JW Marriott Khao Lak Resort & Spa

Wie die Überschrift schon sagt: Die – bzw. unsere – Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte der Bewertungen, die wir hier gelesen haben. Eine glänzende 6.0 können wir nicht geben, genausowenig können wir aber auch einige der schlechteren Bewertungen so nicht bestätigen. Was man zuallererst nicht vergessen sollte: man hat sich für 11 Stunden in ein Flugzeug gesetzt und sollte nach dem Aussteigen nicht erwarten, dass die selben Standards wie zuhause gelten. Die Anlage des Hotels ist wirklich schön – ständig werden die Bepflanzungen gepflegt, der Pool von Blättern, die der Wind hineingetragen hat, befreit, irgendwo wird gefegt, an anderer Stelle gewerkelt – es kam wirklich selten vor, dass wir durch die Anlage gelaufen sind und uns kein Angestellter begegnet ist, der uns freundlich gegrüßt hat. Sicher, wenn man etwas sucht, was man bemängeln will, wird man etwas finden. Wir kennen die Standards von deutschen ****S Hotels, haben also Vergleichswerte, aber wie erwähnt – man sollte nicht vergessen, wo man ist. Es gibt nicht zuletzt auch das Wort „Landeskategorie“. 5 Sterne in Deutschland sind eben keine 5 Sterne in Thailand (was aber auch nicht als Entschuldigung für alles gelten darf und soll). Mit Blick auf einige der hier erbrachten Bewertungen für das JW Marriott Khao Lak wäre ein ganz großer Tipp: Man nehme sich vor der Buchung einen Abend Zeit zum surfen und informieren.Über Thailand, über die Menschen und die Geschichte, die Lage des Hotels, über den Ort Khao Lak. Vieles, was wir hier als „Mangel“ gelesen haben, hat sich für uns schon erledigt, als wir das gemacht haben. Sicherlich, man findet den ein oder anderen „Klops“ im JW Marriott Khao Lak, keine Frage. Wer wirklich danach sucht, findet wahrscheinlich auch mehrere. Aber es war für uns nichts dabei, was uns den Urlaub verdorben hätte oder wo wir uns hätten beschweren müssen (und wir sind wirklich keine anspruchslosen Gäste). Über kurz oder lang werden sicherlich Gebäudeteile mal für Renovierungen gesperrt werden müssen. Man sieht den Gebäuden das tropische Klima und die Nähe zum Meer auch an manchen Stellen an. Alles in allem waren wir jedoch wirklich zufrieden und haben unseren Aufenthalt in vollen Zügen genossen.

Wir hatten ein Pool Access Zimmer im Flügel 4. Die Einrichtung war vollkommen in Ordnung. Makellos war sie nicht, man denke an den klemmenden Master-Schalter oder die nicht unbedingt makellosen Armaturen im Bad. Nach den diversen Horroszenarien, die man hier so gelesen hatte, waren wir dann aber doch positiv überrascht. Es gibt einen großen Flachbildfernseher, leider passt die Senderliste die ausliegt nicht so ganz mit dem Programm im Fernseher zusammen – aber das war ok, man ist schließlich nicht im Urlaub um fern zu sehen. Das kostenlose WLAN hat einwandfrei funktioniert. Der Safe ist kostenfrei, ebenso gibt es zwei Bademäntel und Badeschlappen sowie eine Strandtasche. Ein kleines Bügelbrett und ein Bügeleisen sind vorhanden, ebenso wie ein Wasserkocher und Tee. Die Minibar ist okay, wir nutzen diese jedoch grundsätzlich nie – die Süßigkeiten die darin lagen, waren teilweise schon abgelaufen. Das haben wir bei unserer Abreise dann auch erwähnt und man hat sich sofort dafür entschuldigt und es notiert. Die Klimaanlage ist in der Tat recht laut – aber bei nächtlichen Temperaturen nicht unter 25°C und recht hoher Luftfeuchtigkeit war das offen stehen lassen der Terrassentür für uns keine Alternative. Erst recht nicht, nachdem uns an einem Tag ein recht großer Leguan im Gartenbereich des Hotelgeländes über den Weg gelaufen ist, den wir dann doch nicht unbedingt eines Nachts im unserem Zimmer begrüßen wollten… Ebenso war uns die Handhabung der Klimaanlage nicht so ganz klar – man konnte zwar vorgeben, ab welcher Raumtemperatur sie anfangen sollte zu kühlen – aber bis wohin sie kühlen sollte irgendwie nicht. Eine Beschreibung haben wir leider vergeblich gesucht. Das wäre ein Punkt den man verbessern könnte. Ein Highlight war unser Zimmermädchen. Sie hat das Zimmer sehr sauber gehalten, keine Rückstände von Sand oder Haaren vom Vortag (tatsächlich wurde aber nicht feucht aufgewischt – was gegen Ende des Urlaubs aber gerne hätte mal passieren können). Täglich hat sie uns ein neues Handtuchtier gemacht, hat ohne unser Zutun für die Auswechslung des klemmenden Schalters gesorgt, hat uns mit reichlich kostenlosem Trinkwasser und immer frischen Handtüchern versorgt. Am letzten Tag haben wir mit dem Abendservice zwei Schwäne aus Handtüchern mit Rosenblättern verziert, ein Bad mit Rosenblüten und viele Kerzen bekommen, mit einer persönlichen Abschiedsbotschaft. Für so einen Service gibt man gerne Trinkgeld. Ebenso haben wir sie bei unserer Abreise sehr lobend beim Personal in der Lobby erwähnt

