- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Zunächst: wer schon etwas Erfahrung mit Hotels verschiedener Urlaubsorte hatte, muss sich hier an andere Dimensionen gewöhnen: alles ist irgendwie klein und eng, wie halt die Straßen drumherum. Sechs Stockwerke, Lift bis in den 5., reicht, man kann ja auch mal die Treppen steigen, ist gut für die Figur. Der Fahrstuhl, der einzige übrigens, ist sehr klein und mit vier Personen an der Kapazitätsgrenze angelangt. Die Lobby ist hell und freundlich, wurde offensichtlich kürzlich revidiert, die Zimmer wirken etwas improvisiert und verwohnt, aber dann: diese Aussicht. Egal, welches Zimmer. Der Blick aufs Meer (seitwärts) ist im Preis drin. Garantiert. Die Gästeschar setzte sich in der Spätsaison zumeist aus älteren Semestern zusammen (40 plus). Vorteil: Ruhe und kein nächtelanger Rummel mit erhöhtem Lärmpegel.
Klein. Altbacken. Minimal möbliert, alles ein wenig abgestoßen, Balkon auf der Ostseite ist ein Witz (absurd nahe an der Nutzlosigkeit, ich habe nicht gemessen, aber schätzungsweise 80 Zentimeter breit, ein simpler Baumarkt-Gartenstuhl ist da ein echtes Hindernis), auf der Westseite größer, Safe gegen Gebühr, Kühlschrank auch (hab ich noch nie erlebt), eine fabelhaft leise arbeitende Klimaanlage ohne jeden Aufpreis, alles in allem: wir haben unser Zimmer eh kaum benutzt, waren die meiste Zeit unterwegs, deshalb kann man mit den oben erwähnten charmanten Schwächen durchaus leben, ohne gleich ein 30seitiges Dossier mit Fotos anzulegen, um den Reisepreis im Nachhinein zu schmälern. : bucht lieber fünf Sterne im Iberostar. Alle Leute mit Augenmass: lebt damit und seid zufrieden. Ich erblickte in der Innenstadt ein Hotel mit lediglich 2 Sternen...Etwas skurril fand ich lediglich, dass sich in der Naßzelle weder eine Be- noch eine Entlüftung befand. Dafür entschädigte des Nachts das einschläfernde, beruhigende Rauschen der Wellen...des Meeres, natürlich...:-)
Wer von einem Hotel der Drei-Sterne-Kategorie im Ausland Nouvelle Cuisine auf höchstem Niveau erwartet, der ist falsch informiert oder ein unverbesserlicher Optimist. Das Frühstück ist natürlich weitgehend immer das Gleiche, oder wer bevorratet zu Hause 15 Sorten Aufschnitt oder 8 verschiedene Konfitüren? Wer macht sich gekochte Eier, Rühreier UND Spiegeleier zum Frühstück? Wer hat denn 6 Sorten Brot auf dem Tisch?? Und fünferlei Gebäck??? Es wird immer Leute geben, die sich unverständlicherweise darüber auslassen, es wäre nicht genug Abwechslung. Zu Hause würgen sie wochentags maximal ne Stulle mit Nutella runter, aber beschweren sich im Hotel darüber, es gäbe nicht genug frisches Obst. Überspitzt formuliert: in der Heimat pulen sie den Fugenkitt aus den Fenstern und halten die ganze industriell vorgefertigte Mampe für den letzten Schrei, aber in der Ferne lassen sie alle den profunden Gastrokritiker raushängen. Ich kanns nicht mehr hören, das ewige Lamentieren über die Qualität und Vielfalt des Essens. Ich spreche jetzt nur positiv: es ist immer genug von allem da, auch wenn das nicht jeder glaubt (Warteschlange vor dem GESCHLOSSENEN Restaurant, teilweise bis zu 30 Personen, selbst Schuld, der Deutsche steht wohl gerne Schlange, ICH nicht, Leute, geht besser 15 Minuten später zum Essen, aber bitte jetzt nicht ALLE!), die angebotenen Speisen sind durchaus stets liebevoll zubereitet und im wesentlichen kaum gewürzt, dafür kann der geneigte Gast selbst Sorge tragen, alles ist genießbar und verursacht keine exotischen Magen-Darm-Krankheiten. In der Hauptsache handelt es sich dankenswerter Weise um Landesspezialitäten, die natürlich für den teutonischen Gaumen recht gewöhnungsbedürftig sein können, man muss sich halt darauf einlassen können und wollen. Oder in den Schwarzwald fahren. Und, hey, kleiner Tipp: es schmeckt einfach besser und authentischer, wenn man nicht Vorsuppe, sämtliche Hauptgerichte und das Dessert auf einen Teller schaufelt.
