- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Ein nettes aber doch schon recht in die Jahre (1977) gekommenes Hotel mit gutem afrikanischen Standard. Vom ersten Eindruck her recht positiv. Allgemein ziemlich an Pauschaltourismus orientiert, athmosphärisch ähnlich dem Mittelmeer Standard. Auf die angeblich deutsche Leitung des Hotels wird an mehreren Stellen hingewiesen. Vor Ort konnten wir dazu keine Auswirkungen feststellen, es scheint als beschränke sich das auf die Zugehörigkeit zur Severin Gruppe die ja im Sauerland liegt. Ganz gemäß den Traditionen des Pauschaltourismus am Mittelmeer, läd man die neu angereisten Gäste zu einem Willkommenscocktail mit Fingerfood. Dort stellt sich dann das Personal vor, Animation etc. Dieser fand bei uns in der zweiten, eigentlich geschlossenen Bar statt. Baulich völlig heruntergekommen, außen wie innen, der Geruch entsprechend. Ich würde sagen das war ein hotelgastronomischer Kapitalfehler Gäste im den schlechtesten Teil des Hauses (welchen man Tage später dann auch abgerissen hat) willkommen zu heißen, vermittelt gleich zu Anfang einen schlechten Eindruck. Die Gäste sind überwiegend Europäer darunter auch viele Deutsche. Der Altersdurchschnitt war etwas höher, ich würde so ab Anfang 40 aufwärts schätzen. Demzufolge wenig Kinder oder "Partypeople". Das Gäste Niveau fanden wir angenehm, keine Betrunkenen, keine "heiße Schlacht am kalten Buffet" mit Touristen die sich nicht benehmen können, Liegenreservierer oder ähnlich nerviges. Das Hotel versucht einen hohen Anspruch zu vermitteln, wird diesem am Ende aber nicht gerecht. Ich bin beruflich in Kenia, der Reisezweck diente der Erholung und der Kombination mit einer Safari im verbundenen Severin Safri Camp und der Möglichkeit zum Tauchen. Der Zeit- und Kostenaufwand für die Anfahrt war gering, wir waren ja schon in Kenia. Der Zweck wurde im Wesentlichen erreicht, wenn auch insgesamt mit einiger Ernüchterung. Meine Bemessungsgrundlage für meine Bewertungen sind idR die hoteleigenen Preise jeweils zur ausgewiesenen Saison auf deren Homepages (78,- EUR p.P. HP) und der Anspruch den das jeweilige Hotel vor Ort selbst oder mit Marketing vermittelt. Pauschalpreise, Sonderpreise, Kombipackete o.ä. haben keinen Einfluß.
Zimmerkategorie Comfortclass bungalow. Wie die gesamte Hotelanlage sind auch die Bungalows dringend renovierungsbedürftig. Was man auch bereits tut, allerdings während des laufenden Betriebs. So wurde während unseres Aufenthalts ein Teil des Hauptgebäudes am Standard pool abgerissen und neu aufgebaut, Wasserleitungen im Garten verlegt, etc. Die Bungalows sind zweistöckig mit jeweils einer Wohneinheit oben und einer unten. Wir waren immer oben. Aussen unschön, innen besser. Während unseres Aufenthaltes hatten wir zwei verschiedene Bungalows Comfort class. Wirklich geräumig war nur der mit Beistellbett (32qm). Der andere war deutlich kleiner (23qm) . Der Balkon war ebenfalls größer. Während der kleinere weiter hinten lag, ohne Meerblick, dafür Ruhe, lag der größere mit schöner Aussicht ziemlich vorne, dafür aber direkt an Pool und Hauptbar. Die unteren Wohneinheiten bieten weniger Aussicht und gefielen uns nicht so. Das Highlight im Vergleich waren das Bad, sehr schön mit Natursteinen und Walk Inn Dusche. Zimmersafe, ein kleiner Schreibtisch, AC, Sessel, TV vorhanden. Der Schrank bietet sehr wenig Stauraum, Kleiderbügel, Regale etc. Eine Kommode gibt es nicht. Im Kleineren Zimmer lebten wir aus dem Koffer, zumal diese