Hotel Miracle Resort

Die 2005 neu eröffnete Hotelanlage ist architektonisch sehr schön gestaltet und wird durch eine große Anzahl Personal Tag und Nacht in tadellos gepflegtem Zustand gehalten. Auch der hoteleigene Strandabschnitt macht einen sehr sauberen Eindruck. Einziger Nachteil ist, dass im parkähnlichen Garten etwas Schatten fehlt, da die Palmen relativ neu gepflanzt waren, aber das vermisst man nur auf dem kurzen Weg zum Strand. Die Vorteile daran, dass es sich um eine sehr neue Anlage handelt, überwiegen eindeutig. Da nur ("Ultra"-)All-Inclusive angeboten wird, kann auf das lästige Bändchen-Tragen verzichtet werden. Es ist entspannend, dass man rund um die Uhr an vielen unterschiedlichen Stellen Essen und Getränke bekommt, ohne einen lästigen Geldbeutel mit sich herum zu schleppen. Die Wartezeiten sind im erträglichen Minutenbereich. Außer am Gala-Abend, als es nur ein Buffet für alle gab und die Restaurants geschlossen hatten, haben sich die Gäste gut in der Hotelanlage verteilt. Von der Nationalität her waren in der letzten Augustwoche ca. 50% Russen, 30% Deutsche/Italiener/Niederländer/Skandinavier und 20% Türken. In der ersten Spetemberwoche war es dann relativ ausgewogen zwischen Russen, Deutschen und Türken, mit kleineren Anteilen anderer Nationalitäten. Insgesamt empfand ich es als angenehmen internationalen Mix, wobei es natürlich immer und in jedem Land Deppen gibt, die sich am Buffet vordrängeln, die letzten 20 Steaks mitnehmen und davon später 19 auf dem Teller liegenlassen. Die Altersstruktur war auch relativ gemischt, der Schwerpunkt lag aber bei Familien sowie Paaren von ca. 20 bis 50 Jahren. Zum Reiseveranstalter (Bentour) gibt es einiges zu sagen. Wie bereits in einer anderen Bewertung erwähnt wurde, fanden auch wir den Hinflug mit MNG alles andere als angenehm. Die Sitzverhältnisse waren äußerst beengt, für Menschen ab 1,80 m Körpergröße ist entschieden zu wenig Platz. Die Maschine machte einen alten Eindruck, die Luft war miefig. Außerdem scheint es bei Bentour/MNG üblich zu sein, dass sich Flugzeiten spontan ändern und man kurzfristig angekündigte Zwischenstopps in Kauf nehmen muss. Dazu drei Beispiele: Beim Hinflug war ein Teil Münchner an Bord, die erst zwei Tage vor Urlaubsbeginn erfahren hatten, dass sie zwölf Stunden früher abfliegen (mitten in der Nacht) und über Düsseldorf anreisen. Eine Frau berichtete, dass sie erst auf Nachfrage (erneuter Anruf bei MNG) erfahren hatte, dass überhaupt ein Zwischenstopp in Düsseldorf gemacht wird. Weiterhin haben sich bei zwei aufeinanderfolgenden Rückflügen nach Düsseldorf die Flugzeiten geändert. Die Gäste, die eine Woche vor uns abreisten, mussten über Berlin-Schönefeld fliegen und wurden um 1 Uhr nachts abgeholt. Bei uns stand im Flugticket als zu erwartende Rückflugzeit 17 Uhr, auch das hat sich mal eben 12 Stunden nach vorn verschoben, so dass wir um 3 Uhr nachts abgeholt wurden (der MNG-Flug wurde mit einem SkyAirline-Flug zusammengelegt). Alle Rückflug-Änderungen waren relativ kurzfristig (wir haben 1/2 Tag vorher davon erfahren, ab da hing der Zettel in Infoordner), was den Anschein erweckt als wolle man sich damit Beschwerden vom Leib halten. Das nächste Mal werden wir eher mit LTU oder Thomas Cook etc. fliegen und lieber ein paar Euro mehr bezahlen, als diese Scherereien und die veralteten, engen Maschinen noch einmal mitzuerleben. Weiterhin fiel uns bei Bentour noch negativ auf, dass die Bestellung unseres Mietwagens zuerst nicht geklappt hat. Nach vergeblichem Warten und 5 Euro Telefongebühr für die Nachfrage bei Bentour hat der Reiseleiter dann aber sehr schnell mit der Hotel-eigenen Autovermietung vereinbart, dass die uns einen gleichwertigen Wagen überlassen. Dennoch, trotz der Freundlichkeit der Bentour-Mitarbeiter, auch hier unnötige Scherereien durch organisatorische Mängel. Bilder zum Hotel gibt es außerdem auf der sich im Aufbau befindlichen Homepage: http://www.miracleotel.com/