Auch hier gibt es die volle Punktzahl. Man spricht deutsch, englisch, spanisch, und zwar jeder Bedienstete! Und das auch noch freundlich und hilfsbereit. Das gesamte Team wirkt gut eingespielt, scheint große Freude an der Arbeit zu haben und ist stets präsent und fleißig. Endlich mal echte, pure Gastreundlichkeit und nicht nur der gespielte Mummenschanz. Höhepunkt: zum Geburtstag meiner Partnerin spendierte das Haus eine Flasche Sekt im Kühler nebst einer ausführlichen und reizenden Grußkarte. Die Grundreinigung der Zimmer kann man bewußt steuern, wenn man hin und wieder einen kleineren Geldbetrag für das Mädchen liegen läßt. Es wirkt Wunder, man achte zudem auf verspielte, liebevolle Details. Am letzten Abend verabschiedete uns der Restaurantchef mit Handschlag, morgens um 4 Uhr wurden wir vom Manager des Hauses perönlich verabschiedet (nebst Kaffee und kleinem Frühstück!) Das nenne ich Service!
Hier ist alles geboten, hier punktet das Miramar ganz stark: ich erwähnte den Blick auf das Meer. Echte Entfernung zum Strand: eine Promenadenbreite. Hoteleingang an die Wasserlinie: 0,5 Minuten, 50 Meter. Entfernung ins (naja) Stadtzentrum: 5 Minuten. Hier kann man das Meer nicht nur sehen, sondern, wenn man mag, nachts auch hören: eine Symphonie aus chilligem Meeresrauschen. Ab 23 Uhr läßt der Straßenlärm deutlich nach, man ahnt gar nicht, dass es in direkter Nachbarschaft Discos, Karaoke-Bars, Kneipen, Cafes, Bars und Restaurants in Mengen gibt. Restaurant-Tip: nicht immer nur an der Promenade rauf und runter futtern, sondern mal ins Dörfchen gehen. "Restaurante Travestere", italienisch, riesig lange Pizzakarte (handgemacht!), moderate Preise. Gleich gegenüber (Montags geschlossen): "Acuario". Manolo, der Wirt, nennt seine monumentale Fisch-Grillplatte scherzhaft "Kinderteller". Probiert es aus, Ihr werdet sehen, was Ihr davon habt. Köstliche Miesmuscheln! Hinreißende Preise! Vorbei die Zeiten der Nepper und Blender... Eine obligatorische Bimmelbahn gibt es natürlich auch, zudem, wer es mag, Einkaufsmöglichkeiten ohne Ende. Meist halt die üblichen Souvenir- und Nippesgeschäfte. Dazu EUROSPAR, Schlecker, Burger King, etc. Vergleichen hilft, nicht überall innerhalb einer Ladenkette kostet ein Artikel das gleiche!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir dachten eher an einen Erholungs- und Badeurlaub, das ist uns gut gelungen, daher nahmen wir keine weiteren Einrichtungen in Anspruch. Doch aus unserer Sicht gibt es alles, was bei höherklassigen Hotels mittlerweile Standard ist: Jacuzzi, Fitnessbereich, Sauna, Billard, Tischtennis, einen hauseigenen Swimmingpool in einem externen, sichtgeschützen Bereich (mit Service!), Internet-Zugang, Massage, Wellness, usw. Und der Strand ist wirklich drei Körperlängen vom Hotel entfernt, kilometerlang und relativ sauber. Dank auch an die vielen Raucher, die ihre kalten Stumpen wie Kakteen in den Sand stecken und dort "vergessen". Da läuft ein Berliner rum und bietet eine feine Sache feil: einen Strandaschenbecher. Bitte, kauft. Aufenthalt am Strand ist keineswegs teuer: Liege 2,50 Euro, Schirm 3 Euro. Das abendliche Freizeitangebot im Hotel selbst ist eben landestypisch: Happy-Hour, Musiker, Zauberer, Flamenco-Shows, Samba-Shows mit Capoeira-Einlagen, alle zwei Tage gibt es ab 21.30 Uhr Programm.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im August 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Michael |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 14 |