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Reimund (56-60)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juni 2019 • 2 Wochen • Strand
Italien wie man es anderswo kaum noch finden kann
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Das Il Gattopardo ist ein familär geführtes kleines Hotel für Gäste aller Altersklassen. Ob Ruheständler, "Midager" oder Familien mit kleinen oder größeren Kindern, jeder fühlt sich hier sofort willkommen. Vermutlich auch weil niemand der ein 3-Sterne-Hotel bucht überzogene Erwartungen mitbringt.


Zimmer
  • Gut
  • Es gibt Zimmer und Appartements für Familien, letztere mit Kochmöglichkeit. Wir hatten ein Zimmer, welches zwar klein aber sehr sauber und zweckmäßig war, allerdings leider auch ziemlich kahl und schmucklos. Die Fernbedienung für die Klimaanlage erhielten wir zwar erst auf Nachfrage hin, aber die Klimaanlage war nicht nur sehr effektiv sondern in der täglichen Abendschwüle auch bitter nötig. Das Badezimmer verfügte über eine moderne Dusche, allerdings ist der sehr scharfe Wasserstrahl aus dem nicht abnehmbaren Duschkopf nicht jedermanns Sache. Tägllicher Handtuchwechsel! Sogar ein Bidet ist vorhanden, warum aber eine Stolperfalle in Form einer Stufe in das sonst recht große Bad eingebaut wurde ist nicht so recht nachvollziehbar. Für Gehbehinderte ist das Il Gattopardo also nicht unbedingt geeignet, auch weil die Nebengebäude den Hang hinunter errichtet wurden und somit der Weg zum Pool und zum Hauptgebäude echt steil ist. Ein Highlight waren die Lamellentüren an allen Fenstern und Türen, bei denen man die Lamellen auf den optimalen Durchzug einstellen konnte. Der Flachbildfernseher war gar nicht so winzig wie viele bemängeln und 6 deutsche Programme sollten im Urlaub eigentlich ausreichen. Netter Balkon oder Terrasse, je nachdem ob man im Erdgeschoss oder im ersten Stock untergebracht war. Die betten sind gut, allerdings ist eine einteilige Matratze nichts für unruhige Schläfer. Was gar nicht ging waren die gesalzenen Preise für das WLAN, 2 Euro pro Stunde oder 15 Euro pro Woche sind einfach zu teuer, was allerdings die smartphonesüchtigen "Dauer-Liker" nicht zu stören schien. Da setzt man sich als Normal-Surfer besser abends in eine Bar oder Pizzeria und hat dort kostenlosen WLAN-Zugriff um sich die Mails abzurufen.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Auch wenn es für die Hotels sehr schwer ist die Gäste mit dem mageren Budget welches ihnen die Reiseveranstalter zugestehen zu verköstigen, hier gibt es eine Menge Luft nach oben. Mit dem einfallslosen Frühstücksbuffet - immer dieselbe Sorte Käse, Salami, Kochschinken, portioniert verpackte Marmelade, Honig und andere Aufstriche, Brötchen, Croissants, gekochte Eier, Obst, Joghurt, Ceralien - konnte man sich noch arrangieren da es so halt "typisch italienisch" ist, beim Abendessen wäre aber weniger vermutlich deutlich mehr gewesen. Offenbar will man es einfach zu gut machen und bietet einfach zu viel verschiedene Gerichte auf dem Auswahlzettel an, welchen man jeden Morgen auf dem Frühstückstisch fand. An sich finden wir ja fest zugeteilte Tische und Menüwahl viel besser als die sonst üblichen alltäglichen Kämpfe um die "besten Plätze" und die "vordersten Plätze" am Buffet, aber so wirklich überzeugen konnte das System im Il Gattopardo nicht. So gab es zwar jeden Tag 4 verschiedene Vorspeisen zur Auswahl, aber diese bestanden fast jeden Tag aus sich immer wiederholenden Pastagerichten. Eine Suppe war da jedes Mal ein Highlight, allerdings ähnelten die die "Hauptgerichte" und die Beilagen, eher Appetithäppchen und man tat gut daran vorher den Magen mit ordentlich Pasta aus dem Vorspeisenangebot zu füllen. Jeden Tag 2 Fleischgerichte und 3 Fischgerichte zur Auswahl anzubieten zeugt zwar von eifrigem Bemühen, aber wenn Fleisch und Fisch - vermutlich durch zu langes Warmhalten - oft knochentrocken und zäh sind, dann muss man halt auf das Dessert hoffen. Nur Donnerstags - wenn es beim kalabrischen Abend landestypische Speisen om Buffet gab - war das Essen im doch eher nüchternen Speisesaal ein Genuss. Zum Ausgleich dafür waren die Getränkepreise im Restaurant und der Bar äußerst günstig. Und noch eine Bemerkung: Wer hofft irgendwo im Ort einen Mittagssnack ergattern zu können, der läuft in Ricadi Gefahr (zumindest in der Nebensaison) hungrig zu bleiben. Das einzige Lokal in dem man Mittags eine Kleinigkeit zu Essen bekommen konnte, war im Juni das Hotel "La Taverna" an der Bushaltestelle, oder aber die Strandbar unten am Meer. Alle anderen Hotels und Pizzerien machten erst frühestens um 18 Uhr auf.


