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Michael (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Dezember 2005 • 3 Wochen • Strand
Nie wieder!
3,3 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht
  • Zustand des Hotels
    Eher schlecht
  • Allgemeine Sauberkeit
    Eher schlecht

Wir haben unseren 2,5 wöchigen Keniaurlaub in 3 Teile aufgeteilt: 1. Hotel am Diani Beach (Leopard Beach Hotel, 5 Nächte, wunderschön) 2. Safari im Masai Mara Park (Little Gouvernors Camp, 3 Nächte, leider sauteuer - aber absolut unvergesslich!!) 3. Zum Schluss nochmal Bade- und Tauchurlaub am Bambouri Beach in der hier beschriebenen Severin Sea Lodge (8 Nächte) 4. Severin Sea Lodge - ein Hotel, das im Dertour-Katalog als „schillerndes Paradies am weissen Sandstrand“ beschreiben wird. Der TUI-Katalog weiss lobend zu erwähnen, dass dieses Hotel gar unter europäischer (schweizer/britischer) Leitung steht und dass dort umweltschonender Tourismus praktiziert wird (Prädikat: TUI Umwelt Champion). Wie gesagt: Teil 1 und 2 waren wunderschön. Als wir dann in besagter Severin Sea Lodge ankamen (um den Urlaub in Ruhe mit Baden, Lesen, Tauchen etc. ausklingen zu lassen), waren wir erstmal geschockt: Am Pool war die Hölle los. Aus riesigen Disco-Boxen kam laute "Ballermann"-Musik. Ein paar Animateure haben derweil über Mikrophon irgendwelche Durchsagen gemacht. (Wir dachten wir sind durch ein Wurmloch gefallen und auf Mallorca gelandet. Aber gut: in 3 Tagen ist Sylvester. Vielleicht feiern die sich hier nur schon mal ein bischen warm?) Dann kam unser Zimmer (was zugegebenermassen nicht unbedingt repräsentativ für das ganze Hotel sein muss): Sehr laute (weil uralte) Klimaanlage. Zudem war der Wandschalter für die Aircondition defekt (man musste auf einen Stuhl klettern, damit man die Aircondition von Hand aus/anschalten kann. Naja.). Wasserhahn im Bad tropfte dauernd. Blöderweise war unter dem Waschbecken der Abfluß undicht (also direkte Weiterleitung des Wassers auf den Fussboden. Soviel zum Thema Umweltschutz. Aber es gibt tatsächlich immer zwei Mülleimer im Zimmer: Restmüll und Biomüll. Soviel Umweltschutz und Zukunftsorientierung selbst im Mikrokosmos jedes einzelnen Hotelzimmers war schon beeindruckend.). Nachdem wir unsere Sachen im Zimmer abgelegt hatten (mein Koffer blieb allerdings zunächst für einige Stunden verschollen) bin ich auf Erkundungstour durch das Hotel und die Aussenanlagen gegangen („schillerndes Paradies am weissen Sandstrand“ wollte ich jetzt lieber aus der Nähe begutachten). Generell ist das Hotel in einem mittelmäßigen bis beklagenswertem Zustand. Die besten Jahre hat es deutlich hinter sich. Im Pool waren zahlreiche Fliesen zerbrochen, neben dem Mülleimer lag der Abfall am Boden, Scheinwerfer (die eigentlich nachts die Palmen von unten anleuchten sollen) waren kaputt/zerbrochen, ein Video-Spielautomat für Kinder, der in er Halle rumsteht, war "out of order" (wer weiss, wie lange schon. Er blieb es übrigens auch während unseres ganzen Aufenthaltes.) usw. usw. Diese Liste liesse sich noch lange fortsetzen. (Noch nicht erwhnt habe ich z.B. die 3 Stromausfälle gleich am ersten Abend. Das kam im weiteren Verlauf unseres Aufenthaltes noch öfters vor.) Richtig lebensgefährlich war allerdings die Elektroinstallation für die Partybeleuchtung für die anstehende Sylvesterparty, die man rund um den Swimmingpool besichtigen konnte: Das geht so: Rund um den Pool wurden bunte, selbstgebastelte "Discolichter" installiert. So ein Ding besteht aus einem schwarz angemalten Brett, in das mehrere Lampenfassungen reingeschraubt sind. Hinter dem Brett verläuft unabgedeckt die dazugehörige Elektrik. Das Ganze ist offensichtlich Marke Eigenbau, d.h. überall auf der Brettrückseite waren offene Lüsterklemmen, aus denen die Kupfer-Stromdrähte rausgeschaut haben. Wenn da ein Spritzer Wasser daraufkommt... den Rest kann man sich ja vorstellen (wie gesagt: dieser Kabel+Lüsterklemmenverhau lag direkt um den Pool herum, Abstand ca. 2 Meter). Es war haarsträubend. (Ich