Hotel Stockhausen

Der Eingangsbereich des Hotels ist nicht sonderlich komfortabel. Man kann nicht unmittelbar mit dem Auto vorfahren; entweder muß man das Gepäck über eine Treppe schleppen bzw. über eine Rampe hieven. Anschließend schlängelt man sich durch zwei Eingangstüren und landet in einer recht kleinen Halle am noch kleineren Rezeptionsbereich.

Das Ferienhotel Stockhausen wirbt mit 4-Sterne-Komfort; entsprechend gestaltet sich die Preisstruktur. Etwa ein Vierteljahr VOR unserer Anreise fand eine Besichtigung von hellen, mit modernen Möbeln bestückten, ansprechenden Zimmern statt. Es wurde versichert, daß ALLE Zimmer diesem begutachtetem Standard entsprächen. Darauf vertrauend nahmen wir eine verbindliche Buchung vor. Das uns bei Anreise angebotene Doppelzimmer machte dann sprachlos; leider nicht vor Wonne. Maximal Pensionsstandard der frühen 70-er Jahre! Möbliert nach dem Motto: "Was selbst unser Omma nich mehr mach, kommt inne Gästezimmer." Ein optisch anstrengendes Sammelsurium abgewohntester Möbelstücke in "Eiche brutal". Unserer Nachfrage begegnete die Rezeption mit bewundernswerter Gelassenheit: "Jaaa, wenn Sie darauf bestanden hätten, DANN wären Sie auch in den angeguckten Zimmern untergekommen." ( ...wie kann man als Gast aber auch so nachlässig sein...). Von der Aussage, daß alle Zimmer einen ähnlich gehobenen Standard - wie besichtigt- aufweisen sollten, wollte niemand etwas wissen. Wirklich respektlos. Nachhaltiger kann man kaum Gäste verärgern und für alle Zeiten vergraulen. CHAPEAU! Das sogenannte Bad war so klein, daß man zum sich Abtrocknen ins Zimmer treten mußte ( Abstand vom Waschbecken zur Tür ca. 50 cm). Das Hochstecken langer Haare erwies sich als Abenteuer und versprach viel Haut- u. Ellenbogenkontakt mit Wand und Tür. Den Abgüssen entströmte permanent ein fauliger, jaucheartiger Geruch, der uns über 4 Tage konsequent begleitete und auch durch langes Wasserlaufenlassen nicht zu mildern war ( hat denn der Zimmer-Service keinen Geruchssinn???). Die Tür zu schließen wäre keine Lösung gewesen, da der Lüfter zwar vorhanden, aber funktionsuntüchtig war. Der Spiegel, eine liebevolle Laubsägearbeit mit bereits vergilbter Farbe, bot die einzige Ablagemöglichkeit für Kosmetika. Das Bad sowie das separate WC wiesen leider nur zusammen geschusterte Baumarkt-Accessoires aus dem untersten Preissegment auf. Wie die Fotos belegen, war deren Pflegezustand äußert unappetitlich! Die Zimmerbeleuchtung rekrutierte sich, von 2 altbackenen - ca. 15 Watt verströmenden - Bettlämpchen abgesehen, aus einer altersschwachen, trostlosen Leuchtröhre hinter einer Schabracke (s. Foto), die deprimierende Einblicke in die im gesamten Zimmer angewandte Handwerkskunst gewährte. Renovierungsstau, wohin das Auge blickte. Über wieviel Chuzpe muß man verfügen, um Gästen ein solches Zimmer als 4-Sterne-Standard anzudienen?? Es ist zwar bekannt, daß das Hotel ein Konglomerat aus Anbauten verschiedenster Jahrzehnte ist; wir sind leider in einem "Steinzeit-Trakt" gelandet. Unser FAZIT lautet, angelehnt an eine TV-Model-Castingshow: LIEBES HOTEL STOCKHAUSEN; HEUTE HABE ICH LEIDER KEIN FOTO FÜR DICH ( ... and never ever again!!).

Der Restaurant-Bereich ist lobend hervorzuheben. Der einzige Wermutstropfen besteht darin, daß man ihn ausschließlich durch einen massiv mit Zigarettenrauch verqualmten Barbereich betreten kann. Die Speisen sind allesamt sehr solide gekocht und werden in großzügiger Menge angeboten. Zum Teil werden hier noch Kinderträume wahr; die gutbürgerliche, westfälisch geprägte Küche, schmeckt häufig "wie bei Omma früher". LECKERST!! Der Service ist freundlich und bemüht, den Gast zufrieden zu stellen.

Der Service machte einen freundlichen, bemühten, wenn auch zeitweise sehr überlasteten Eindruck.

Das Hotel liegt einsam am Berg; ohne Auto ist man aufgeschmissen.

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