- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Unsere Erwartungen waren durchaus hoch – so viele positive Bewertungen findet man selten. Ich muss sagen, die Erwartungen wurden erfüllt. Die Anlage, bestehend aus 17 Appartements bzw. Villen und einem Pool- und Eingangsbereich befindet sich auf der Anhöhe etwa gegenüber dem Faro del Matorral. Alles ist sehr sauber, ruhig und im guten Zustand. Es waren noch ein paar deutsche Gäste da und einige spanische - was immer ein gutes Zeichen ist.
Unser Appartement (Villa Meerblick, Nr. 10) – oder besser gesagt Ferienhaus – war für uns geradezu ideal. Wir sind mit 2 Kindern gereist (5 und 9 Jahre) und wollten auf jeden Fall getrennte Schlafzimmer und genügend Platz. Den gibt es reichlich. Im Basement liegt das Kinderschlafzimmer mit 2 getrennten Betten, einem großen Einbauschrank, Tisch mit 3 Stühlen und sogar eine kleine Spiel-Terasse außen. Nebenan ist ein eigenes, geräumiges Bad mit WC, Dusche und Bidet. Eine kleine Treppe führt in den Wohn-/Essbereich. Ein Sofa (auch als Bett ausziehbar), Tisch, Kommode mit TV, Beistelltisch mit Telefon, Esstisch mit 4 Stühlen und offene Küche über Eck. Die Küchenausstattung ist mit Herd, Mikrowelle, Dunstabzug, Kühl-Gefrierkombination, Spüle, Wasserkocher, Toaster, Kaffeemaschine recht komplett. Einzig eine Geschirrspülmaschine vermisst man etwas. Wenn man vorhat groß zu kochen, wird einem das eine oder andere evtl. fehlen; wir haben uns allerdings auf Frühstück und ab und wann eine Kleinigkeit beschränkt und sind lieber auswärts essen gegangen. Der Brötchenservice (nur nicht am Sonntag) funktioniert gut – kann man über die Rezeption bestellen. Eine große Schiebetür führt auf eine grosse Terasse mit herrlichem Ausblick aufs Meer und die unten liegenden Strände. Und auf ein paar Häuser, Baugruben und eine Bauruine gegenüber auf der anderen Straßenseite. Solange dort nicht gebaut wird – und die Chancen dazu stehen gut - stört es nur wenig, da das Appartement höher liegt. Ab und zu sind in der Gegend ein paar wilde Esel zu sehen. Zwei Liegen, Sonnenschirm und eine 4er Sitzgruppe sind auf der Terasse. Das schon etwas ältliche TV mit quäkendem Ton liefert immerhin ein paar deutsche Sender: ARD, ZDF, SAT1, RTL, EuroNews, Pro7 (leider verschneit) und viele spanische Sender. Der Wohnraum hat 2 Zugänge von außen: Einer führt in die Anlage über einen wohnungseigenen Vorplatz mit nochmal absperrbarem Tor. Eine andere Tür führt über einen kleinen Vorhof zum hauseigenen PKW-Stellplatz und zur Straße, so dass man nicht durch die Anlage laufen muß. Im oberen Stockwerk liegen Schlafzimmer, ebenfalls mit Meerblick und Bad mit WC, Bidet, Badewanne incl. Dusche. Dieses Bad hat auch einen Föhn. Im Schlafzimmerschrank ist ein Tresor, den man optional für 3 €/Tag mieten kann. Eine halbe Etage höher liegt die Dachterasse mit herrlichem Ausblick, die ebenso groß ist wie die untenliegende Terasse, mit 4er Sitzgruppe, 3 Liegen und Sonnenschirm. Hier ist man blickgeschützt und kann ungestört sonnen. Die Wohnung heizt sich tagsüber durch die Sonne trotz dichter Vorhänge auf, bietet aber genügend Fenster und Türen, so dass abends gut gelüftet werden kann. Wir hatten allerdings Ärger mit kleinen, Autan-resistenten Mosquitos, die nachts sehr lästig und kaum zu entdecken waren.
Wir sind keine Freunde von Fließband-Essen und Schnitzel-Kultur, so dass uns die meisten der zahlreichen Touristen-Restaurants in der Nähe nicht zugesagt haben, zudem war der Service meistens extrem schlecht: lange Wartezeiten und unfreundliches Personal. Einziger Lichtblick war das ‚Restaurante La Isla‘ unterhalb des Stella Canaris – witzige Kellner, Essen ok, frischer Fisch (Immer erst nachfragen!) und abends öfters gute, spanische Gitarren-Livemusik. Ansonsten sind wir öfters über die Strandpromenade nach Morro Jable gegangen, hier kann man abends in uriger Atmosphäre am Meer sitzen und essen – aber nicht überall gut. Am besten ist es im italienischen Matarello – guter Service, engagierte Küche. Direkt im Hafen, auf der anderen Seite des Hügels ist das La Cofradia – hier gehen auch Einheimische essen, der Fisch kann frischer nicht sein. Außerhalb der näheren Umgebung ist das Bahia La Perad zu empfehlen, ein Mischung aus Restaurant und Freibad und – ein Muss für Genießer – das Marabu in Esquinzo, das aber auch etwas teurer ist. Ähnlich gut soll das Coronado sein. Wer es abenteuerlicher mag, kann über eine Holperstrecke in Richtung Punta de Jandia in das Fischerdorf Puerto de la Cruz fahren, dort gibt es abseits vom Massentourismus ein einfaches Fischrestaurant am Meer.
