Hotel Vila Galé Cerro Alagoa

Das Hotel ist recht groß. Man kann gut sehen, dass erst kürzlich renoviert wurde, und das ist meines Erachtens gut gelungen. Es war immer überall sehr sauber. Der Strand ist auch zu Fuß gut zu erreichen, der Fußmarsch von unter zehn Minuten war gut zu schaffen. Gegenüber ist ein großes Zentrum mit Geschäften und Fast-Food-Läden (Mc Donalds, KFC); wenige Meter weiter befindet sich ein großer Supermarkt. Direkt vor dem Hotel fährt die kleine Bimmelbahn ab, mit der man zur Vergnügungsmeile und in die schöne Altstadt fahren kann (die ist aber schneller zu Fuß zu erreichen). Die Poolanlage ist superschön geworden, und wir hatten auch keinerlei Probleme mit schon früh reservierten Liegen: mit unseren Zimmerschlüsseln gab es einen Hinweiszettel, das das Reservieren von Liegen nicht gestattet sei und Handtücher ggf. entfernt werden. Nahe dem Pool gab es die Gastronomie, wo man tagsüber preiswert essen konnte. Allerdings empfiehlt sich eher, dort Alkohol zu trinken als etwas anderes (z.B. 4,40 Euro für zwei Dosen Eistee waren ganz schön happig). Die meisten Gäste waren Engländer, was gewöhnungsbedürftig ist, wenn man nicht auf speckige, nackte Bäuche steht, die sich stets durch das Hotel und die Umgebung geschoben haben. Ansonsten waren dort einige deutsche Gäste, Holländer und Portugiesen. Die Reisezeit Ende September ist optimal. Es ist noch was los, aber nicht überlaufen und das Wetter ist schön warm, aber nicht zu heiß. Das Cerro Alagoa ist seinen Preis wert. Wer in der Altstadt essen gehen will, sollte etwas weiter nach oben gehen (aber auch dort überall nervige Leute, die einen in ihr Restaurant locken wollen). Ein sehr gutes Restaurant ist im zweiten Stock (altes Theater), sehr lecker und sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Abends den "Strip" meiden, sehr viele unheimliche Typen, keine schöne Atmosphäre zum Ausgehen. Vorsicht bei Buchungen von Ausflügen im nahegelegenen Supermarkt/Einkaufszentrum. Die bietet eine toll klingende Fahrt zu den "Cliff Richards Vineyards" inklusive Weinprobe für 20 Euro an. Völliger Touristennepp: die Fahrt ist nur was für Fans von Cliff Richards: man hält am Tor (!) zu seinem Haus an, zu sehen ist da aber nichts. Nach der kurzen Führung durch das Gut gibt es drei Tropfen Rotwein zu probieren ("Rose haben wir nur noch wenige Flaschen, die gibts nicht zu probieren", Weißwein war ausverkauft). Anschließend wurde für 15 Euro pro Flasche der Wein verkauft - die 20 Euro wurden natürlich nicht verrechnet. Wer nichts kaufen wollte, bekam unfreundlich den Ausgang gezeigt. Wer eigenständig mit dem Auto nach Lissabon fahren will, sollte die Autobahn A 2 meiden: pro Fahrt kostete diese 17 Euro Maut. Dafür war die Bahn aber ganz leer, und eine Fahrt in die Hauptstadt lohnt sich und ist trotz 260 Kilometer Distanz gut zu machen. Tipp: die "Tagus-Tour" mit den offenen Touristenbussen buchen. Für 14 Euro kann man den ganzen Tag fahren, überall ein- und aussteigen und kann über die (kostenlosen) Kopfhörer deutschen Text dazu hören.

