Ilunion Sancti Petri

Zuerst stimmten die Bewertungen aus dem April mit unserem Eindrück überein. Die Zimmer entsprechen einem kleinen süßen Appartment und es WAR schön ruhig. Mit deutlich mehr Liegen als Gästen und einem fast leerer Pool hatten wir gedacht, ein 4-Sterne-Hotel zum Schnäppchenpreis gebucht zu haben. Am 2 Tag änderte sich jedoch alles abrupt: Das ruhige, beschauliche Hotel verwandelte sich plötzlich zu einer lauten Bettenburg. Es wurden immer mehr Liegestühle am Pool aufgebaut, die jedoch überhaupt nicht ausreichten. Erst zum Sonnenuntergang leerten sich die Liegen. Man hat das Gefühl, mitten in einem überfüllten städtischen Freibad seinen Jahresurlaub verbringen zu müssen – Geräuschkulisse inclusive. Der Bademeister war nicht oft zu sehen und wenn doch, dann absolut untätig. Obwohl keine Spielzeuge im Wasser erlaubt sind, tauchten immer mehr Luftmatratzen auf und machten ein vernünftiges Schwimmen unmöglich. Dazu bekam man regelmäßig mal einen Ball an den Kopf. Der Kinderpool war völlig überfüllt, sodaß Eltern ihre Kleinkinder (mit vollgeweichten Windeln!!!) in den großen Pool mitnahmen. Wichtig für alle, die Selbstverpflegung gebucht haben und Samstag Abend ankommen: Auf jeden Fall alles selber vorher einkaufen. Außer 2 Rollen Klopapier, die offensichtlich den ganzen Aufenthalt über reichen sollten, wird man von leeren Gefäßen empfangen. Wir wurden selbst auf kleinen australischen Campingplätzen mit einer kompletten Grundausstattung empfangen. Vergeblich sucht man Geschirrspülmittel und Abwaschlappen und selbst der Salzstreuer war leer!!Die Supermärkte machen am Montag erst wieder auf. Wer will, bekommt Mittagessen im Hotel um die 20 Euro und Frühstück für 10 Euro. Bei den Elektrogeräten sieht es besser aus: Haarfön, Mirkowelle, Toaster, Kaffeemaschine und ein Herd mit zwei Kochplatten, Geschirrspüler, ein Kühlschrank mit Frostfach stehen zur Verfügung. Das Badezimmer ist luxuriös eingerichtet – selbst an ein Bidet wurde gedacht. An einem Nachmittag gab es nur kaltes Wasser – sonst war alles perfekt. Im Hotel gibt es ein offenes WLAN mit 54 Mbps mit einigen Repeatern, sodaß man auf dem ganzen Gelände draußen fast überall kostenlos ins Internet kommt. Während unseres Aufenthalts wurden noch ein paar zusätzliche Antennen installiert. Für Gäste ohne Laptop befinden sich in der Hotelhalle noch drei PC’s, mit denen man kostenpflichtig ins Netz kommt. Für einen Honeymoon sind die Betten wohl eher ungeeignet (an Verzurrband denken, denn die Betten rücken auseinander und machen ein höllischen Krach auf dem Fliesenboden), der weit entfernt auch noch zu hören ist. Außerdem scheint das Kopfteil ohne Befestigung nur an die Wand gestellt worden zu sein. Langschläfer sollten trotzdem beim ersten Krach durch das Stühle-und Tischerücken der Nachbarn aufstehen. Wer zu spät in die Gänge kommt, sucht vergeblich einen Liegestuhl am Pool. Das Hotel bietet Tiefgaragenplätze für 8 (!) Euro/Tag an. Dementsprechend ist die Straße vor dem Hotel zugeparkt und die Hotelplätze leer. Je später man vom Ausflug zurückkommt, desto mehr Zeit ist deshalb für den Fußweg einzuplanen. Die Animation bietet für Kinder wohl eher ein trauriges Bild. Wer seine Kinder nur mal abparken will, wird damit wohl klarkommen. Auf diesen hoteleigenen Service sollte man deshalb nicht vertrauen. Mangels Mülltonnen blieb der Dreck um den Pool herum liegen. Immer wieder lag auch noch Müll vom Vortag am Pool. Vogeldreck von den vielen Schwalbennestern wird nur selten entfernt und baut sich schnell wieder auf. Absolut ungeeignet ist das Hotel für Menschen mit Behinderung. Auf dem gleichen Stockwerk geht es mal vier Stufen nach oben, dann die gleiche Anzahl wieder nach unten. Die Putzfrauen sind immer zu zweit unterwegs um die Wägelchen gemeinsam die Treppen hoch- und runterzutragen. Abends sollte man auf das Lüften verzichten, denn sonst hat man schnell viele Mücken im Zimmer – die Klimanalge tuts auch. Tartessus ist ein Hotel in einer riesigen Anlage. Trotzdem sind alle Nachbar-Hotels ausreichend weit voneinander entfernt. In einem kleinen Einkaufscentrum gibt es einen Super-Sol-Markt, in dem man alles zu vernünftigen Preisen bekommt. Die meisten der restlichen Landenlokale stehen leer. Für Ausflüge ist ein Mietwagen unbedingt erforderlich (wir sind in 2 Wochen fast 4000km gefahren). Tipp: Der Ort Ronda ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Ansonsten muß man sich erst an die Ladenöffnungszeiten gewöhnen. Deshalb alles so planen, daß man vormittags oder erst am späten Nachmittag einen Stadtbummel unternimmt. Einzig die großen Einkaufscenter haben durchgehend geöffnet. Fazit: Wir werden sicherlich noch einmal wiederkommen – dann jedoch weit entfernt von irgendeiner Saison.

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