Hotel Six Senses Ninh Van Bay

Das Six Senses Ninh Van Bay besteht aus mehreren Einzel-Bungalows, die sich um die wirklich schöne, einsame Bucht gruppieren. Zur Wahl stehen Beach-Villen direkt am Strand, Hilltop-Villen am Hang gelegen sowie Water-Villen mit direktem Zugang zum Meer. Darüber hinaus bietet das Hotel einen Spa-Bereich, zwei Restaurants und einen Wassersport-Verleih. Insgesamt betrachtet hat uns der Zustand der Hotelanlage sehr enttäuscht. Dass alles wunderbar in die Natur integriert ist und zueinander passt: sehr schön - nur ist die Anlage leider sehr schlecht gepflegt. Nicht selten liegt Abfall (Plastikflaschen etc.) im Gebüsch, Außenmöbel sind z. T. kaputt, die Wege von den Villen zum Strand sind voller (altem) Laub und teilweise stark mit Baumwurzeln, Gestrüpp etc. durchzogen, sodass man ständig aufpassen muss, dass man nicht stolpert, in der Nähe der Villen ragen z. T. Rohre aus dem Boden, Steintreppen bröckeln vor sich hin, der Restaurantbereich war nicht überall sauber, und der Strand wurde in den 7 Tagen unseres Aufenthaltes auch nicht ein einziges Mal gereinigt (je nach Wetter landet dort einiges aus dem Meer). Dreimal wöchentlich (!) führt das Hotel eine Benebelungsaktion ("Fogging") durch. Bei dieser ca. 2 Stunden lang dauernden Prozedur wird im gesamten Resort eine Substanz verteilt, die gegen Insekten und Krankheiten wirken, aber angeblich völlig harmlos sein soll. Wir empfanden diese Maßnahme für ein Eco-Resort sehr befremdlich und fühlten uns im Nebel und mit der deutlichen Geruchs- und Lärmbelästigung ziemlich unwohl. Fazit: für die gesalzenen Übernachtungs- und Verpflegungspreise im Resort hätten wir ganz einfach ein bisschen mehr Perfektionismus in allen Bereichen erwartet. Wenn man sich an der etwas heruntergekommenen Anlage nicht stört und dennoch die traumhafte Natur und Lage uneingeschränkt genießen kann, für den ist es vielleicht das Geld wert. Für uns hat das Preis-/Leistungs-Verhältnis absolut nicht gepasst. Wir sind, auch in Asien, einen anderen 5-Sterne-Standard gewohnt.

Sehr schöne Villen, alle um die 120 qm groß, mit Garten und Pool, teilweise auf zwei Etagen. Das Schlafzimmer ist klimatisiert, alle anderen Räumen sind teilweise offen. Minibar (einheimisches Bier 4 USD) und sogar ein eigener, gut gefüllter Weinklimaschrank, sowie TV und Musik, auf Wunsch sogar kostenloser Wi-Fi-Zugang sind ebenfalls vorhanden. Wie im gesamten Resort sind auch in den Villen die Möbel und Fußböden nicht mehr im allerbesten Zustand, und wie bereits oben erwähnt, hat das Personal offenbar keine Anweisung, das offene Badezimmer von Laub und Unkraut zu befreien. Es sieht also wirklich sehr "natürlich" aus. Wären Räume und Außenanlagen gut gepflegt, wäre es wirklich traumhaft schön. Wir hatten eine Beach-Villa, weil wir direkten Zugang zum Strand wollten. Zum Glück war unser Garten schön eingewachsen (damit auch leider etwas dunkel), und so hatten wir zumindest optisch ein wenig Privatsphäre. Da die Beach-Villen jedoch sehr dicht nebeneinander liegen, kann man jedes Wort und jedes Husten vom Nachbarn hören - ganz intim und ruhig ist es also doch nicht.

