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Harald (61-65)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • März 2011 • 3-5 Tage • Strand
Liebenswert und charmant, aber mit kleinen Macken
4,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das Hotel wurde vor überschlägig 40 Jahren gebaut, was sich vor allem positiv im wunderschönen Gartenbereich der Anlage bemerkbar macht. Man gibt sich wirklich alle Mühe, dem Gast in jeder Hinsicht Bestes zu bieten. Dies muß man, um eine geerdete Einschätzung abzugeben, in jedem Fall daran messen, wo man ist: INämlich in einem Land, das es in den letzten Jahren nicht einfach hatte und in dem klimatische Bedingungen eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Das Hotel wird gerne von Fluggesellschaften für die Unterbringung der Crew genutzt. Da sicherlich davon ausgegangen werden darf, daß die Airlines kein Interesse daran haben, ihre Mitarbeiter zu quälen, kann dies auf jeden Fall schon einmal als Qualitätsmerkmal gewertet werden. Es wird im Hotel ständig und überall gefegt, Unkraut gerupft und gemacht und getan - alles in überaus unauffälliger Manier. Der Aufenthalt in der Severin Sea Lodge ist in jedem Fall eines: Super-entspannt, was bereits mit einen kalten Waschlappen ;-)) zur Begrüßung beginnt, den man gerne entgegen nimmt, wenn man nach einer üblen Flugzeugnacht und dem Klimawechsel förmlich in die Lobby taumelt. Hinsichtlich der Gästestruktur: Ja, es gab das Paar der Kategorie "Brathähnchen", es gab den alleinreisenden Herrn, der abends an der Strandbar mit seiner kenianischen Freundin einen auf ganz dicke Hose machte und es gab auch die alleinreisenden älteren Damen, die die Begleitung eines kenianischen Beaus genossen.............. ;-)) Jeder nach seinem Geschmack! Allein der notorisch angetrunkene Herr mit der kenianischen Freundin war allzeit krawallbereit, wurde vom Personal aber jederzeit recht elegant von der Bühne geholt. Alle anderen waren absolut unauffällige Zeitgenossen, so daß ein drömeliger Schlummer- und Lesetag unter den Bäumen nahezu ungestört verläuft. Die gesamte Anlage ist überaus liebevoll angelegt, hat aber gewisse Alterserscheinungen, die jedoch absolut mit den klimatischen Bedingungen erklärbar sind. Auch wenn es ein paar kleine Schatten gibt, ist die Severin Sea Lodge ein Hotel, in dem man sehr schnell auf "Genuß umschaltet". Man sollte - bei allem Charme, den dieses Hotel hat - aber keinesfalls nur eine Badeurlaub hier verbringen, sondern auf alle Fälle die Safari in den Tsavo-West Nationalpark im Severin Safari Camp mitmachen. Wir haben die Safarai schon von Deutschland aus bei Severin gebucht und die Aufteilung der Urlaubswoche entsprechend von vornherein festgelegt. Wenn man im Camp war, will man gar nicht mehr ins Strandhotel zurück....................... am Camp kann man messen, wohin Severin mit seinem Touristik-Konzept in Kenia will und das macht zuversichtlich, daß die Umsetzung einer solchen Qualität auch in der Sea Lodge funktionieren wird. Für uns war es zusammengefaßt mit beiden Destinationen ein Traumurlaub. Nur, um in der Sonne zu liegen, würden wir die Flugzeit nicht auf uns nehmen wollen - aber die Kombination mit einer Safari macht eine Reise nach Kenia zu etwas ganz Besonderem. Und damit ich nicht allzu Severin-lastig daherkomme: Es soll auch andere ziemlich nette Camps in den Nationalparks geben ;-))


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Wir hatten ein Comfort-Zimmer in einem der Bungalows gebucht. Nun haben wir wenig Drang, durchs Hotel zu marschieren und uns andere Zimmer zeigen zu lassen - wenn ich aber die Fotos derjenigen sehe, die vergleichen konnten, muß ich schon sagen: Wir waren offensichtlich in einem noch nicht renovierten Bungalow. Das Zimmer als solches war in Ordnung. Die Minibar kam schon deutlich keimig daher und auch den Wasserkocher mochten wir nicht wirklich anfassen - was nix damit zu tun hat, daß wir keine Lust auf ein Heißgetränk hatten ;-)) Das Bad war schlechterdings raffelig. Da reißt auch kein Doppelwaschbecken mehr die siff-trächtigen Katschen in den Fliesen raus, da lenkt auch sonst nix von der riesigen abgeplatzten Stelle in der Emaille der Duschwanne ab. Die Fugen, die