Also man kann das Hotel für türkische Verhältnisse ruhigen Gewissens als "Kaschemme" bezeichnen, die ihre Glanzzeiten (vermutlich in den 1980ern) weit hinter sich hat. Es ist recht klein jedoch daher sehr übersichtlch. Vieles ist renovierungsbedürftig, Flure und Zimmer sind schwer abgewohnt, die Holzfenster sind undicht. Die Zimmer sind aber von der Sache her ausreichend und sauber. Das Personal war auch stets um Sauberkeit bemüht. Es hat nun mal kein 5-Sterne Niveau. Zu unserem Reisezeitraum machte das Garden zudem den Eindruck eines Seniorenheimes, da zu 80% Rentner unterwegs waren, was aber nicht negativ belegt sein soll. Zahlreiche Russen waren da, die jedoch als "gemäßigt" galten. Die "unkultivierten" Russen (und davon haben wir schon reichlich gesehen) fahren nicht in solche Hotels. Bei dem Großteil des Klientels handelt es sich aber offenbar um Stammgäste, die - wovon die "Topleute" (wie wir in Erfahrung brachten) schon seit 20 Jahren jährlich 2x dorthin kommt. Wahnsinn!!! Wir sind nur aufgrund einer Begrenzung im Finanzbudget dorthin gefahren. Leider ist alles teurer geworden und vor zwei Jahren haben wir für das gleiche Geld im ca. 500m entfernten Hotel XXXXX fürstlich residiert.
Die Zimmer waren recht klein, jedoch von der Ausstattung und Sauberkeit ok. Ausschlaggebend für unsere "eher schlecht" Bewertung sind jedoch die marode Fenster/Tür-Anlage zum winzigen Balkon, der klitzekleine TV mit recht miesem Bild und das etwas "schlecht sanierte" Bad. Dort lief das Wasser aus der Dusche schlecht ab und war zumal über die gesamte Zeit braun. Dies war aber im gesamten Hotel so, und liess sich offenbar nur schwer beheben. Dies war natürlich ein absolutes No-Go. Safe war vorhanden, von uns jedoch aufgrund "anderer Tricks" nicht benötigt. Das gleiche gilt für die Klimaanlage.
Das hoteleigene Restaurant versprüht den Charme einer DDR-Mitropa-Gaststätte und kommt recht duster daher. Im überdachten Außenbereich ist es da noch am erträglichsten. Getränke muss man durchweg alle selber zapfen/zubereiten. Einen stilechten türkischen Tee zu bekommen, war eher Glückssache. Die Speisen waren für den mitteleuropäischen Bedarf ausgerichtet, jedoch gab es bis auf wenige Ausnahmen immer das gleiche. Als Fischliebhaber hatte ich schlechte Karten, es gab nur an zwei Tagen welchen. An der Lobbybar wurde überhaupt nicht bedient, bzw. nur auf Anfrage. Die Sauberkeit im Cateringbereich war in Ordnung. Gut war, das man das Mittagessen ausschließlich in der Strandbar zu sich nehmen konnte.
Große Teile des Personals machten einen eher unmotivierten Eindruck und konnten zu unserer Verwunderung kaum grüßen. Dieses Verhalten kannte ich bis dato vom Türkei-Urlaub nicht. Es gab lediglich zwei witzige Typen an der Rezeption, die in dieser Beziehung die Fahne hoch gehalten haben. Der Rest schlich immer etwas grimmig durch die Gegend und machte den Eindruck, seit Monaten kein Gehalt mehr bekommen zu haben. Der Koch, der Abends das "Special-Gericht" zubereitete, ist bei seiner Tätigkeit einmal fast vor Müdigkeit umgefallen, das war bizarr. An einem Abend war anscheinend einer leitender Angestellter des Süral-Imperiums im Restaurant zu Gast uns siehe da, das Personal war wie verwandelt und legte plötzlich großen Ehrgeiz an den Tag. Wie wir in Erfahrung brachten, sind die Hotels des Herrn S. wohl nur ein kleines Rädchen im großen Spiel. Die Kette betreibt neben Brauereien, Busunternehmen, Cateringfirmen noch zahlreiche andere Sparten. Die Zimmerreinigung war ok, Deutsch verstanden fast alle und ein Arzt war auch immer greifbar. Beschwerdemanagement kann ich nicht beurteilen, da wir keine hatten, Dass das Wasser permanent braun war, schien bekannt zu sein, störte aber keinen so wirklich. Scheinbar nicht mal die Gäste, was ich als nächsten bizarren Vorfall anmerken möchte. Nun, da wurden halt die Zähne mit Mineralwasser geputzt.
Die Entfernung zum supertollen Strand (der wirklich alles andere rausreisst) ist mit ca. 250m ok. Man erreicht ihn über einen Plattenweg, durchs Unterholz bzw. durch das Hotel Süral Saray, das man ja als AI-Gast problemlos durchqueren kann. Ebenso kann man dort alle Angebote, bis auf das Essen, nutzten. Also auch Liegen, Bar, Getränke usw. Das war prima. Dort kann man auch den großen Pool nutzen, da der hoteleigene im Süral Garden doch nur einem Planschbecken gleicht. An der Umgebung hat uns eigentlich nur der abendliche Krach der Disko/Tanzveranstaltungen aus den umliegenden Hotels und Bars gestört. Aufgrund der schlecht isolierenden Balkontür/Fenster war man akustisch "mittendrin statt nur dabei" und konnte volksdeutschem Schlagergut bis in die frühen Morgenstunden fröhnen. Hölle, Hölle, Hölle sag ich da nur... Ausflugs- und Einkaufsmöglichkeiten waren in Ordnung, in der Nähe hat es einen recht großen Basar sowie Dolmushaltepunkte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wie schon beschrieben, war der Hotelpool sehr klein und wenn Kinder rutschten, war das Ding schon an seiner Belastungsgrenze. Uns war das eher egal, da wir eh nicht so die Poolgänger sind. Wie gesagt, es ist kein Problem, als AI-Gast die Pools der nebenan liegenden Hotels Süral Saray und Resort zu benutzen. Die Animation war eher spärlich, wir erlebten in der einen Woche eine Zaubershow und einen türkischen Folklore-Tanz-Abend. Freies WLAN gab es in der Lobby. Nun auch hier waren wir schon etwas durch frühere Besuche in 5 Sterne Häusern verwöhnt. Das war sehr dünn, Sportanimation gab es keine. Besonders vermißt habe ich den Beachvolleyball, jedoch gab wohl die Altersstruktur der Besucher (viele Rentner) den Auschlag für die fehlende Initiave des Hotels. Liegen, Auflagen, Schirme waren umsonst und wurden täglich gereinigt. Wie schon oben erwähnt, war der Strand der Faktor, der alles andere rausgerissen hat. Hierfür 6 von 6 Punkten.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 1 Woche im Oktober 2012 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Rainer |
| Alter: | 36-40 |
| Bewertungen: | 2 |