Wir hatten nur Frühstück gebucht. Die Auswahl des Frühstückbuffets im Restaurant Waterfront ist riesengroß, am ersten Tag waren wir regelrecht überfordert, weil wir nicht wussten, was wir uns aus diesem Meer an Speisen aussuchen sollten. Die Speisen und Getränke sind frisch und reichlich, für jeden Geschmack ist etwas dabei und für Nachschub wird jederzeit gesorgt. Die Köche sind stets freundlich, und erklären auf Nachfrage sehr detailliert, was sie da gerade zubereiten. Ein besonderes Highlight sind die frischen Smoothies, die man sich selbst zusammenstellen kann. Das Restaurant bietet mehr Gästen Platz, als man von außen denken würde – entsprechend kann auch der Geräuschpegel etwas lauter ausfallen. Wer es etwas ruhiger wünscht, kann sich an einen Tisch auf der Terrasse oder in einem der zwei Nebenräume bringen lassen. Von einem Besuch der anderen Restaurants im Resort haben wir abgesehen – die Preise waren uns viel zu hoch. Wir können daher leider nichts zur Qualität der Speisen außer beim Frühstück sagen. Das Konzept des Hotels leuchtet uns in diesem Punkt nicht ein. Die Restaurants sind schlecht besucht – die Hotelleitung nimmt es in Kauf, dass die Gäste ihre Mahlzeiten außerhäusig in einem der Strandrestaurants einnehmen, in denen man für kleines Geld authentische thailändische Gerichte bekommt, mit einem Service, der dem im Hotel in kaum etwas nachsteht. (Hier empfehlen auch wir das Strandrestaurant „Blue Mist“, über das wir noch eine separate Beschreibung hier bei Holiday Check abgeben werden.)

Thailand wird zurecht als das Land des Lächelns bezeichnet. Das macht auch vor dem JW Marriott Khao Lak nicht Halt. Das Personal ist unglaublich freundlich, hilfsbereit und stets zugegen. Als wir um eine neue Strandtasche gebeten hatten, da an unserer der Reißverschluss kaputt gegangen war, lief uns schon auf dem Weg von der Rezeption zurück zum Zimmer unser Zimmermädchen mit einer neuen Tasche entgegen. Ohne Aufforderung unsererseits wurde ein klemmender Schalter ausgetauscht und der Duschenabfluss gereinigt, der zu verstopfen begann. Lediglich die Waage, um die wir gebeten hatten um vor der Abreise unser Gepäck zu wiegen, haben wir nie erhalten. Da wir aber wussten, wo wir sie finden konnten, haben wir darüber hinweg gesehen, hier nochmal in der Lobby vorstellig zu werden. Enttäuscht waren wir trotzdem ein bisschen. Uns ist kein Angestellter begegnet, der nicht englisch sprechen konnte. An der Rezeption ist sogar eine deutsch sprechende Mitarbeiterin. Wir fanden es toll, dass wir uns sogar auf Deutsch verständigen konnten. Aber wir haben das nicht erwartet – Deutschland ist ja nicht gerade um die Ecke. Mit Englisch kamen wir immer und überall super durch. Der großen Zahl an deutschsprachigen Urlaubern wird im Zimmer zusätzlich auch durch deutschsprachige Hinweise bzgl. der Gepflogenheiten mit dem Zimmerservice (Handtuch- und Bettwäschewechsel) Rechnung getragen. Dass für private Feiern einer Gesellschaft Teilbereiche des Hotels abgesperrt wurden, hatten wir auch erlebt. Wir wurden aber im Vorfeld darüber informiert und fühlten uns trotz der Nähe unseres Zimmers zum Partybereich nicht gestört.

