Hotel Mercedes

Wer im Altbau untergekommen ist, mag über sein Zimmer unglücklich sein. Im Neubau (Zimmer Superior) fühlt man sich als kleiner König. Schon die Parkplätze in der Tiefgarage sind großzügig bemessen. Und das gilt erst für das Zimmer selbst. Auch zu viert trampelt man sich nicht gegenseitig auf den Füßen herum oder muß über Taschen steigen. Es ist in einem Stil gehalten und eingerichtet, dass man glaubt, man befände sich in einem vornehm eingerichteten Wohnzimmer. Das Badezimmer ist modern und so schön gefliest, dass wir es gerne mitgnommen hätten. Um den Gardasee zu erblicken, muß man sich nicht den Kopf verrenken. Die Seeseite der Zimmer, die zum Balkon führt, ist voll verglast. Tritt man hinaus, muss man den Kopf hin und her drehen, um den Gardasee zwischen den mächtigen Felsen zu erfassen. Da das Hotel nur ca. 30 Zimmer hat, fällt es schwer anonym zu bleiben. Immer wieder trifft man auf die Eigentümer, die sich gerne zu einem Small Talk in fließendem Deutsch mit ihren Gästen einlassen. Das Essen hat uns mit unseren Kindern geschmeckt. Besonders haben wir das Abendessen genossen, das nämlich serviert wird. Die nervige Rennerei zu einem Bufett entfällt also. Was kann man sonst noch unternehmen, als auf der Terrasse mit Seeblick einen Cappucino schlürfen und gelegentlich den großen Zeh in den Swimmingpool zu tauchen? Dafür gibt es eine Infomappe an der Rezeption. Wir sind oft zu Fuß tagsüber und abends ins Städtchen gegangen. Seinen besonderen Charme hat es von den einstigen, ausgedehnten Zitronenplantagen, wovon an vielen Stellen noch die gemauerten Überreste zu sehen sind. Es gibt nur eine Durchgangsstraße, so dass man das Städtchen als verkehrsberuhigt bezeichnen kann. Im Städtchen selbst findet man alles, was ein mediterraner Urlauber liebt. In seinem Rücken ist das Städtchen von hohen Felsen umschlossen, auf die man auf eingerichteten Wanderwegen wandern kann. Dafür muss man nicht schwindelfrei sein, aber feste Schuhe sollte man doch schon anhaben. Die Mühsal des Aufstiegs wird belohnt durch einen herrlichen Blick auf das Städtchen und den See. Man kann natürlich auch in die nähere oder weitere Umgebung Ausflüge machen. Egal wohin man kommt, es ist einfach überall schön. Unbedingt sollte man Pieve besuchen und mit dem Schiff nach Malcesine übersetzen, und von dort sich von der Seilbahn auf den Monte Baldo tragen lassen. Sport: Außer Wandern, Wassersport im Sommer, viele Tennisplätze, Mountainbiken, geführtes Klettern auch für Halbwüchsige. Tipp für Hobbyfotografen: unbedingt einen Polfilter auf die Frontlinse schrauben. Nur damit kann man das tiefe Blau des südlichen Himmels mit nach Hause nehmen!

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