Die Dame an der Rezeption (deutsch) war ausgesprochen nett und hilfreich, konnte uns auch wertvolle Tipps zur Umgebung geben. WLAN gibt es im Bereich der Rezeption und in einigen Wohnungen – auch in unserer - empfangbar, kostet aber 10€ / Woche, was wir genutzt haben. Die Geschwindigkeit ist nicht berauschend, reicht aber zum emails abrufen und surfen. An der Rezeption kann man auch Getränke kaufen, Brötchenservice ordern, Bücher leihen und Veranstaltungstipps bekommen. Hier befindet sich auch der Zugang zum innenliegenden Wellnessbereich mit Whirlpool, Sauna und Tauchbecken. Massagen kann man ebenfalls buchen. Außen befindet sich der Pool mit Liegemöglichkeiten und Duschen. Eine einladende, familiäre Atmosphäre rund um den Pool als Abwechslung zum Meer und schnelle Abkühlung zwischendurch. Überlaufen war es hier zum Glück nicht. Alle 3 Tage wurde die Wohnung gereinigt, mit der Möglichkeit auf frische Handtücher. 1 x pro Woche auch Wechsel der Bettwäsche. Strandtücher kann man zusätzlich bekommen. Mülltrennung gibt es praktisch nicht, lediglich Glas wird getrennt entsorgt. Die Container sind etwas versteckt am Seiteneingang der Anlage. Das Wasser ist gut zum waschen und Zähneputzen – als Trinkwasser jedoch sollte man Wasser in Flaschen kaufen, gibt es im Supermarkt oder auch an der Rezeption. Es gibt sehr viele Wassersorten, durchweg alle sind genießbar. Kleinere Mängel wie defekte Lampe o.ä. werden von dem Hausmeister der Anlage, Senor Enrique, innerhalb eines Tages behoben. Schwergängige Schranktüren, ein kaputter Sonnenschirmständer, fehlender Griff am Toaster, oder ausgerissene Vorhanghalter sind Kleinigkeiten, die zur letzten Perfektion fehlen, aber tolerierbar sind.
Das touristische Leben spielt sich entlang der Av. del Saladar in der Umgebung um den Leuchtturm ab. Etwas abseits wundert man sich über teils leerstehende große Hotelanlagen, Bauruinen und halb verlassene, riesige Shoppingzentren. Hier haben Wirtschaftskrise und ausufernder Pauschaltourismus ihre Spuren hinterlassen. Wenigstens ist es dann nicht so überlaufen: Der Sand-Strand ist makellos, kindergeeignet und wer mag, kann stundenlange Strandspaziergänge unternehmen. Das Wasser ist klar, hat die richtige Badetemperatur und die kleinen Fischschwärme, die fast überall zu sehen sind, erfreuen die schnorchelnden Kinder – besser geht es nicht. Das Strand-Bistro Los Hermanos serviert Getränke, Snacks und Eis am Stiel. Ein Mietwagen empfiehlt sich in jedem Fall: Einerseits muss man als Selbstversorger öfters einkaufen und schwere Wasserflaschen schleppen ist kein Vergnügen, andererseits will man ja auch mal Ausflüge außerhalb machen. Der Weg zum Strand oder in die Touristen-Meile ist zu Fuß gut machbar, ca. 8 min. Der Rückweg ist etwas beschwerlicher wegen der Anhöhe. Wir haben gleich von Deutschland aus über Check24 einen Mietwagen ab Flughafen für die ganzen 2 Wochen gebucht, war alles problemlos. Man kann über hoplprige Strecke einen Abstecher zum Punto de Jandia mit dem westlichsten Leuchtturm von Fuerteventura machen. Über noch holprigere Strecken (Geländewagen ratsam!) erreicht man die andere Seite der Halbinsel Jandia, z.B. die Strände von Cofete. Hier ist das Klima rauher, die Wellen höher, der Wind stärker... aber ein Spaziergang an dem einsamen Strand lohnt sich. Ein Besuch der in vielen Reiseführern erwähnten, heruntergekommenen Villa Winter lohnt dagegen nicht – die Strecke stellt an Schlaglöchern alles bisher dagewesene in den Schatten, besichtigen kann man sie auch nicht. Es sei denn, man wird sich mit dem dort hausenden Einheimischen per Trinkgeld einig... Nicht entgehen lassen sollte man sich einen Besuch in der ehemaligen Inselhauptstadt Betancuria. Im Zentrum, gegenüber der Kirche kann man im Casa Santa Maria hervorragend im romantischen und begrünten Innenhof essen. Unterwegs besucht man in Tisacamanita die Museums-Mühle oder die Kirche Iglesia Nuestra Senora de Regla in Pájara mit dem auffallend geschmückten Portal, das eher an Maya-Fresken erinnert.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Créme der Windsurfer und Kiteboarder trifft sich am Playa Sotavento beim René E., wo der jährliche Worldcup im Juli ausgetragen wird. Man kann auch an der Rezeption auch einen Segeltörn mit der hauseigenen 12m-Yacht Flounder buchen, was wir aber wegen unserer kleinen Kinder nicht gemacht haben. Weitere Angebote: Ausflug mit einem "Piratenschiff", U-Boot Exkursion (Subcat), Segway-Tour, Quad-Bikes, ...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dr. Martin |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 2 |