Hotel Porfi Beach

Das Porfi Beach ist ein modernes und ruhiges Strandhotel in sehr gutem Zustand mit 70 Zimmern auf maximal drei Etagen, das ich Ruhesuchenden ebenso empfehlen möchte wie auch unternehmungslustigen Gästen. In der zweiten Septemberhälfte war es höchstens zu ein Drittel belegt, was es noch gemütlicher wirken ließ. Die Lobby mit Rezeption und Sitzgruppen scheint neu zu sein, das große Kaminzimmer im Anschluss mussten wir dank des sehr guten Wetters Ende September nicht nutzen. Gemütlich wirkte es dennoch. Das Hotel besticht durch die traumhafte Gartenanlage mit Palmen, Blumen und sogar Bananenstauden, an die sich unter riesigen Pinien nahtlos der gepflegte Poolbereich mit Bar anschließt. Durch die hohen Bäume, in denen einige Eichhörnchen herumturnen, findet man „natürlichen“ Schatten und liegt auf Holzliegen mit bequemen Auflagen. In diesem unteren Hotelbereich liegen ebenfalls das Frühstücks- und das Abendrestaurant sowie die Taverne mit schönem Gartenblick. Von der erhöht liegenden Frühstücksterrasse überblickt man den Pool mit seinen gemauerten Brücken bis hin zu dem Boot, das Teil der Poolbar ist. Über eine Treppe erreicht man dann einen fast abgeschlossenen Strandabschnitt, der mit kostenpflichtigen Liegen und Sonnenschirmen bestückt ist. Der Strand wurde – obwohl in Griechenland alle Strände öffentlich sind(!) – jeden Morgen vom Hotelpersonal gesäubert (sofern man von der Brandung angespülte Algen als „Schmutz“ bezeichnen kann). Die Hotelgäste kamen aus Deutschland, der Schweiz sowie Bulgarien. Es waren alle Altersgruppen vertreten. Bemerkenswert - weil nicht normal - für ein griechisches Hotel: Man ist hier bemüht um die Mülltrennung, wie wir sie in Deutschland schon lange praktizieren. Die Landschaft der Sithonia ist traumhaft schön. Empfehlen möchte ich die Rundfahrt entgegen dem Uhrzeigersinn, die ich seit neun Jahren jedes Jahr mache: Neos Marmaras, Bergdorf Parthenonas, einsame Strände bei Toroni, Naturhafen Porto Koufo, der faszinierende Blick auf Berg Athos (bei klarer Sicht), noch mehr einsame Strände wie Linaraki, das beschauliche Sarti zum Bummeln oder Baden. Auch Ouranopolis auf der Halbinsel Athos ist problemlos zu erreichen. Den Markt in Nea Moudania jeden Mittwochmorgen sollte man nicht versäumen. Tipps für Strände: Karidi Beach bei Vourvouru ist karibisch schön, und am nördlichen Ende des Strandes von Ormos Panagias (Beschilderung zum Hotel Antigoni folgen) noch fast ganz alleine. Und ja, wer in seinem Urlaub dann doch mal einen kochend heißen Kaffee oder ein bayrisches Bier möchte, ist im „Café Flo“ bei den Österreichern Herbert und Ingrid in Metamorfossi bestens aufgehoben!

Mein Doppelzimmer zur Alleinbenutzung war riesig, sauber, renoviert und geschmackvoll möbliert. Es lag mit dem Balkon nach Osten und hatte Blick in einen Pinienwald - allerdings auch Richtung Hauptstraße. Wer Lärmempfindlich ist, mag sich hier beschweren. Ich hörte die Straße schon nach einem Tag nicht mehr, sondern viel mehr und lauter das angenehme Zirpen der Zirkaden! Und ja, wer sucht, der findet immer etwas, um sich zu beschweren… Die mir verhassten Nörgler gab es leider auch hier. Das Bad hatte eine Badewanne mit (etwas zu kurzem) Duschvorhang, war ansonsten sauber und zweckmäßig. Hier könnte man eine Renovierung empfehlen, aber mich war es o. k.