Die Zimmer sind geräumig und schön eingerichtet. Alles ist neuwertig, die Matratzen der großen Betten sind dementsprechend nicht durchgelegen, sondern eher etwas zu hart. Die Klimaanlage funktioniert einwandfrei (was nötig ist bei den hohen Temperaturen) und wir von der Zimmerreinigung im Gegensatz zu anderen Hotels nicht ausgeschaltet. Die Hellhörigkeit hielt sich in erträglichen Grenzen, gelegentlich bekam man von umgebenden Zimmern etwas Kinderlärm mit, und wie gesagt das abendliche Unterhaltungsprogramm draussen. Auf dem Balkon gibt es vier Wäschestangen für nasse Badesachen, da hat man mitgedacht. Im Bad ist ein Fön vorhanden, bei dem man die Anstelltaste allerdings permanent drücken muss, damit er nicht aus geht. Wen das stört, kann einen eigenen Fön anschliessen (normaler Stecker passt). Gut ist auch die sich täglich nachfüllende Minibar, sowie die Duschwand (anstelle eines Duschvorhangs).

Bei der Bewertung der Gastronomie bin ich etwas gespalten. Einerseits wären die leckeren Speisenangebote, die Qualität und die Variation wirklich 6 Sonnen wert. Mittags gab es neben dem großen Hauptbuffet noch 4-5 weitere Angebote. Besonders toll fand ich die frisch zubereiteten, türkischen Speisen (z.B. Kebap vom Grill und türkisches Brot frisch aus dem Ofen tagsüber, zahlreiche andere Sachen am Buffet abends). Geschmacklich war für wirklich jeden etwas dabei, alles war frisch und appetitlich angerichtet. Andererseits hatten wir beide ab der Mitte des Urlaubs unerklärlicherweise mit Durchfall zu kämpfen. Da wir bis dahin nur innerhalb des Hotels gegessen hatten, ist ein Zusammenhang zum Essen also nicht ganz von der Hand zu weisen. Als Empfehlung für empfindliche Leute kann ich nur geben, sich langsam an die stärker gewürzten Speisen heranzutasten, und zur Vorbeugung ab einige Tage vor dem Urlaub z.B. Perenterol forte zu nehmen. zur Not wäre ein Arzt und eine Krankenschwester im Hotel gewesen, beides haben wir aber nicht gebraucht, da wir Tannacomp dabei hatten. Von den Restaurants in der Anlage haben wir zwei (das französische und das türkische) getestet, als es uns wieder besser ging. Besonders das türkische war ein Erlebnis, aber es lohnt sich generell, alle 2-3 Tage in einem der Restaurants statt am Abendbuffet zu speisen, da es ein ganz anderer Flair und mal eine Abwechslung ist. Das in anderen Bewertungen erwähnte Anstehen für die Restaurant-Reservierung (i.d.R. 20-30 min) ist natürlich weniger schön, aber man muss das gelassen nehmen, und es lohnt sich wirklich. Toll fand ich, dass man in allen Restaurants abends schöne weiche Stoffservietten bekam (es ist nur ein Detail, aber daran zeigt sich das fünf-Sterne-Hotel).

Mit Ausnahme der einen oder anderen pampig-affektierten Rezeptions- bzw. Guest-Service-Dame war der Service ausgesprochen freundlich und zuvorkommend. Das Personal an den Buffets und in den Restaurants war wieselflink und dabei sehr penibel, was die Hygiene angebelangt. Engpässe gab es beim Morgen- und Abendbuffet an den Tischen, weil zu wenig Personal da war, um mit dem Tischedecken und den Getränkebestellungen nachzukommen. Was sehr positiv auffiel, dass dieser gute Service nicht in berechnender Erwartung eines Trinkgeldes zustande kam (möglicherweise weil man als Gast mit All-Inclusive-Verpflegung ja nicht aufrundet, sondern etwas in die Trinkgeldkassen an den Tresen steckt). Mir passierte es zweimal, dass ich das schon bereit gehaltene Trinkgeld kaum aushändigen konnte, weil der Angestellte schon schnurstracks auf dem Weg zur nächsten Mission war. Mit Beschwerden wurde ebenfalls gut umgegangen. Wir hatten gleich bei Ankunft im Zimmer bemerkt, dass an der Decke ein Wasserschaden war (Nässe, Pilzbildung). Es hat keine fünf Minuten gedauert, da war eine Angestellte da, die sich das Ganze angesehen hat, der Rezeption über Funk Bescheid gab, und wir bekamen sofort ein neues Zimmer. Als unser bestelltes Lunchpaket für die nächtliche Abreise vergessen wurde, haben Rezeption und Lobby-Bar alle Hebel in Bewegung gesetzt und sogar den Reiseleiter um fünf Minuten Aufschub gebeten, damit sie uns wenigstens noch ein Sortiment an Kuchen und Keksen mitgeben konnten. Das war wirklich rührend.