nicht zu verstauen waren. Im größeren war der Schrank der gleiche aber mit Platz für die Koffer. Und das Beistellbett konnte für Kleidung genutzt werden. Eine Belegung mit 3 Personen möchte ich mir nicht vorstellen. Die Möblierung hat einen afrikanischen Touch und schon etwas älter. Die Raumaufteilung im kleineren war eher rund und mit Möbeln voll gestellt. Der TV war weder vom Bett noch von den Sesseln aus zu sehen, insofern nicht nutzbar, kurios. Im Größeren Bungalow besser aufgeteilt und mehr Bewegungsfreiheit. Afrikanische Betten habe idR keinen Lattenrost, so auch hier. Das Bett war recht groß aber sehr hart und unbequem. Sauberkeit und Zimmerservice waren immer sehr gut. Die Lage in Barnähe war bis 2300 h sehr laut. In Afrika mag man alles laut, so auch hier mit Musik und Animation. Ein etwas abgelegener Platz an der Bar mit ein paar Getränken halfen uns die Zeit bis zur Bettruhe zu überbrücken. Wer es also ruhig und gerne mit Meerblick hätte, sollte vielleicht einen Standard Karibu Class Bungalow auf der anderen Seite wählen, die Lage dort ist deutlich besser. Meerblick gibt es auch. Und am Ende wird es auch günstiger.
Das Hauptrestaurant liegt zum Strand hin sehr schön, man kann mit Meerblick essen, draußen oder drinnen Im Hauptrestaurant werden die Mahlzeiten jeweils in Buffetform angeboten. Das Frühstück ist reichhaltig, europäisch, englisch, etwas afrikanisch, alles da. Frische Säfte, Yoghurt, Eier in welcher Form auch immer werden frisch zubereitet. Backwaren usw. Der Kaffee ist natürlich schlecht, einen guten kriegt man in Afrika aber auch keinen. Überhaupt ist das ausserhalb Europas schwierig. Aber immerhin sind beim Frühstück alle Getränke inklusive. Beim Dinner nämlich nicht. Das Restaurant ist das gleiche, ebenso die Buffetform. Europäisch, afrikanisch und der orientalische Einfluß auf die Küche in Kenia repräsentiert sich im dargebotenen Essen. Frisch werden oft Fisch, Fleisch und auch Pasta direkt am Buffet zubereitet. Eine gewisse Abwechslung gibt es, ebenso wie Wiederholungen. Die Qualität ist ok, mehr aber auch nicht. Man findet immer was nach seinem Geschmack. Allerdings war es selten so gut das man nach einer gewissen Sättigung den Wunsch gehabt hätte nochmal zum Buffet zu gehen, so gut war es eben nicht. In der HP sind keine Tischgetränke enthalten, auch kein Wasser, Tischwein etc. Es gibt wohl VP Gäste welche den Lunch ebenfalls im Restaurant einnehmen. Alternativ zum Dinner am Buffet gibt es ein a-la Carte Restaurant (in einem alten Schiff) direkt neben dem Hauptrestaurant. Sehr nettes Ambiente. Man versucht hier etwas besonderes zu bieten, schafft das kulinarisch natürlich nicht, das Essen kommt ja aus der gleichen Küche. Man sollte hier viel Zeit einplanen da die Prozedur mit mehreren Gängen doch schon einige Zeit in Anspruch nimmt. Das Preisniveau ist dort relativ hoch, insbesondere Wein. Sollte man HP gebucht haben wird diese weder erstattet noch gegengerechnet o.ä. Nachmittags wird für HP & VP Gäste Kaffee und kleinere Snacks & Kuchen serviert. Eine nette Sache um die Zeit zum Dinner zu überbrücken. Die Snacks & Kuchen waren jeden Tag die gleichen. Der Kaffee, wie gesagt....... An der Bar lassen sich über den Tag a-laCarte Speisen einnehmen. Pizza, Burger und ähnliches. Selbst Currywurst. Recht gute Qualität, fanden wir fast besser als in den Restaurants. Die Bar als solches ist tagsüber und abends geöffnet und bietet allerlei Getränke. Dazu gehört noch eine kleine Strandbar direkt am Meer.