Für das gebotene Niveau und die Auswahl völlig überteuert (Hauptgerichte ca. 25 USD, Softdrinks/Säfte ca. 6 USD, ein Glas Wein ca. 11 USD). Dabei weder von der Optik noch geschmacklich außergewöhnlich, für ein 5-Sterne-Hotel hätten wir mehr Kreativität und Perfektion erwartet. Die Qualität war meist gut, viele Produkte kommen aus eigenem biologischen Anbau. Gelegentlich gibt es vietnamesisches/asiatisches Buffet oder Barbecue-Abende. Leider sieht es hinter den entsprechenden Buffets/Grillstationen nicht besonders appetitlich aus. Die Buffetauswahl beim Frühstück war gut, jedoch ebenfalls z. T. nicht immer sehr appetitlich. Vieles wurde nicht abgedeckt, sodass die Speisen von Fliegen belagert wurden. Müsli- und Trockenobst-Behälter sahen z. T. nicht hygienisch sauber aus, Verschlüsse auf Gläsern waren hier bereits defekt - offensichtlich wird einfach nur nachgefüllt und nicht zwischendurch gereinigt.

Das Personal ist uns ausnahmslos freundlich und motiviert begegnet. Für ein Hotel solcher Kategorie verfügen die meisten Angestellten jedoch nur über sehr eingeschränkte Englisch-Kenntnisse. Die Standard-Floskeln sitzen, aber darüber hinaus fällt jede Unterhaltung schwer. Der "eigene Butler" ist gar kein eigener (er betreut mehrere Gäste und kommt damit nicht selten in jeglichen Konflikt), und letztlich auch kein Butler, sondern vielmehr ein erster Ansprechpartner, ob für weitere Kopfkissen oder die Buchung eines Ausflugs. Unser Butler war immer freundlich und bemüht, die zeitliche Koordination eines Ausflugs hat aber z. B. leider gar nicht geklappt, und die Verständigung war aufgrund der eingeschränkten Englischkenntnisse auch nicht immer einfach. Zimmerreinigung war in Ordnung, aber recht oberflächlich. Aufgrund der offenen Bauweise der Villen passiert es nicht selten, dass Eichhörnchen oder Vögel etwas hinterlassen. Leider fiel dies dem Reinigungspersonal nicht immer auf, so dass wir nach einigen Tagen ein ziemlich fleckiges Tagesbett im Obergeschoss hatten. Das Außenbad wurde leider weder von Laub noch von Unkraut befreit. Wäschereinigung empfanden wir als unverhältnismäßig teuer. Die Reinigung einer einfachen Hose incl. Bügeln kostet z. B. 10 USD. Es empfiehlt sich also, sich (kostenlos) ein Bügelbrett und Bügeleisen bringen zu lassen und evtl. eine kleine Wäsche selbst zu machen. Service im Restaurant empfanden wir schon als einen Tick zu viel. Alle paar Minuten kam (unterschiedliches) Personal zum Tisch mit der Frage "how about your breakfast/dinner?", oder "excuse me, Madam, may I take your plate?". Aufmerksamkeit ist gut, aber dezentes Abräumen der (leeren) Teller ist angenehmer, als wenn man jedem Abräumen zunächst zustimmen und dadurch immer wieder in der Unterhaltung unterbrochen wird.

Die Lage ist traumhaft: sanft in die Bucht eingebettet, schön in die Natur integriert, abgesehen von den ständig in der Bucht knatternden Fischerbooten himmlisch ruhig und lange sonnig. Wer im Urlaub Unterhaltung braucht, ist hier falsch: Ausflüge z. B. nach Nha Trang kann man nur per Motorboot (feste Zeiten oder extra bezahlen) machen, ansonsten kann man wunderbare Stille am Strand genießen, Schnorcheln, Kajaken, Wandern oder einfach nur am eigenen Pool relaxen. Die vom Hotel angebotenen Ausflüge genauso wie die Angebote im Spa-Bereich sind (un-)verhältnismäßig teuer (europäisches Niveau) und bieten dafür aber nichts Außergewöhnliches.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wenn man Ruhe sucht und dennoch zwischendurch gern etwas Wassersport betreibt: perfekt! Jede Villa hat ihren eigenen, privaten Pool, aber wenn es dort zu langweilig wird, kann man kostenlos ein Kajak oder Schnorchelausrüstung ausleihen, gegen Gebühr Surfen oder Katamaran fahren oder einen Ausflug buchen. Niemand zwingt einen, etwas zu unternehmen, aber die Möglichkeiten sind vorhanden.