Hotel Riu Palace Tenerife

Die gesamte Anlage des RIU Palace Tenerife ist sehr ansprechend gestaltet und gepflegt. Das Hotel wirkt aufgrund seiner Bauweise kleiner und übersichtlicher, als es die Anzahl der Zimmer vermuten ließe. Das Publikum war sehr gemischt, größtenteils sehr entspannt und weniger versnobt, als ich im Vorfeld befürchtet hatte :-). Natürlich gab es auch hier vereinzelte Gäste, bei denen das Geld nach Abzug der Reisekosten nicht mehr für gute Manieren gereicht hat, aber dafür kann das Hotel ja nichts.

Unser Zimmer lag in der untersten Etage, trotzdem bot die Terrasse einen schönen Ausblick auf die Gartenanlage und das Meer. Das Zimmer war sehr groß und zeichnete sich durch ein klares Design und eine gute Ausstattung aus. Die Betten waren riesig und äußerst bequem, Schrank und Kommode boten ausreichen Stauraum. Vereinzelt zeichneten sich durch die hohe Frequentierung des Hotels kleinere Gebrauchsspuren ab, die jedoch die Funktionaltät in keinster Weise beeinträchtigten. Ebenso wurde das Zimmer täglich blitzsauber gereinigt.

Zuvor hatte ich nur 4* RIU Hotels besucht, die schon eine hervorragende Gastronomie bieten, weshalb an dieser Stelle vereinzelte Vergleiche zum Unterschied von 4 zu 5* Sternen in RIU-Hotels erfolgen werden. Beim Frühstück waren die Unterschiede zu den 4* eher gering, abgesehen davon, dass es jeden Morgen zusätzlich zur 4*-Gastro Räucherlachs, Serranoschinken, Sekt und eine etwas größere Auswahl an frisch gepressten Säften und Eiervariationen gab. Dies stellt jedoch keineswegs eine Abstufung der 5* RIU-Hotels dar, sondern spricht für den bereits hohen Standard bei 4* RIU Hotels. Die Auswahl ist jedenfalls riesig und reicht über frisches Obst, Säfte, verschiedene Eierspeisen, Cerealien, Porridge, Pancakes, Waffeln, Churros (hier habe ich die warme Schokoladensoße vermisst, die es letztes Jahr im RIU Palmeras auf Gran Canaria gab) und vieles mehr. Beim Abendessen zeigte sich deutlich der Sprung von 4 zu 5*, sowohl hinsichtlich des quantitativen als auch des qualitativen Angebotes. Beim Vorspeisenbuffet gab es täglich ein anderes Special, z.B. Rindertartar, Sushivariationen, Ceviche oder diverse Canapés. Bei den Hauptgerichten wurden täglich mindestens je 3 verschiedene Sorten Fleisch und Fisch frisch gegrillt, z.B. Schwertfisch, Pulpo, Rinder- bzw. Kalbsfilet. Die Köche achteten darauf, dass sie die Mengen so kalkulieren, dass nichts zu lange warmgehalten wird, sondern frisch und auf den Punkt gegart zubereitet wird. Ebenso gab es eine große Auswahl an Wok- und Pastagerichten und eine riesige Auswahl an Beilagen. Auch ein Braten des Tages wurde immer angeboten, z.B. Kalbshaxe, Peking-Ente, Roastbeef oder im Ganzen gegarter Lachs. Besonders hervorzuheben ist der Souschef Attilo. Dieser ist ein Meister seines Fachs, ein Virtuose am Herd und einfach ein großartiger Mensch. Attilo stand an der "Station des Küchenchefs", wo er immer ein besonderes Gericht anbot, z.B. frische Ziegenkäseravioli mit Trüffelrahm, Paella mit Meeresfrüchten, Entrecôte frisch vom Stück abgeschnitten und nach Wunsch gegrillt, Gambas in Knoblauchöl etc. Besonders sein Meeresfrüchteragout mit Langusten war purer Gaumensex. Beim Dessertbuffet konnte ich keinen besonderen Unterschied zu RIU 4* feststellen, es gab die übliche Auswahl an Feingebäck, Crémes, Obst sowie die flambierten Früchte und häufig einen Schokobrunnen. Neben dem Buffet-Restaurant gibt es zwei Spezialitätenrestaurant, das Krystal (Fusion Food) und das Espanol (gehobene spanische Küche). Den Besuch im Krystal finde ich persönlich nicht zwingend erforderlich, das Essen (Thunfischtartar auf Avocado, Entenbrust mit Rotwein-Kräutersoße und gegrillter Banane, warmes Schokoladentörtchen mit Himbeersorbet) war gut, allerdings keine absolute Offenbarung. Das Essen im Espanol hingegen war großartig, hier lohnt sich der Besuch auf jeden Fall. Die Getränkepreise liegen im Vergleich zu den 4* RIU-Hotel rund 20% höher.

Der Service im Hotel ist nicht zu toppen. Sämtliche Mitarbeiter waren in ihrer Arbeitsweise und in ihrem gesamten Sozialverhalten ausnahmslos vorbildlich. Besonders bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei Grazi von der Rezeption, die mit besonderer Herzlichkeit und viel Humor punktete und eine hohe Dienstleistungsorientierung zeigte, bei unserem Zimmermädchen Patricia sowie beim gesamten Team aus Restaurant und Bar.

Da das Hotel als erstes angefahren wurde, dauerte die Anfahrt vom Flughafen nur ca. 20 Minuten. Das Hotel liegt außerhalb der Massentousrismus-Hotspots Playa de las Americas und Los Christianos an der Costa Adeje. Hervorragend ist die direkte Strandlage, der neu angelegte schwarzsandige Strandabschnitt ist sehr schön und durch den Hoteleigenen Gartenzugang in Sekunden erreicht. Auch zwei kleine Supermärkte sind fußläufig in weniger als 5 Minuten zu erreichen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Abgesehen von den Pools und einem kleinen SPA-Bereich gab es keine Sport- oder Freizeitangebote, die wir allerdings auch nicht wollten. Wer Wassersport o.ä. betreiben will, findet in der Umgebung sowie in Playa de las Americas verschiedene Anbieter. Die Pools sind nicht sonderlich groß, jedoch für die Größe des Hotels völlig ausreichend und sehr gepflegt, die Wasserqualität wurde regelmäßig überprüft. Die beiden Hauptpools waren für meinen Geschmack zu warm, der Infinity-Pool (nur für erwachsene Gäste) war deutlich angenehmer. Abends gab es jeden Tag Livemusik und meine Freundin und ich waren froh, nicht mit Helene Fischer und Konsorten beschallt zu werden, sondern dass das Musikprogramm eher unseren Geschmack traf.