Deckel, der neben dem WC steht, deponieren soll. Hinzu kommt, dass dieser Kübel höchstens zweimal am Tag, häufig auch nur einmal, geleert wurde. Das war uns schon etwas unangenehm. Die Zimmermädchen waren jedoch sehr nett und nahmen es halt mit der Sauberkeit, trotz gutem Trinkgeld, nicht so genau. Wir hatten ein Pool-Access-Zimmer gebucht. Diese Zimmer liegen sehr abseits im hinteren Hotelbereich. Der Pool ist hier relativ schmal und mehr als umlaufende Lagune konzipiert. Einzelne Fliesen sind schon beschädigt und notdürftig repariert. Im großen und ganzen ist dieser Pool jedoch schön; im Vergleich zum großen Pool am Strand. Wenn man von den Pool-Access-Zimmern (auch von den darüber liegenden normalen Hotelzimmern) zum Strand oder größeren Pool im vorderen Bereich will, muss man zunächst das Hotelgebäude verlassen und entlang der Straße auf dem Fußweg der Anlage, am kleinen Hotelparkplatz vorbei, etwa 100 Schritte bis zum Rezeptionsgebäude gehen. Von dort kommt man dann über den Fußweg im Hotelgelände zum Strand und dem großen Pool sowie dem Kinderpool. Das war für uns schon sehr nervig, auf der Straßenseite immer rauszugehen. Der Pool ist mittelgroß und im Vergleich zu anderen Hotels sogar recht klein (z. B. dem Nachbarhotel „Mukdara“). Um den Pool laufen Plattenroste aus Holz, die zum Teil schon recht beschädigt sind und an vielen Stellen nur notdürftig repariert wurden. Auch Fliesen im Pool sind teils beschädigt. Die WCs am Pool waren während unseres gesamten Aufenthalts „Out of Order“. Die letzten 4 Tage kamen dann Handwerker und bohrten mit einem Höllenlärm den gesamten Boden in den WCs auf. Die Liegen und die Auflagen sind auch nicht mehr in gutem Zustand. Ein schlechter Witz sind die Badetücher. Die meisten davon würden wir zu Hause als Putzlumpen ausrangieren. Im großen Pool gibt es zwei Leitern zum einsteigen. Bei der auf der meist genutzten Hauptseite fehlte jedoch die dritte Sprosse, so dass etwas ältere oder nicht sehr sportliche Gäste, diese Leiter nicht benutzen konnten. Ein Schweizer Gast sagte uns bereits an unserem zweiten Tag, dass er das schon zweimal reklamiert hat. Es geschieht aber nichts. Ich reklamierte dies bei der Hotelmanagerin. Diese gab mir zu verstehen, dass das Problem seit längerer Zeit bekannt ist und dass dies auf das schlechte Plastikmaterial der Leiterstufen zurückzuführen ist. Dies ergänzte sie mit dem Hinweis, dass man „überlegt“ eine bessere Lösung mit besserem Material zu finden. Etwa 10 Tage später montierten dann Mitarbeiter vom „Housekeeping“ eine neue Platiksprosse. Also 4 Wochen (oder mehr) hat es gedauert bis man dieses Bagatellproblem lösen konnte. Insgesamt macht die gesamte Anlage einen eher renovierungsbedürftigen Eindruck. Es wird zwar überall mal was ausgebessert, aber dies sind nur noch Notlösungen. Zu unserer Zeit tummelten sich auch im sogen. großen Pool häufig kleine Kinder mit Schwimmflügeln und Luftmatratzen, obwohl der schöne Kinderpool direkt daneben war. Die Eltern wollten halt mit ihren Kleinen lieber im großen Pool planschen. Es nervt schon, wenn sich im Pool bis zu 4 Luftmatratzen und sonstige Dinge, die dort nichts zu suchen haben, befinden. Das Hotelpersonal unternimmt dagegen nichts. Die Sonnenliegen im vorderen Strandbereich waren nahezu immer spätestens um 8.30 Uhr restlos reserviert. Wir sahen auch, dass die Reservierungen teils von den Poolboys der Handtuchausgabe (gegen entsprechendes Trinkgeld) vorgenommen wurden. An einzelnen Tagen gab es für später ankommende Gäste keine Liegeplätze mehr. Entgegen zu den anderen Dingen war das Frühstücksbüfett hervorragend. Es gab wirklich alles, was das Herz begehrt: Fruchtsäfte, guten trinkbaren Kaffee und Tee, Wurst, Käse, Räucherlachs, Marmelade, Honig, verschiedene