Silikonkante.... pffft. War nicht wirklich dolle. Im Bad half nur eines: Einmal Augen zu und durch, danach nicht mehr hingucken und fertig. Aber das muß man vielleicht auch an den klimatischen Verhältnissen messen - vielleicht siffen Fugen dort sehr schnell. Wahrscheinlich. Dennoch würde dem Bad unseres Comfort-Zimmers ein beherztes Lifting gut zu Gesichte stehen. In der Nacht, bevor wir ins Safari-Camp aufgebrochen sind, ist die Klimaanlage ausgefallen. Wir hatten noch vor dem Abendessen an der Rezeption Bescheid gegeben, aber verständlicherweise kann keiner zaubern. Wir haben also eine Nacht ohne Klimaanlage verbracht......................... es war nicht leicht, um es sanft auszudrücken. Pro Nase kam unterm Strich addiert vielleicht eine Stunde Schlaf rum. Auf der anderen Seite hatte unser Comfort-Zimmer den Vorteil, daß wir für die Zeit im Safari-Camp nicht ausziehen mußten, sondern das Zimmer behalten durften. Da unterm Strich das Comfort-Zimmer auch deutliche Abstriche hatte, würde ich zu einer Buchung von Standard-Zimmern nicht unbedingt raten. Hier ist sicherlich dringender Handlungs- und Verbesserungsbedarf, woran aber - wie ich aus anderen Bewertungen lese - gearbeitet wird.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Um es vorweg zu nehmen: Die beiden super-charmanten und aparten Damen, die morgens die Eier-/Omelett-Abteilung geschmissen haben, hatten meine Frau und ich sofort und auf der Stelle ins Herz geschlossen!!! Die Omeletts waren davon abgesehen übrigens auch gut. Wer kennt es nicht: Man mag sein Ei noch ein wenig "schlabberig" und sagt *Stop now, please, it's okay!* und das Ding wird emotionslos weiter gebrutzelt bis zur Staubtrockenheit................ oder? Neee, hier geht das wirklich auf Frühstücksgast-Wunsch und das Zeug landet zupp-di-dupp auf dem Teller. Ansonsten: Keine kulinarische Offenbarung für denjenigen, der meint, überall in der Welt identischen Standard antreffen zu dürfen. Kenia hat in den letzten Jahren auch Lebensmittel-Probleme gehabt, weshalb ich mich hier auf folgendes Fazit beschränke: Aus dem, was das Land hergibt, macht der Koch schon das Beste. Es hat uns nicht immer geschmeckt, aber wir sind satt geworden. Das Abendangebot im Rahmen der Halbpension besteht aus 2 oder 3 (das habe ich jetzt nicht mehr genau auf dem Zettel) Abenden, an denen ein Buffet aufgebaut wird - an den anderen Tagen gibt es à-la-carte-Dinner. Ich will ehrlich sein: Wer einen Gourmet-Urlaub sucht, sollte ein anderes Ziel buchen. Die Buffets wurden bereits mittags mit großer Geste durch intensives Tischerücken rund um den Pool aufgebaut, Fackeln installiert und angezündet und alles im allem verhießen die Vorarbeiten ganz großes Kino: 90 Prozent der angebotenen Speisen waren dann aber "nur" die übliche Füllmenge an Allfälligkeiten , um Buffets den Anstrich der Großartigkeit zu verleihen. Aber wahrscheinlich gibt Kenia einfach nicht mehr her................... und das, was die Gäste in den internationalen Hotels serviert bekommen, ist wahrscheinlich immer noch Lichtjahre von dem entfernt, was im Land selbst realistischerweise machbar ist. Insofern und an diesem Maßstab gemessen werden die Gäste in der Severin Sea Lodge verwöhnt. Die à-la-Carte-Gerichte waren zumeist liebevoll zubereitet, aber irgendwie hatte man das Gefühl, daß auf der Speisekarte eher Unaufregendes mit ganz großen Worten beschrieben wurde. Bezogen auf das, was das Land an Lebensmitteln herzugeben in der Lage ist, war alles in Ordnung. Wir sind satt geworden und haben zu keinem Zeitpunkt empört Löffel an die Wand geschmissen ;-))


    Service
  • Gut