Positiv fällt hier die direkte Strandlage auf, sowie die Nähe zum Flughafen, wodurch aber kein Fluglärm entsteht. Gegenüber des Hotels ist ein kleines Einkaufszentrum (Apotheke, Kleider-, Schmuckgeschäfte, Tankstelle), allerdings mit eher hohen Preisen. Trotz der Nähe zu Antalya ist die Stadt aber eher schlecht erreichbar, da dieser Vorort erst seit 1-2 Jahren boomt und es (noch?) keine Buslinie gibt. Man ist auf die Taxis und Minibusse angewiesen, die vor dem Einkaufszentrum stehen. Laut Reiseanbieter Bentour (der natürlich seine eigenen Antalya-Fahrten propagieren will) fahren die Minibusse nur einmal die Stunde (wobei man wohl einmal umsteigen muss), die Taxis sind teuer (mind. 20 Euro einfache Fahrt, andere Gäste berichten von 35 Euro). Wir haben an zwei Tagen ein Auto gemietet, um nicht nur vom Ausflugsangebot des Reiseveranstalters abhängig zu sein. Das Auto haben wir über Bentour gebucht, was nochmals etwas billiger war als im Hotel direkt (85 Euro für 2 Tage Clio mit Klimaanlage, inkl. Vollkasko und freien Kilometern). Dafür gab es von Bentour eine Antalya-Fahrt gratis, die wie in einer anderen bereits Beurteilung beschrieben wurde eine halbe "Kaffeefahrt" war. Ich kann bestätigen, dass man dabei zuerst eine Stunde im Schmuckgeschäft herumhängt, wobei wir den netten aber eben doch nervigen Verkäufer (und die Reiseleiterin, die offenbar Provision bekommt...) abwimmeln konnten und uns die meiste Zeit im Mini-Café am Ausgang aufgehalten haben. Auf dem Bazaar selbst haben wir uns kurz umgesehen, da er aber nur touristisch wirkte, haben wir in den zwei übrigen Stunden auf eigene Faust die Altstadt von Antalya angesehen. Dadurch war die Fahrt insgesamt ganz o.k., aber Geld hätte ich dafür nicht zahlen wollen. Die Nachbarhotels machen einen ähnlich guten und kultivierten Eindruck wie das Miracle Resort, durch die Nähe lässt es sich aber kaum vermeiden, dass man auch von deren Musikprogramm tagsüber und abends etwas mitbekommt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Sport- und Unterhaltungsangebote sind zahlreich: Tischtennis, Volleyball, Minigolf, Dart, Luftgewehr, Animationsprogramme für Erwachsene und Kinder, Hallenbad, Poollandschaft, Wellness-Zentrum (z.T. gratis), etc... Das Animationsprogramm wurde bis auch eine recht unterhaltsame Abendshow von uns wenig genutzt. Liegen und Schirme waren am Strand immer ausreichend vorhanden, am Pool konnte es eher mal knapp werden, aber gefunden haben wir zu zweit immer etwas, auch wenn wir erst nach dem Langschläferfrühstück an den Strand gebummelt sind. Viele Gäste reservieren sich "ihre" zwar Liege mit Handtuch, aber von Reservierungswahn wie in einigen anderen Urlauben erlebt konnte ich hier nichts feststellen, und beeinträchtigt hat es uns nicht. Als negativen Punkt muss man erwähnen, dass das Unterhaltungsprogramm abends so laut war, dass man es in den Zimmern der Pool-zugewandten Seite noch deutlich mitbekam, auch bei geschlossenem Fenster. Wer sich hier gestört fühlt, sollte ein Zimmer in den oberen Stockwerken verlangen (oder zur Pool-abgewandten Seite, aber da hört man vermutlich den Lärm des Nachbarhotels). Gut ist auch der Badehandtuch-Service zwischen Hauptgebäude und Pool, allerdings hat er nur zu bestimmten Zeiten geöffnet. Als Tipp, außerhalb dieser Zeiten rückt auch die Rezeption auf freundliche Nachfrage Handtücher heraus.