Brotsorten (auch dunkles), vielerlei Obst, Joghurt, Müsli, verschiedenes Gebäck und Croissants, Eierspeisen und auch warme Gerichte. Das Frühstücksrestaurant hatte von 6.30 Uhr bis etwa 10.30 Uhr geöffnet. Da wir Frühaufsteher sind, waren wir meistens so kurz nach 7.00 Uhr bis 8.00 Uhr im Restaurant. Zu diesem Zeitpunkt gab es nahezu keinen Service. Viele Gäste holten sich deshalb ihren Kaffee / Tee selbst von den Wärmeplatten. Benutztes Geschirr wurde auch nur sehr nachlässig abgeräumt. Die Hälfte des Personals war zwar nett aber überfordert. Manche waren auch etwas mürrisch. So kennen wir eigentlich keinen Service in Thailand, obwohl wir seit rund 30 Jahren Thailand nahezu jedes Jahr bereisen. Ein Beispiel: An unserem Frühstückstisch stand bei einem Stuhl ein Nagel heraus. Als wir dies reklamierten, nahm die Bedienung diesen Stuhl und tauschte ihn mit einem anderen vom Nachbartisch aus. So kann man auch Probleme lösen. Die Platzsets beim Frühstück waren eine Katastrophe: teils fleckig, total ausgewaschen und ausgefranst. So verliert die sehr gute Essenqualität deutlich durch unmögliche Begleitumstände. Unschön war auch, dass viele Hotelgäste zum Frühstück in Badeshorts und Achselshirts kamen. Diesbezüglich zeichnen sind deutsche und österreichische Gäste besonders aus. Insbesondere jene, die mit großen Einkaufstaschen kommen und diese vom Büfett üppig füllen. Aus unserer Sicht waren die weitaus meisten Gäste aus dem deutschsprachigen Raum (D / Ö / CH) und aus Schweden. Russen konnten wir keine entdecken. Die Alterstruktur war gemischt, überwiegend jedoch ältere Gäste oder sehr junge mit Kindern. Das mittlere Alter war eher dürftig vertreten. Für unseren Aufenthalt bekamen wir beim Check-In einen Restaurantgutschein, der für die Auswahl aus 2 Menüs gültig war. Wir entschieden uns für das Westernmenü. Die Suppe war eher eine Wassersuppe ohne Geschmack und die Lammkoteletts waren fett und nicht richtig durchgebraten. Zwei Gänge bei denen wir also nur probierten. Deshalb verzichteten wir auf den dritten Gang und gingen außerhalb des Hotels zum Essen. Das Hotelrestaurant betraten wir nur noch zum Frühstück. Hinzu kommt, dass die Restaurantpreise bezogen auf das Preis-/Leistungsverhältnis überhaupt nicht stimmten. Die Lage des Hotels ist relativ gut. Zum zentralen Ort Khao Lak muss man zwar mit dem Taxi fahren (Festpreise pro Strecke 150 Baht = knapp 4,00 €), aber in unmittelbarer Nähe gibt es viele Restaurants mit gutem Essen und einem guten Preis-/Leistungsverhältnis. Auch Supermärkte, Schneider, Massagesalons, Souvenirgeschäfte usw. sind reichlich in der Nähe vorhanden. Jeweils Montag / Mittwoch / Samstag findet von 15.00 bis 19.00 Uhr ein Markt statt (vorne bei der Hauptstraße – leicht zu finden). Dort gibt es alles mögliche zu kaufen. Obst, Lebensmittel, Kleidung, Taschen, Uhren usw. Sogar zwei Haushaltwarengeschäfte befinden sich im Markt. Allerdings sind die Zeiten mit Preisen wie im Schlaraffenland in Thailand auch schon längst vorbei. Immer noch einmalig ist der schöne Sandstrand (auch für lange Spaziergänge) und das warme Meerwasser. Dazu natürlich auch das tolle Klima. In 18 Tagen hatten wir nur einmal spätabends ein Gewitter. Es mag Gäste geben, die dieses Hotel empfehlen. Wir würden nie mehr ins La Flora kommen. Man muss halt persönlich wissen, was man mag. Aus unserer Sicht stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis nicht, denn in dieser Kategorie gibt es weit bessere Hotels in Khao Lak. Wir sind mit dem Taxi einen Tag alle in Frage kommenden Hotels angefahren und haben weit schönere entdeckt. Dazu zählt das Merlin, das Sentido und vor allem das Nachbarhotel Mukdara.

Beliebte Aktivitäten

• Strand