habe Photos davon gemacht und werde diese an unseren Reiseveranstelter weiterleiten.) Schon am ersten Tag war uns also ziemlich klar: hier wollen wir nicht bleiben. So soll der Urlaub, der so wunderschön begonnen hatte, nicht enden. Wir werden versuchen wieder zurück in das Leopard Beach Hotel zu wechseln, wo wir den Urlaub begonnen hatten. Ganz egal, ob wir dafür ein bischen Aufpreis bezahlen müssen (wenn eine Reise schonmal über Euro 6000,- kostet, dann spielt das irgendwie auch keine Rolle mehr. Das hier war unser langersehnter Traumurlaub, und den wollten wir uns nicht versauen lassen.) Weil es dafür aber am Tag unserer Anreise schon zu spät war, sind wir zur Rezeption und haben gefragt, ob wir vorerst wohl ein anderes Zimmer haben könnten. Anwort: Nee, geht nicht. Wir sind komplett ausgebucht. Aber morgen findet am Strand ein Volleyballturnier und anschliessend Tauziehen statt (Hä? Hört die mir eigentlich zu? Naja.) Am nächsten Tag haben wir auf eigene Faust in (unserem alten) Leopard Beach Hotel angerufen und gefragt, ob sie da evtl. noch ein freies Zimmer für uns hätten. Antwort: Sie seien zwar eigentlich ausgebucht aber, ja, irgendwie würde man schon noch ein Zimmerchen für uns finden. Wir können jederzeit kommen. Klasse! Also haben wir uns bei einem der zahlreichen Reisemanager vor Ort in der Severin Sea Lodge erkundigt, ob es denn generell möglich wäre, auszuchecken und den bereits bezahlten Geldbetrag als Gutschrift für das andere Hotel zu bekommen, in das wir nun ganz gerne (zurück)wechseln würden. Ja, generell sei das kein Problem. Darauf haben wir zwar natürlich rein legal keinen Anspruch, aber es käme schon öfters mal vor, dass Leute das Hotel kurzfristig wechseln wollen und in der Regel geht das auch über Kulanz ohne Probleme. Evtl. müssen wir halt 1,5 Tage "Stornogebühr" an die Severin Sea Lodge bezahlen, aber da zu dieser Jahreszeit nahezu alle Hotels völlig ausgebucht sind, würde uns selbst das vermutlich erstpart bleiben. Und wir müssten natürlich den Aufpreis für das andere (Leopard Beach) Hotel bezahlen. Wir: OK, kein Problem. Machen wir. Hauptsache weg hier. Also haben wir artig an der Rezeption angefragt, ob man uns diesen Gefallen tun und uns wechseln lassen würde. Ein Hotel(unter)manager sagte uns: Ja, aber Ihr müsst eben besagte 1,5 Tage Stornogebühr bezahlen. Wir: Ok, machen wir. Wo müssen wir unterschreiben? Dann ist er losgesaust um die Sache zu erledigen. Als er zurückkam verkündete er kleinlaut: Nee, geht doch nicht. Die schweizerische Hotelmanagerin sagt, Ihr müsst doch für die komplette Zeit die Zimmer bei uns weiter bezahlen. Mit anderen Worten: wir hätten zwei Hotels (sozusagen doppelt) bezahlen müssen. Die Severin Sea Lodge und dann natürlich das (Leopard Beach) Hotel, wo wir hinwechseln wollten. Wie bitte? Also haben wir um ein persönliches Gespräch mit besagter schweizerischer Hotelmanagerin gebeten (die ja extra lobend im Katalog erwähnt wird). Mein Vater ist nämlich auch Schweizer. Da werden wir doch sicher eine Lösung finden. Was dann in diesem Meeting passierte, war unglaublich. So etwas habe ich davor und danach nie wieder erlebt: Wir haben der Dame nochmal unser Anliegen erklärt und höflich an Ihre Kulanz appelliert, uns gegen Gutschrift in ein anderes Hotel wechseln zu lassen. Anwort: Nee, macht sie nicht. Wir: Wir wären auch bereit, 3 Tage Stornogebühr zu bezahlen. Antwort: Nein, ich kann Ihnen nicht helfen. Wir: Wieso denn nicht? Laut Rezeptionistin ist Ihr Hotel doch völlig ausgebucht. Da sollte es doch kein Problem für sie sein, unser Zimmer in diesen 3 Tagen neu zu vermieten. Aber sie blockte alles einfach ab. Sie schien völlig emotions- und teilnahmslos. Eiskalt. Es hiess immer wieder nur: "Ich kann Ihnen nicht helfen." Ob sie denn garkeine Möglichkeit sehe? Aus Kulanz? Aus Nächstenliebe? Weil grade Weihanchten war? "Ich kann Ihnen nicht helfen.