  • Das Personal ist überaus freundlich und man gibt wirklich alles, um die Gäste glücklich zu machen. Wake-up-calls funktionieren auf die Minute und wie aus dem Nichts sind zu nachtschlafender Zeit auch Mitarbeiter zur Stelle, um das Gepäck zu Rezeption zu bringen. Die Rezeption arbeitet ohne Fehl und Tadel und sehr charmant, ebenso wie die hoteleigene Wechselstube. In Shop ist man wunderbar freundlich, die Mitarbeiter in Handtuch- und Liegenauflagenbereich auch und daüber hinaus unglaublich aufmerksam. Man kann sich wirklich fallen lassen, was vielleicht zunächst einmal verwirrend ist, aber wenn man als zu Tatkraft neigender Europäer erstmal begriffen hat, daß das Service-Konzept nicht nur die Ausgabe, sondern auch das Hintragen der Auflage zur Liege beinhaltet, sind beide Seiten ganz schnell glücklich ;-)) Allein das Service-Personal im Restaurantbereich war, naja, wie soll man es jetzt sagen - Okidoki, ich trau mich: Auf Auszubildenden-Niveau, gleichzeitig gepaart mit für den Gast nicht immer verständlicher Übermotiviertheit. Im Tagesrestaurant wurde beispielsweise x-mal nachgefragt, was man denn nun bestellt habe - obwohl da gar nix Spannendes dran war. Zum Frühstück wurde sich mit Details beschäftigt, die in dem Moment keine Socke interessierten, aber das Servieren des bestellten Kaffees wurde als nachrangig einsortiert. Wir hatten zunächst für uns das Gefühl, ein wenig falsch in der Einschätzung zu liegen, bis wir beim Frühstück die Dame neben uns hörten, wie sie zum Kellner sinngemäß sagte, daß sie die Zitrone zum Tee nun auch nicht mehr brauchen würde, da sie mit frühstücken fertig sei. Auf der anderen Seite mal ganz ehrlich: Ich möchte unter dieser klimatischen Verhältnissen nicht darauf wetten, daß ich mein Hirn so konzentriert auf notwendige Augenmerke lege, wie ich es zuhause kann. Auch wir Gäste waren ein bißchen "angeschossen" von der Dampfsauna-Luft............ Trotzdem muß man - verglichen mit Rezeption etc. - schon feststellen, daß im Restaurantbereich der Hotelmanager doch noch ein paar Lücken zu schließen hat.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Das Hotel befindet sich am Bamburi-Beach, was besonders für diejenigen, die den Air-Berlin-Flug ab und nach München gebucht haben, von besonderem Vorteil ist: Bamburi-Beach ist nördlich von Mombasa und daher in ca. 30 Minuten vom Flughafen zu erreichen. Diani-Beach etc. befinden sich südlich von Mombasa und sind ausschließlich durch eine Fährfahrt, die wohl gewisse Unwägbarkeiten - in jedem Fall aber Zeitverlust - mit sich bringt, zu erreichen. Die günstige Lage am Bamburi Beach wird sicherlich ein Hauptmerkmal sein, warum die Airlines ihres Crews dort unterbringen: Man spart viel Zeit, wenn der Air Berlin-Flieger planmäßig um 7.20 Uhr abhaut.......... wir hatten beim Abflug in der Ausreise-Schlange (und die dauert.................) mehrere Mitreisende, die vom Diani-Beach kommend im Gegensatz zu uns (4.00 Uhr) um 2.00 Uhr aufgestanden waren. Deshalb macht der Abgleich mit den Flugzeiten bei der Hotelsuche rund um Mombasa durchaus ganz, ganz großen Sinn. Evtl. ändern sich die Flugzeiten der Airlines auch kurzfristig - wir hatten in jedem Fall das Gefühl, hinsichtlich der Lage des Hotels an der Sonnenseite zu sein. Was die Umgebung angeht......... ja, nun. Was soll man da sagen. Die Hotels werden bewaffnet bewacht, was in einem gewissen Maß durchaus signalisiert, daß es "draußen" nicht absolut "ohne" ist. Da wir nur insgesamt eine Woche in Kenia hatten, von der wir die Hälfte auf Safari waren, haben wir uns einfach auf den gemütlichen Liegen unter den Bäumen langgemacht und den Rest Rest sein lassen. Wie wir gehört haben, sind am Bamburi Beach diverse Hotels, die zum African-Safari-Club gehörten, verwaist. Es gibt einen Supermarkt, der wohl mit dem Taxi in recht kommoder Zeit zu erreichen ist - dies haben wir alles nicht genutzt. Mineralwasser wird von Severin mehr als großzügig zur Verfügung gestellt, weshalb wir letztlich für uns keinen Grund gesehen haben, das Abenteuer eines Supermarkt-Ausfluges auf uns zu nehmen. Da es in Kenia ja leider schon ein Thema ist: Wir haben uns in jedem Fall jederzeit absolut sicher in der Anlage gefühlt.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es gibt zwei Pools, unaufdringliche Animation. Letzteres ist für uns persönlich sehr angenehm. Alles andere haben wir nicht genutzt und können daher keine Beurteilung abgeben. Ob es Tennis, Golf oder so gibt....................... Wir hatten bei tropischen Klimaverhältnissen wenig Lust, Bäume auszureißen. Die Rezeption wird aber ganz bestimmt für jeden Sportwunsch eine Idee bereithalten und realisieren, da bin ich sicher.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im März 2011
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Harald
    Alter:61-65
    Bewertungen:25