    Service
  • Eher gut
  • Alle zeigten sich stets bemüht den Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, allerdings schienen die 4 Schwestern welche das Hotel führen hin und wieder Koordinationsprobleme bei der Aufgabenverteilung zu haben. Das Personal war durchweg freundlich und hilfsbereit, allerdings merkt man doch hin und wieder das Kalabrien noch nicht lange auf der deutschen Touristik-Landkarte zu finden ist. Dass man mit Deutsch nicht immer weiter kommt wäre nicht so schlimm, allerdings sollte man mit Englisch eigentlich überall in Europa halbwegs zurecht kommen, was in Kalabrien leider nicht immer so ist. Ein dreifaches Lob für den bienenfleißigen Gärtner, der von Sonnenaufgang bis spät abends immer irgendwo am werkeln war. Dasselbe für den jungen Mann der den Pool so vorbildlich reinigte und tagsüber den Shuttlebus fuhr. Noch einmal vielen Dank an unsere "Zimmerfee", die alles picobello sauber hielt. Sogar unter dem Bett war der Boden sauber und staubfrei. Und last but not least: Das geflügelte und vierbeinige "Personal" im Il Gattopardo war einfach Spitze. 14 Tage schlafen - meist bei weit offenen Fenstern - und keinen einzigen Mückenstich, wo gibt es das sonst? Tagsüber räumten die zahlreichen Schwalben und Eidechsen unter dem stechenden und beißenden Krabbelgetier gründlich auf, nachts gingen die Geckos auf Jagd und sorgten für ungestörten Schlaf.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Vom Flughafen Lamezia Terme sind es zwar nur circa 70 Kilometer bis Ricadi, aber die Fahrt zum Hotel kann durchaus schon einmal 2 Stunden dauern, vor allem weil die Zufahrtswege zu den vielen angefahrenen Hotels auch schon mal etwas abenteuerlich sind. Und noch etwas: Kalabrischer als in Ricadi kann man wohl nirgendwo urlauben. Eines vorweg: Wer "Action" sucht sollte lieber gleich Tropea buchen, in Ricadi läuft das leben noch sehr beschaulich ab und "Shopping" und "Nachtleben" sucht man vergeblich. Ein gut sortierter "Supermarkt" direkt vor dem Haupteingang, eine Eisdiele, paar kleiner Bars und Restaurants in fußläufiger Nähe, das muss dem Urlauber im Il Gattopardo und auch den verstreut im Ort liegenden anderen kleinen Hotels genügen. Wie die meisten Hotels in Kalabrien liegt das Il Gattopardo in Hanglage oberhalb der am Fuße einer Klippe liegenden Strände. Was nicht weiter schlimm ist, denn das Hotel bietet 4 mal täglich einen kostenlosen Shuttle-Service zum Strand an, auf dem für die Hotelgäste auch ein eigener Strandabschnitt mit kostenlosen Strandstühlen und Sonnenschirmen reserviert ist. Echte Sonnenliegen am Strand kosten allerdings extra und vom Parkplatz muss man ein ganzes Stück weit laufen. Kalabrien selbst ist ein touristisch noch kaum erschlossenes Stückchen Italien und landschaftlich wunderschön. Freundliche Menschen und vor allem unschlagbar günstige Preise (ein Espresso meist 1 Euro, ein Cappucchino 2 Euro, ein großes Bier 3,00 - 3,50, ein halber Liter Hauswein 4,00 bis 4,50 Euro, Softdrinks 2 Euro, die teuerste Pizza (riesengroß) 7 Euro usw.) schonen sogar die Urlaubskasse von Familien mit Kindern ungemein. Wir sind nirgendwo "abgezockt" worden, noch nicht einmal in touristischen "Brennpunkten" wie Pizzo oder Tropea. Man bemüht sich überall redlich den Gast alle Wünsche zu erfüllen, denn in dieser armen Region hoffen alle auf einen Aufschwung durch den Tourismus. Kalabrien ist also ein echter Geheimtipp. An Ausflügen wird alles Mögliche angeboten und wer die doch manchmal nicht gerade günstigen Angebote der Reiseveranstalter nicht nutzen möchte, der findet gleich an der Weggabel ein lokales Reisebüro mit preiswerten Alternativen. Egal ob eine Minikreuzfahrt zu den Äolischen Inseln, nach Taormina (Sizilien) oder Touren durch das fast menschenleere, wilde Hinterland. Das "Highlight" ist allerdings eine Fahrt mit dem Linienbus (hält gleich neben dem Supermarkt) nach Tropea und zurück lässt man sich dann mit einem "Tuck-Tuck" ins Hotel bringen. Kostenpunkt 20 - 25 Euro für 2 Personen - je nach Verhandlungsgeschick.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Außer dem schönen Pool und einem sehr gepflegten Spielplatz für kleinere Kinder in Poolnähe war man darauf angewiesen externe Angebote wahrzunehmen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gut
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Juni 2019
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Reimund
    Alter:56-60
    Bewertungen:35