Das Resort liegt rund 2-3 km (Straßenweg) vom Ort entfernt, am Strand zur Andamanensee. Rechter Hand vom Strand finden sich einige Strandrestaurants, bei Ebbe kann man ausgedehnte Spaziergänge machen, wo einem außer mal einem Fischer sonst kein Mensch begegnet (Wasser, Sonnenhut und Shirt mitnehmen!) Außer bei Ebbe fußläufig über den Strand (Richtung Süden, also links rum), braucht es ein Fahrzeug, um in den Ort zu gelangen. Das Hotel bietet einen Shuttle Service, für den man für eine Strecke 200 Baht bezahlt. Die Preise der Taxifahrer sind etwas höher. Man kann nach Bang Niang fahren (Markt, Tsunami Museum und Boot 813) oder nach Nang Thong (umgangssprachlich zur Vereinfachung auch „Khao Lak Center“ genannt, hier gibt es einige Geschäfte, Restaurants, Banken, Schneider und Supermärkte). Wir haben mit dem Taxi zurück ins Hotel von Bang Niang 250 Baht und von Nang Thong 250-300 Baht bezahlt. Taxipreise werden vor Abfahrt erfragt (nicht gehandelt). Es gibt viele Anbieter von Ausflugstouren, wo man aber auch aufpassen sollte, dass man eine mind. englischsprachige Reiseleitung sowie versicherte Veranstaltungen erhält. Auch hier gibt es schwarze Schafe. Zusammenfassend lässt es sich vielleicht so sagen: wer Action und/oder viel Kultur sucht, für den gibt es in Thailand zahlreiche andere und bessere Möglichkeiten als das JW Marriott Khao Lak bzw. Khao Lak selbst. Für Ruhesuchende und zum Ausspannen jedoch ist das hier der richtige Ort. Die abgeschiedene Lage als einen Kritikpunkt für das Hotel selbst zu werten, ist unserer Meinung nach nicht korrekt. Man kann (und sollte) sich im Vorfeld über so etwas informieren – und es steht jedem frei sich ein anderes Hotel auszusuchen, das den eigenen Wünschen in Bezug auf Lage und Umgebung entspricht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gab auch in der Nebensaison ein Programm mit täglichen Aktivitäten, Tischtennis-Platten, Tennisplätze, eine Squash Halle, ein kleines Beach-Volleyball-Feld. Es wird auch Fußball gespielt (die Ballkünste der Angestellten sind sogar recht gut). Man kann einen Kochkurs mitmachen, die Bars haben täglich eine Happy Hour. Im Kids Club ist Unterhaltung für die Kleinen geboten, für diese gibt es auch einen Poolbereich mit Spielmöglichkeiten und Wasserrutsche. Einmal die Woche kommt ein kleiner Elefant vorbei, den die Kleinen streicheln und ihm Früchte geben dürfen (der Tierpfleger des Elefanten war immer dabei und hat alles beaufsichtigt). Wassersportler kommen mit der riesigen Poolanlage voll auf Ihre Kosten. Man kann fast jeden Winkel des Hotels „erschwimmen“ – will man jede Lagune erkunden, ist man gut mal eine Stunde unterwegs. Der Pool ist für die Größe erstaunlich sauber, man sieht auch jeden Morgen Angestellte mit Köchern Blätter fischen oder auch mal durch den Pool laufen, wo sie sich um die Sauberkeit kümmern. An immer wechselnden Stellen wird auch eine externe Pumpe zur Reinigung angeschlossen. Das Wasser ist natürlich gechlort, aber Chlorgeruch war keiner zu bemerken (was es heißt, wenn man den Chlorgeruch vernimmt, ist ja hinlänglich bekannt – umso schöner, dass es keinen gab). Wenn man an den Strand kommt, läuft sofort einer der Angestellten mit Handtüchern los, die er dann auf den Liegestühlen der Wahl auslegt. Regelmäßig erhält man kostenloses Eiswasser gebracht. Allerdings haben wir uns gefragt, da wir in der Nebensaison da waren, was hier am Strand wohl in der Hauptsaison los sein muss. Bei Vollbelegung des Hotels können die Liegen nie und nimmer ausreichen. Der Strand ist sauber, morgens sammeln die Angestellten angeschwemmten Unrat zusammen. Wer das nicht glauben mag, kann einmal einige hundert Meter den Strand entlang laufen, wo dann keine Buden oder Hotels mehr sind– dort kann man sehen, was das Meer wirklich den Tag über so alles anspült.