Die Zimmer waren ganz nett, aureichend groß. Super Klimaanlage, die nicht zu laut war. Der Balkon war schön groß. Und obwohl wir direkt über der Bar mit Live-Musik wohnten, haben wir bei geschhlossener Tür nichts davon gehört. Minibar gab es nicht, dafür konnten wir kostenlos den Kühlschrank für uns nutzen. Der Fernseher konnte nur RTL und Sat 1, aber das reichte. Die Betten waren ganz gemütlich. Das Bad war auch ok, mit Wanne, Waschbecken, Fön, Bidet und Klo. Leider sind manche Gäste nachts extrem durch die Flure gepoltert. Außerdem gibt es Zwischentüren zu den Nachbarzimmer, Pech bei zu lauten Zimmernachbarn. Obwohl wir keinen Meerblick gebucht hatten, haben wir ihn bekommen (war aber auch nicht mehr die Hauptsaison).

Das Restaurant für Frühstück/Abendessen war ebenso im Keller wie die Bar. Das Frühstück war arg englisch, aber ok: Rühr- und Spiegelei, Speck, Tomaten und Bohnen; Brötchen, Brot, Hörnchen, Marmelade, Käse, Wurst. Es war immer frisches Obst da, außerdem gab es Säfte, Wasser und Prosecco. Abends war es meist was für Fischliebhaber (sind wir leider nicht). Alle zwei Tage war Mottoabend, zur halbstündigen Show gab es passendes Essen. Neben der Salatbar gab es meist Fisch, Fleisch und Geflügel, verschiedene Beilagen und ein Nachtischbüffet. Essen ist ja immer Geschmackssache, aber die Qualität war gut (irgendwas wurde immer frisch am Büffet gebraten, sehr lecker). Leere Schüssel gab es nie. Die Getränkepreise waren völlig okay, 2,50 Euro für eine Flasche Wasser und 4,50 für Wein (Flasche) sind nicht zu viel. Die Atmosphäre war abends nett. Morgens war es leider immer höllisch laut und überfüllt, weil scheinbar mehr Ü/F als HP gebucht haben.

Besonders das Rezeptionspersonal war immer nett und hilfsbereit, egal, bei welchem Problem (Geldwechsel, Auto mieten, Fragen aller Art). Mit Englisch kommt man gut weiter, nur mit Deutsch wird es schwierig. Die Zimmerreinigung klappte gut, täglich gab es neue Handtücher, die Bettwäsche wurde mehrfach gewechselt. Dabei ging einmal versehentlich ein Schlafanzug verloren, der nach unserer Nachfrage binnen weniger Minuten wieder zum Zimmer gebracht wurde. Wir sind morgens um 8 Uhr angekommen und konnten sofort unser Zimmer beziehen. Durchwachsen dagegen der Service im Restaurant: die meisten waren großartig, rasend schnell, lustig und nett. Ein, zwei Kellner gab es, die leider eher muffig und mies gelaunt daher kamen. Schwierig war ein Kellner an der Poolbar, der weder die Bestellungen verstand noch das Wechselgeld richtig wiederbrachte. Der war auch nie besonders nett. Alles in allem war der Service aber überall richtig gut.

Der Strand war gut zu erreichen (für Unsportlliche könnte die steile Treppe zum Praia dos Pescadores vor allem auf dem Rückweg ein Hindernis sein). Auch die Altstadt ist nahe (zehn Minuten zu Fuß). Zur Vergnügungsmeile kann man gut mit der Bimmelbahn (Tagesticket 3 Euro) fahren, wenn man denn unbedingt hinwill (besser ab in die Altstadt). Die Bahn fährt von früh morgens bis spät in die Nacht. Auch mit kurzen Fußmärschen sind Cafés und Bars zu erreichen. Zum Flughafen sind es 45 bis 60 Minuten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ärgerlich war der vom Reiseveranstalter beworbene (kostenpflichtige) Sportraum. Der war zwar total schön, konnte aber nicht einzeln genutzt werden, sondern nur in Verbindung mit Sauna etc. Das sollte dann 7,50 pro Nase kosten - für täglich ein bißchen Sport war das deutlich zu teuer. Ansonsten konnte man draußen Billiard spielen und kickern oder Tischtennis spielen. Sonst gab es tagsüber keine Animation. Internet kostete pro Stunde 5 Euro, die gekauften Karten mussten aber sofort aufgebraucht werden. Zweimal eine halbe Stunde ging leider nicht. Liegestühle und Sonnenschirme waren am Pool ausreichend vorhanden.