“ Schliesslich haben wir uns sogar so weit erniedrigt, dass wir quasi verbal auf Knien vor ihr gerutscht sind und gebettelt haben. Meine Freundin sass inzwischen weinend und schluchzend neben mir und hat mich angefleht, aufzuhören mit dieser Frau zu debattieren. Aber inzwischen ich war echt sauer. Warum wollte sie sich partout nicht erweichen lassen? Wo lag ihr Problem? Unser Zimmer -das war klar- konnte sie ohne Probleme innerhalb der 3 Tage, für die wir ja bereit waren das Zimmer auch nach unserer Abreise weiter zu bezahlen, weitervermieten. Viele wohlhabende Einheimische z.B. aus Nairobi kommen über Sylvester ans Meer. Das Hotel war ja auch entsprechend voll mit einheimischen Gästen – da waren nicht nur deutsche Pauschaltouris! Ihr Argument, dass sie so schnell keine neuen Gäste aus Deutschland einfliegen lassen könnte, war -wie ich finde- also ziemlicher Schwachsinn. Es grenzte schon fast an Schikane. „Ich kann Ihnen nicht helfen. Ich betrachte das Gespräch hiermit als beendet.“ (mit diesen Worten erhob sie sich aus Ihrem Sessel, um uns aus Ihrem Zimmer hinauszubefördern) Fairerweise muss man natürlich sagen, dass die Dame legal gesehen völlig im Recht war. Wir hatten „Ihr“ Hotel schliesslich aus Deutschland gebucht und vorausbezahlt. Dennoch waren wir bitter enttäuscht. Die Dame erschien uns willkürlich und boshaft und unkooperativ. Zuletzt sogar ziemlich unverschämt. Von Kulanz keine Spur. Was als Traumurlaub im Leopard Beach Hotel (gelegen am südlicheren Diani Beach) und auf der anschliessenden Safari so wunderbar begann, endete für uns in einem Albtraum im Büro dieser Hotelmanagerin. Um die Sache nicht weiter eskalieren zu lassen und meiner Freundin den letzten Teil unseres Urlaubs nicht völlig zu versauen, hab ich dann Ruhe gegeben und wir sind dann doch in der Severin Sea Lodge geblieben. Fairerweise muss ich dazusagen, dass wir nach dem scheusslichen Meeting mit der Managerin ein etwas besseres Zimmer bekamen (ohne Aufpreis). Allerdings war auch hier das Bad wieder in einem desolaten Zustand: Toilettenabfluss war in sechs Tagen zweimal verstopft und auch aus dem Waschbecken wollte das Wasser nur widerwillig abfliessen (wurde aber immerhin jedes mal schnell wieder repariert). Aus dem Badezimmerboden schaut eine alte rostige Schraube heraus. Da war wohl mal ein Türstopper dran befestigt. Jetzt kann man sich daran höchstens noch die Füsse aufschlitzen. Aus der Dusche kam kaum Wasser. Und wenn doch, dann nur kalt/lauwarm. Aber, wie gesagt: wir sind geblieben und haben eben einfach das Beste daraus gemacht. Wenn ich mir im Nachhinein die Hotelbeschreibung der Severin Sea Lodge in den Katalogen ansehe, erscheint mir diese wie Hohn. Da sieht man eine nahezu menschenleere (vermeintlich ruhige) Hotelanlage. Es ist von Umweltschutz und europäischem Management die Rede. Und nicht zu vergessen das schillernde Paradies am weissen Sandstrand. Klang irgendwie toll. Ich kann leider nur sagen: Nie wieder. Achja: Und natürlich schöne Grüße an das tolle schweizerische Management.


Zimmer
  • Eher schlecht
    • Zimmergröße
      Eher schlecht
    • Sauberkeit
      Eher gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Schlecht

    Restaurant & Bars
  • Eher gut
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Eher schlecht
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Eher gut
    • Essensauswahl
      Eher gut
    • Geschmack
      Eher gut

    Service
  • Eher gut
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Sehr schlecht
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Sehr gut
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Schlecht

    Lage & Umgebung
  • Eher gut
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Eher schlecht

    Aktivitäten
  • Schlecht
    • Freizeitangebot
      Sehr schlecht

    Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Pool
    • Zustand & Qualität des Pools
      Schlecht

    Strand
    • Entfernung zum Strand
      Sehr gut
    • Qualität des Strandes
      Eher gut

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3 Wochen im Dezember 2005
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Michael
    Alter:31-35
    Bewertungen:2