Iberostar Waves Gaviotas Park

Wir waren das vierte Mal in diesem Hotel – vielleicht ist es an der Zeit, mal wieder etwas anderes auszuprobieren. Vor der Reise hatten wir von Freunden gehört, dass der Hauptpool renoviert werden soll. Daraufhin hatte ich das Hotel und den Reiseveranstalter angemailt und gefragt, ob zu unserem Reisezeitraum mit Beeinträchtigungen zu rechnen sei. Das Hotel hat nicht geantwortet, der Reiseveranstalter hat es nach Rücksprache mit seinen Leuten vor Ort verneint. Entsprechend groß war die Enttäuschung als wir nach Ankunft nicht den Hauptpool, sondern eine grüne Baustellenabtrennung sahen. Dies änderte sich erst kurz vor unserer Abreise (inzwischen ist der Pool wieder frei). Die ersten Tage wurde noch kräftig geschliffen, gehämmert und gesaugt. Dass man damit nicht offen und ehrlich umgegangen ist, hat mich wirklich sehr geärgert. Wir haben schließlich mehrere tausend Euro für den Urlaub bezahlt. Wir buchen immer bei Neckermann, weil da der Kindernachlass am Größten ist und man so in unserem Falle zum besten Gesamtpreis kommt. Allerdings habe ich auch nach mehreren Aufenthalten nicht durchschaut, was die Kürzel zu den Zimmerkategorien vom Typ „D2D“ in der Praxis bedeuten. Wir hatten bisher mit unserer Buchung immer die - auch so erwartete - Suite im 6 Stock (ganz oben) erwischt. Dieses Mal hat es uns etwas tiefer verschlagen. Nach der Ankunft war die Enttäuschung groß. Statt des gewohnten Blicks auf die Poollandschaft (oder die Baustelle) erwartete uns dieses Mal der Blick auf die Hauptstraße. Zum Glück konnte das nach einem kurzen Gespräch mit der Rezeption korrigiert werden. Aber wir mussten schon etwas feilschen. Nicht alles war schlechter als bei früheren Reisen: das kostenpflichtige WLAN ist deutlich schneller geworden. Ich konnte meine als PDF abonnierte Tageszeitung problemlos auf das ipad laden. Man muss allerdings aufpassen. Wenn man wie ich neugierig die Verbindungsdaten auf dem Handy ausprobiert, dann ist man für den Rest der Woche darauf festgelegt. Tethering hat nicht funktioniert. Zum Glück gab es an Rezeption Abhilfe. Nachdem ich nach intensiver Diskussion glaubhaft gemacht hatte, dass das Netz noch nicht genutzt wurde, bekam ich neue Verbindungsdaten. Den (Röhren-)Fernseher haben wir nicht angemacht. Man soll das Modell inzwischen sonst nur noch im Museum finden. Es wird in anderen Kritiken darauf hingewiesen, dass durch die Baustelle die Einrichtungen des „Playa“ Hotels mitgenutzt werden dürfen. Das war auch vorher schon so. Früher war es auch möglich, unten zu essen. Man hat das an der Rezeption einfach angemeldet. Inzwischen ist das wohl auf drei Malzeiten beschränkt und man wurde „unten“ als Fremdesser auch in Bezug auf seinen Essensberechtigungsschein kontrolliert. Ordnung muss sein. Ich kann aber nicht bestätigen, dass es da tatsächlich besser wäre. Das Ambiente ist vielleicht etwas netter. Aber dort ist es manchmal so voll, dass etwas spätere Gäste in der Mitte des Saals hungrig auf die Essenden starren, wann denn mal ein Platz frei werde. Oben war es auch gut gefüllt, aber nicht so. Eindeutig besser ist im „Playa“ der Pool. Alleine schon deshalb, weil unten ernsthaft geheizt wird. Oben hat der Schwimmmeister recht wenig zu tun, weil man dort tatsächlich erfrischt wird. Mit der Tochter machte das keinen Spaß. Nach wenigen Sekunden klapperte die Lippe und der Badevergnügen war beendet, bevor er losging. Wir sind fortan unten zum Planschen gewesen. Die Schwimmkurse fanden deshalb auch alle unten statt. Wir gehören nicht zur Fraktion der Liegenreservierer und haben trotzdem immer was Freies gefunden. Die große Stärke des Hotels ist sein Personal. Man hört von Einheimischen immer wieder, dass Iberostar ein fairer Arbeitgeber sei. Das merkt man den Leuten auch an. Klar, gerade an der Rezeption kann man auch mal einen schlechten Tag erwischen. Aber zu uns war man jederzeit höflich, freundlich und hilfsbereit. Die Leute arbeiten dort teilweise schon mehrere Jahre – selbst die Animateure – ein gutes Zeichen. Dafür bin ich bereit, auch etwas mehr zu bezahlen, als im Nachbarhotel. Lediglich bei der Poolreinigung -/bewachung scheint man auf einen externen Anbieter mit Zeitarbeitskräften zurückzugreifen. Ein weiterer Grund, warum wir schon so oft in diesem Hotel waren, ist die herausragende Kinderanimation. Es gibt ein seit Jahren konstantes Programm, das sich alle 2 Wochen wiederholt. Die Kinder lieben es. Bei der Minidisco treten die Animateure (vor allem die Jungs) derart engagiert auf, als wäre es der beste Tag ihres Lebens. Großartig, auch wenn ich zum Schluss das Chuckuchuckuchu von „El Tren“ kaum noch ertragen konnte. Das Maskottchen Starky ist – nun, ja … manchmal riefen noch ein paar Kinder nach „Smiley“ dem Vorgänger. Leider wurde das Kinderabendessen irgendwann abgeschafft, bzw. nicht mehr angeboten. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass die Personaldecke etwas dünner geworden ist. Ich mache mir einen Spaß daraus, zu versuchen, die Hierarchien im Hotel zu entschlüsseln („was bedeutet das gelbe Jäckchen“). Von Zeit zu Zeit tauchen schwarze Anzüge oder -Kostüme auf, die mit wichtigen Blicken signalisieren, dass sie BWL oder Touristik oder vergleichbares studiert haben. So. Das muss reichen. Mein Apell ans Hotel: Versuchen Sie nicht, sowas wie die Baustelle zu vertuschen. Man sieht sie spätestens dann, wenn man da ist.

Beliebte Aktivitäten

• Strand