Um es auf den Punkt zu bringen, der Service, bzw. das Personal sind hier das Rückrat des Hauses. Man bemüht sich wirklich den Gästen den Aufenthalt schön zu gestalten. Freundlichkeit und Herzlichkeit von allen Seiten. Der Eindruck vom Personal als solches unterscheidet sich deutlich von unserem Gesamteindruck vom Hotel! So konnten wir den Bungalow unseren Wünschen entsprechend tauschen, eine defekte AC etc wurde umgehend repariert, etc. Um Anfragen, Auskünfte etc wird sich intensiv bemüht. Der Poolboy ist permanent zur Stelle und arrangiert Liegen Auch in der Gastronomie wird jeder Wunsch erfüllt. Sofort ist jemand zur Stelle falls man einen Wunsch hat. Das Hotel bietet kostenfrei WiFi. Hierzu muß man sagen, die Stärke und Qualität desselben ist relativ schlecht. Streamen ist nicht möglich. Empfang draußen eher keiner. Hierzu kann ich nur empfehlen eine lokale SIM Karte zu erweben (safari.com), gibts für schmales Geld in jedem Safari.com shop. In Bamburi in der nahen Mall. Dorthin 5 min mit einem der kleinen Tuk-Tuk's für einen Dollar. Dann sind alle Probleme gelöst. Das Personal hilft. Es gibt an der Bar einen Internetraum "die Buschtrommel". Desktop + Drucker. Dient dem Notfall oder zum Drucken von Bordkarten, aber ansonsten sind die Windows 95 Rechner praktisch aus der Steinzeit. Ein Arzt steht für Hausbesuche zur Verfügung. Die Rezeption hat ihn für mich gerufen. Klassisches afrikanisches Magenproblem. Er stand schnell und zuverlässig bereit. Geldwechsel an bei der Rezeption möglich. Shuttle Service zum Airport oder dem Terminus steht kostenpflichtig zur Verfügung. Funktioniert auch sehr gut. Hotel Wäschereiservice vorhanden, funktioniert sehr gut. Für afrikanische Verhältnisse aber sehr überteuert.
Der Bamburi beach in Mombasa liegt inmitten des Mombasa Marine Park im gleichnameigen Ort ca 10km nördlich von Mombasa. Zum MOI international Airport oder, zum neuen Mombasa Terminus ca. 20 km. Fahrzeit mind. 1 Stunde. Das Hotel liegt unmittelbar am öffentlichen Strand von Bamburi. Die kenianischen Strände als solche haben starke Gezeiten was dazu führt das das Wasser durchaus mal 400 meter weg ist. Optisch ist der Strand nicht der schönste. Das Hotel verügt über keinen eigenen/abgegrenzten Strand, was dazu führt das man sobald man den Strand betritt von den sog. "Beachboys" umzingelt ist, Warenangebote, Massagen, Safaris werden unermüdlich angeboten. Jedes Mal, jeden Tag. Manche Leute mögen das, wir weniger. Es finden sich einige Restaurants, Bars in unmittelbarer Nähe am Strand entlang. Eine super und vor allem preiswerte Abwechslung zum Hotelangebot und der abendlichen Daueranimation zu entfliehen. Wir empfehlen hier Yuls & Sea Heaven. Der Ort Bamburi bietet, wie auch Mombasa, optisch oder touristisch im Grunde nichts. Ausflugsziele werden zwar verzweifelt angeboten, lohnen aus unserer Sicht aber nicht den Weg dahin. Kenia bietet im Grunde nur seine Natur. Die Hotelanlage hat die Hauptgebäude im Zentrum, nahe am Strand, die Wohngebäude sind nördlich und südlich davon und erstrecken sich vom Strand weg zum Ende des Geländes hin. Der Komfort Bereich überwiegend nördlich, der Standardbereich südlich, jeweils mit Pool. Abgesehen von den Suiten haben nur wenige der Bungalows Meerblick.