Das Frühstück war reichhaltig und gut. Da ich seit nunmehr 22 Jahren in Griechenland Urlaub mache, weiß ich, dass ich keinen kochend heißen Kaffee erwarten darf… Es gab zweierlei Brotsorten und Brötchen, Müsli, Marmeladen, den leckeren Joghurt, Früchte, Wurst und Käse, Tomaten und Schafskäse sowie Rühr- oder Spiegelei und gekochte Eier; zudem zwei verschiedene gut gekühlte Säfte, Kaffee und Tee. Was will man mehr, auch wenn es jeden Tag identisch war! Das Abendessen wurde als Büfett gereicht: Es gab jeden Tag eine andere Suppe. Die Salatbar bot mindestens acht Salatvarianten, angemachte und Rohkost, superleckeren Schafskäse und Tzatziki. Die Hauptgerichte waren zu 90 % griechische Küche: Schmackhafte Aufläufe wie Mussaka, gefüllte Tomaten und Paprika, grüne Bohnen, Lamm mit Kritaraki, Geflügel mit Tomaten, Fischgerichte, Auberginen und Zucchini in vielen leckeren Variationen… Natürlich gab es auch mal Pommes, Nudeln oder Pizza a la Chef. An einem Abend veranstalteten die Köche ein Barbecue und verwöhnten uns mit allerlei frisch gegrillten Fleischsorten (ein ziemlicher Aufwand, obwohl das Hotel höchstens noch zu ein Drittel belegt war!). Zum Dessert gab es immer fruchtige Wassermelone sowie griechische Kuchen, Törtchen und Fruchtsorbets. Einige Gäste beschwerten sich darüber, dass die Gerichte nicht kochend heiß, sondern meist nur warm waren… Dazu nur soviel: Man macht Urlaub in einem anderen Land. Und in Griechenland ist das nun mal so, egal ob man in den Hotelrestaurants oder den typischen Tavernen speist. Eine Sonne Abzug gebe ich für die horrenden Getränkepreise im Restaurant und an der Bar (Pepsi Cola 0, 25 l € 2, 40 / Glas 0, 20 l Rotwein € 3, 50!). Da wundert es nicht, dass abends kaum jemand an der ansonsten sehr gemütlich wirkenden Poolbar saß…

Die Mitarbeiter des Hotels in allen Bereichen waren sehr höflich, freundlich und hilfsbereit, aber zurückhaltend. Einige sprachen sehr gut Deutsch, so dass auch ältere Gäste keine Sprachprobleme zu befürchten haben. Als zum Check-In am Ankunftsmorgen um 10 Uhr mein Zimmer noch nicht fertig war, bat mich der Herr von der Rezeption auf einen Kaffee und einen Snack an die Poolbar – nette Geste. Mein von Deutschland aus geäußerter Wunsch nach einem Zimmer mit Balkon wurde erfüllt. Der Service in den beiden Restaurants und der tagsüber geöffneten Taverne war ebenso vorbildlich wie die Reinigung der Zimmer. 3, 5-Sterne-Service zum Wohlfühlen eben. Am Abreisetag durfte ich aufgrund des Transfers (17: 45 Uhr) mein Zimmer ohne zusätzliche Kosten bis zum späten Nachmittag behalten. Das ist nicht überall möglich und schon gar nicht selbstverständlich – für mich noch ein fast vollwertiger Urlaubstag. Efcharisto poli - vielen Dank!

Relativ einsam ist wohl die treffendste Bezeichnung. Das steht allerdings schon in der Beschreibung der Reiseunternehmen. Für mich ideal, da ich einerseits Ruhe suchte, andererseits mit dem Mietwagen die Sithonia erkunden wollte. In direkter Nähe befindet sich nur ein Campingplatz mit Minimarkt und das total abgeschottete 5* Nobelhotel Danai. Zu Fuß erreicht man die beiden Orte Metamorfossi (das ursprünglichere von beiden) und Nikiti (mit altem Ortskern und touristischem Teil am Strand) entweder am Strand entlang oder über beschattete Nebenstraßen in ca. 30-40 Minuten. Das Hotel ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen. Direkt vor dem Hotel verläuft die Hauptstraße zur Sithonia. Sie ist dementsprechend befahren und verursacht Geräusche, ermöglicht aber auch die schnelle Verbindung auf den mittleren (den für mich seit Jahren schönsten ;-)) Chalkidiki-Finger mit Bus oder Mietwagen. Eine Bushaltestelle befindet sich direkt oberhalb des Hotels. In der Nachsaison werden allerdings nicht mehr alle Strecken bedient. Unternehmungslustige sollten den Mietwagen bevorzugen. Mein Tipp: Chalkidiki-Cars (via Internet gebucht) war günstig und supergut!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

…war fast nicht geboten, benötige ich aber auch nicht. Klar man konnte herrlich schwimmen, ob im sauberen Pool oder im kristallklaren, 24 Grad warmen Meer. Die im Katalog beschriebenen Tretboote allerdings lagen nutzlos am oberen Strandabschnitt und wurden auch nicht aktiviert (ich habe allerdings auch nicht gefragt). An einem Abend spielte ein Alleinunterhalter an der Poolbar, was weniger mein Fall ist – aber wer es mag, bitte schön! Ich bevorzugte die Unterhaltung durch ein gutes Buch, häufig auf einem gemütlichen Hängestuhl unter Pinien mit traumhaftem Blick über Strand und Meer bis hin zur „Schildkröten“-Insel Kelifos. Oder treffe meine griechischen Freunde!