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wenn im Hotel auch viele Informationen in deutsch zur Verfügung stehen, sollte man entgegen aller Beteuerungen nicht erwarten das das Personal deutsch spricht, das tut es nicht. Ohne Englischkenntnisse wird die Kommunikation sehr schwierig. Fremdsprachen wie französisch, spanisch etc. beherrscht das Personal wie auch die Einheimischen nicht. Es stehen zwei Süßwasserpools sowie der Strand zum schwimmen zur Verfügung. Es gibt eine Art SPA Center für Massageanwendungen. Die Massagen sind sehr gut. Auch wenn sie im Vergleich zu draußen, in einem schönen Ambiente stattfinden, nicht besser aber dafür deutlich teurer sind. Lohnt sich der Besuch durchaus. Schon allein um die Rückenschmerzen durch die schlechten Betten auszugleichen. Am gleichen Ort gibt es ein Gym. Die Benutzung desselben ist kostenpflichtig! Ein kostenpflichtiges Gym hatte ich in einem Hotel noch nie. Tauchen ist bei einer auf dem Gelände befindlichen Tauchbasis möglich. Es werden in einer Art Servicebüro standardisierte Ausflüge angeboten. Aus unserer Sicht gibt es in Mombasa nichts zu sehen, so gesehen.....Aber man organsiert auch Ausflüge in eine Mall, in die Altstadt zum shoppen. Allerdings völlig überteuert. Wir haben uns einen zuverlässigen Tuk-Tuk Fahrer gesucht und sind für 25 $ 4 Std in Mombasa herum gefahren. In die Malls oder andere Restaurant kommt man sehr einfach mit eben diesen, oder Uber Taxi, schnell zuverlässig. Manche Restaurants shutteln auch kostenfrei. Wer allerdings die Sprache nicht kann oder organisatorisch hilflos für den mögen die Optionen hilfreich sein. Auch Safaribuchungen sind dort theoretisch möglich. Dies ist aber besser vorab mit der Hotelbuchung zu organisieren, sonst ist alles ausgebucht. Und spätestens hier wird es ohne Englisch nichts mehr. Safaris sind eine tolle Sache, nicht billig, aber ein tolles Erlebnis. Wir waren im Severin Safari Camp, hat uns sehr gut gefallen. Top Location, aber im falschen Nationalpark. Aber dennoch ein tolles Erlebnis. Da spielen wir hotelgastronomisch in einer anderen Liga. Jetzt zu meinem letzten Thema: Der Animation. Sowohl hier als auch anderen Teilen der Welt in manchen Hotels eine ganz lästige Sache. Ein Haus welches versucht einen etwas gehobeneren Anspruch zu vermitteln? Bitte nicht! Es wird verzweifelt Wassergymnastik oder Bogenschießen (Was?) angeboten. Aber keiner will das. Animation an der Bar am Abend, und wenn es nur super laute Musik ist, sind leider an der Tagesordnung. Falsche Massai, Zirkus, Trommler, oder Disco. Die Animateure sind nett und nicht wirklich lästig, Sie bemühen sich die Leute auf die Tanzfläche zu bekommen usw. Am Personal liegt es nicht, die Gäste sind die völlig falsche Zielgruppe. Da gibt es keine halbnackten Partypeople die auf der Bar oder überhaupt tanzen. Eher ältere. Die wollen auch nicht Bogenschiessen. Die Animation, was auch immer, an der Bar am Abend, sehr laut und das lästigste überhaupt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2018 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stephan |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 43 |